U-26 Armatur Regelzellen Schnorchel

Begonnen von Metox, 26 November 2016, 11:41:47

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Metox

Moin,

ein schönes Stück Zeitgeschichte.

Vieleicht können die Spezis mal die genaue Funktion erklären.

Gruß

Metox
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Moti1980

Moin Metox,

im Gegensatz zu den beiden Regelbunker, konnte der Pegelstand der Regelzellen mit Hilfe der Anzeigen abgelesen werden. Leider war die Anzeige nicht sehr genau, so das sich der STO und der Zentralemaat lieber auf das Plott verlassen haben.

In die Regelzellen wurde zu Beginn des Schnorchelns  das Wasser aus dem Schnorchel entwässert. Am Schnorchel selber waren elektrische Kontakte angebracht, mit deren Hilfe die jeweiligen(Warn-) Lampen angesteuert wurde. Nach einer gewissen Zeit (ich glaube  5 Sekunden) hat sich  dann das Schnorchelkopfventil selbständig geschlossen.Wirklich hilfreich war das System aber auch nicht, da ein drohendes Unterschneiden auch gut über den Papenberg Tiefen Messer erkennbar war. Des Weiteren war dann das Unterschneiden auch durch den entstehenden Unterdruck im Boot und das Rauschen des Wassers in OPZ Nassbilge spürbar. Um wenigstens das eindringende Wasser zu verhindern, hat der STO bereits vorzeitig das Schnorchelkopfventil von Hand geschlossen.

Stefan

Metox

Moin Stefan,

danke für die ausführliche Erklärung.

Die Leuchten für die Abgasklappen sind klar.

Die Buchse ist zum Lampen prüfen, oder war es ein Druckknopf um alle Lampen zum Leuchten zu bringen ?

Doch warum ist eine Leuchte für den Schnorchelbetrieb "zu hoch" ?
Müsste sie nicht anzeigen wenn er zu tief ist ?

Auf welchem Boot bist Du gefahren, ein Kumpel von mir auf U-17

Gruß
Frank
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Moti1980

Moin Frank,

du hast richtig getippt. Der eine Schalter ist der Lampentest. Wenn alle aufleuchten ist alles gut. Die Anzeige "hoch" hat ausschließlich taktische Gründe. Je weniger der Schnorchel heraus ragt, des so weniger kann dieser durch Sicht und Radar geortet werden. Zeitweise wurde sogar das taktische Schnorcheln geübt. Hierbei wurde der Schnorchel tatsächlich nur zum Luftholen genutzt. Die meißte Zeit befand er sich ausgefahren kurz unter der  Wasseroberfläche. Kurz bevor der oder die Diesel wegen zu großen Unterdruck im Boot abschalteten, wurde kurz der Schnorchel gezeigt. Dieses "Spiel" konnte jedoch nicht lange durchgehalten werden, da das sehr anstrengend für die Besatzung war.

Ich selber bin von 2001 bis 2004 als Schiffstechniker auf U-18 gefahren. Das war eine für mich heute noch prägende Zeit gewesen.

Stefan

Metox

Moin,

ich habe die Armatur jetzt in den Flohmarkt gestellt. Vielleicht hat ja wer Interesse.
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,29411.0.html

Gruß
Frank
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