Entwicklung des Schiffsbaus im Fall eines Sieges der Mittelmächte

Begonnen von mudfladdy, 08 September 2016, 14:41:54

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DST

#915
Zitat von: Halvar66 am 04 August 2017, 00:43:08
Die USA erzielen keine Parität mit England.

Eine Parität die den USA noch vor beginn der realen Verhandlungen von England angeboten wurde.
Aber bestimmt nicht weil England so scharf darauf war eine gleich große Flotte wie die USA zu haben
sondern als Schadensbegrenzung . England war pleite . die konnten sich die laufenden Kosten ihrer
fast 1300 Schiffe starken Flotte nicht mehr leisten.


Zitat von: Halvar66 am 04 August 2017, 00:43:08
Und für diejenigen die anderen attestieren zuviel durch eine rosarote Brille zu schauen sei Mal ans Herz gelegt die graue Masse zwischen den Ohren zu betätigen und nicht darauf los zu schreiben, sondern vielleicht mal nachzulesen bzw nachzurechnen.

Gute Idee solltest du mal machen dann merkst du was für einen Mist du hier geschrieben hast.


Zitat von: Halvar66 am 04 August 2017, 00:43:08
in Washington wäre am Ende die Zahl an Großkampfschiffen niedriger gewesen, als zu Beginn jedem Land zugestanden worden war. Hier sind von der Schiffsanzahl her Anfang und Ende gleich. Somit ist in diesem Szenario nach Erfüllung der Neubauten die jeweilige Gesamttonnage höher als zu Beginn.

Genau , im realen Abkommen war die Anzahl der zugestandenen Schiffe innerhalb der Gesammttonnage geringer als das was man behalten durfte. Weil die Einzeltommage auf 35.000t festgesetzt war und fast alle vorhandenen Schiffe kleiner waren.
Und damit beweißt du ja selber das in Washington nie über die Anzahl sondern immer über Tonnage verhandelt wurde.

Und somit sind deine ganzen Ausführungen über irgenntwelche Verhandlungen was die Anzahl der Schiffe betrifft.

gestrichen, Urs

mfg dirk

mhorgran

ZitatFrankreich stünde hier, von den Relationen her, nicht schlechter da als im realen Washington. Nur das hier Deutschland und Österreich-Ungarn mit am Verhandlungstisch saßen. Am Ende sogar, von der Gesamttonnage der Großkampfschiffe her, besse........................rden war. Hier sind von der Schiffsanzahl her Anfang und Ende gleich. Somit ist in diesem Szenario nach Erfüllung der Neubauten die jeweilige Gesamttonnage höher als zu Beginn.
:-D
"Wer an der Ukraine-Erzählung zweifelt, der gilt als Feind des Westens als Freund Russlands, als Gefahr für die Demokratie, wird diskreditiert, zensiert, eliminiert."
https://sciencefiles.org/2022/03/28/kriegsverbrechen-in-der-ukraine-von-den-angeblich-guten/

Smutje Peter

moin zusammen

Also für mich war das eigentliche Ergebnis des Threads, was ich über die Finanzen der einzelnen Staaten und das gesamte Nachkriegs-Finanzsystem und die Kriegskosten, sowie über die finanziellen Folgen, für die Situation der 20er und 30er Jahre, in der Realität gelernt habe. Vieles dass mir vorher unverständlich war macht so Sinn. Außerdem konnte man Stimmungen in Bevölkerungen und Handlungsweisen bestimmter Regierungen erahnen.
Das Szenario selbst, war eigentlich nur Anlass, nicht Zweck dieser Bemühungen. In diesem Sinne habe ich dann auch, für mich, mit dem eigentlichen, ja doch recht hypothetischen Thread, abgeschlossen.

