Bundespolizei - Küstenwache mustert alte Schiffe aus

Begonnen von harbec, 29 Juni 2017, 11:50:21

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harbec

... Neustadt/H. - Beim Direktionsbereich Bundespolizei See in Neustadt wurden
gestern die beiden Einsatzschiffe "Bad Düben" und "Neustrelitz"
außer Dienst gestellt. Im März 2018 soll die "Bredstedt" folgen.

Ein Zeitungsartikel ist in der heutigen Lübecker Nachrichten.
Auch ein Video wurde von den LN produziert. Es ist es m.E.
nicht unbedingt wert, angeschaut zu werden.
Gruß Hartmut

Manfred Heinken

Moin zusammen,
schade, das die beiden Schiffe nun außer Dienst gestellt werden sollen.

"Neustrelitz", ex "Sassnitz" der VM, BG 22, später BP 22.
BG steht für Bundesgrenzschutz, BP für Bundespolizei.

"Bad Düben", ex "Ostseebad Binz" der VM, BG 23 später BP 23.

In der Anlage 2 Fotos:
"Neustrelitz",
" Bad Düben".

Meine Fotos, mein Copy

Beste Grüße
Manfred Heinken

harbec


... danke fürs Einstellen der Bilder. Schön anzusehen die Schiffe.
Gruß Hartmut

Didi170

Waren die noch mit der 40 mm Bofors bewaffnet?
Schöne Grüße
Dieter

Manfred Heinken

Moin zusammen,
ich zitiere aus der Nordsee Zeitung vom 17. Dezember 2016 folgendes:
Auf der Fassmer Werft werden für die Bundespolizei drei neue, hochseetaugliche Einsatzschiffe gebaut.
Auftragswert 165 Millionen Euro.
Die drei neuen Einheiten sollen Ende 2018 in Dienst gestellt werden. Zitat Ende

Manfred Heinken

habichtnorbert

Hallo Manfred,

eigendlich schade um die 2 Schiffe, aber nach 27 Dienstjahren will man wohl kein Geld für die weitere Uterhaltung ausgeben,
:MG:
Gruß Norbert

Wo die Flotte hinfährt, sind die Minensucher schon gewesen

Das Historische Marinearchiv: www.historisches-marinearchiv.de

Wilfried

Zitat von: Didi170 am 29 Juni 2017, 21:13:40
Waren die noch mit der 40 mm Bofors bewaffnet?


ja, Didi, waren die .... Bofors oder später Breda-Bofors .. die Standardwaffe zur Nahziel-Luftabwehr in der Bundesmarine seit Anfang der Neubauten ...

mit einem lieben Gruß
Wilfried
... Tradition pflegen, bedeutet nicht, Asche aufzubewahren sondern Glut am Glühen zu halten ...
http://www.passat-verlag.de
http://www.kartonskipper.com
http://www.forum-marinearchiv.de - wenn Marine Dein Ding ist!

2M3

Zitat von: Wilfried am 29 Juni 2017, 23:52:25
Zitat von: Didi170 am 29 Juni 2017, 21:13:40
Waren die noch mit der 40 mm Bofors bewaffnet?


ja, Didi, waren die .... Bofors oder später Breda-Bofors .. die Standardwaffe zur Nahziel-Luftabwehr in der Bundesmarine seit Anfang der Neubauten ...

mit einem lieben Gruß
Wilfried
Moin,

ursprünglich waren sie mit 1 × 76,2-mm AK-176 und 1 × 30-mm AK-630 bewaffnet  :wink:
Da nannten sie sich aber noch Projekt 151 und waren als Kleine Raketenschiffe klassifiziert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sassnitz-Klasse

Gruss Frank
Flottenschule Parow 78-79, Ausbildung Ari-leicht, 25mm 2M3/M110 und 30mm AK-230, 79-82 Ari-Maat 1. MSR Abteilung/1. Flottille Peenemünde auf Proj. 89.2 MSR-lang/Kondor-II

Didi170

Die 40 mm waren gut als Vasen später, hatte eine lange Liste auf der Deutschland.
Schöne Grüße
Dieter

harbec

... und hier noch ein paar Bilder der Neustrelitz incl. Absetzen
des speed-Boots aus dem Jahr 20011.
Gruß Hartmut

harbec

#10
Quelle: Heutige "Lübecker Nachrichten":

... Küstenwache versteigert Schiffe!

Die "Bad Düben" und die "Neustrelitz" werden verschrottet.

