H 2831 b Mo, ex HF 292 = Freia, ex SB 80 = Freya

Begonnen von Bergedorf, 15 November 2011, 18:32:37

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Bergedorf

Moin Moin,

im Rahmen von Familienforschung versucht mein Vater einiges über obigen Fischkutter herauszufinden, der zufällig auch bei meinen Seelöweforschungen eine kleine Nebenrolle spielt.

Hintergrund ist, dass der Kutter als SB 80 Freya zu 50% meinem Urgroßvater gehört hatte, der ihn m.E. auch als Kapitän gefahren hat. Der Kutter wurde dann als letzter Fischkutter Blankeneses nach Finkenwerder verkauft und dann anscheinend (nach Gröner) am 13.08.1940 als H 2821 b Mo für die 28. Motorbootsabteilung für Seelöwe erfasst. Nach Gröner ging der Kutter dann (Datum wohl nicht bekannt) an den Eigner zurück und wurde verkauft. Weitere Daten aus dem Gröner sind:
HF 292 = Freia, 1886 Kremer, Elmshorn, M. Stüven, 26 BRT, 20,0x5,5x1,8m, 1 N&K-Gk., 30 PSe

Gehe ich recht in der Annahme, dass M. Stüven der Eigner vor der Seelöwe-Erfassung war?

Und.... hat irgend jemand noch weiter Infos, oder gar Fotos von dem Kutter? Wir wären über jede Kleinigkeit dankbar!

Viele Grüße

Dirk

Peter K.

... lt. "Handbuch für die deutsche Handelsmarine auf das Jahr 1938":

Unterscheidungssignal: DJJM
Name: FREIA
Heimathafen: Finkenwärder
Bauart: Fischkutter, 2 Masten
BRT: 25,8
NRT: 7,8
Baujahr: 1886
Bauort: Elmshorn
Baustoff: Holz
Leistung: 35 PS
Reeder: Martin Stüven
Besatzung: 2 Mann
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Bergedorf

Hallo Peter,

Danke! Das sind ja schon ein paar weiter Infos  :-)

Gruß

Dirk

TD

Hallo Dirk


Habe Dir einmal alles findbare zum alten Fischkutter zusammen gesucht was mei mir so
zu finden war.

So könnte in 15 Jahren einmal ein Fahrzeug der Abteilung Motorboote und Fischkutter
in der Datenbank Landungsfahrzeuge – Seelöwe aussehen.

Gruß

Theo


MFK FREIA – HF 292      26 BRT  DJJM
1885 erbaut durch D.W. Kremer, Elmshorn    Bau-Nr.  ??
1886 In Fahrt als FREYA – SB 80  für  J. Breckwoldt & H. v. Helms, Blankenese
1901 Als FREYA – SB 80 an H.P. Stehr, Blankenese
1927 Ankauf durch K.Stüven , Hamburg-Finkenwärder, nun FREIA – HF 292:
193.  An Martin Stüwen übergeben.
1940, 13.Aug: Erfaßt von der KMD Hamburg für das ,,Unternehmen Seelöwe"
04.Sept.:Von Emden nach Le Havre ausgelaufen.
23.Sept.: Bereits als H2831 b Mo bei der 80.Flottille gemeldet. Kutter soll Führerboot werden und kommt in Betreuung der Hafenschutzflottille.
17.Okt.: Noch mit der Kennung H2831 b Mo bei der 280.Flottille gemeldet.
1941: Zur Heimat ausgelaufen und an Besitzer zurück gegeben.
1944,25.Jan.: Mit HF 37 ,,Troll" zusammen gestoßen.
1951: Als Kie 27-FREIA an P. Gnewuch verkauft.
1954,Juli: Kennung SO 223.
1959,Nov.: Als FREIA – SK 52 für H.u.P. Gnewuch, Kiel gefahren.
1953: An die Erben von P.Gnewuch.
1964,Juni: Kennung SC 25 erhalten, weiter FREIA.
1965,18.Nov.: Durch unbekannte Ursache in der Ostsee gesunken.
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Bergedorf

#4
Hallo Theo.

das ist ja wieder der Wahnsinn was Du alles in Deiner Datenbank hast! Super vielen Dank!

Ich habe das gerade alles an meinen Vater weitergegeben und dabei noch folgende Zusatzinfos erhalten:

- Das J. vor Breckwoldt steht für Julius und das H. v. vor Helms für Hinrich von
- H. P. Stehr war mein Urgroßvater Heinrich Stehr. Er hat den Kutter damals zusammen mit Georg Hollander gekauft

Und dann hat er noch eine kleine Annektdote erzählt: Und zwar soll der Kutter während der Hyperinflation keinen Gewinn mehr eingefahren haben. Darauf hin wurde in den bisherigen Segelfischkutter díe Maschine eingebaut... klingt jetzt erst einmal ein wenig komisch, oder?

...hatte aber einen ganz einfachen Grund. Der Kutter sollte Alkohol aus Schweden schmuggeln. Die erste Fahrt soll wohl auch ganz erfolgreich gewesen sein, nach der Dritten wurde es dann aber zu heikel und der Schmuggel wurde eingestellt.

Viele Grüße

Dirk

SB80

Moin zusammen,

Julius Hermann Breckwoldt (1860 - 1935) war mein Urgroßvater. Nach dem was ich weiß, hat er 1898 die ihm gehörende Hälfte an SB80 verkauft und davon das das Haus Blankeneser Hauptstraße 71 gekauft. Dies wurde dann das Stammhaus der bekannten Firma "Fisch Breckwoldt" mit Räucherei und Laden. Ein weiterer Laden war in der Blankeneser Bahnhofstraße beim "Fischkino".
Ich habe ein Modell des Kutters, im ehemaligen Laden sind noch Wandmalereien des Schiffes und Photos könnte ich vielleicht auch noch finden falls es noch interessiert.

Gruß
Marcus

TD

Hallo Marcus.

jedes Foto, jede kleine Info ist wikkommmen,
Noch haben wir eine kleine Chance etwas zu rette !

Vielen Dan
Viele Grüße

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Bergedorf

Hallo Marcus,

toll das Du Dich meldest. Ich werde das mal en meinen Vater weitergeben, der ja eigentlich den Anstoß für diesen Threat gegeben hat. Ich melde mich dann per PM.

Kleine Ergänzung erst einmal zu dem Lebenslauf den Theo eingestellt hat:

Der Fischkutter sank am 17.11. 1965 auf 54°7'9" Nord und 8°5'6" Ost innerhalb von 7 Minuten bei der Tonne 2 des Elbe Esbjerg Weges (Information von Peter Hollander, ein Artikel über den Untergang erschien am 19.11.1965 in den Kieler Nachrichten).

Gruß

Dirk

Impressum & Datenschutzerklärung