:-)

Viel besser hätte mir da eine Ausgangslage gefallen, in dem der unsäglich blöde Krieg, vermieden worden wäre.
Gruß

Peter aus Nürnberg

Matrose71

#918
Zitat von: Smutje Peter am 04 August 2017, 19:53:07
moin zusammen

Also für mich war das eigentliche Ergebnis des Threads, was ich über die Finanzen der einzelnen Staaten und das gesamte Nachkriegs-Finanzsystem und die Kriegskosten, sowie über die finanziellen Folgen, für die Situation der 20er und 30er Jahre, in der Realität gelernt habe. Vieles dass mir vorher unverständlich war macht so Sinn. Außerdem konnte man Stimmungen in Bevölkerungen und Handlungsweisen bestimmter Regierungen erahnen.
Das Szenario selbst, war eigentlich nur Anlass, nicht Zweck dieser Bemühungen. In diesem Sinne habe ich dann auch, für mich, mit dem eigentlichen, ja doch recht hypothetischen Thread, abgeschlossen.

:-)

Viel besser hätte mir da eine Ausgangslage gefallen, in dem der unsäglich blöde Krieg, vermieden worden wäre.

Salve,

auch wenn das jetzt wirklich arrogant klingt, ihr habt das nicht wirklich herausgearbeitet!

!. Urs ist zu sehr im nach 1945 gefangen inklusive Westbindung
2. So Jemand wie mhorgran (Stefan) ist viel zu sehr in seiner pro Russland und anti USA Idiologie gefangen.

Das deutsche Kaiserreich in diesem Szenario hätte eine absolut klare Interesenlage in Osteuropa und dabei spielt die Kaiserin und auch eine SPD dominierte bürgerliche Regierung eher eine untergeordnete Rolle.
Der gemeinsame Binnenmarkt mit ÖA (Waren, Dienstleistungen und Arbeitskräfte) und die Ölfelder in Romänien und der Ukraine würden hier vieles wenn nicht gar alles dominieren!
Deutschland hätte ein ABSOLUTES Interesse, dass der riesige Binnenmarkt mit ÖA bestehen bleibt, falls nicht würde man intervenieren, um möglichst viel unter deutsche Kontrolle zu bringen, genauso hätten alle Militärs und Politiker die Lektion der Rohstoffknappheit aus dem WWI gelernt, insoweit ist die Ukraine um Lemberg und Romänien für deutsche Interssen essentiell und unandtastbar, inklusive Krieg bis zum äußersten.
Ein deutsches Kaiserreich wie in diesem Szenario würde zwangsläufig in einen Krieg mit den Roten aus Russland geraten.
Dabei würden gesellschaftliche und wirtschaftliche Ziele und Interessen sich die Waage halten und gleichfalls wichtig sein.
Die Bolschewiki wollten immer und setzten auch alles dafür ein, eine kommunistische Revolution nach Deutschland zu tragen, das Kaiserreich in diesem Szenario und seiner politischen Form wäre aber praktisch der noch größere ideologische Feind/Gegner als GB oder die USA, dazu kämen wirtschaftliche Interessen die diametral entgegenstehen, Ölgebiete, Baltikum, Polen, Weißrussland, was alles auch unter einer sozialdemokratisch geführten, bürgerlichen Regierung auf einen Krieg, Anfang der 20er Jahre mit den Roten hinauslaufen würde.

Insoweit ist Deutschland am freien Handel interessiert, seine 4 x Bayern in Dienst zu stellen, mit den 2 Derfflinger, der Rest ist eher unwichtige Verhandlungssache, da man Anderweitig gebunden wäre und wahescheinlich über die Türkei und ÖA, Einfluss auf Arabien und den Mittelmmerraum sucht.

Eine Allianz oder Verbrüderung mit Russland (Rot) steht überhaupt nicht zu Debatte, dabei wäre sogar die politische Richtung in Russland völlig egal, hier würden substanzielle Interessen des Kaiserreichs auf dem Spiel stehen und die Vorherrschaft in Osteuropa.

Insoweit sind mhorgran (Stefans) Argumente ziemlich absurd, eine deutsch russische Partnerschaft liegt jenseits aller politischen und idiologischen Vorstellungskraft, genauso wie Urs Friede, Freude, Eierkuchen Westbindung des Kaisereichs, die es so nicht geben würde, da elementare wirtschaftliche und gesellschaftliche Interessen in Osteuropa auf dem Spiel stehen würden und dort das Augenmerk darauf gerichtet wäre.
Viele Grüße

Carsten

Huszar

Hallo, Carsten,

So unbedingt weit liegt ihr mit Stefan (und mir) auch wieder nicht ausseinander. Wir drei sagen ja im Endeffekt das Gleiche:
Eine starke Westbindung ist nach diesem Krieg, diesem Frieden und diesen Zielen der Grossmächte illusorisch.

