Ausgabe 22 des Marine-Nachrichtenblattes (MNB)

Begonnen von AK Krieg zur See 1914-18, 29 Dezember 2016, 22:24:59

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AK Krieg zur See 1914-18

Sehr geehrte Freunde des Marine-Nachrichtenblattes,


Ausgabe 22 des Marine-Nachrichtenblattes wird ab Ende Dezember 2016 im freien Verkauf ausgeliefert.

Alles weitere zum Heft und zur Bestellung finden Sie auf unserer Internetseite --/>/> http://www.mnb.seekrieg14-18.de/ausgaben.htm.

Nutzen Sie zukünftig gerne die Vorteile der Vereinsmitgliedschaft.



Mit freundlichen Grüßen

Ihr Arbeitskreis Krieg zur See 1914 - 1918 e.V.

Urs Heßling

#1
wieder ein tolles Heft !

ich bin immer begeistert, welche Ecken der WW I-Seekriegsgeschichte in den MNB ausgelotet und ausgeleuchtet werden top :TU:) :=D>


Besonders interessant für mich war "Zurück in die Heimat" (S. 2 ff.), weil mein Großvater einer derjenigen war, die auf der Christian Nebe aus Ägypten zurückkehrten (eigene Bilder siehe unten)
- es muß - wie die anderen auch - ein ziemlicher "Seelenverkäufer" gewesen sein ..  :|

ein minimini in Fußnote 16, daß Hopmann ab 13.11.1919 "Waffenstillstandskommissar" war, es müßte 1918 heißen.


Zu dem so detaillierten Artikel von Matthias Strauß (S. 41 ff.) schrieb ich ihm und stellte die Frage : wie und mit welcher Verzögerung gelangten die so präzisen Berichte von Herrn Stoltz an die Admiralität ?
(26.11.14 : Invincible im Südatlantik !!)
Antwort kommt ...

Zu der zitierten Nachricht vom 9. Juni 1915 (S. 48) eine mögliche Fußnote :
Der britische Pre-Dreadnought Bulwark (1899) ging am 26.11.1914 in der Themsemündung bei Sheerness durch eine innere Explosion verloren (738 Tote). Als wahrscheinlichste Ursache wurde eine unsachgemäße Stauung der MA-Munition festgestellt.


Zwei kleine Nachklapps zu "Colbert" (S. 51 ff.)
- Georg Günther Frhr. v. Forstner überlebte den Krieg und starb 1940. Er war der Onkel von
http://www.uboat.net/men/forstner.htm und http://www.uboat.net/men/commanders/301.html
- U 28 ging ironischerweise (s. S. 53 vorletzter Absatz) durch die Explosion der Olive Branch, die mit dem Bordgeschütz beschossen worden war, am 2.9.1917 im Nordmeer verloren.
siehe http://www.wrecksite.eu/wreck.aspx?115513


Bernd, de Mackers vonnen Dergln (S. 55 ff.) hatten wohl keene Lust, an Revolte zu denken (siehe Maslows Bedürfnispyramide :-) )
- aber ein klasse Thema !  "Urwaldmaggi"  :-D kannte ich noch nicht :wink:


Korrekturen zu MNB 21 : Die Korrektur zu LINNET/LINETT ist verkehrt, es müßte "andersrum" sein.


aber an alle Verfasser und die Herausgeber erneut ein BRAVO ZULU top top top :MG:

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Darius

Hallo zusammen,

ich habe meine Ausgabe heute erhalten. Wieder eine schöne Mischung an verschiedenen Themen.  top

@Urs:
Vielen Dank für´s Teilen Deiner Famileingeschichte.

:MG:

Darius

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Darius am 13 Januar 2017, 20:30:18
Vielen Dank für´s Teilen Deiner Famileingeschichte.
nu nich übertreiben : nur ein (1) ! Foto ist von mir.
Das Lob gebührt einzig und allein dem Autor top :MG:

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Urs Heßling

moin,

Fortsetzung von oben :
Zitat von: Urs Heßling am 13 Januar 2017, 17:44:32
Zu dem so detaillierten Artikel von Matthias Strauß (S. 41 ff.) schrieb ich ihm und stellte die Frage : wie und mit welcher Verzögerung gelangten die so präzisen Berichte von Herrn Stoltz an die Admiralität ?  (26.11.14 : Invincible im Südatlantik !!)
Antwort kommt ... 

