in Bau befindlicher Minensucher in Brand geraten

Begonnen von habichtnorbert, 10 Juni 2016, 19:41:20

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habichtnorbert

Minensucher beim Bau in Brand geraten
(10.06.16) Auf dem Neubau des russischen Minensuchers "Georgiy Kurbatov" der Alexandrit-Klasse brach am 7.6. auf der Sredne-Nevsky-Werft in St Petersburg ein Feuer aus. Die innere Verkleidung geriet in Brand. Eine Fläche von 600m² wurde beschädigt. Da der Bau sich aber noch in einer frühen Phase befand, soll die Fertigstellung Mitte bis Ende 2017 nicht gefährdet sein.
Es handelte sich be idem Schiff um den zweiten Project 12700-Minensucher. Er sollte am 29.7. ausgeschwommen werden. Diese Aktion wird sich nun aber auf jeden Fall verzögern. Die Schiffe der Klasse haben eine Tragfähigkeit von 890 Tonnen, sind 61 Meter lang, 10,5 Meter breit und haben eine 44-köpfige Crew.
Quelle:Tim Schwabedissen
Gruß Norbert

Wo die Flotte hinfährt, sind die Minensucher schon gewesen

Das Historische Marinearchiv: www.historisches-marinearchiv.de

olpe

Hallo,
hierzu noch einige Bilder:

Dicker Qualm kommt aus der Werfthalle


Das Heck der "GEORGIY KURBATOV" mit Flammen an den Aufbauten


Eine beschädigte Wand der Werfthalle


Die bereits fertiggestellte Bau-Nr. 1 "ALEKSANDR OBUKHOV"


Grüsse
OLPE

Redfive

Ich will ja nicht lästern, aber mit den Feuer auf Schiffen in der Werft haben's die Russen echt raus.  :-P
Werft: Schwerer Kreuzer Prinz Eugen, Leichter Kreuzer Nürnberg

olpe

Zitat von: Redfive am 15 Juni 2016, 00:59:15
Ich will ja nicht lästern, aber mit den Feuer auf Schiffen in der Werft haben's die Russen echt raus.  :-P
Hallo,
es ist schon ein Kreuz mit den russischen Werften ... die brandschutztechnische Sicherstellung und wahrscheinlich auch die Wahrnehmung der Belegschaft bzw. der Werker bezogen auf diese Aspekte scheinen sich noch nicht auf einem angemessenen Niveau zu befinden, anders ist die Anhäufung von Bränden in den letzten Jahren kaum erklärbar. Wie schnell ein Feuer ausbrechen kann beschreibt die nachfolgende Episode aus der damaligen Peene-Werft Wolgast beim Bau des ersten Export-U-Jagdschiffes für die UdSSR. Dieser Brandunfall war naturgemäß hoch angebunden ... (Quelle: eigene Erinnerungen).

Bau 133.1M01 – Brand im hydroakustischen Geräteraum
Nach dem Einbau des Gerätebestandes der Sonaranlage MGK-335MS PLATINA-MS (NATO-Bezeichnung: BULL NOSE/STEER HIDE – hier allerdings ohne Schleppsonar) und noch vor der Verkabelung der Anlagenteile ereignete sich ein folgenschwerer Brand im hydroakustischen Geräteraum des ersten Export-U-Bootjagdschiffes 133.1M01, die spätere MPK-192 ,,URENGOY" . Da die Anlage den Status ,,Verschlusssache" trug (VVS oder GVS, je nach Anlagen- und Dokumentationsteil), waren die Sonarräume permanent verschlossen und versiegelt. Die Montageluke für Geräte und die große Sonarbasis (phasengesteuerte Antenne) im darüber liegenden Offiziersdeck wurde während der Einbauzeit mit einer Metallplatte abgedeckt, die über die Öffnung gelegt und mit einigen Schrauben gesichert war. Im Offiziersdeck (Offiziere und Fähnriche) befanden sich zwei Toiletten, an denen beim damaligen Bauzustand noch geringfügige Arbeiten durchgeführt werden mussten. Es fehlten an den Metalltüren zwei Ösen für ein Vorhängeschloss. Kurz vor Mittag schweißte ein Werker diese an und verließ danach das Deck, um essen zu gehen. Beim Schweißvorgang fiel unbemerkt eine glühende Schweißperle durch ein offenes Schraubenloch der Montageluke auf ein Gerät im darunter liegenden hydroakustischen Geräteraum. Die Transportpersenning über dem Gerät fing Feuer, es begann unter erheblicher Temperaturentwicklung zu brennen. Da gerade Mittagspause war, konnte der Brand nicht sofort entdeckt werden, zumal die Räume ja verschlossen waren. Erst nach geraumer Zeit wurde der Rauch gesehen und sofort die Feuerwehr alarmiert, die den Brand auch schnell löschte. Die Räume wurden umgehend für die brand- und sicherheitstechnische Untersuchung gesperrt, der Vertreter des Bestellers (UdSSR) und die Bauaufsicht/Militärabnahme (DDR) sowie Sicherheitsorgane – werfteigene und nicht werfteigene - informiert. Der Autor konnte sich einige Tage später als Zuständiger des Fachbereiches Hydroakustik und Radartechnik der Bauaufsicht/Militärabnahme ein Bild vor Ort machen. Trotz der Kürze der Brandeinwirkung entwickelten sich so hohe Temperaturen, die das Aluminium der Geräteabdeckungen nicht nur schmelzen ließen, sondern regelrecht verbrannten. Kabel waren noch nicht angeschlossen, so dass die Wirkung eines realen Brandes auf die geschirmten Kabelisolierungen sowie die vielpoligen Stecker nicht analysiert werden konnte.
Nach Erinnerung des Autors besaß der Werker für diese konkrete Arbeit an der Toilettentür keine Schweißerlaubnis. Kleine Ursache, große Wirkung... Der Bau des Schiffes verzögerte sich dadurch aber nicht wesentlich. Die zerstörten Geräte wurden beim Hersteller in der UdSSR nachbestellt, geliefert und eingebaut.


Soweit erst einmal hierzu.
Grüsse
OLPE

DGSM Hamburg

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Assistenz der RGL Hamburg, im normalen Leben höre ich auf McKarri =;-)

MarkusL


bettika61

Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

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