Wichtig wäre für D - wie du auch schreibst, und was Stefan mM auch meint - die Stabilisierung von ÖUKB, und die schnellstmögliche Beseitigung der Roten gefahr - mit einer Orientierung nach Osten. Natürlich mit möglichst weitreichenden territorialen Erfolgen. Eine Art "Cordon Sanitaire" (baltische Länder, Polen, Rumänien dazu ev. eine Ukraine) zwischen D/ÖUKB und R wäre auch in diesem Fall wichtig. Die Beseitigung der Roten könnte durchaus zu einem temporären Zusammenerbeit (Bündniss, Allianz usw wären dafür zu starke Worte) zwischen D+T+P und den Westmächten führen - die wollen ihre finanziellen Auslagen zurückholen, D will Märkte haben und die Roten vom Fenster weghaben. DANACH sind die Ziele aber diametral entgegengesetzt. Für D ist ein schwaches R essenziell, für die Westmächste ein starkes R (um eben D wieder in die Zange zu nehmen). SPätestens nach Ende des Bürkerkrieges hat man die alte Gegnerschaft mit den Westmächten wieder.

Fraglich wären I und USA. Falls dass Interesse Italiens wieder gen Afrika gelenkt werden kann (statt gen Balkan), ist das Land ein natürlicher Verbündeter von D und ÖUKB.
Die USA hätten sich mit der Erpressungen von Anfang 1917 bei ALLEN Mächten verdorben - es ist blauäugig zu glauben, dass D NICHT erprest worden wäre. Ansonsten hätte D diesen Forderungen nicht beigegeben! Wenn jetzt noch die USA nicht auf die Rückzahlung der Kredite verzichtet, hat man in Europa einen so starken Anti-Amerikanismus für die nächsten Jahrzehnte, dass die USA erst gar nicht nach der genauen Uhrzeit zu fragen braucht.

Genau aus diesen Gründen war unser Spiel beeinträchtigt. GB braucht F, und alle sind auf die USA sauer. Daraus folgt, dass fast jede Forderung von F durch GB unterstützt worden wäre, und fast jede Forderung der USA von fast allen blockiert worden wären. Leider war es im Spiel umgekehrt...
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

mhorgran

Zitat2. So Jemand wie mhorgran (Stefan) ist viel zu sehr in seiner pro Russland und anti USA Idiologie gefangen.

Das kommt von "Jemanden" der Brzezinski nicht nur nicht gelesen hatte sondern nicht einmal kannte (2014). Falls Carsten ihn in der Zwischenzeit gelesen haben sollte scheint er ihn nicht verstanden zu haben. Wahrscheinlich liegts an seinem stramm ideologisch geprägten Kalter-Krieg-Mentalität aus der er nicht herauskommt.

Im übrigen bin ich weder "pro-russisch" noch "anti-US". Allerdings versuche ich auch die Hintergründe für geschichtliche und politische Ereignisse zu verstehen da darf man halt nicht nur Spiegel / Stern / Bild lesen.

Die Bolschewiki, lernen wir von Carsten, haben also schon immer versucht die Kommunistische Revolution nach Deutschland auszudehnen. Erstens sollte man sich den hier behandelten Zeitraum ansehen und bei dem kämpfte die kommunistische Revolution um ihr Überleben in Rußland + zweitens - nach dem 2.Weltkrieg - war die Doktrin der Sowjetunion absolut defensiv (Quelle: US-Militärs). In der Verallgemeinerung kann man also auch dieses "Argument" vom Leichtmatrosen versenken.

ZitatEine Allianz oder Verbrüderung mit Russland (Rot) steht überhaupt nicht zu Debatte, dabei wäre sogar die politische Richtung in Russland völlig egal, hier würden substanzielle Interessen des Kaiserreichs auf dem Spiel stehen und die Vorherrschaft in Osteuropa.

