Spin-off (I) vom "Konferenz-Thread : Kolonial-Kreuzer

Begonnen von Urs Heßling, 12 Juli 2017, 22:50:30

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Urs Heßling

moin,

als Spin-off von dem ja doch sehr langen Konferenz-Thread kam mir die folgende Idee :

Das Deutsche Reich, dem einige Kolonien restituiert wurden, braucht also "wieder" ein "Kolonial-Schiff".

Die anderen koloniebesitzenden Nationen griffen in den 20er und 30er Jahren recht hoch und bauten mit den Klassen Bougainville (F), Flores (NL), Alfonso de Albuquerque (PO) Schiffe von fast 2000 t.

Auf deutscher Seite gäbe es 1918 "nur" die Meteor
https://de.wikipedia.org/wiki/Meteor_(Schiff,_1915)
die allerdings deutlich kleiner, langsamer und schwächer armiert als die o.a. (späteren !) Klassen ist.

Dieser Entwurf könnte als ausreichend für die deutschen "Ansprüche" in Ostafrika und anderswo angesehen werden .. oder ?

Bei einer späteren Entscheidung für ein größeres Fahrzeug käme mir der Schiffstyp Bremse in den Sinn, allerdings mit Modifikationen für den Kolonialdienst.

Welche könnten/sollten das sein ?


Gruß, Urs

"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

ede144

Hatte Bremse wirklich Torpedorohre?
Ich würde die Bewaffnung auf 3 12,7 cm Geschütze und die Flak auf 4 2 cm Geschütze reduzieren. Die Besatzung sollte so gering wie möglich sein. Allerdings würde ich die Maschinenanlage so lassen, da man im Normabetrieb mit einer Maschine fahren könnte und somit länger Stehzeiten erreicht.

Grundsätzlich sollte die Unterbringung der Besatzung "großzügig" gestalltet werden und für das tropische Klima ausreichende Kimatisierung vorhanden sein.

Das wären meine ersten Gedanken dazu

Sven L.

Da kann man doch die älteren vorhandenen kleinen Kreuzer nehmen. Sollten genügend vorhanden sein.
Neubauten später. So kann man sich in Ruhe Gedanken machen über das Design.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


_________________________________
Solange man seinen Gegner nicht bezwungen hat, läuft man Gefahr, selbst bezwungen zu werden.
Clausewitz - Vom Kriege

Urs Heßling

moin,

ja, auch eine Möglichkeit, und vom Prinzip her richtig.

Die sind aber mit über 300 Mann Besatzung recht personalintensiv.

Dann zumindest eine Klimaanlage und TK-Räume ein- und evt. die Kasemattgeschütze dafür ausbauen.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Tostan

Zitat von: ede144 am 12 Juli 2017, 23:30:31
Hatte Bremse wirklich Torpedorohre?

Meines Wissens nach nicht.

Wenn es um einen Neuentwurf geht, würde es wohl sicher auch in eine ähnliche Richtung gehen wie die anderen Nationen, und sogar vermutlich noch größer ausfallen...

Wenn man sich die Schiffe der anderen Nationen anschaut, dann sind die doch recht speziell. Ruhe in den Kolonien halten. Landzielbeschuss und Seeblockade.
Auf deutscher Seite käme sicher sofort die Frage auf "Was passiert damit in einem möglichen europäischen Krieg?" Und als Antwort die Forderung, solche Schiffe sollten in dem Fall möglichst effektiv Kreuzerkrieg führen können.
Das impliziert eine Torpedobewaffung und evtl. auch(hängt wohl etwas vom Entwicklungsjahr ab) - ein Bordflugzeug zur Aufklärung. Sowie natürlich eine möglichst hohe Seeausdauer. Wikipedia meint, es gab einen nicht umgesetzten Entwurf für die Bremse, der beide Forderungen(Torpedo+Flugzeug) erfüllte? 

Sven L.

@Urs

Das die Kreuzer angepasst bzw.  umgebaut werden sollte klar sein. Ggf auch modernisiert.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


_________________________________
Solange man seinen Gegner nicht bezwungen hat, läuft man Gefahr, selbst bezwungen zu werden.
Clausewitz - Vom Kriege

