türkische Fregatte von Putschisten gekapert

Begonnen von bettika61, 16 Juli 2016, 16:39:09

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bettika61

Hallo,
Zitat13:49 Putschisten kapern offenbar Kriegsschiff +++
Nach Angaben griechischer Militärs haben regierungsfeindliche Kräfte im türkischen Marinestützpunkt Gölcük eine Fregatte gekapert. Der türkische Flottenchef sei als Geisel genommen worden.

ZitatTurkish rebels held captive a frigate at the Golcuk naval base, along with the head of the Turkish navy, a Greek military source told local media.

The TCG Yavuz, a frigate, was taken from the base by the rebels, but later returned, DHA news agency reported.
Admiral Bülent Bostanoğlu is one of several senior figures in the Turkish military reportedly caught in the ongoing coup attempt,.... https://www.rt.com/news/351583-turkey-fleet-coup-frigate/

Edit deutsche Produktion
"Yavuz" MEKO 200
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Ulrich Rudofsky

 Kapern oder entern? Bei einem Kriegsschiff ist doch die Todesstrafe automatisch, oder?
Ulrich Rudofsky

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Ulrich Rudofsky am 16 Juli 2016, 22:41:19
Bei einem Kriegsschiff ist doch die Todesstrafe automatisch, oder?
.. in den USA ?
Ansonsten : natürlich nicht ! , ... nur wenn es in dem betreffenden Staat die Todesstrafe noch gibt und wenn sie nach (Militär-)Strafgesetzbuch vorgesehen ist.

Demnach gälte für die Türkei : nein, siehe http://www.todesstrafe.de/todesstrafenatlas_tuerkei.html
Falls mit der Wiedereinführung gedroht würde, gälte der Rechtsgrundsatz : nulla poena sine lege, d.h. es kann niemand nach einem nach der begangenen Tat verschärften Gesetz bestraft werden.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

jockel

Zitat von: Urs Heßling am 16 Juli 2016, 22:53:48
Falls mit der Wiedereinführung gedroht würde, gälte der Rechtsgrundsatz : nulla poena sine lege, d.h. es kann niemand nach einem nach der begangenen Tat verschärften Gesetz bestraft werden.

Moin, darauf wird der Sultan sich allerdings "ein Ei pellen".


Gruß
Klaus

RonnyM

...in dieser Richtung sehe ich das auch. Denn wer schon das fast gesamte Richterwesen nach Hause schickt... :roll:

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

bettika61

Hallo,
bevor das wieder, wie eigentlich befürchtet in Politik abgleitet ,  :-( zurück zum Thema.
Gibt es neue Informationen über die Fregatte und Admiral  Bülent Bostanoğlu ?
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

t-geronimo

Der holprigen Übersetzung  --/>/> dieser Webseite nach ist das Schiff wieder "frei".
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

bettika61

Hallo,
danke Thorsten  :MG:,
diese Übersetzung  :?
verstehe ich so , das nicht Admiral  Bülent Bostanoğlu  sondern Admiral Veysel Kösele an Bord war.
Es werden auch angeblich am Putsch beteiligte Offiziere genannt.
hier https://anfenglish.com/news/disintegration-in-the-turkish-state-deepens-hundreds-of-soldiers-under-arrest werden Namen von verhafteten Militärs genannt.

Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Rolfo

Türkischer Admiral mit 14 Schiffen abgetaucht
Noch am Tag vor dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei waren sie im Dienst. Seither gelten 14 Marineschiffe sowie der oberste Befehlshaber als verschwunden.

Seit dem gescheiterten Putschversuch von der Nacht auf letzten Samstag wurden 7543 Verdächtige festgenommen, darunter 6038 Soldaten, 755 Staatsanwälte und Richter und hundert Polizisten. Fast 29'000 Angestellte des öffentlichen Diensts wurden suspendiert. Einigen gelang es offenbar unterzutauchen.