Insoweit sind mhorgran (Stefans) Argumente ziemlich absurd, eine deutsch russische Partnerschaft liegt jenseits aller politischen und idiologischen Vorstellungskraft

Hm. Wäre der russisch / sowjetische Binnenmarkt nicht ein lohnendes Ziel für die deutsch-österreichische Industrie? Sicherlich nicht, die Begründung lautet - Carstens Anti-Russische-Ideologie.

Wo, Leichtmatrose Carsten,  hab ich auch nur eine "deutsch-russische" Partnerschaft angedeutet?
Nirgends, ich schrieb das in diesem Szenario die geostrategischen Interessen der Angelsachsen nicht genügend berücksichtigt wurde. Von diesem Interesse zu einer "deutsch-russischen Partnerschaft ist durchaus noch ein Weg. Mir scheint allerdings die Verknüpfung hat auch ideologischen Hintergrund. Wer nicht mit der USA ist muß "Pro-"Russisch sein, möglicherweise ähnlich wie so manche Stimme aus der USA - allgemeine Krankenversicherung = Kommunistisch.

Witzig ist dabei "eine deutsch russische Partnerschaft liegt jenseits aller politischen und idiologischen Vorstellungskraft" paßt wie die Faust aufs Auge auch auf den Vertrag von Rapallo und die geheime militärische Zusammenarbeit des deutschen Heeres mit der Roten Armee 1925-1933.
"Wer an der Ukraine-Erzählung zweifelt, der gilt als Feind des Westens als Freund Russlands, als Gefahr für die Demokratie, wird diskreditiert, zensiert, eliminiert."
https://sciencefiles.org/2022/03/28/kriegsverbrechen-in-der-ukraine-von-den-angeblich-guten/

Huszar

Hallo, Stefan,

Nunja, in Rapallo waren sowohl D, als auch R die Pariah der Welt, obwohl man sich nicht sonderlich gemocht hat (Brest-Litowsk und die Aktivitäten der Kommunisten in D waren nicht vergessen), lag eine gewisse Zusammenarbeit auf der Hand. Diese Zusammenarbeit darf man aber nicht überschätzen - da waren die US-Amerikanischen Investitionen in der 30ern schon wesentlich wichtiger und umfangreicher (Automobilindstrie, PzFahrzeuge, usw).

In diesem Szenario geht es Dtl, danke der Nachfrage, sehr gut, man hat ÖUKB, Kön. Polen, Bulgarien, Türkei, Griechenland ev. noch die baltischen Staaten, Serbien, und Rumänien, vielleicht noch die Skandinavier im Boot. Eine wie auch immer geartete Zusammenarbeit mit den Kommunisten in R nach dem Krieg wäre mM unnötig. Die haben ihre Aufgabe mit dem Putsch und dem Bürgerkrieg gemacht, können in der Versenkung verschwinden. Ein Vorhndensein eines kommunistischen Reiches animiert nur verblendete Sozialromantiker, selbst einen kommunistischen Staat zu gründen.
Eine Zusammenarbeit mit einem bürgerlich/monarchistisch geführtem Russland - das allerdings schwach ist! - ist aber aus dt Sicht ungefährlich und weitaus unproblematischer. Grundvoraussetzung wäre, dass R schwach bleibt, und somit D der eindeutige Seniorpartner ist.

Der Russische Bürgerkrieg würde nicht nur eine ideologische, sondern durchaus eine internationale-machtploitische Dimension haben: ideologisch wären die Westmächte (inkl D) an der Beseitigung der Roten interessiert, WER in WELCHER FORM dann das Ruder an sich reisst, da würden doch eindeutige Gegensätze herrschen. (zB: Entente unterstützt die Monarchisten, D die bürgerlich-bäuerliche Franktion, T die moslemischen Nationalisten im Kaukasus, P und D die ukrainischen/baltischen Separatisten, die Japaner führen sich einfach als Okkupanten an, usw, usw, usw)
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1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

