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Begonnen von TD, 20 September 2006, 18:29:07

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Scheer

@Langensiepen

während ich meinen letzten Beitrag schrieb kam der Beitrag in dem die Aufstellung über die Kosten der Erstellung des "halbmöndischen Kaiseradlers"
Im Gegensatz zu der Anmerkung im Auftakt dieser "Rechnung" ersehe ich tatsächlich einen Jammerbericht.
Mir ist es mittlerweile wurscht, wie viel die Erstellung dieses Werkes gekostet hat. Ganz alleine aus dem Grund, weil ich dieses Werk jetzt von meiner Liste der noch einzukaufenden Bücher streiche.
Ein Autor, dem es angeblich darum geht Wissen zu vermitteln und dabei in Kauf nimmt das sein Werk es ein Minusgeschäft wird, der dieses also de facto bewusst "für die geschätzte Leserschaft und für den Wert der Aufklärung" macht, andererseits aber erklärt, das er lieber weiteres wertvolles Material wegtut, ohne dabei an die "geschätzte blabla" zu denken, der ist für mich nicht mehr glaubwürdig.

Tut mir leid, aber so ist es nun einmal.

Langensiepen

#31
 :-D :-D Mann, heute ist hier aber wieder was los! Mein lieber Scheer. Bitte nicht voreilig Schlüsse ziehen. Man kann deine Ausführungen auch umkehren. Also, wenn die Sachen die ich habe oder die ich kostenträchtig erarbeitet haben so wertvoll für die Allgemeinheit sind. .na dann muß ich dich fragen  warum die Allgemeinheit mich nicht geldtechnisch unterstützt haben. So unter dem Motto: Ich bezahle 1x Freiburg und ich die Fotos aus Wien... Da stand ich allein da, also etwas mehr Sachlichkeit  :O/Y
BERND
PS: Leider , leider kommt dein Vorschlag zu spät. Ich geldgeiler Wasauchimmer bekomme keinen Cent mehr für das Buch. Es ist seit Jahren beim Verlag AUSVERKAUFT. Tut mir leid, damit trifts du mich nicht.

TD

Hatte garnicht mit bekommen wie fleißig es weiter ging und wollte dann nicht die Hälfte löschen oder umschreiben.

Beste Sache bisher:

Und diese Kasperei von einigen Zeitgenossen, die nur um des schnöden Mammons wegen ihre Bilder preisgeben - da verzichte ich eben. Oft sind es welche, die überhaupt keine Zugang oder Interesse an der Materie haben. Zuviele Alben sind in dieser Zeit schon auseinandergerissen und verkauft worden. Zusammenhänge geschichtlicher Art sind auf nimmerwiedersehen verlorengegangen - wegen ein paar Euros! Igitt!
Bis dann

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Scheer

#33
@Langensiepen

warum hast du dir dann nicht die entsprechenden Leute gesucht, die dich bereits bei deinen Recherchen geldtechnisch unterstützten?
Weil dann zu viele den Anspruch gehabt hätten beim Erstellen des Buches mit zu reden?

Die Allgemeinheit unterstützt dich, indem sie das Buch kauft. Um das Buch zu verkaufen muss die Werbetrommel gerührt werden. Und wo muss sie gerührt werden?
Dort wo sie den potentiellen Käuferkreis am schnellsten und direktesten anspricht. So wie hier, in Fachforen. Hier sitzt die potentielle Kaüferschaft, aber genau dieser Ort wird verteufelt.
Genau an diesen Orten beginnt man Antipathie zu erzeugen.
Ist dies, ganz sachlich gesprochen, wirklich werbewirksam?

Das mag dich nicht mehr treffen, aber du sprichst ja auch nicht nur für dich, wie du immer mal wieder betonst. Du spricht auch für andere, die noch verkaufen können und wollen. Und die, so ist es in der Natur des Menschen, werden dann oft mit in die gleiche Schublade gesteckt.

Langensiepen

Lieber Scheer, meinst du nicht auch, das du langsam den Boden der angebrachten Kritik verläßt und schön polemisch wirst? Aber bitte ich trage es mit Gelassenheit. Wer gibt denn Geld für Marine Buchprojekte? Ich kenne keine Privatperson oder Verein. Der Verlag? Lachnummer!  Da du weder mich als Person noch  meine Bücher kennst, solltest du etwas zurückhaltender in deiner Kritik sein. Da dir wahrscheinlich die Zeitschrift `Das Historisch-politisch Buch ` bekannt sein wird, weißt du auch, das dort ganz, ganz selten Bücher von `Freizeithistorikern` einer Besprechung unterzogen werden. Les mal in 48. Jahrgang Heft 2 /2001  was dort über meine Arbeiten steht, oder auch der Kommentar in der Allgemeinen Schweizerische Militärzeitschrift Heft 2 /2000 . Das lässt sich weiterführen bis hin zu den Westfälische Nachricht  12/13.2000 .  Das der Strahl deiner Verachtung mich nun getroffen hat...ich werde es überstehen.
Auch weiterhin mit freundlichen Gruß BERND

Wilfried

Moin, moin zusammen!