Antwort von Herrn Matthias Strauß (Danke top)
.. die Brisanz der Meldung vom 26.11.1914 für die Handlungen des Kreuzergeschwaders erkannt. Ich versuche, den Informationsweg dieser Meldung schon länger zu recherchieren. Sicher ist, dass diese Meldungen mit einem Briefpaket, welches durch einen holl. Dampfer transportiert wurde, am 10.01.1915 den Admiralstab in Berlin bekannt war. In dem Bericht bestätigte Rudolf Stoltz, dass er "sofort?" diese Schiffsmeldungen an den MA Moller in Buenos Aires gesandt hatte. Warum diese Meldung Graf v. Spee nicht vor dem 07.12.1914 erreicht hat, konnte ich noch nicht verifizieren. Vermutungen habe ich schon und werde dem weiter nachgehen. Sollten meine Vermutungen stimmen, wirft dies ein neues Licht auf die Entscheidungen des Geschwaderchefs, die er bei den Picton Inseln am 06.12.1914 getroffen hat. Fakt scheint zu sein, dass VA v. Spee klar war, dass die Engländer von seiner Absicht, die Falklands zu überfallen, wussten, es zumindest als sehr große Wahrscheinlichkeit annahmen.


Nachfrage Urs :
Ich hatte mich gefragt, ob nicht für Herrn Stoltz die Möglichkeit bestanden hätte, aufgrund seiner kaufmännischen Kontakte zur Seeschifffahrt den Betrieb einer Funkstation bei der Regierung (?) zu beantragen und durchzuführen.
Außerdem, ebenso, ob es möglich gewesen wäre, ein Schlüsseltelegramm über ein Seekabel abzusetzen - es scheinen aber fast alle Kabelgesellschaften in alliierter Hand gewesen zu sein.


Zweite Antwort von Herrn Strauß :
ja, Rudolph Stoltz hatte auch daran gedacht, aber natürlich keine Sendefrequenz/Sendeerlaubnis erhalten. Dennoch richtete sein V.M. aus Santos auf der Insel San Sebastian (heute Ilhabela) eine kleine F.-T.-Station bereits am 8.10.1914 funktionsfähig ein. So hatte das deutsche Nachrichtensystem wenigstens eine unbekannte Abhörstation, um die Funksprüche (Versorgungswünsche) der dt. Auslandskreuzer im Südatlantik aufzunehmen. Ab und zu sendeten auch die dt. Handelsschiffe aus den südamerikanischen Häfen aktiv (siehe u.a. SS "Persia" MNB). Diese Reichweiten waren aber zu gering, um vielleicht mit Relaisstationen bis nach Europa zu gelangen. Übrigens, hier wäre m.M.n. der Einsatz eines modernen deutschen Großkampfschiffes außerordentlich wertvoll gewesen, nicht nur als Relaisstation. Das dies technisch möglich ist, hat S.M.S. "Kaiser" im Frühjahr 1914 (Det. Div.) bewiesen, um direkt mit den dt. Großfunkstationen zu kommunizieren.
Die Kabel an der Ostküste Südamerikas gehörten der Western Telegraph Company London. H.B.E. Stoltz hatte zwar versucht, über seine Freunde in London zu berichten, aber das ging schief. Die Landtelefonverbindung von Rio nach Buenos Aires war intakt, aber nicht nach der St. Quentin-Bucht bei Puerto Montt (Chile) wo das KG bis zum 26.11.1914 lag (SS "Amasis" lag als F.-T.-Schiff des KG bis zum 03.12.1914 dort, ab 06.12.1914 in der Nähe von Punta Arenas). Von B.A. gab es eine Telefonverbindung über Ushuaia und weiter bis Punta Arenas. Unglücklicherweise gab es in dieser Region u.a. Mitte November 1914 ein Erdbeben, so dass diese Verbindung für einige Wochen auch tot war. Insgesamt ist es ein weites Feld zum Thema; deutsche Kommunikation in Südamerika 1914-1919. Ich arbeite u.a. daran.

Eine tolle Ergänzung zum Artikel im MNB  top :MG:

Im Namen des FMA wünsche ich Erfolg bei den weiteren Recherchen :wink:

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Matthias Strauß

Hallo Urs,

vielen Dank für die Darstellung meiner weiteren Erläuterungen in der Sache.

