Vermehrte russische U-Boote im Atlantik

Begonnen von Torpedo, 15 Oktober 2016, 16:34:34

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RonnyM

...also ich mit meinem fulminanten Wissen über die russ. Seele kann mir nicht vorstellen, dass die Russen die Kabelage anknabbert, denn im Gegenzug würde ich sofort die Gasleitungen nach Lubmin unterbinden... :biggre:

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

hillus

Moin zum 1. Weihnachtsfeiertag,

und besonders Dir, lieber Ronny!. Da Du ja auch im Besitz aller sieben U-Bootsbücher der sowjetischen und russischen U-Boote von Axel und mir bist, konntest Du aus erster Hand sofort nachlesen und bestätigen, dass Herr Stoltenberg falsch gezählt hat. Aber wir schaffen das. :-D
Ja, es ist schon eigenartig, was da so geschrieben wird und die Leser sollen es letztlich glauben. Zum Glück bin ich nicht unbedingt ein Freund der Russen, geschweige denn von Putin, aber zählen können wir noch!

Viele Restgrüße für die Feiertage von

Jochen

mhorgran

Zitat von: kalli am 24 Dezember 2017, 14:24:41
Danke Jochen für Deine sachlichen Überlegungen.
Ich finde übrigens die NATO Besorgnis auch sehr beunruhigend. Bei einer Kappung der Kabel würden Heerscharen russischer Hacker arbeitslos.

Ja, schön. Auf sachliche Überlegungen kommt Polemik.

Was ist eigentlich mit den Heerscharen von US-Hackern? Anscheinend völlig uninteressant.
"Wer an der Ukraine-Erzählung zweifelt, der gilt als Feind des Westens als Freund Russlands, als Gefahr für die Demokratie, wird diskreditiert, zensiert, eliminiert."
https://sciencefiles.org/2022/03/28/kriegsverbrechen-in-der-ukraine-von-den-angeblich-guten/

kalli

Zitat von: mhorgran am 25 Dezember 2017, 12:43:59
Zitat von: kalli am 24 Dezember 2017, 14:24:41
Danke Jochen für Deine sachlichen Überlegungen.
Ich finde übrigens die NATO Besorgnis auch sehr beunruhigend. Bei einer Kappung der Kabel würden Heerscharen russischer Hacker arbeitslos.

Ja, schön. Auf sachliche Überlegungen kommt Polemik.

Was ist eigentlich mit den Heerscharen von US-Hackern? Anscheinend völlig uninteressant.

Falls die US Hacker auch betroffen sein würden, tun die mir natürlich auch leid.

hillus

#19
An den Klicks habe ich gesehen, dass doch etliches Interesse an den Tabellen gibt. Deshalb jetzt Unterstützung für alle, die nicht so mit dem Kyrillischen umgehen können.

1. Kopfleiste von linke nach rechts
- Schiffsklasse, z.B. PПKSH=RPKSN=Raketen-Unterwasserkreuzer besonderer Bestimmung
- Name des U-Bootes (Schiffsname) z.B. K-535 ЮPИЙ ДOЛГOPУИЙ= YURIY DOLGORUKIY
- Bordnummer= Pennant number, z.B. K-535 Bordnummer 838
- Flottenzugehörigkeit, z.B. K-535 zur CФ=Sewernyj flot=Nord Flotte
- Verbandszugehörigkeit, z.B. K-535 31.дпл=31. U-Bootsdivision
- Projektnummer, z.B. K-535 пpoeкт 955=Projekt 955
- Baunummer- Зaв.N°=Werksnummer
- Indienststellung in der Seekriegsflotte bzw. in der Teilflotte (Nord Flotte), z.B. K-535 am 29.12.2012
- derzeitige Ergänzungen zum Schiff, z.B. БД=Gefechtsdienst, z.B. K-535 am 26.06.2017 mit Rak.start (пycк)

2. Siebte Zeile von oben
- RPKSN TULA (TУЛA) befindet sich in der = BTГ=WTG=Wiederherstellung der technischen Einsatzbereitschaft
gelb gemarkerte Zeile heißt, das U-Boot ist noch in Dienst, aber derzeit in der Werft oder in einem anderen Wiederherstellungszustand.

3. Zehnte Zeile von oben
- RPKSN TK-208 ДMИTPИЙ ДOHCKOЙ=DMITRIY DONSKOY= B cтpoю= Das Boot befindet sich in Dienst, aber die Zeile ist grau gemarkert, d.h. das U-Boot ist nicht mehr im Kampfbestand. Grau gemarkert heißt zugleich auch, das U-Boot ist im Resevezustand bzw. ist zur Verschrottung vorgesehen.

hillus

hillus

#20
Moin!

Anbei einige Infos über Übungsfahrten und dem Wechsel von Stellenbesetzungen und Kommandanten von U-Booten in der Nord Flotte, bei denen Holger tüchtig mitwirkte.