Also, ich finde kontroverse Diskussionen prima. Aber wir sollten das Ausgangsthema nicht ganz aus den Augen verlieren. Schön, daß hier einige ihre Meinung und ihr Verhalten in der Sache dargelegt haben. Jeder hat seine Gründe, warum er sich so und nicht anders verhält. Ich denke, wir sollten dies absolut respektieren. Es sollte jedoch nicht zu Disputen führen. Das ist nicht der Stil dieses Forums.

Mit einem lieben Gruß
der Wilfried
... Tradition pflegen, bedeutet nicht, Asche aufzubewahren sondern Glut am Glühen zu halten ...
http://www.passat-verlag.de
http://www.kartonskipper.com
http://www.forum-marinearchiv.de - wenn Marine Dein Ding ist!

Scheer

@spee
ZitatDrehen wir doch mal die Sache um. Man schreibt ein Buch und kauft die passenden Bilder für mehrere tausend Euro dazu. Das Buch wird veröffentlicht und wenige Wochen später sind die Bilder in jedem einschlägigem Forum o.ä. veröffentlicht. Ohne Anfrage, einfach gescannt und rein damit. Wenn man dann an dem Buch gerade die Kosten für die gekauften Bilder decken kann, na dann verzichtet man wohl an der Arbeit an weiteren Büchern.