Gruß
Matthias


Kaspar

Hallo Matthias,
wäre das von dir vorgeschlagene, moderne Großkampfschiff nicht via Funkpeilung ortbar gewesen, wenn man es als schwimmende Relaisstation benutzt hätte?
Tschau
Kaspar

Urs Heßling

#7
moin,

Zitat von: Kaspar am 14 Januar 2017, 15:49:58
wäre das von dir vorgeschlagene, moderne Großkampfschiff nicht via Funkpeilung ortbar gewesen, wenn man es als schwimmende Relaisstation benutzt hätte?
meine Vermutung wäre, daß ein solches Schiff (welches ? ein Großer Kreuzer ?) bereits ab Ende Juli von einer überlegenen Einheit der RN mit Kreuzerunterstützung permanent beschattet und am 4.8.1914 sofort angegriffen worden wäre.
Graf Spee, solange er im Ostpazifik blieb, mochte den Briten evt. gleichgültig sein (das wäre noch diskussionswürdig), ein Großer Kreuzer im Südatlantik auf dem Handelsweg zum La Plata bzw. nach Südafrika definitiv nicht.
Wenn eine deutsche Reederei in Südamerika vor dem 1. Weltkrieg "Zubringerschiffe" (so wie https://de.wikipedia.org/wiki/Bogota_(Schiff,_1938) betrieben hätte, wäre es eine Möglichkeit gewesen, einem solchen Schiff oder mehreren (verpackt) eine leistungsstarke Funkanlage an Bord zu geben, um das Problem der Kommunikation zu lösen.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"


bettika61

Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

kaimarex

#10
Das ganze Elend des Kreuzergeschwaders hängt  nur an den beiden "S"
Schulen und Sparen !
Ist man Tirpitzgegner evtl. 3 S , also Schummeln auch dazu.
Die Auslandsflotte wurde 1900 gefordert, 1906 in der Novelle als Hauptgrund hingestellt.
Also ist 1914 das ganze Stahlzeug auch fertig !
GANZ OFFIZIELL hat man 38 LS / 20 Grokrz / 37 klekrz, dazu ca. 150 RGWB/T-boote.

Der Tirpitz hält das ganze Schiffs-Zeug nur in den Häfen zurück, nutzt es teilweise als Schulschiffe, vor allem die Kreuzer !
4 Hertha als Kadettenschulschiffe; der Fürst Bis - im Umbau zur Torp-schul, Fried Ka- Torp-versuch; Prinz Ada - Arti- Schul, Blü- Arti- Versuch
sowie kl. Krz Augs/ Danz/ Stutt/ Magde/ Mün
Mit Recht war Wilhelm im April 14 sauer. Tirpitz antwortete etwa : " seit Jahren zuwenig Geld."

Hätte man das Motto befolgt : Altzeug geht ins Ausland , wären locker alle alten Lahmen Schiffe als STATIONSKREUZER in Südamerika, Afrika und Ostasien beschäftigt.
KAu + 1 Hertha für West- und Südafrika( können regelmäßig nach Arg. + Brasil. ! ), Fürst Bis + Prinz Hei als MIMer, 2 Prinz als Ostafrika + ind. Ozean, 2 Roon für Pazifik.
Als kl. Krz dabei 10 Gazelle und 4 Bremen. die 4 Hertha  für Mittel - und Südamerika- Besuche.
Die Hochseeflotte erhält ALLE schnellen Kreuzer :
1914 also : 2 Scharnhorst, 1 Blücher, 1 Tann, 2 Moltke, 1 Seydlitz + 1 Derfflinger. Bilden die 4 Aufklärgruppen. dabei haben sie  schnelle 3 Bremen, 4 Kö- Nürnberg, 2 Emden, 4 Kolberg, 4 Breslau, 2 Karlsruhe + 2 Graudenz
macht 21 Kl.Krz, 24 fordert " das Gesetz ".
das andere Altmaterial: Irene, Schwalbe, Geier, Gefion, Hela, G 89, S101,besser sogar S107, D 10 sollte an Persien, Peru, Siam, Mexiko verscherbelt sein und nicht als Tender oder Minen-Lager dienen.
NT : die 2 Brandi + 8 Siegi sowieso, damit im Kriegsfall keine 6 Geschwader zu bemannen ! SPART Personal !
Ein deutscher Generalstabsoffizier 1910 nach Gesprächen mit brit.Generalen, deren Angst vor Aufständen in Indien und Ägypten und der Gefahr der Invasion" Man erwartet also von Deutschland dasselbe Verhalten, daß man von England erwarten müßte."

Der preußische Militärgeist hat eine schwache Stelle: die Neigung zur Schablone

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