ASA-Datensatz: 12201a

Begonnen von TW, 22 Januar 2017, 15:16:27

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

TW

Zu den Angriffen auf den Konvoi "Ossag" fand ich die folgende ausführliche Darstellung auf der Seite http://www.worldwar2.ro/arr/?article=776. Hier meine Übersetzung. Der englische Original-Text folgt darunter.

Am 19. und 20. April liefen zwei deutsche Konvois von Konstanza nach Sewastopol, und in entgegengesetzte Richtung fuhren drei mit über 17.000 Mann an Bord.

Am 21. April begleitete NMS Regele Ferdinand zusammen mit R206 und R207 den Tanker Ossag und das Frachtschiff KT26 in Richtung Sewastopol. Am nächsten Tag wurde der Konvoi zweimal angegriffen. Um 08.30 Uhr erschien eine Formation von 13 IL-2 der 47. ShAP, die jedoch keine Schäden an den Schiffen verursachten. Kurz darauf erfolgte ein Angriff von 18 IL-2 der 8. GshAP, der ebenfalls erfolglos blieb. Eine IL-2 wurde abgeschossen. Nach etwa einer Stunde, gegen 09.40 Uhr, kam die zweite Welle, zwölf A-20 Bomber der 13. GDBAP, denen es gelang, die Ossag im Vorschiff zu treffen. Splitter einer Bombe, die in der Nähe der NMS Regele Ferdinand detonierte, beschädigte die Funkanlage des Zerstörers. Zwei A-20s wurden von den Geleitbooten abgeschossen, ein weiterer Bomber stürzte ins Meer, wahrscheinlich wegen Motorschadens.

KT26 versuchte, den Tanker abzuchleppen, aber gegen 11.10 Uhr erschienen 6 Pe-2 und vereitelten den Versuch. So kehrte die Ossag zusammen mit R 206 nach Constanta zurück, während NMS Regele Ferdinand, KT26 und R207 die Reise nach Sewastopol fortsetzten, etwa 30 Seemeilen südöstlich des Hafens. Um 13.26 Uhr wurden die drei Schiffe wieder von 6 Bombern der 40. BAP aus der Luft angegriffen. Der Zerstörer wurde von einer Bombe getroffen, die nicht detonierte, und am Rumpf des Zerstörers oberhalb der Wasserlinie ein kleines Leck schlug. Es wurde erst nach einigen Tagen in Konstanza beim Bunkern von Treibstoff entdeckt.

Unterdessen hatte die Ossag neue Probleme zu bewältigen, und es wurde beschlossen, sie nach Sewastopol zu schleppen, weil dieser Hafen näher lag. UJ103 wurde zum Geleit kommandiert, um R206 zu unterstützen. Am 23. April nahmen die beiden Schiffe die Ossag in Schlepp. Unterwegs schoss das sowjetische U-Boot M-35 zwei Torpedos auf UJ103, verfehlte aber das Ziel. M-35 wurde verfolgt und mit Wasserbomben beharkt, aber entkam. Zwei Luftangriffe folgten: der erste wurde von 5 A-20 der 36. MTAP und der zweite von 13 A-20 der 13. GDBAP durchgeführt. Das Oberdeck von UJ103 wurde zerstört und es musste zur Basis zurückkehren. Das R-Boot versenkte um 16.02 Uhr die schwer beschädigte Ossag 5 Seemeilen südwestlich von Sewastopol.

Originaltext:
On 19 and 20 April two German convoys left [Constanta] for Sevastopol, and in the opposite direction came three with over 17,000 men onboard.
NMS Regele Ferdinand headed on 21 April towards Crimea together with Rb 206 and Rb 207 escorting the Ossag tanker and the KT 26 cargo ship. The following day, in the morning, the convoy was attacked twice. At 0830 hours a formation of 13 Il-2s of 47 ShAP appeared, but it didn't cause any damage to the ships. These were followed shortly by 18 Il-2s of 8 GshAP, which were also unsuccessful. One Il-2 was shot down by fighters. In about an hour, at 0940 hours, the second wave came, twelve bombers of 13 GDBAP, which managed to hit the Ossag at the bow and splinters from a bomb that fell near the NMS Regele Ferdinand took out the destroyer's radio station. Two A-20s were downed by the fighter escort and another one fell into the sea, probably because of engine failure.
KT 26 tried to tow the tanker, but at 1110 hours 6 Pe-2s appeared and stopped the operation. Thus the Ossag together with Rb 206 returned to Constanta, while the NMS Regele Ferdinand, Rb 207 and KT 26 continued the trip to Sevastopol, being at about 30 nautical miles Southeast of the port. At 1326 hours, the three ships were again attacked from the air by 6 bombers of 40 BAP. The destroyer was hit by a bomb that didn't go off and that made a small hole in the side of the ship above the waterline. It was discovered only after several days at Constanta in one of its fuel tanks. Meanwhile, the Ossag had started to experience problems ands it was decided to take it to Sevastopol again, because it was closer. UJ 103 was sent by the German command to assist Rb 206. On 23 April, the two ships managed to tow the Ossag and headed towards the harbor. On the route, the M-35 submarine fired two torpedoes on UJ 103 and missed. It was pursued and depth charged, but escaped. Two air attacks followed: the first one was carried out by 5 A-20s of 36 MTAP and the second one by 13 A-20s of 13 GDBAP. The upper deck of the US 103 was destroyed and had to return to base. The R-boots sunk the badly damaged Ossag at 1602 hours 15 nautical miles Southwest of Sevastopol.

kalli

Eine weitere Schilderung (mit einigen Abweichungen zu WorldWar2.ro) auf den Konvoi "Ossag" findet man bei Miroslaw Morosow (Мирослав Морозов) in seinem Buch Torpedonoszy Welikoj Otjetschestwennoj (Торпедоносцы Великой Отечественной) auf den Seiten 223 ff.

Impressum & Datenschutzerklärung