Es spricht doch niemand davon den Bilderklau zu legalisieren. Ich kaufe doch ein Buch, gerade auch ein Fachbuch, mit 300, 400 oder mehr Seiten nicht wegen der 20 Bildchen darin !
Ich kaufe es wegen des Textes. Wegen des Textes, der unmöglich bzw. nur mit größerem Aufwand in einem Forum veröffentlicht werden kann. Aber es ist doch auch ein Unding, und dabei spreche ich nicht nur von den Autoren, sondern auch von den Archiven, das man über viele Jahrzehnte Geld mit Dingen von geschichtshistorischem Wert sind und die (nach einer von mir vorgeschlagenen Zeitspanne) zu einem Allgemeingut werden sollten.
Klar, auch mir würde es aufstossen, wenn seitenweise Text- und massenweise Bildmaterial aus meinen Büchern kopiert und verteilt wird. Aber dann müsste ich einen Kampf führen, der ein viel größeres Feld umfasst, als das was wir hier betrachten. Dann müsste ich den Kampf gegen die Kopiererhersteller führen, denn sie sind es, die das Werkzeug liefern um Bücher massenhaft zu kopieren und zu verbreiten. Die Hersteller haben sich aber elegant aus der Affäre ziehen können. Kaufst du ein Kopiergerät, so zahlst du eine Pauschale, die für den Hersteller einem Ablassbrief gleichkommt. Also musst du den Kampf gegen all die Benutzer der Kopierer führen, die jemals ein Buch auf die Scheibe gelegt und die Copy-Taste gedrückt haben. Hast du dies nie getan? Wenn doch, dann gehörst auch du schon zum großen Kreis der "Schuldigen"
Netterweise lässt aber das Internet es zu den Schuldigen einfach zu stellen. Es ist dann nun einmalderjenige, der das geklaute Bild veröffentlicht hat, oder aber der, der die Plattform dafür liefert. Hübsch einfach und mit großen Ertragschancen versehen.
Ich will gar nicht zum Bilderklau aufrufen und ihn gar schönreden, aber kann einem Inhaber von Rechten an einem Bild denn im Moment gar nichts besseres passieren, als das es geklaut wird?
Nehmen wir doch dein Beispiel:
Da kauft ein Autor mehrere bislang unbekannte Bilder für gut 1000 Euro. Er stellt sie in sein Buch und macht sie damit öffentlich. Bei einer Auflage von sagen wir mal 5000 Büchern gibt es also bereits 5000 LEGALE Kopien. Bei dieser Menge ist das teuer gekaufte Bild bereits ausgelutscht, es hat kaum noch den Wiederverkaufswert, den es beim Kauf noch hatte.
Nun verkauft sich das Buch nicht soo gut (das Prinzip fasst sogar, wenn es sich ausverkauft).
Der Autor geht nun, dumdideldum, bei und durchforstet mal ein wenig das Internet (das ist billiger und erfolgversprechender, als vor allen Copyshops und Firmenkopierern einen Posten aufzustellen) und wird doch relativ einfach fündig. Ein Autor eines Fachbuches wird gezielt in Fachforen suchen, oder, mit geeigneten Suchworten, die Bildersuche von Google heranziehen.
Nun wird er fündig ! Irgendjemand hat ohne sein Einverständniss sein Bild eingestellt. Klein und von wenig guter Qualität wie das im Buch. Holla. jetzt klingelts bei ihm. RA, kostenplichtige Abmahnung und zack, ein Zusatzgeschäft. Und so einfach !
Das ist doch das perverse ! Auf der einen Seite über den Bilderklau wettern, auf der anderen Seite damit Kasse machen.
Und das lange Jahre ! Quasi eine Art Altervorsorge durch bewusstes oder auch unbewusstes illegales Verhalten anderer. Leben von der Ilegalität.
Der Witz ist es, und das haben viele Autoren noch nicht verstanden, das sie den Kampf gegen den illegalen Bilder- und Textklau schon heute verloren haben.
Wie ich schon schrieb, wenn jemand illegal im Internet arbeiten will (illegal im Sinne des deutschen Rechtes), so geht er dorthin, wo er nicht mehr greifbar ist. Und wenn er den Spass daran entdeckt hat auf diese Art und Weise den "verhassten" Autoren eins auszuwischen so macht er dies dann im großen Stil. Er lacht sich über die, die ihm hier in Deutschland den Knüppel über die Rübe ziehen wollte einen Ast und zahlt es ihnen, auf eine recht legale Weise, heim. Und wir? Schauen wir weg? Meiden wir diese Seiten? Nein, wir besuchen sie, regelmäßig, den  sie geben uns unser Futter, welches wir ständig suchen.
Das Internet mag wirklich ein Problem für das Buch geworden sein, aber es ist nicht mehr aufzuhalten, es ist nicht mehr abzuschalten. Das Internet hat sich, bedingt durch seinen Aufbau, verselbstständigt. Es ist ein Raum, der sich mit den Rechten einen einzelnen Staates nicht mehr fassen lassen wird. Und zu einer weltweiten Übereinkunft wird es nicht mehr kommen. Es wird immer einige Staaten geben, die sich aus kulturellen oder anderen Gründen nicht von anderen Staaten gängeln lassen wird. Was soll die Weltgemeinschaft tun? Sanktionen, Krieg führen? Wegen des Internets?
Wir stehen vor dem Problem, das sich, bei einer weiter festgefahrenen Position von Verlagen, Autoren und Fachpublikum eine Verlagerung ins Ausland ergibt. Wenn dieser Weg so weitergeht, so wird das Problem der Verlage und Autoren über schwindende Verkaufszahlen sich nicht abschwächen, sondern immer mehr aufbauen. Mehr und mehr Verlage werden sterben. Um diese Todesspirale zu durchbrechen reicht es aber nicht das Verlage und Autoren jammern und wehklagen. Sie müssen die Zeichen der Zeit erkennen und vernünftige Schlüsse daraus ziehen.

kalli

Ich schließe mich der Meinung von Theo an, der unseren sachlichen Wilfried zitiert hat. Die langen Auslassungen bringen uns keineswegs weiter. Kooperation, guter Wille, Zusammenarbeit und Engagement für unser gemeinsames Hobby, das ist es, was uns zusammenhält. Wissen, ja auch Bilder austauschen- das ist für unsere wahrlich kleine Gemeinde sehr wichtig. Geld ? Nun ja das geben wir aus, bekommen ? NEIN .
Wer das nicht versteht, sollte ebayer werden. Rechte verletzen gibt es hier wissentlich nicht ! Dazu stehe ich und die Mannschaft.


kalli

Ach so- wir sollten das Thema bis Mitternacht beenden. Dann werde ich es sperren.

Dominik

Zitat von: Scheer am 21 September 2006, 22:06:53
@Dominik
Zitathmm, wenn Bernd auf den Wert des Bildes an sich anspielt, kann ich ihn verstehen - fast 90 Jahre machen es wertvoll.
Wertvoll, ja, aber auf welche Art?
Wertvoll als schnödes Mammon-bring-Objekt?
Oder wertvoll als ein Dokument der Zeitgeschichte?
@Scheer,

Wertvoll im Sinne "Dokument der Zeitgeschichte". Als Geldquelle? Ob das im Sinne des Photographen war? ... Denke nicht

Scheer

@Langensiepen
ZitatLieber Scheer, meinst du nicht auch, das du langsam den Boden der angebrachten Kritik verläßt und schön polemisch wirst?

