"Copyright"

Begonnen von TD, 20 September 2006, 18:29:07

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TD

"Copyright"

Hier im Forum sind ja schon viele Diskussionen über Fotorechte usw. gewesen.

Jetzt eine ganz spezielle Frage zu diesem Thema:

Wie sind die Rechte an Fotos aus dem Nachlaß eine gestorbenen Marinehistorikers, welcher
diese Fotos teilweise für seine Bücher verwendet hat, wenn man diese Fotos aus der Erbmasse
rechtens gekauft hat ?

Und wie sieht es aus wenn man als Besitzer der einzigen Fotos feststellen muß das durch Dritte aus den Bücher Fotos ,,abgekupfert" wurden ?

Viele Grüße

Theo

...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Langensiepen

#1
Hallo Theo, das hätten wir ja auch gestern besprechen können, aber ich hatte es ja mal wieder sooo eilig. Dein Fall ist ganz einfach. Bist du in dem Besitz eines schriftlichen Kaufvertrages oder eines anderen Nachweises hast du die Rechte an den Bildern. Wenn nicht..dann hast du Pech.Dann sind die gesetzlichen Erben an der Reihe. Bei aus Büchern geklauten Bildern ist es ähnlich. Dort ist zu erst der Verlag gefragt und dann die Erben oder Du wenn..siehe oben. Letzlich ist der Autorenvertrag das Maß der Dinge. Bei Köhler/Mittler, Stalling u.ä. bleiben die Recht beim Autor, es gibt aber auch Fälle wo der Verlag die Recht übernehmt. Ist aber bei so Kleinkram wie Marinebüchern nicht der Fall. Ich rufe dich ja noch die Tage an. Gruß auch von Heike an Elisabeth. Hatte ich gestern ganz vergessen
BERND

kalli

Nun Langensiepen,

eine kleine Korrektur an Ihrer Darstellung hätte ich schon. Die Rechte des Fotografen, das Recht am Bild haben sie versehntlich vergessen. Macht nichts. Ist aber ein Problem vieler Autoren und Verlage, die aus Archiven und anderen Quellen gutgläubig Fotomaterial kaufen und meinen, dass Sie nun die Rechteinhaber sind. Weit gefehlt. Bei Klagen kann das auch nach hinten los gehen.
Es ist eben ein weites Feld. Klar ist absolut, dass Scans aus Veröffentlichungen eindeutig gegen das Urheberrecht verstoßen.

Gruß
Kalli

Langensiepen

Kalli
Ich gehe natürlich davon aus, das die fraglichen Fotos sich `` copyright rechtlich``im Besitz des Voreigentümers befanden und so habe ich Theo auch verstanden. `D.h. das dieser die Aufnahmen selbst gemacht oder machen ließ. Sonst ist die Sache eine andere. Klauen aus Büchern ist immer ein Rechtsverstoß.
Theo
Ich glaub wir sprechen die Sache mal am Telep. durch
BERND

kalli

@Langensiepen,

nichts anders habe ich geschrieben. Ich möchte auch nicht beklaut werden. Es ist nur manchmal strittig, wer geklaut hat. Da sind selbst Buchautoren und Verlage nicht jungferlich. Ich weiß wovon ich spreche, war ich doch schon Zeuge bei einigen Prozessen.
Nun ist es eben so, wo kein Kläger.....


Marcel V.

Tja, das ist das deutsche Recht! Copyright ist so ne Sache...in manchen Fällen (Musik, Filme/Videos, Hörbücher,...) sehr sinnvoll, da damit Menschen ihr Geld verdienen...im Fotobereich jedoch erachte ich das als sinnfrei!
Fotos kann man nicht klauen! Bilder sind Aufnahmen von Dingen, die der "Fotograf" für wichtig gehalten hatte. Daher sollte man jedes Foto für Alle zugänglich machen, denn nur so (zumindest meistens) kann man Dinge besser erklären/veranschaulichen....und war es nicht die Absicht des "Fotografen" etwas festzuhalten, damit es sich die Nachwelt ansieht? Glaubt ihr denn irgendein Mensch, der z.B. die SH fotorafierte, dachte"hmm...ich mach jetzt ein Bild der SH, damit ich schön Kohle mach!"...?...Nein!..Er dachte eher "Dieses Schiff muss für die Nachwelt erhalten bleiben!"

Das klingt vl. etwas schroff, das soll es jedoch nicht...es soll lediglich meine Meinung zum Copyright spiegeln!
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen wähnen, wenn jemand eine Meinung ausspricht.

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harold

Naja, Marcel,
da haste grad eben den Unterschied zwischen "Rechtsempfinden" und "Rechtsgedanken"(= §§) rausgepult.
Logisch-klares Urteil und paragraphenmäßig abgesicherte Usance sind eben zwei paar Schuh'.
Ciao,
Harold
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Mario

@ Marcel
sicherlich hast Du irgendwo Recht, vor allem, wenn es um historische Bilder geht.
Aber was ist mit Bildern, wo der Fotograf Mühen, Gefahren und finanzielle Ausgaben auf sich genommen hat. Dafür möchte er natürlich einen Ausgleich haben, vor allem, wenn er damit seinen Lebvensunterhalt für sich und eventuelle Kinder bestreiten muß.
Stell' Dir mal vor, Du organisierst einen Tauchgang zur Blücher, machst dort Detailfotos vom Wrack und andere drucken Deine Bilder munter ab. Wie fändest Du das ? Womöglich verdienen die anderen noch Geld mit Deinen Bildern.

