Ausrüstung Siebelfähren für "Dackel"-Einsatz

Begonnen von bettika61, 06 Februar 2017, 21:54:32

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bettika61

Hallo,
als Dackelträger standen im Hollandraum  Schnellboote aufgrund ihrer Seefähigkeit nur begrenzt zur Verfügung. Man überlegte  je 2 Siebelfähren in Wilhelmshaven und Rotterdam entsprechend mit Torpedorohren und für Schnellbootabwehr geeignete Artillerie auszurüsten. Die 4 Fähren sollten zu einer Gruppe zusammengefasst und dem B.S.N bzw. 1.Sich.Div. unterstellt werden.
Beim MOK Nord soll ein Einsatzstab für den Dackeleinsatz aufgestellt werden.
Quelle. KTB MOK Nordsee 12-1944

Ist bekannt, ob es zum Umbau der Siebelfähren gekommen ist?

Ein Hinweis auf einen Umbau von Siebelfähren gemäß Befehl MOK Nord für einen "Sondereinsatz" findet sich im KTB Admiral Niederlande. Genannt werden SF 288 und VO 2  :?
Es wird nicht klar, ob der o.g Zweck gemeint ist.
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Urs Heßling

moin,Beate,

Zitat von: bettika61 am 06 Februar 2017, 21:54:32
als Dackelträger standen im Hollandraum  Schnellboote aufgrund ihrer Seefähigkeit nur begrenzt zur Verfügung.
Den Satz verstehe ich als Schnellbootfahrer nicht - wie ist er gemeint ?

Im Übrigen : schöner neuer Avatar :TU:)

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

bettika61

Hallo Urs,
im Anhang der -Original-Text .
Ich verstehe das so, das Schnellboote nicht bei jedem Wetter zur Verfügung standen.
aber ob Siebelfähren da die bessere Wahl wären?
Über den "Einsatzstab Dackel" und die S-Boot Einsätze bei http://forum.axishistory.com/viewtopic.php?f=70&t=174526&hilit=dackel

Wie ist Deine Einschätzung ,ob S-Boote der richtige Torpedoträger für "Dackel" waren?

P.S mit neuen Avatar "fremdel" ich noch etwas
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Urs Heßling

moin, Beate,

Für die Enschätzung "eingeschränkte Seefähigkeit" habe ich keine Erklärung. Ein "Dackel" wog knapp 700 kg mehr als ein G7a, aber das ist für mich kein einleuchtender Punkt.

Zitat von: bettika61 am 06 Februar 2017, 23:18:15
Wie ist Deine Einschätzung ,ob S-Boote der richtige Torpedoträger für "Dackel" waren?
Meines Wissens wurden "Dackel" von Schnellbooten ohne Probleme im Sommer 1944 im Kanal eingesetzt. Allerdings konnten, wenn ich mich richtig erinnere, aufgrund dessen größerer Länge nur 2 statt sonst 4 Torpedos mitgenommen werden.

Zitat aus der "Chronik des Seekriegs"
2.– 15.8.1944
Kanal

Operationen deutscher Schnellboote: Bei einem Gefecht der 2. S-Flottille (KKpt. Opdenhoff) mit drei brit. MTBs in der Nacht vom 2./3.8. werden vor Le Havre S 180 und S 181 durch Geschützfeuer beschädigt, S 167 und MTB 608 werden bei Kollisionen beschädigt. Die restlichen Boote der 2. und 6. S-Flottille, S 174, S 176, S 177 sowie S 97, S 132 und S 135 führen in den folgenden Nächten von Le Havre aus Angriffe mit den neuen Langstrecken-Torpedos T3D »Dackel« durch. Am 4./5.8 werden 24, am 5./6.8. 12, am 6./7.8. 12, am 8./9.8. 10, am 9./10.8. 11 und am 14./15.8. 8 »Dackel« in alliierte Schiffsansammlungen in der Seine-Bucht geschossen. Dabei führen jeweils 3 S-Boote Angriffe mit »Dackeln« und 2 bis 3 Boote fungieren als Torpedoträger.
[Zitat Ende]

Gruß, Urs
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t-geronimo

Zitat von: bettika61 am 06 Februar 2017, 23:18:15
P.S mit neuen Avatar "fremdel" ich noch etwas

Off-topic:
Ich auch.
Hat nichts damit zu tun, das der neue häßlich ist, sondern damit, dass er ungewohnt ist.

Vor einigen Jahren habe ich hier (oder wars noch im Schlachtschiff-Forum?) mal gewagt, meinen zu wechseln, und bin dafür gekreuzigt worden, so dass nach einem Tag der alte wieder da war.  :-D
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Peter K.

Bestand beim Dackel-Einsatz nicht das Problem, dass diese Torpedos aufgrund deren erheblich größeren Länge gegenüber dem üblichen G7a nicht vollständig in die Torpedorohre passten und daher vorne 3 oder 4 m herausschauten?
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Urs Heßling

servus, Peter,

ich habe gerade noch einmal die KTB der 2. SFltl vom Sommer 1944 "überflogen".

Ich habe dabei weder etwas über das "vorn herausragen" noch etwas über "eingeschränkte See-Fähigkeit" finden können.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Peter K.

Ich hatte das so im Hinterkopf, kann mich aber natürlich täuschen.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

bettika61

#8
Hallo,
Danke für Eure Beiträge  :MG:
ZitatAllerdings konnten, wenn ich mich richtig erinnere, aufgrund dessen größerer Länge nur 2 statt sonst 4 Torpedos mitgenommen werden.
Das liest sich hier  http://forum.axishistory.com/viewtopic.php?f=70&t=174526&hilit=dackel anders
Zitat
01/02-08-1944 - Le Havre = Three S-boote of the 6.S.-Flottille were loaded with 12 x T3d
lot of problems with the cranes and a Allied bomberattack on the 02-1944 on the harbour ,
night attack on the 03-1944 was cancelled .

05-08-1944 - Le Havre = First attack with 6 boats with 24 T3d from 0110 till 0150 because
of heavy clouds no sight on succes , 9 explosions were heared .

Das Herausragen der "Dackel" aus dem Torpedorohr ist auch dort auf einer Zeichnung erkennbar.
Ein Erklärung für eine eingschränkte Seefähigkeit sehe ich bisher auch nicht.
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Urs Heßling

moin, Beate,

Zitat von: bettika61 am 07 Februar 2017, 06:52:06
Das liest sich hier  http://forum.axishistory.com/viewtopic.php?f=70&t=174526&hilit=dackel anders
...
Das Herausragen der "Dackel" aus dem Torpedorohr ist auch dort auf einer Zeichnung erkennbar.
Guter Fund :TU:) :MG:


Zitat von: bettika61 am 07 Februar 2017, 06:52:06
Ein Erklärung für eine eingeschränkte Seefähigkeit sehe ich bisher auch nicht.
Eine mögliche Erklärung wäre eben die Last von zusätzlich 1,5 t (2 T3D); der Schwerpunkt des Torpedos liegt natürlich auch (knapp 2 m) weiter vorn.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Natter

The G7e(TIIId)  "Dackel" was a modified G7e(TIII) with two batterychambers. The batterychamber was made of thinner steel, and with the heavy warhead, it was important that the torpedo was stored on a stable platform for the full lenght during transit, so that the front part wouldn't "break off". Of course, the torpedo would not be pulled fully into the tube until it was time to attack, but with heavy see I guess they would have been quite cautious even if the torpedo was "exposed" in the ready-position just for a very short time.
It makes sense that siebel-ferries (or even MFP's) was considered (during development and testing, the "Dackel" was launched from barges and specially adapted testvessels).

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