mhorgran

Hallo Alex

Rapallo - Du hast von der politischen Dimension absolut recht. Trotzdem "eine deutsch russische Partnerschaft liegt jenseits aller politischen und idiologischen Vorstellungskraft".
Die US-Finanzhilfen war materiell wichtig für den Aufbau der Industrie / Rüstungsindustrie aber eine ganze Reihe von sowjetischen Offizieren absolvierten die geheime deutsche Generalstabsausbildung. Die USA unterstützte -sozusagen- den Aufbau der Hardware, Deutschland die Software.
Ähnlich im übrigen im Deutschland, auch Hitler wurde sehr massiv von Angelsächsischen Finanzen gesponsert. Ohne dies und das hereindrücken der Antisemitische Ideologie über US-Institute ist das 3.Reich nicht im Ansatz darstellbar. Wird aber oft und gerne ignoriert.
Aber das ist ja nicht das Thema dieses Threads. Rapallo sollte nur ein Beispiel sein für "eine deutsch russische Partnerschaft liegt jenseits aller politischen und idiologischen Vorstellungskraft" welche trotzdem zu realen Verträgen führte.

Ein Ausgleichsfrieden am Ende des 1.Weltkrieg hätte die geostrategische Lage, zur damals realen, sehr sehr weit verändert. NmA, und bei gleichbleibender geostrategischer Zielsetzung der Angelsachsen, hätte es auch durchaus sein können das sie "die Roten" unterstützten. Den Anfang hatten sie ja schon mit der Unterstützung Trotzki´s getan.
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https://sciencefiles.org/2022/03/28/kriegsverbrechen-in-der-ukraine-von-den-angeblich-guten/

Huszar

Hallo, Stefan,

Ohne Versailles, ohne Ruhrlandbesetzung, ohne Wirtschaftskrisen, ohne finanzielle Unterstützung aus dem Ausland und der Industrie... der olle Adolf wäre höchstens ein kleiner Regionalpolitiker in Bayern mit 5-10% Unterstützung. Wenn überhaupt. Auf der anderen Seite würde die KPD auch in der Gegend von 5% rumdümpeln.
So verbelastet hatte die Weimarer Republik mM keine Überlebenschancen. Wenn nicht rechts, dann links...

ZitatNmA, und bei gleichbleibender geostrategischer Zielsetzung der Angelsachsen, hätte es auch durchaus sein können das sie "die Roten" unterstützten. Den Anfang hatten sie ja schon mit der Unterstützung Trotzki´s getan.
Glaube ich weniger. Von den Roten würden sie keine einzige Kopeika zurückbekommen, und auch ideologisch gäbe es "einige" Differenzen. Wie sich die Roten damals aufgeführt haben, ist auch wenig in Richtung freie Investitionen zu rechnen. Die Frage wäre eher, wer die Monarchisten und wer die Bürgerlichen-Bäuerlichen unterstützt - dort gibt es Möglichkeiten, die Schulden ersetzt zu bekommen, UND frei investieren zu können. 

Von R hängt einiges ab - wer gewinnt, wer kann das Land auf die eigene Seite ziehen, wie schnell (überhaupt) kann R wieder erstarken. Zum Zeitpunkt der Konferenz (Sommer 1918) ist aber das Ende nicht absehbar - die Intervention würde zu diesem Zeitpunkt erst beginnen!
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mhorgran

Hallo Alex

ZitatOhne Versailles, ohne Ruhrlandbesetzung, ohne Wirtschaftskrisen, ohne finanzielle Unterstützung aus dem Ausland und der Industrie... der olle Adolf wäre höchstens ein kleiner Regionalpolitiker in Bayern mit 5-10% Unterstützung. Wenn überhaupt. Auf der anderen Seite würde die KPD auch in der Gegend von 5% rumdümpeln.
So verbelastet hatte die Weimarer Republik mM keine Überlebenschancen. Wenn nicht rechts, dann links...
Kennst du Guido Preparata? Er hat ein Buch über dieses Thema geschrieben, Hermann Ploppa über die US-Verbindungen zu Hitlers Bewegung und Eva Schweitzer (und Hermann Ploppa) über den Ursprung des Antisemitismus. In Deutschland gibts wenig Bücher zu diesem Thema, in England und USA ist das Thema durchaus bekannt und wissenschaftlich bearbeitet.
Und nein, falls der Leichtmatrose dies meint, das heißt nicht das Deutschland an Hitler völlig unschuldig ist.
Aber das Thema gehört nicht zum Thread.