Marcel V.

ZitatStell' Dir mal vor, Du organisierst einen Tauchgang zur Blücher, machst dort Detailfotos vom Wrack und andere drucken Deine Bilder munter ab
Ehrliche Antwort? Ich hätte da nichts dagegen, weil ich diese Bilder ins Netz stellen würde, damit sie jeder sehen kann, und ewas davon hat(wie gesagt...Bilder sollen mitteilen)

ZitatWomöglich verdienen die anderen noch Geld mit Deinen Bildern.
Das ist etwas anderes!!!!! Es ist ein Unterschied, ob ich Bilder verlinke/zeige um anderen diese zu zeigen bzw. etwas zu erklären, oder ob ich fremde Bilder abdrucke, und dadurch Geld verdiene.....
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen wähnen, wenn jemand eine Meinung ausspricht.

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Ralf

ZitatZitat
Stell' Dir mal vor, Du organisierst einen Tauchgang zur Blücher, machst dort Detailfotos vom Wrack und andere drucken Deine Bilder munter ab
Ehrliche Antwort? Ich hätte da nichts dagegen, weil ich diese Bilder ins Netz stellen würde, damit sie jeder sehen kann, und ewas davon hat(wie gesagt...Bilder sollen mitteilen)
Aber nur, wenn Du nicht davon lebst!
Gruß
Ralf
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,,Du kannst Dein Leben nicht verlängern und Du kannst es auch nicht verbreitern. Aber Du kannst es vertiefen!"
Gorch Fock

Dominik

@Mario,

Marcel hat schon recht, wer ein Photo macht, ohne dadurch Geld zu verdienen, dem ist es wahrscheinlich egal, ob seine Bilder weiterverwendet werden oder nicht. Muss nicht nur bei historischen Bildern so sein. Nehmen wir als Beispiel aber Schiff X, aufgenommen in den 30er Jahren durch Herrn Meier, der sich für Schiffe interessierte. Das Bild ist später nicht durch Verkauf, sondern durch Schenkung vom Photographen oder Familienmitgliedern irgendwann an einen Verleger / Autoren gekommen. Dieser hat nun ein Recht drauf, dass das Bild nirgendwo mehr erscheint und kann vor Gericht ziehen. Für mich wäre dies schon eine Perversion des Grundgedankens des Photographen.

Aber leider hat Rechtsprechung nichts mit Rechthaben bzw. Rechtsgedanken mit Rechtsempfinden zu tun, wie Harold schon darlegte.

Mario

@Dominik und Marcel

Ich sehe das ähnlich wie ihr, aber wir dürfen nicht den Fehler machen, immer nur als Hobbyhistoriker zu denken, die im Internet surfen und ein paar Bücher lesen.
Wenn ein Autor ein Buch schreibt, dann investiert er Unmengen von Zeit und Geld in sein Projekt. Möglicherweise reist er in ferne Länder, stöbert wochenlang in staubigen Archiven herum, interviewt Zeitzeugen usw. Auch die Suche nach passenden Fotos braucht Zeit und verursacht Kosten.
Nach jahrelanger Arbeit wird sein Werk veröffentlicht und dann muß er feststellen, das Leute seine Arbeit schlichtweg kopieren und munter weiterverteilen. Selbstverständlich wäre ich stocksauer, wenn mir so etwas passieren würde.

Mit Sicherheit wird der überwältigende Teil der Rechteinhaber der Bilder keine Einwände haben, wenn seine Fotos (virtuell) herumgereicht werden, aber so etwas muß vorher geklärt werden. Und ich denke, darauf zielte die Frage von TD ab.

Marcel V.

Das ist richtig, Mario...aber ich persönlich lese Bücher, weil ich Meinungen, Ansichten, Reporte oder Storys lesen will...zu 90% kaufe ich ein Buch wegen dem Text, nicht wegen den Bildern...weil die bekomme ich auch wo anderst billiger her.

@Ralf/all
ZitatAber nur, wenn Du nicht davon lebst!
Das sind die 10%^^...mal im ernst...wenn jetzt einer Bilder macht, der davon lebt, dann könnte er eine Art Patent auf diese Bilder beantragen! Auf diese Art und Weise wären Bilder immer frei, es sei denn, der Besitzer will, dass sie patentiert sind....
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Mario

@Marcel
Damit würdest Du aber die Rechtslage umkehren. Wenn jemand etwas produziert, dann gehört ihm das automatisch und er sollte nicht die Pflicht haben, es patentrechtlich schützen lassen zu müssen.

Marcel V.

nicht unbedingt...wenn ich jetzt eine neue Art Motor entwickle, dann dürfte es jeder nachbauen, es sei denn ich lasse es patentien (stimmt das so weit :?)...so meinte ich das mit den Bildern...jeder darf sie vervielfältigen, es sei denn man lässt sie patentieren
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