Kronstadt 2017

Begonnen von kalli, 07 August 2017, 10:20:05

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kalli

Da ich gefragt wurde, was es noch so an maritimen Dingen in Petersburg zu sehen gibt, einige Bilder aus dem nahe gelegenen Kronstadt.
Vom Zentrum Sankt Petersburg gelangte ich bequem mit dem Bus nach Kronstadt (ca 1 Stunde). Wenn sich der Bus erst aus dem innerstädtischen Verkehr gequält hat, geht es recht zügig über eine gut ausgebaute Verbindung über den Petersburger Damm auf die Insel Kotlin. Kronstadt hat wohl so um die 45.000 Einwohner und ist damit recht übersichtlich.

Von Peter dem Großen begründet, wird man an vielen Stellen an ihn erinnert.
1 Denkmal Peter der Große
2 Diese Dame muss ich zeigen! Sie kannte jedes wichtige russische Kriegsschiff und jeden Admiral!
3,4,5 Das erste Dock in Kronstadt. Von vorne hui, von hinten pfui.

kalli

6,7 Der verfallene Gebäudekomplex der alten Admiralität
7a an einer Straßenkreuzung entdeckte ich an der Wand eines Mietshauses diese Tafel. Marinesko, Kommandant des UBootes S 13, vesenkte u.a. die Wilhelm Gustloff.
7b Ich bin dann in das Haus gegangen und sah dort eine private Erinnerungswand. Im Marinemuseum ist seine Gedenkvitrine m.E. nicht mehr zu sehen (zumindest ist sie mir nicht aufgefallen).
7c im alten Museum sah sie so aus.

kalli

Auf dem Weg zur Nikolaus-Marine-Kathedrale kommt man an einigen Denkmalen und am Hafenbecken vorbei.
8,9,9a,9b
10 Admiral Makarow
11 Admiral Uschakow

kalli

12 Dann zeigt sich die Kathedrale in ihrer ganzen Pracht. Die Nikolaus-Marine-Kathedrale wurde als Gedenkstätte für umgekommene Seeleute errichtet.

kalli

13,14,15,16 Aber auch im Inneren ist sie prachtvoll (man beachte die Andreasflagge auch in der Ikonostase!)
17 ringsum sind Tafeln mit den Namen der umgekommenen Seeleute angebracht (ich glaube bis 1917).

kalli

18 Die Tafeln außerhalb der Kirche, an einer gegenüberliegenden Mauer angebracht, erinnern an Schiffe und Besatzungen des 2. WK.
19 Während der Belagerung von Leningrad.

Die Kirche selbst wurde 1929 auf Beschluss der Behörden geschlossen. 1932 wurde im Gebäude der Marine-Kathedrale ein Filmtheater eröffnet.
Während des Krieges wurde es militärisch genutzt, nach dem Krieg war es Kino-und Konzertsaal. Erst im Zuge der Perestroika bekam die russisch-orthodoxe Kirche ihre Kirche wieder zurück und wurde über viele Jahre rekonstruiert. 2010 gab es den ersten Gottesdienst.

20,21 Auf dem Kirchvorplatz, dessen Pflasterung aus der Vogelperspektive einen Anker sichtbar macht, befindet sich ein pyramidenförmiger Gedenkstein mit 4 Erinnerungsereignissen und mit einer ewigen Flamme.

kalli

Am Hafen begann ich eine ca.1 stündige Bootsfahrt entlang der der Stadt vorgelagerten Forts mit dem Ziel, das Fort Konstantin zu besichtigen.

22,23,24,25 Leider war das Wetter ausgerechnet während der Fahrt nicht sehr fotografierfreundlich bzw. es veränderte sich fast minütlich. Aber einige Fotos gehen noch.
26 Fort Alexander

kalli

27,28,29,30,31 Fort Großfürst Konstantin.
32,33 Vom Fort fuhr ich bei bestem Wetter mit dem Bus wieder zurück nach Petersburg.

Manfred Heinken

Moin Kalli,
sehr gut erläuterte Fotos.
Ein Augenschmaus ist für mich aber die Kathedrale.

Beste Grüße
Manfred Heinken

halina

Moin Kalli ,

Sehr eindrucksvolle einmalige Innen- Aufnahmen von der  1903-1913 erbauten Nikolaus-Marine-Kathedrale ,
ein Juwel orthodoxer sakraler Baukunst in höchster Vollendung .
Auch das Docktor von 1752 für mich zu diesem Zeitpunkt eine technische Meisterleistung mit dem hier zu
sehendem Schwalbenschwanz-Profil , dies ermöglicht das einfache und verschleissfreie Ein-und Aussetzen
des Docktors , diese Technik kam auch zum Einsatz beim Bau des Werfthafens in WHV ab 1856 .

                                                                                                                                           Gruss  Günter
                                                                                                                                       
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Peter K.

Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

olpe

Hallo,
...   top :MG: ...
Grüsse
OLPE

der erste

Zu dem Petrowski Dock möchte ich noch ergänzen, dass zur Zeit durch Mitarbeiter des Krylow Institutes Vermessungsarbeiten durchgeführt werden. Dieses Dock wird zu einem Museum der Unterwasserarchäologie umgebaut. Wir haben vor 2jahren das Dock besichtigt und hatten auch dieses Jahr wieder die Gelegenheit das Dock zu sehen. Unterlagen zum Museumsneubau bringe ich mit zum Grillen. Hier ist ein Film zum geplanten Museum für Unterwasserarchäologie im Petrowski Dock. https://www.youtube.com/watch?v=uMQjmQyMNRI

MarkusL

Hallo,
vielen Dank. Wirklich beeindruckende Bilder :TU:)
Wenn erlaubt natürlich die (meine Obsession :MS:, sorry): Ist der, durchaus auch eine Landmarke darstellende, Schwimmkran PK 51100 möglicherweise noch vorhanden.
Nach diesem link
http://kostiyanich.livejournal.com/103845.html
russischer Marinefreunde soll eventuell eine museale Nutzung beabsichtigt sein.
Nicht nur tolle Bilder, wahrscheinlich ursprünglicher Bausubstanz, sondern danach auch der erste der DEMAG 100t-Serie und damit "Mitersteller" der Tirpitz.
In diesem Fall ein besonderes Referenzobjekt deutsch-sowjetisch-russischer Marinegeschichte. Da wäre Verschrottung ein trauriges Finale.
Gruß
Markus

kalli

Habe ich extra für Dich aufgenommen, Markus :-)

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