Quantum-Radar entwickelt

Begonnen von AND1, 28 September 2016, 21:30:34

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AND1

China hat nach Angaben der Zeitung ,,Rossijskaja Gaseta" einen Quantum-Radar entwickelt, der Stealth-Flugzeuge erkennen kann.Bei den Tests konnte der Radar demnach Ziele aus einer Distanz von über 100 Kilometer erkennen. Im Unterschied zu den gewöhnlichen Radaranlagen sei es praktisch unmöglich, einen Quantum-Radar zu unterdrücken oder ihn mit Hilfe von gefälschten Signalen zu betrügen.

Arbeitsprinzip des Systems basiere auf dem Phänomen der Quantenverschränkung. Die Theorie besagt, dass zwei verschränkte Teilchen miteinander verbunden bleiben, auch wenn sie sich über beliebige Distanzen voneinander entfernen, und sozusagen ,,fühlen", in welchen Zustand sich das jeweils andere befindet. Die Verschränkung wird somit folgenderweise im Radar eingesetzt: Im Radar wird ein Lichtteilchen geschaffen, das mit einem optischen Kristall in zwei verschränkte Teilchen A und B aufgespalten wird. Das Teilchen A wird zu einem Radarstrahl modifiziert, der nach möglichen Objekten des Feindes suchen soll. Das Teilchen B bleibt im Radar und wird von Detektoren beobachtet. Eine jegliche Veränderung an ihm soll davon zeugen, dass das Teilchen A ein Zielobjekt erkannt hat. Zuvor hatten auch amerikanische Wissenschaftler die Einwicklung eines Quantum-Radars gemeldet. Dabei haben sie zugegeben, dass dieser allerdings noch nicht einwandfrei sei. :-D

Sarkas

Ein Wort zu dieser Meldung: Bullshit.

ufo

"Bullshit" wie: ist mir zu schwer zu verstehen darum kann es sowas gar nicht geben oder "Bullshit" mit echten physikalischen Begruendungen?

Militaers geben gern und reichlich Geld aus fuer spekulative Projekte: Rail Guns und solchen Kram. Nicht alles was da erforscht und entwickelt wird funktioniert auch immer aber die geben schon nicht nur Geld aus fuer besonders spitze Stoeckchen zum kaempfen.

Quantenverknuepfungen sind in. Da wird viel dran gearbeitet das irgendwie zu nutzen. Das physikalische Prinzip dahinter ist leidlich gut verstanden, die Erzeugung von Quantenpaaren ist inzwischen recht zuverlaessig. Schwierig ist Quantenpaare ueber lange Zeitraeume und lange Distanzen verknuepft zu halten. Quantenverknuepfungen zerfallen halt mit der Zeit und mit Interaktionen mit Materie.

Aber es wird schon dran gearbeitet das fuer abhoersichere Kommunikation (ueber Satelliten oder atmosphaerisch) zu nutzen. Wird mit dem Signal irgendwie interagiert kann der Sender das an den verknuepften Quanten herauslesen und weiss, dass die Meldung kompromitiert ist.

Quantenverknuepfungen werden erforscht fuer bildgebende Verfahren bei medizinischen Untersuchungen. Fast alle derzeitigen Verfahren brauchen ein Signal, welches in den Koerper geht und eines, welches wieder herausgeht. Damit hat man zweimal Streuung, Stoerungen, Intensitaetsverlust. Ein 'Quantenscanner' koennte sich das 'Rueckkehrsignal' schenken und direkt die Interaktion im Koerper auslesen.
 
Und so ist auch Radar ein offensichtliches Gebiet, wo man Quantenphysik nutzen koennte. Inwieweit die Chinesen da tatsaechlich einen Durchbruch vom Labor zur Praxis geschafft haben ist im Moment soweit ich das uebersehen kann nicht klar. Aber moeglich ist das allemal. Man darf gespannt sein.

Ufo     

Big A

Ja, zum von ufo geschriebenen gab es auch kürzlich einen Bericht im Wissenschaftsmagazin des DLF. Da ging es aber um die Nutzung für die sichere Kommunikation (siehe unten).
Von Radar war da aber nichts zugesagt, denn noch lassen sich die Quantenpaare nur über kurze Entfernungen und Zeiträume erzeugen. Sicherlich ist heute (noch) nicht mehr möglich.
Aber über den Communicator bei Star Trek hat man damals auch gelacht...

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Sarkas

"Quantenmechanik" ist das "superkalifragilistigexpialigetisch" unserer Zeit. Wenn man davon liest, sollte man gleich misstrauisch sein. Nicht jeder, der sich einen Laser und drei Spiegel auf den Tisch stellt, ist gleich ein Quantenforscher...

Das Prinzip der Quantenverschränkung sagt aus, dass der Status des zweiten Teilchens festgelegt ist, sobald des erste Teilchen gemessen wird. Messe ich also das Teilchen, das im Radar verbleiben soll - das kann ich genau einmal machen - dann war es das mit der Unbestimmtheit bzw. Verschränkung. Zumal mir nicht klar ist, wie ich ein Teilchen im Radar für 100 bzw. 200 km "zwischenlagern" soll. Außerdem wird ein Großteil der Radarenergie durch die Atmosphäre geschluckt bzw. geht schlicht am Ziel vorbei; ich muss also ziemlich viele Teilchen losschicken, damit auch nur ein einziges das Ziel detektiert.

Ganz abgesehen vom Quanten-Zeugs gibt es bereits genügend Radartechnik, die ein "Stealth"-Flugzeug erkennen kann (UHF-Radare, A- bis C-Band geht auch). Einzig der B-2-Bomber ist aufgrund seiner Größe schwer zu erkennen, aber selbst der ist alles andere als unsichtbar, zumindest auf 100 km Entfernung.

chattius

G'Moie

Ist das so etwas wie die Quantenbeleuchtung bei der nichtinvasiven Proteinspektroskopie mit der in der Medizin experimentiert wird? Wie funktioniert denn die Theorie? Erkennt man einen schwarzen Fleck vor einem massiven Mikrowellenhintergrundrauschen? So ähnlich wie mit den ultraleisen U-Booten die sich von den Hintergrundgeräuschen abheben weil sie zu leise sind?
Haben die Flugzeuge der Zukunft dann Mikrowellenrauschgeneratoren an Bord? :)

Gruss Chattius

AND1

Die Impuls Radare werden über ihre erste und zweite ZF Zwischenfrequenz (deswegen werden sie verändert Rotieren lassen) gestört oder Falschziele erzeugt. oder Das man die Trägerfrequenz z.B. 2.4 Ghz komplett dicht macht (Rauschen). Auf See benutzt man auch CW-Radar. Die Quantum-Radar steckt noch ganz in der Anfangstechnik frühestens zehn bis fünfzehn Jahren bis zum 1.0 Modell.

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Sarkas am 30 September 2016, 08:22:52
"Quantenmechanik" ist das "superkalifragilistigexpialigetisch" unserer Zeit. Wenn man davon liest, sollte man gleich misstrauisch sein.
Es gibt Menschen, die beim Hören des Wortes Quantenmechanik verlegen auf ihre Füße blicken  :-D :ML: :MLL:

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

redfort

Zitat von: Urs Heßling am 01 Oktober 2016, 22:41:18
moin,
Es gibt Menschen, die beim Hören des Wortes Quantenmechanik verlegen auf ihre Füße blicken  ;D :ML: :MLL:

Gruß, Urs

:MLL: :MLL: :ROFL: top



Gruß, Axel

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