ZitatGlaube ich weniger. Von den Roten würden sie keine einzige Kopeika zurückbekommen, und auch ideologisch gäbe es "einige" Differenzen. Wie sich die Roten damals aufgeführt haben, ist auch wenig in Richtung freie Investitionen zu rechnen.
Für US-Investitionen war eine "andere" Ideologie doch nie eine Grenze für Unterstützung. Wenn nicht anders geht macht man´s halt unter der Hand. Es stellt sich auch die Frage ob übergeordnete geostrategische Interessen nicht über "freie" Investitionen stehen. Genausogut hätte die USA auch beide (oder alle) Seiten unterstützen können. Auch das findet man regelmäßig.
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DST

Zitat von: Huszar am 05 August 2017, 09:02:00
Genau aus diesen Gründen war unser Spiel beeinträchtigt. GB braucht F, und alle sind auf die USA sauer. Daraus folgt, dass fast jede Forderung von F durch GB unterstützt worden wäre, und fast jede Forderung der USA von fast allen blockiert worden wären. Leider war es im Spiel umgekehrt...

Sry Alex,
das was GB am wichtigsten braucht ist ein finanziell starker Partner wie die USA.
GB war bei der realen Konferenz pleite und drohte an den laufenden Kosten der gewaltigen Flotte kaputt zu gehen.
Und jetzt soll es GB ohne Reparationen aus Deutschland und ohne Geld und Hilfe aus den USA besser gehen ?

Und selbst wenn man die Vorschläge von den USA blockiert.
Was soll das bringen ?
Die haben viel viel Geld zur Verfügung.
Zusätzlich sparen sie ja noch viele Millionen Dollar die sie nicht in GB und F investieren.
Die fahren dann nach Hause bauen die Marylands und die South Dakotas und was sie sonst noch wollen gleich dazu,
und ehe man sich versieht besteht die größte und mächtigste Flotte aus modernen Großkampfschiffen mit mehr als 1.000.000t Gesamtverdrängung. Abrüstungsverhandlungen in Europa sind dann eh hinfällig.

Und in Europa bricht dann evtl das Vereinigte Königreich Groß Britanien auseinandert ähnlich wie es Ö-U ja auch passiert ist.
England ist dann nur noch England und nicht mehr GB und wenn dann Länder wie Kanada oder Australien einen Partner suchen
da sagen die USA doch bestimmt nicht nein.
Und selbst in Frankreich war man sich ja nicht immer einig, auch da könnten die Finanziellen Probleme zu einem Chaos führen.

Deshalb glaube ich trotz einer Erpressung hätten die Länder schlange gestanden um der beste Freund der USA zu werden.


mfg dirk

Huszar

ZitatUnd jetzt soll es GB ohne Reparationen aus Deutschland und ohne Geld und Hilfe aus den USA besser gehen ?

Ja.

https://encyclopedia.1914-1918-online.net/article/war_finance_great_britain_and_ireland
mit einem Frieden Anfang 1917 kommt es nicht zu den Kriegsausgaben von 1917 und 1918, die ein Loch von ca. 3,6 Milliarden GBP in die Kasse gerissen haben.
Das Staatsverschulden wäre um die 2,5mrd GBP, nicht 7,5mrd, wie in der Realität.
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Tostan

Jetzt läuft die Diskussion, die eigentlich vor der Konferenz laufen sollte!