Hannes 1988

Ich schätze auch, dass Deutschland keine Schiffe gebaut hätte vergleichbar zu denen, der anderen Kolonialmächte. Denn die haben militärisch nahezu keinen Wert und wären um sie einfach im Konfliktfall abzuschreiben zu teuer. Wenn man einen speziellen Schiffstyp gebaut hätte dann einen simplen und damit billigen oder etwas größeres, das auch militärisch einen Wert hat und zur Kreuzerkriegsführung taugt. Das ist zumindest meine Meinung.
LG Hannes

beck.Schulte

Hallo Sven, du solltest beachten, dass der Gegner ( First Nations ) über keine bis kaum neuzeitliche Rüstung verfügt. Nehme mal zum Beisiel die Taka Tuka Insel, wo Pippis Papa der Negerkönig (Eigenname und daher nicht rassistisch ) über einen Heißluft Ballon, drei Kanus und vier Musketen verfügt.
Da brauch es keine Torpedos oder Schnellfeuergeschütze, da hilft die gute alte Kolonialmethode. Draufhauen, totschlagen , aufhängen und was sonst noch zur Befriedung nötig ist.
Is man so eine Idee.  :ROFL:

Urs Heßling

moin, Börnd

Zitat von: beck.Schulte am 13 Juli 2017, 12:43:19
..die Taka Tuka Insel, wo Pippis Papa der Negerkönig (Eigenname und daher nicht rassistisch )
Kleine Korrekturen (wie bei MNB)
- die Insel heißt Taka-Tuka- Land
- der Eigenname von Pippis Vater ist Efraim Langstrumpf (das "N." ist sein nicht-rassistischer Ehrentitel)

Zitat von: beck.Schulte am 13 Juli 2017, 12:43:19
.. da hilft die gute alte Kolonialmethode. Draufhauen, totschlagen , aufhängen und was sonst noch zur Befriedung nötig ist.
Du hast die Kirche mit dem Spektrum Schule, Kirche/ Taufbecken bis Scheiterhaufen vergessen.
(und das von einem guten Katholiken :O-_, aber ich konnte es mir als Historiker einfach nicht verkneifen :O/Y )

Aber Du hast natürlich Recht, Torpedos braucht man zum Landzielbeschuß wirklich nicht, es sei denn, man wäre Cary Grant aka Commander Sherman vom U-Boot "Sea Tiger" :wink:

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

beck.Schulte


Tostan

Zitat von: beck.Schulte am 13 Juli 2017, 12:43:19
Hallo Sven, du solltest beachten, dass der Gegner ( First Nations ) über keine bis kaum neuzeitliche Rüstung verfügt. (...)
Da brauch es keine Torpedos oder Schnellfeuergeschütze, da hilft die gute alte Kolonialmethode. Draufhauen, totschlagen , aufhängen und was sonst noch zur Befriedung nötig ist.

Richtig. Nur in ein eventuellen nächsten großen Krieg sind der Gegner nicht First Nations sondern (evtl. Bewaffnete) Handelsschiffe und evtl. Kleinere Kriegsschiffe europäischer Nationen. Also entweder baut man ganz billige Schiffe wo der Verlust nicht weh tut, oder bessere Schiffe die in dem Fall lange Weh tun können.


Zitat von: Urs Heßling am 13 Juli 2017, 14:32:26
Aber Du hast natürlich Recht, Torpedos braucht man zum Landzielbeschuß wirklich nicht, es sei denn, man wäre Cary Grant aka Commander Sherman vom U-Boot "Sea Tiger"

Commander John H. Corbus von der USS Bowfin, 9. August 1944, Hafen von Minami-daitō, Philippinensee! OK, nicht wirklich Landziel, aber Landungsbrücke incl. Bus durch Torpedo "versenkt" ;)

ede144

Zitat von: Tostan am 13 Juli 2017, 16:10:27
Zitat von: beck.Schulte am 13 Juli 2017, 12:43:19
Hallo Sven, du solltest beachten, dass der Gegner ( First Nations ) über keine bis kaum neuzeitliche Rüstung verfügt. (...)
Da brauch es keine Torpedos oder Schnellfeuergeschütze, da hilft die gute alte Kolonialmethode. Draufhauen, totschlagen , aufhängen und was sonst noch zur Befriedung nötig ist.

Richtig. Nur in ein eventuellen nächsten großen Krieg sind der Gegner nicht First Nations sondern (evtl. Bewaffnete) Handelsschiffe und evtl. Kleinere Kriegsschiffe europäischer Nationen. Also entweder baut man ganz billige Schiffe wo der Verlust nicht weh tut, oder bessere Schiffe die in dem Fall lange Weh tun können.