Mindestens bei einem stellt sich derzeit die Frage, auf wessen Seite er steht. Es handelt sich um Admiral Veysel Kösele, oberster Befehlshaber der türkischen Marine.
Der Kontakt zu Kösele ist seit letztem Freitag unterbrochen, wie die «Times» unter Berufung auf eine anonyme Quelle schreibt. Auch gelten seither 14 türkische Kriegsschiffe als vermisst.

Geisel oder Putschist
Es ist derzeit unklar, ob Kösele beim Putsch mitwirkte oder auf einem der Schiffe als Geisel genommen wurde. Wie das britische Nachrichtenportal «The Independent» schreibt, waren die 14 Schiffe zum Zeitpunkt des Putschversuches in der Ägäis und dem schwarzen Meer unterwegs. Keines habe jedoch versucht, Kontakt mit dem Marine-Hauptquartier aufzunehmen.
Es wird vermutet, dass die Marineschiffe nun auf dem Weg nach Griechenland sind. Am Samstag sind bereits acht Militäroffiziere mit dem Helikopter ins Nachbarland geflogen, um dort Asyl zu suchen.

Die angeblich verschwundenen Schiffe könnten auf dem Weg nach Griechenland sein: Hier eine Fregatte F-493 Gelibolu.




Laut der Nachrichtenagentur Reuters dementiert der türkische Vizepremier Mehmet Imek das Verschwinden der 14 Kriegsschiffe.
It's nice to be important, but it's more important to be nice.

Ulrich Rudofsky

Es sollte doch ganz einfach sein die Schiffe zu finden  :/DK: 
Ulrich Rudofsky

bettika61

ZitatEs handelt sich um Admiral Veysel Kösele, oberster Befehlshaber der türkischen Marine.
Hallo,
Oberfehlshaber der türkischen Marine ist m.E Admiral Recep Bülent Bostanoğlu,
So wurde er hier bei seinem Besuch in Deutschland 2016 genannt.

Diese mir ziemlich unbekannte / unsichere Seite http://german.irib.ir/nachrichten/politik/item/216315-t%C3%BCrkischer-admiral-tritt-zur%C3%BCck
schreibt von einem "Spionageverfahren"  gegen Vizeadmiral Veysel Kösele schon 2013. Danach könnte man vermuten, auf welcher Seite er steht.
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

bettika61

Alles eine Falschmeldung ?
ZitatUnmittelbar nach dem Putschversuch hatten Medien kurzzeitig berichtet, Putschisten hätten die Fregatte ,,Yavuz" besetzt und dort auch ,,Marinebefehlshaber VAdm Veysel Kösele" festgesetzt, das Schiff aber offenbar mangels Unterstützung für ,,ihre ,,Sache" nur wenig später wieder verlassen. Auch liefen direkt nach Beginn des Putsches sechs Schiffe/Boote aus der Hauptbasis Gölcük aus, um in See die weitere Entwicklung abzuwarten. Sie kehrten schon bald wieder zurück.
All dies hinderte eine Zeitung der britischen Sensationspresse nicht, schon am 16. Juli mit großen Schlagzeilen zu melden, dass 14 Einheiten der türkischen Marine ,,unauffindbar in See" und wohl nach Griechenland unterwegs seien. Auch ,,Marinebefehlshaber VAdm Veysel Kösele", werde nach wie vor vermisst. Nun ist Marinebefehlshaber Admiral Recep Bülent Bostanoglu weiterhin im Amt, und VAdm Kösele ist nur Befehlshaber der Flotte, aber solche feinen Unterschiede macht die britische Presse selten http://www.marineforum.info/Wochenschau/wochenschau.html
Der Argumentation kann man folgen, aber etwas neues enthält der Beitrag nicht.

wenn man türkisch könnte,  :? http://www.milliyet.com.tr/tsk-da-general-amiral-sayisi-gundem-2283633/
da taucht der Name Veysel Kösele auf

Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Trimmer

Hallo Beate - ich denke das sich die Presse schon längst " überschlagen " hätte wenn an der ganzen Sache etwas dran wäre. " 14 Einheiten der türkischen Marine unauffindbar  "  - wenn diese Einheiten auf dem Weg nach Griechenland im Mittelmeer nicht "auffindbar " sind dann glaube ich auch wieder an Ausserirdische auf der Erde  :-D

Gruß - Achim
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

bettika61

Deshalb schrieb ich: der Argumentation kann man folgen.... :-D
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

cocacabanabas

Ganz unten auf der Seite wird das Thema auch nochmal aufgegriffen und ganz gut geklärt finde ich.  :MG:
http://www.marineforum.info/Wochenschau/wochenschau.html

"Die türkische Marine scheint am Putschversuch nur am Rande beteiligt gewesen zu sein.

Zwar finden sich auf einer Liste von 60 verhafteten Flaggoffizieren auch acht Konteradmirale, aber von diesen war offenbar kein einziger im Führungsstab der Marine in Dienst. Einer der Verhafteten war Bezirkskommandeur in Mersin.

Unmittelbar nach dem Putschversuch hatten Medien kurzzeitig berichtet, Putschisten hätten die Fregatte ,,Yavuz" besetzt und dort auch ,,Marinebefehlshaber VAdm Veysel Kösele" festgesetzt, das Schiff aber offenbar mangels Unterstützung für ,,ihre ,,Sache" nur wenig später wieder verlassen. Auch liefen direkt nach Beginn des Putsches sechs Schiffe/Boote aus der Hauptbasis Gölcük aus, um in See die weitere Entwicklung abzuwarten. Sie kehrten schon bald wieder zurück.
türkische Fregatte 'Yavuz' (Foto; shipspotting.com)
All dies hinderte eine Zeitung der britischen Sensationspresse nicht, schon am 16. Juli mit großen Schlagzeilen zu melden, dass 14 Einheiten der türkischen Marine ,,unauffindbar in See" und wohl nach Griechenland unterwegs seien. Auch ,,Marinebefehlshaber VAdm Veysel Kösele", werde nach wie vor vermisst. Nun ist Marinebefehlshaber Admiral Recep Bülent Bostanoglu weiterhin im Amt, und VAdm Kösele ist nur Befehlshaber der Flotte, aber solche feinen Unterschiede macht die britische Presse selten.

Die Medienmeldung erlangte inzwischen eine Eigendynamik. Dass die türkische Marine sie als ,,völlig aus der Luft gegriffen" sofort dementierte hatte, ja dass auch nach mehreren Tagen noch immer kein einziges der 14 angeblich verschwundenen Schiffe namentlich benannt werden konnte, geschweige denn in griechischen Gewässer gesichtet wurde, spielte keine Rolle. Ohne sich auch nur um den Anschein einer Verifizierung zu bemühen, griffen andere britische, dann auch internationale (incl. deutsche) Medien die Meldung auf, druckten sie dabei wortwörtlich (bzw. in wörtlicher Übersetzung) nach. So macht noch heute, eine Woche nach dem gescheiterten Putschversuch, der Bericht über die ,,14 verschwundenen türkischen Kriegsschiffe und Marinebefehlshaber Kösele" seine Runde.

Am 20. Juli gab es eine weitere, ähnliche Meldung. Diesmal hieß es, einige Boote der türkischen Küstenwache hätten versucht, über die Ägäis nach Griechenland zu flüchten, seien aber im Beschuss türkischer Jagdbomber F-16 daran gehindert worden. Nun hat es wohl tatsächlich eine (anonyme) Meldung der ,,Flucht" an die türkische Luftwaffe gegeben. Diese hat auch F-16 gestartet, aber keine Boote gefunden. Da seitdem auch auf den unmittelbar vor der türkischen Küste liegenden griechischen Inseln keine türkischen Küstenwachboote mit asylsuchenden Besatzungen gemeldet werden, ist wohl auch diese Meldung in den Bereich typisch nah-/mittelöstlicher Gerüchte einzuordnen."

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