Text: bastion-karpenko.ru am 18.03.2018
Russische Atom-U-Boote haben sich in Erfüllung von Übungsaufgaben unerkannt der amerikanischen Küste genähert. Darüber berichtete ein Offizier der russischen Seekriegsflotte. ,,Es ist unsere Aufgabe, unerkannt zu kommen und zu gehen"  bemerkte der Chef der Atom-U-Bootsabteilung (in der Flottensprache "Raubtierabteilung") der russischen Nordflotte Sergej Starschinow im Rahmen der Sendung ,,Woennaja Prijemka" des russischen Fernsehsenders ,,Swesda" (Stern).
"Ja wirklich, unseren Einheiten wurde die Aufgabe gestellt, gedeckt Positionen im Bereich der US-amerikanischen Marinestützpunkte einzunehmen. Diese Aufgabe wurde erfüllt. Die Boote nahmen die ihnen zugewiesenen Positionen ein, erfüllten die gestellten Aufgaben und kehrten zu ihren Heimatstützpunkten zurück", sagte der Kapitän 1. Ranges (Kapitän zur See), ohne den genauen Zeitpunkt der Durchführung dieser Übung zu nennen. In der Sendung wird berichtet, dass es sich um Boote des Projektes 971 ,,Schtschuka-B"(Hecht) handelte. Der Chef des Stabes der Abteilung Pawel Bulgakow antwortete auf die Frage, ob man die Freiheitsstatue im Periskop gesehen hätte, dass man so nah wiederum nicht dran gewesen wäre, aber doch nah genug. Der Kapitän zur See bestätigte, dass die Boote sich die ganze Zeit in neutralen Gewässern aufgehalten hätten. ,,Ich antworte ausweichend, es war nicht weit von den Basierungspunkten der Seestreitkräfte der USA entfernt" antwortete Pawel Bulgakow vor dem Hintergrund der Atom-U-Boote ,,Panter" und ,,Tiger" (Projekt 971 ,,Schtschuka-B").
© Übersetzung Holger Neidel

Nachtrag:
Kapitän zur See Sergej Jewgenjewitsch Starschinow übernahm Ende 2017 von Konteradmiral Alexander Jurjewitsch Kotenkow das Kommando über die 24. Division der Unterwasserstreitktäfte der Nord Flotte. Er war bis zu seinem neuen Posten seit Juli 2013 der Chef des Stabes der 24. Division und von 09.2010 bis 07.2013 Stellvertreter des Divisionschefs der 24. Division. KzS S.Je. Starschinow war vom 08.04.2005 bis 06.04.2006 Kommandant von K-317 PANTERA und vom 20.06.2009 bis 09.2010 von K-461 VOLK.

Kapitän zur See Pawel Iwanowitsch Bulgakow folgte KzS Starschinow Ende 2017 als Chef des Stabes der 24. Division. Er war Kommandant von K-154 TIGR vom 07.11.2008 bis 2014 und besuchte danach die Generalstabsakademie.

Das in der Übersetzung genannte APL K-317 PANTERA kommandiert seit 2012 Kapitän zur See Sergej Michajlowitsch Sokolowskij. Allerdings wird im Video des Fernsehkanals ZVEZDA ein anderer Kommandant genannt - Fregattenkapitän Pawel Pawoschkin. Da in einer Info bei www.mil.ru vom 16.03.2018 noch KzS Sokolowskij genannt wird, sollte es sich bei FK Pawoschkin um einen neuen Kommandanten einer der Besatzungen des Projektes 971 handeln. (Siehe auch Hiller / Engel "Die U-Boote der Nord Flotte von...")
Der aktuelle Kommandant von APL K-154 TIGR ist derzeit noch unbekannt. Beide Boote gehören zum Bestand der 24. Division.

Im Video sind weitere interessante Hinweise über eine Stellenbesetzung und neuen Kommandanten herauszulesen. Das Video kann hier nachverfolgt werden: https://www.youtube.com/watch?v=c8zuL-lvRxg

1. Als Stellvertreter des Divisionschefs der 24. Division für Arbeit mit dem Personal (So nennen sich jetzt die Sampolits) wird Kapitän zur See Dmitrij G. Malowiz genannt. Auf seiner Uniformjacke ist unverkennbar der Name D.G. Malowiz zu lesen.

2. Auch für K-335 GEPARD erscheint ein neuer Kommandant mit Kapitän zur See Dmitrij Maslow.

© Bearbeitung Hans-Joachim Hiller


Hier noch die Meldung von www.mil.ru zu KzS Sokolowskij!

Text: www.mil.ru vom 16.03.2018 (18:36)
Командующий Северным флотом вручил подводникам жилищные субсидии

В преддверии Дня моряка-подводника командующий Северным флотом адмирал Николай Евменов вручил жилищные субсидии военнослужащим подводных сил.
Церемония прошла на торжественном собрании в главной базе флота – Североморске.
Свидетельство о назначении жилищной субсидии из рук командующего флотом получили командир экипажа многоцелевой атомной подводной лодки «Пантера» капитан 1 ранга Сергей Соколовский и ещё три моряка-подводника, двое из которых – многодетные родители.
Общая сумма предоставленных военным морякам жилищных субсидий составила более 30 миллионов рублей.

