Torpedo-Einsatz Z33 im Nordmeer Dezember 1943

Begonnen von Hägar, 09 Januar 2017, 19:58:44

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Hägar

Hallo in die Runde

Der ehemalige I.Wachoffizier von Z33 verfasste 1945/46 private Aufzeichnungen und erwähnt dabei, dass das Boot während der 'Ostfront'-Operation am 26.12.43 nach Fühlungsverlust an den übrigen Booten der Flottille einen schnelllaufenden LIBERTY-Frachter sichtete. Ein auf das Schiff gelöster Viererfächer sei jedoch achtern fehlgegangen.

Was mich betrifft, muss ich zugeben, dass ich von einer solchen Episode bisher noch nie etwas gehört oder gelesen habe.
Allerdings ist zu berücksichtigen, dass (mir zumindest) das KTB des Bootes für diesen Zeitabschnitt nicht bekannt ist, also offenbar eine Überlieferungslücke besteht.
Frage A entsprechend: Weiß jemand, ob das KTB Z33 für die zweite Hälfte Dezember 1943 irgendeiner Akte einer vorgesetzten Dienststelle beigeschlossen ist?

Natürlich stellt sich auch die Frage, inwieweit die Geschichte vielleicht nur Garn ist.
Dem steht allerdings entgegen, dass die Abhandlung ein gänzlich anderes Thema hat und die Erinnerung an den Fehlfächer von Z33 nur beiläufig als Tatsache aus eigenem Erleben erwähnt ist.
Hinzu kommt, dass die Aufzeichnungen seinerzeit ausdrücklich nicht für ein breites Publikum gedacht waren, so dass die Annahme von Seemannsgarn eher widersinnig wäre.

Insofern als Frage B: Lässt sich vorstellen bzw. einigermaßen plausibel rekonstruieren, dass Z33 um 13:00 (GMT + 1 = MEZ) herum kurzzeitig Fühlung an einem der Schiffe in der stb.-äußeren Kolonne von JW 55 B gehabt haben kann?
Da mir auch in englischsprachigen Berichten nirgendwo die Sichtung einer deutschen Einheit durch eines der Convoyschiffe begegnet ist, scheint ein Angriff, so denn tatsächlich erfolgt, unbemerkt geblieben zu sein.

Was natürlich immer vorstellbar ist, ist eine Erinnerungsverhebung des Schreibers.
Daher Frage C: Kennt jemand eine derartige Episode, aber eben nicht im Zusammenhang mit dem SH-Unternehmen?
Das Problem ist dabei, dass der ehem. I W.O. von Z33 vorher zur Luftwaffe kommandiert war und hinterher ab März 1944 nur noch auf Z43 fuhr, der sich nie in einer solchen Situation befand.
Von den Rahmenbedingungen her muss sich die Schilderung also in der Tat auf Z33 beziehen, wobei das Boot außer 'Ostfront' keinen Geleitzug-Einsatz erlebte.

Gruß – Hägar

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Hägar am 09 Januar 2017, 19:58:44
Insofern als Frage B: Lässt sich vorstellen bzw. einigermaßen plausibel rekonstruieren, dass Z33 um 13:00 (GMT + 1 = MEZ) herum kurzzeitig Fühlung an einem der Schiffe in der stb.-äußeren Kolonne von JW 55 B gehabt haben kann?
Ja.
Johannesson behandelt dieses Thema relativ ausführlich in seinem Buch "Offizier in kritischer Zeit"
Wenn ich mich richtig erinnere, passierte der Konvoi nach seiner Darstellung auf Gegenkurs zwischen zwei Zerstörern des gebildeten Aufklärungsstreifens und wurde dabei nicht oder nur kurz gesichtet.
Diese Darstellung wird durch eine Skizze untermauert, von der ich natürlich nicht weiß, wie korrekt diese ist.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

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