Tag der Deutschen Einheit

Begonnen von Manfred Heinken, 03 Oktober 2017, 14:18:00

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Manfred Heinken

Moin zusammen,
im Sommer 1989 konnte wir nach einer Radtour durch Schleswig Holstein noch unsere Fahrräder am Grenzzaun zur DDR abstellen.
Ein paar Wochen später war das alles Geschichte. Nun endlich konnten wir die herrliche Küste und all die Inseln von Mecklenburg Vorpommern
ohne Schwierigkeiten besuchen.
Dier ersten Reisen mit dem Rad oder mit dem Auto waren teilw. noch richtige Abenteuer.

Beste Grüße
Manfred Heinken

juergenwaldmann

Für mich ist es immer noch der 9 November auf den 10 November ,
denn da hatte ich 1989 in meinen Geburtstag hineingefeiert , der am 10 ist .
Als wir um Mitternacht das TV anstellten , da sahen wir fröhliche Menschen in
Berlin und viele viele Trabanten . Keiner war unter meinen vielen Gästen ,
der nicht ergriffen war und sich gefreut hat . Schon einige Tage später kamen
meine Verwandten aus der DDR zu uns , mit Kind und Kegel , ohne Formalitäten .
LG   Jürgen

smutje505

Hallo Jürgen hier an der ehemaligen Grenze mußte mein Neffe die "DDR Bürger vor dem Klassenfeind bewachen".

Manfred Heinken

Moin smutje5o5,
dann müsste Dein Neffe hier an der Grenze, vorne fließt die Werra, Dienst verrichtet heben.
Die Kühe auf dem Foto sind nicht desertiert, die Grenze war schon Geschichte.
Das dritte Foto von oben könnte der Ort sein.

Beste Grüße
Manfred Heinken

smutje505

#4
Hallo Manfred er war an der Grenze bei Treffurt wo die Werra einmal in der DDR und einmal in der BRD floß.(der Grenzverlauf war ganz komisch und verwirrte etliche male die Flüchtlinge).Im Jahre 2011 fuhr er mit uns noch einmal den "Kollonneweg" ab.

smutje505

Ja Manfred Gott sei dank ist die Grenzgeschichte vorbei. Hier nochmal der Wirrwar des Grenzverlaufs

RonnyM

...in Januar 1989 durfte man mit dem Reisepass (nur Perso ging noch nicht) "rübermachen". Ich wohnte noch in S.-H. und fuhr über HL-Schlutup rüber. Mein Tank war noch halbvoll, denn ich wollte drüben tanken, weil der Umtauschkurs 1:3 war. Der Dieselpreis war 1.- DM, d. h. ich konnte für 33 Pfennig/ Liter tanken.

In Richtung Schwerin dann ein großes Schild: in SN kein DK-Tanken. Naja, dachte ich, dann eben in HRO. Dort angekommen div. Tankstellen gefunden, aber kein DK. Nun wurde es aber so langsam Zeit, denn ich wollte in Kap Arkona in die Ostsee pinkeln. Fahr mal in Richtung Warnemünde, dachte ich. Und tatsächlich tauchte auf der anderen Seite eine große MINOL-Tanke auf. Die nächste Kehre auf der 4-spurigen Strasse war meine.

Nun durfte ich feststellen, dass die Bevölkerung scheinbar nur Samstags tanken. Eine endlose Schlange. Da ich ja kein Benzin brauchte, schlich ich an der Schlange vorbei. In der Einfahrt ein großes Schild: Freihalten für DK-Tanker. Ich fuhr also nach hinten und da lachten mich 3 DK Säulen an.

Riesige Diesel-Pfützen. Ich also meine Handschuhe übergestülpt und den Schlauch ergriffen. Plötzlich kommt ein Tankwart angerannt und belehrte mich, dass es seine Aufgabe ist. Ich erwiderte, dass da vorne solch Andrang ist und wir es gewohnt sind selbst zu tanken. Ich konnte ihn überzeugen und ich konnte in aller Ruhe tanken - wegen dem Schaum...

Nachdem ich in DM gezahlt hatte und er noch einen 10.- DM Tipp bekam, konnte ich mich von einem Strahlemann verabschieden. Leider wurde das nix mit dem pinkeln, denn es herrschte starker auflandiger Wind. Aber mit den Kameraden der Radarstation bei den Leuchttürmen entwickelte sich ein angenehmer Dialog. Es hatte zwar etwas gedauert, klar, aber dann schmolz das Eis.