Der Befehlshaber der Nordflotte überreichte den U-Bootmännern Zuschüsse für ihre Wohnungen
Am Vorabend des Tages der U-Boot-Fahrer konnte der Befehlshaber der Nord Flotte, Admiral Nikolai Jewmenow, an die militärischen U-Bootskräfte Mietzuschüsse übergeben.
Die Zeremonie fand in einer feierlichen Sitzung in der Hauptbasis der Flotte, in Seweromorsk statt. Bei der Anwesenheit von den Eltern mit vielen Kindern bekam vom Flottenchef die Urkunde für den Zuschuss der Kommandant des Atom-U-Bootes K-317 ,,PANTERA", Kapitän zur See Sergej Sokolowskij und weiter drei U-Bootfahrer, von denen zwei Besatzungsmitglieder von Mehrzweck-U-Booten (Erg. Hiller - Projekt 971) waren, überreicht.
Der Gesamtbetrag der Wohnungsbeihilfen, die den militärischen Seeleuten gewährt wurden, belief sich auf mehr als 30 Millionen Rubel.
© Übersetzung Hans-Joachim Hiller

Bis bald!

hillus


Leutnant Werner

Ja, die Amerikaner werden das ganz bestimmt nicht bemerkt haben, dass sich 2 ungefähr 25 Jahre alte russische U-Boote ihrer Küste genähert haben....

hillus

Moin,

ich habe mit Holger (der erste) den Beitrag deshalb eingestellt, weil seit längerer Zeit US-Militärs von einer verstärkten Aktivität von russischen Atom-U-Booten und Diesel-U-Booten berichten. Das hat die russische Seite trotzdem nicht veranlasst, darüber eine Pressemitteilung zu geben. Nachdem nun die USN jetzt über konkrete Hinweise dazu verfügt, sah sich das russische Verteidigungsministerium veranlasst, darüber relativ schnell zu berichten.
Ich teile somit Deine "ironische" Meinung, denn so wie die Russen ihre Aufklärung betreiben, so clever sind nun auch die UAW-Kräfte der USN.
ABER: Das, was die Russen mit ihren derzeit sehr begrenzten Mitteln beim Einsatz ihrer Mehrzweck-Atom-U-Boote durchführen, ist bei der Navy ein ganz normaler Vorgang. Aber da ist die Information dazu sehr, sehr gering. Berichte über das Ein- und Auslaufen ihrer nuclearen U-Boote sind immer gut lesbar, aber wo sie waren, las ich bisher kaum etwas. Überhaupt sehe ich für jeden Aufklärungseinsatz keine Veranlassung, sowohl für die Russen, als auch für die Navy, darüber zu berichten.
Noch ein Hinweis, worüber ich gestolpert bin und im ersten Beitrag nichts geschrieben habe. Es geht um den Einsatz der K-154 TIGR. Da ich nun die Russen besonders unter meiner Beobachtung habe, war ich der Meinung, das Mehrzweck-Atom-U-Boot liegt noch in der Werft. Es war mir also schleierhaft, wie kommt es an die US-Küste.
Drei Quellen spielen da für mich immer eine Rolle, um der Wahrheit etwas näher zu kommen.

1. www.mil.ru, die Internetseite des russischen Ministeriums für Verteidigung. Dort fand ich zum Boot keinen Hinweis, ob es von der ausführenden Werft, der SRZ NERPA (Schiffsinstandsetzungswerk NERPA), bereits wieder der Flotte zugeführt wurde oder nicht.

2. Bei http://navy-korabel.livejournal.com, der Seite des sehr kompetenten Bloggers Alexej Schischkin, war per 01.03.2018 in seiner monatlichen Listung zu entnehmen: K-154 TIGR war seit 2013(?) in die Reserve 2 eingestuft. Am 26.10.2015 lag es noch im Stützpunkt der 24. Division in Erwartung eines Werftaufenthaltes. Er sollte die technische Einsatzbereitschaft wieder herstellen. K-154 TIGR ging kurz danach in die SRZ NERPA.
In einem neuen Beitrag vom 12.03.2018 über die Krise der russischen Kriegsschiffsinstandsetzung wird K-154-TIGR nicht mehr erwähnt bei der Einschätzung der Instandsetzung der Boote des Projektes 971.

3. Bei www.deepstorm.ru, der wohl besten Informationsquelle für russische U-Boote, war K-114 TIGR seit 2011 bei NERPA. Danach keine weitere Info zum Werdegang der Werftzeit, sonst immer dort zu lesen. Für 2017 ist dann zu erfahren, dass das Atom-U-Boot wieder in Dienst ist und sich im Bestand der 24. Division befindet. Ein neuer Kommandant ist nicht ersichtlich.

Wo liegt nun die Wahrheit????

Bis die Tage!

hillus

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