Sie fallen unter das Kriegswaffenkontrollgesetz und müssen abgewrackt werden.
Die Auktion übernimmt die VEBEG, das Verwertungsunternehmen des Bundes.
Für die fast 30 Jahre alten Exemplare der Bundespolizei See müssen die Gebote
bis zum 6. Februar um 13 Uhr abgegeben werden. Kommende Woche Dienstag
und Mittwoch können sie dann besichtigt werden. Allerdings nur mit Voranmeldung.

Video/Bildergalerie: www.LN-online.de/Kuestenwache
Gruß Hartmut

bettika61

Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Urs Heßling

moin,

Zitat von: harbec am 28 Januar 2018, 13:01:54
Sie fallen unter das Kriegswaffenkontrollgesetz und müssen abgewrackt werden.
Dieser Satz - Zitat eines leitenden Polizeibeamten - steht unwidersprochen so da.
Aber stimmt er auch ?

Schauen wir einmal in den Gesetzestext. Da steht :
..
"Erster Abschnitt
Genehmigungsvorschriften
Nichtamtliches Inhaltsverzeichnis
§ 1 Begriffsbestimmung
(1) Zur Kriegsführung bestimmte Waffen im Sinne dieses Gesetzes (Kriegswaffen) sind die in der Anlage zu diesem Gesetz (Kriegswaffenliste) aufgeführten Gegenstände, Stoffe und Organismen.
...
...
Anlage 1
...

        III. Kriegsschiffe und schwimmende Unterstützungsfahrzeuge

17.
    Kriegsschiffe einschließlich solcher, die für die Ausbildung verwendet werden
18.
    Unterseeboote
19.
    kleine Wasserfahrzeuge mit einer Geschwindigkeit von mehr als 30 Knoten, die mit Angriffswaffen ausgerüstet sind
20.
    Minenräumboote, Minenjagdboote, Minenleger, Sperrbrecher sowie sonstige Minenkampfboote
21.
    Landungsboote, Landungsschiffe
22.
    Tender, Munitionstransporter
23.
    Rümpfe für die Waffen der Nummern 17 bis 22
"


[Zitat Ende]

Daraus ergibt sich für mich nicht schlüssig, daß der Rumpf eines jetzt unbewaffneten Schiffs unter das Gesetz fällt. Was meinen die Juristen unter uns dazu ?

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

t-geronimo

Das ist nicht nur ein Satz eines Polizeibeamten, das ist Teil der Ausschreibung:

"Allgemeine Hinweise   

Das  Einsatzschiff  unterliegt  den  Bestimmungen  des  Kriegswaffenkontrollgesetzes
(KrWaffKontrG) und des Außenwirtschaftsgesetzes (AWG). Der Erwerb, die Beförderung sowie
die Ausfuhr aus der Bundesrepublik Deutschland sind genehmigungspflichtig. 

Das  Einsatzschiff ist  nach  Weisung  und  unter  Aufsicht  der  Bundespolizei  in  einem
Mitgliedsstaat  der  EU  oder  in  der Türkei  vollständig  zu  demilitarisieren und  zu  verschrotten.
Demilitarisierungs-/Verschrottungsarbeiten am Liegeplatz oder bei der Bundespolizeidirektion
Neustadt i.H. sind nicht möglich."


Und weiter:

"Restdemilitarisierung des Einsatzschiffes BP 22 "Neustrelitz"   

Der Rumpf und die Fundamente der Waffenanlagen sind unmittelbar nach Übernahme des
Schiffes dauerhaft unbrauchbar zu machen.
Die Unbrauchbarmachung erfolgt durch Verschrottung nach Maßgaben unter Aufsicht der
Bundespolizei."
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Urs Heßling

moin, Thorsten,

Zitat von: t-geronimo am 29 Januar 2018, 01:30:12
"Restdemilitarisierung des Einsatzschiffes BP 22 "Neustrelitz"   

Der Rumpf und die Fundamente der Waffenanlagen sind unmittelbar nach Übernahme des
Schiffes dauerhaft unbrauchbar zu machen.
Die Unbrauchbarmachung erfolgt durch Verschrottung nach Maßgaben unter Aufsicht der
Bundespolizei."
Danke, so weit hatte ich nicht gelesen (war spät :wink:)

Es liegt also daran, daß die Waffenfundamente beim Umbau für die BP nicht ausgebaut wurden.

Denn andere Straßen- und Wasserfahrzeuge der Bw und BP werden ja meines Wissens durchaus mit möglicher weiterer Zivil-Nutzung verkauft.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

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