Wo ist da der Widerspruch?

Zitat aus Wikipedia:
ZitatPolemik ist keineswegs unfair oder ,,unsachlich"; es wird zwar oftmals überspitzt und streitbar, jedoch auch ergebnisorientiert debattiert; die Auseinandersetzung wird förmlich gesucht.
Ich werde nicht unsachlich, ich sage nur, das mir bestimmte Dinge, bestimmte Aussagen völlig widersprüchlich erscheinen. Ich tue dies sicher überspitzt ja, aber unfair? Du darfst dich doch jederzeit genau an der Stelle zur Wehr setzen, an der ich meine Meinung geschrieben habe.
Ist den meine Kritik nicht angebracht, wenn ich sage, das es ein Unding ist, wertvolles Material lieber zu zerstören, als es zu bewahren und das nur, weil ich keinen, in meinen Augen angemessenen Obulus oder eine entsprechende Wertschätzung erreiche?
Wenn du beklagst, das keiner mehr Geld gibt für Marine-Buch-Projekte, dann wäre es nur logisch, das es auch keine neuen Bücher mehr gibt, oder liege ich da so falsch?
Wenn nun also ein Autor dennoch den Schritt wagt und, trotz des drohenden Verlustes, sein Projekt verwirklicht, dann muss doch etwas anderes dahinterstecken, als die Aussicht auf Geld. Dann steckt Enthusiasmus dahinter. Der Wille etwas zu schaffen, was vielen Freude und Wissen bereitet. Müsste dieser Autor nicht geradezu glücklich darüber sein, wenn sein Enthusiasmus-Werk auf fruchtbaren Boden fällt und er von fachlich interessierten und bewanderten Forenschreibern durch Zitierung gelobt wird?
Das meine ich doch sachlich, da steckt doch keine Ironie dahinter. Das was ich sage soll ja kein Angriff sein, sondern es soll ein Anstoss sein, sich einmal mit dieser Art von "Ruhm" zu befassen.
Wenn du mir Zynismus unterstellen möchtest, im Sinne der derzeitigen vorherschenden menschlichen Werte, so darfst du dies gerne tun. Ich mache ja keinen Hehl daraus, das ich diese "Geiz-ist-Geil"-Mentalität ablehne. Im Sinne von verletzend ist dies aber nicht gemeint und so will ich auch nicht verstanden werden.
Zynisch, im Sinne von Resignation ist es aber, wenn man sich zunächst bewusst auf ein Risiko einlässt, und sich dann beklagt, das man gebeutelt wird.


Aber nun es gibt auch noch eine weitere Erklärung für Polemik:

Wikipedia:
ZitatPolemisieren heißt, eine (bestimmte andere) Ansicht zu bekämpfen.

Ist es denn verboten, eine Ansicht zu bekämpfen, wenn man sie für falsch erachtet?
Indem du das Internet bekämpst, und damit die Idee und die Ansicht, die dahinter steckt, polemisierst du auch. Und daram ist nichts ehrenrühriges oder verbotenes. Wenn du dies tun willst, so sei es dir gestattet. Aber gestatte auch den anderen ihre anderen Ansichten. Diskutiere dann auch ergebnisorientiert (also gerne polemisch) aber winke nicht sofort mit dem Knüppel, so wie du es bei mir getan hast.
Das habe ich bis heute nicht vergessen und es ist bei mir immer als fader Beigeschmack vorhanden.
Daher musst du immer mit Sarkasmus von meiner Seite rechnen.

Wikipedia:
ZitatSarkasmus ist (im Unterschied zum Zynismus) oft eine Reaktion auf eine Verletzung durch andere, auf eigenes Unglück, auf einen Angriff. Es ist dann ein Mittel, sich zu wehren.
Ich denke du verstehst dieses !

Scheer

@Kalli

sorry, du hattest gesperrt während ich noch am Schreiben war. Da ich vor Mitternacht begonnen habe möchte ich dieses als fristgerecht gewertet wissen.
ZitatRechte verletzen gibt es hier wissentlich nicht ! Dazu stehe ich und die Mannschaft.
Das unterstreiche ich und möchte betonen, das ich nie das Gegenteil behauptet habe.

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