Ich bin der Meinung, wenn man wirklich einen allgemeinen Frieden Anfang 1917 erreichen will, dann kann man ruhig F die Pistole an die Brust setzen. ("Kein Geld mehr!") Aber GB muss man mit dem Zuckerbrot kommen. Denn wenn durch einen Wegfall von F die immensen Kosten für den Landkrieg wegfallen, kann GB den Krieg noch lange weiterführen. Die Kosten für eine weiterlaufende Blockade sind erträglich und eine Invasion von GB ist illusorisch. Übertrieben gesagt, GB könnte D am ausgestreckten Arm verhungern lassen ohne das große und kostspielige Schlachten geschlagen werden. Pleite ist GB meiner Meinung nach zu dem Zeitpunkt noch lange nicht.

Will die USA es sich nicht völlig mit GB verscherzen, muss GB was geboten werden - oder die USA pfeifen drauf und pochen auf ihr Recht zum freien Handel, auch mit D - und wenn es sein muss mit Schlachtschiffgeschützten Konvois.

die Frage die die Diplomatischen Beziehungen der Nachkriegszeit zwischen USA und GB definiert(und damit auch die Verhandlungen der Konferenz) lautet also: Wie bewegen die USA GB zum Frieden?

Sven L.

Zitat von: Tostan am 07 August 2017, 10:05:38
Jetzt läuft die Diskussion, die eigentlich vor der Konferenz laufen sollte!

Ich bin der Meinung, wenn man wirklich einen allgemeinen Frieden Anfang 1917 erreichen will, dann kann man ruhig F die Pistole an die Brust setzen. ("Kein Geld mehr!") Aber GB muss man mit dem Zuckerbrot kommen. Denn wenn durch einen Wegfall von F die immensen Kosten für den Landkrieg wegfallen, kann GB den Krieg noch lange weiterführen. Die Kosten für eine weiterlaufende Blockade sind erträglich und eine Invasion von GB ist illusorisch. Übertrieben gesagt, GB könnte D am ausgestreckten Arm verhungern lassen ohne das große und kostspielige Schlachten geschlagen werden. Pleite ist GB meiner Meinung nach zu dem Zeitpunkt noch lange nicht.

Will die USA es sich nicht völlig mit GB verscherzen, muss GB was geboten werden - oder die USA pfeifen drauf und pochen auf ihr Recht zum freien Handel, auch mit D - und wenn es sein muss mit Schlachtschiffgeschützten Konvois.

die Frage die die Diplomatischen Beziehungen der Nachkriegszeit zwischen USA und GB definiert(und damit auch die Verhandlungen der Konferenz) lautet also: Wie bewegen die USA GB zum Frieden?

Ist mal ein gedanklicher Ansatz, aber .... (fett hervorgehobener Teil)

Wie soll Frankreich aus dem Krieg ausscheiden? Deutschland steht mitten in Frankreich! Soll Frankreich kapitulieren? Falls ja, kann man auch annehmen, dass Deutschland Bedingungen stellen wird. Eine Bedingung könnte sein das Frankreich Deutschland die Atlantik-Stützpunkte zur Verfügung stellt. Dann wirds Essig mit dem mal "am ausgestreckten Arm verhungern lassen". D.h. die Kosten für eine Blockade werden erhebliche Kosten und Anstrengungen seitens Englands erfordern.
Mit dem Ausfall von Frankreich ginge auch ein Abnehmer für die US-Baumwolle verloren. Schließlich haben sich England und Frankreich 1915 dazu bereit erklärt die normalerweise von Deutschand und Österreich angekaufte Baumwolle aufzukaufen.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


_________________________________
Solange man seinen Gegner nicht bezwungen hat, läuft man Gefahr, selbst bezwungen zu werden.
Clausewitz - Vom Kriege

mhorgran

Wenn GB den Krieg alleine weiterführt (was ist mit Italien? was mit dem Nahen Osten?) wird aber die fehlende Westfront auch das deutsche Reich dort entlastet. Und kann diese Ressourcen woanders einsetzen. Möglicherweise gegen Italien, zur stärkeren Unterstützung des Osmanischen Reiches mit Gefährdung der britischen Positionen in Ägypten / Irak ..., evtl Norwegen.
"Wer an der Ukraine-Erzählung zweifelt, der gilt als Feind des Westens als Freund Russlands, als Gefahr für die Demokratie, wird diskreditiert, zensiert, eliminiert."
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