Zitat von: Urs Heßling am 13 Juli 2017, 14:32:26
Aber Du hast natürlich Recht, Torpedos braucht man zum Landzielbeschuß wirklich nicht, es sei denn, man wäre Cary Grant aka Commander Sherman vom U-Boot "Sea Tiger"

Commander John H. Corbus von der USS Bowfin, 9. August 1944, Hafen von Minami-daitō, Philippinensee! OK, nicht wirklich Landziel, aber Landungsbrücke incl. Bus durch Torpedo "versenkt" ;)

Es gibt nichts aus Hollywood was die Wirklichkeit nicht noch übertreffen könnte :sonstige_154: :sonstige_154: :sonstige_154:

beck.Schulte

#12
Mann, das hier ist doch ne Quatsch-Ansage oder nehmt wer was hier geschrieben steht auch nur im Ansatz für voll ? Also z.B.  gegen Piraten brauch ich keine Kanonen oder Flammenwerfer. Unsere Mädels vor Afrika zeigen das es auch  mit ohne Einsatz von Großkaliber geht. Gegen Feindmächte reicht auch schon ein Dampfboot mit nen Revolver, wie durch "African Queen" ja längs bewiesen ist. Und nun mal was im Ernst. Nach euerm "Weltfriede 1917" werden in D-Land weder die SPD,USPD , die Gewerkschaften auch viel Liberale auch nur einen Pfennig ( das war das was heute der Cent ist ) für eine imperialistische Kolonialpolitik ausgeben. Also kein Geld für Kanonenboote. Aber wie bei  euer Rüstung Konferenz hat all das mit der Realität auch nur im Ansatz nix zu tun. Es ist ein Spiel und daher ist jede Antwort richtig.
Ergo: "Nieder mit dem deutschen Militarismus, Imperialismus und Kapitalismus für eine freie deutsche sozialistische Republik"  und jetzt singen wir alle zusammen  " Auf, auf zum Kampf, zum Kampf sind wir geboren" (bitte nicht die Version von 1917 auch nicht die von 1934, sondern die echte von 1921) .Wers nicht kennt , bitte bei Hannes Wader nach gucken. Und jetzt weiterhin viel Spaß und los gegen die Negers und annere Banausens .  :sonstige_154:

Huszar

Nach dem Krieg sollten zwei Fakten klar sein:
1, falls im nächsten Krieg kein freier Zugang zu den Weltmeeren gegeben ist, ist eine Investition in aufwandige Kolonialschiffe rausgeschmissenes Geld, die können nicht versorgt werden, und die Übermacht wird die Schife kurz oder lang stellen und vernichten.
2, falls im nächsten Krieg ein freier Zugang zu den Weltmeeren gegeben ist, ist eine Investition in aufwandige Kolonialschiffe rausgeschmissenes Geld, denn aus der Heimat können nach Bedarf Schiffe verlegt werden.

Auch würde kein Bedarf für neue Kolonialschiffe bestehen. Falls Schlesswig-Holstein nicht in Tanga geparkt werden kann - weil der Erhalt nicht gefordert wurde - sind noch Panther und Eber existent, ebenso, wie Fürst Bismarck und Prinz Heinrich sowie 6-7 alte Gazellen und weitere, für den Flottendienst nicht mehr zu gebrauchende Kleine Kreuzer. Oder die kleinen Küstenpanzerschiffe. Überzählige Kessel und Maschinen der abgebrochenen Schiffe stehen zu Hauf zur Verfügung, um die Maschinen preisgünstig zu überholen. Wenn was Neueres gewollt wird, stehen Dutzende A-Boote zV - T-Rohre rausschmeissen, Klimaanlage rein, und für Buschneger-Piraten (nicht rassistisch gemeint) jagen sind die auch genug. Zur Not einen mittelgrossen Frachter nehmen, einige Kanonen draufpacken, Unterkunft für eine Kompanie Inf einplanen, und fertig.

Für die wenigen Kolonien und angrenzend Flagge zu zeigen, ist man für die nächsten 10-15 Jahre bedient. Selbst dann ist die Möglichkeit gegeben, eines der (aus sicht 1918) moderneren Kreuzer in die Koloni(en) zu schicken.
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Urs Heßling

Zitat von: Huszar am 13 Juli 2017, 20:17:53
.. sind noch Panther und Eber existent, ebenso, wie Fürst Bismarck und Prinz Heinrich sowie 6-7 alte Gazellen und weitere, für den Flottendienst nicht mehr zu gebrauchende Kleine Kreuzer. Oder die kleinen Küstenpanzerschiffe.
Bei Panther, Eber und den (nachgerüsteten) Gazellen kann ich zustimmen.
Aber die abgefahrenen Fürst Bismarck, Prinz Heinrich oder gar die "ollen" Siegfrieds ... nein.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Impressum & Datenschutzerklärung