Das war mein erstes DDR-Erlebnis.

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Bugsierstefan

Moin,

ich war damals ein junger BGS Beamter, welcher in Ratzeburg seinen Dienst verrichtete. Nach dem Mauerfall hatte ich eigentlich Nachtschicht als Grenzstreife in unserem Abschnitt. Ich erhielt nachmittags zu Hause einen Anruf von unserem Abteilungsstab, dass ich mich darauf vorbereiten soll, in der Nacht am Übergang Gudow Autobahn (A24) eingesetzt zu werden.
So geschah es dann auch. Wir wurden dem Dienststellenleiter der dortigen Güst. unterstellt, dieser wies uns ein und teilte uns mit, dass erwartet wird, dass in der Nacht nun auch alle Grenzübergänge zur Bundesrepublik geöffnet werden.
Die Aufgabe unserer Streifenbesatzung war, uns ca. 50 - 100m vor den Kontrollhäuschen zu postieren und regelnderweise alle Spuren gleichmäßig zu füllen, man wollte nur "auf Sicht kontrollieren", (z. B. Fahrzeugführer, welche vor Freude total besoff.........waren  :roll:) um diese stoppen zu können.
In der ersten Stunde tat sich nichts, die Autobahn aus Rtg. Osten war leer, bis auf ein paar Transitfahrer, welche uns berichteten, dass der Rückstau in unsere Richtung schon fast bis nach Berlin reichen solle..........
Und dann tauchten drei Soldaten der Grenztruppen zu Fuß vor mir auf der BAB auf, ich wurde mit militärischen Gruß gegrüßt, grüßte so auch zurück und man gab sich die Hand und stellte sich mir mit Namen vor. So etwas kannte ich bisher von den Kameraden der anderen Vorwahl nicht.... :-o
Es handelte sich um den Dienststellenleiter der Güst. auf der Ostseite, er bat um die Verbindungsaufnahme mit unserem Dienststellenleiter. Ich meldete das über Funk und flugs wurde er von uns abgeholt, unserer Dienstellenleiter lief ihm entgegen.
Ich ahnte, was das bedeutete, die A 24 sollte in Kürze geöffnet werden.
In der Zwischenzeit wurde mir von seinem Gefolge eine Zigarette angeboten, ich verneinte, da ich Nichtraucher bin, (bis heute!!!!).
Aber das Eis war gebrochen, es entwickelte sich ein nettes Gespräch! Jedenfalls kam es dabei auch zu einem denkwürdigen Ereignis............wir tauschten anlässlich dieser geschichtsträchtigen Nächte unsere Dienstmützen!
Ich stand nun dort mit einer Schirmmütze eines Fähnrichs der DDR Grenztruppen und er ging mit meinem Barett zusammen mit seinem Dienststellenleiter, welcher nur irritiert schaute, aber grinste und nichts weiter sagte, zurück.
Kurz danach überrollte uns die Karawane.........ich versuchte halbwegs Ordnung in die ganzen Trabbis, Wartburgs, Rostquitsch und Dacias zu bringen........wurde abgeknutscht und sollte mit so vielen fröhlichen Menschen anstoßen....habe ich nicht getan, hätte ich nicht durchgehalten  :-D
Aber hinter mir wuchs ein Flaschenberg aus dem Asphalt der A24.........
Eine irre Nacht, es versammelten sich immer mehr Schaulustige auf unserer Seite und klopften auf den Trabbidächern.......ich hatte schon Mitleid und hoffte, dass die Autos nicht kaputt geklopft werden, so lang war bei uns das Spalier.......... :MLL:
Als ich morgens nach Dienstschluss nach Hause fuhr, musste ich auch wieder auf die A24 nach Hamburg. Immer noch war die Autobahn voll von den schon beschriebenen Autos, der Zweitaktmief für uns eine völlig neue Erfahrung.
Die Dienstmütze des unbekannten Fähnrichs ziert heute meine BGS Ecke in der Kellerbar und ist meine ganz persönliche Erinnerung an diese denkwürdige Zeit!

:MG:

Bugsierstefan

.......hier ist das gute Stück.

:MG:

smutje505

Hallo Ronny und Stefan schöne Erinnerungen die man nie vergisst. top

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