Gab die Sowjetunion den Argentiniern Unterstützung im Falklandkrieg?

Begonnen von Flußpionier, 17 Mai 2016, 11:33:50

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Archer

Zitat von: der erste am 17 Mai 2016, 12:33:34
Damals befand sich ein Gruppe sowjetischer Fischereischiffe in einiger Entfernung zu den Inseln. Eines dieser Schiffe soll ein verdeckt handelndes Aufklärungsschiff gewesen sein. Ebenfalls war dort regelmäßig ein sowjetischer Marineaufklärer vom Typ TU-95. Die am 31. März gestarteten sowjetischen Satelliten Kosmos 1345 und Kosmos 1346, sowie der am 14.05. gestartete Kosmos 1365 führten die Beobachtung der britischen Streitkräfte durch.

Gibt es da nähere Angaben zum Einsatz der Marineaufklärer und der Satelliten ? Die Marineaufklärer dürften nur die An- und Abmarschwege zum Südatlantik abgedeckt haben. Von welcher Basis ( Angola ? ) wurden diese eingesetzt, wirklich TU-95 oder TU-142...

Kosmos 1345 (Tselina-O), Kosmos 1346 (Tselina-D) ELINT Satelliten für funkelektronische Aufklärung, Lebensdauer 6 Monate, zu ersteren habe ich keine verifizierbaren Bahnparameter gefunden.
Der zweite deckt das fragliche Gebiet nicht ab  :?
http://www2.heavens-above.com/orbitdisplay.aspx?icon=default&width=600&height=300&mode=M&satid=13120

Kosmos 1365 (US-A Upravlenniye Sputnik Aktivny) radargestützter Satellit zur Überwachung der Ozeane ( westl.Bez.  RORSAT )
http://www2.heavens-above.com/orbitdisplay.aspx?icon=default&width=600&height=300&mode=M&satid=13175

:MG:

der erste

In mehreren Artikeln ist die Rede von der TU-95, gestartet jeweils von Conakry und Luanda aus. Man wollte wohl auch die TU-95 RZ einsetzen, einmal taucht sie auch auf, aber dann ist wieder die Rede davon, das man sie keinem Risiko aussetzen wollte.
Vielleicht findest Du hier was zu den Satelliten:
http://www.great-country.ru/content/sov_nauka/kosmos/kos_sob_detail.php?id=1982

Flußpionier

Hallo,

Mal als Frage, welche Möglichkeiten hätten denn die Argentinier gehabt die Träger zu lokalisieren?
Sicher wohl durch die Lockheed SP-2H Neptune.
http://www.histarmar.com.ar/ArchivoFotosGral/AvNaval/Neptune/Neptuneycrew-Sheff.jpg
Ein Teil der Crew, die die Sheffield mit der Neptun entdeckt hatten.

Ich meine gelesen zu haben das die Argentinier Langstrecken Radargeräte auf einer Anhöhe der Falklands aufgestellt hatten?

Wie waren ihre Möglichkeiten bei der Elektronischen & Fernmeldeaufklärung  von Land und von Schiffen aus ?

:MG:

2M3

Zitat von: Flußpionier am 19 Mai 2016, 18:45:40
Hallo,

Mal als Frage, welche Möglichkeiten hätten denn die Argentinier gehabt die Träger zu lokalisieren?
Sicher wohl durch die Lockheed SP-2H Neptune.
http://www.histarmar.com.ar/ArchivoFotosGral/AvNaval/Neptune/Neptuneycrew-Sheff.jpg
Ein Teil der Crew, die die Sheffield mit der Neptun entdeckt hatten.

Zum Angriffsachema schau mal da --> http://www.airpower.at/news02/0410_falklands/4mai.gif

von dieser Seite --> http://www.airpower.at/news02/0410_falklands/exocet_2.htm

ZitatIch meine gelesen zu haben das die Argentinier Langstrecken Radargeräte auf einer Anhöhe der Falklands aufgestellt hatten?

Wie waren ihre Möglichkeiten bei der Elektronischen & Fernmeldeaufklärung  von Land und von Schiffen aus ?

Zitat:
ZitatEine neue Zielsuchmethode
Der erfolgreiche Einsatz vom 4.Mai bewies beiden Seiten, dass die eben erst in Aufstellung befindliche Staffel mit ihrem neuen Waffensystem umgehen konnte.
Allerdings musste eine neue Methode gefunden werden um die Ziele für die Super Etendards auszumachen, denn die Neptune Seeaufklärer bekamen Probleme. Ein genereller Mangel an Ersatzteilen, aber besonders an Kristallen für das Radargerät der SP-2H Neptune, erzwang am 15. Mai die Rücknahme aus dem aktiven Einsatz.

Mit Radaranlagen wurden die Flugwege der Sea Harrier verfolgt um die Position der Träger zu ermitteln.
Ein Ersatz war schnell gefunden. In Port Stanley (Argentinisch: Puerto Argentino) auf den Falklands betrieb die Argentinische Marine zwei transportable Radaranlagen, ein AN/TPS-43F 3D-Radar sowie ein AN/TPS-44 Alert IIA, Radar welches Richtungs- und Entfernungsangaben zu Luftkontakten liefern konnte.
Beide Geräte konnten Flugbewegungen im Bereich der Falkland's, hinunter bis in wenige Meter Höhe erfassen und somit auch einen Teil der Flugrouten der Sea Harrier.


Die Sea Harrier FRS.1 der Royal Navy hatten, trotz zwei 864 Liter Abwurftanks, nur einen relativ geringen Einsatzradius von, je nach Flugprofil und Einsatzart, 500 km bis 750 km. Abzüglich der Zeit, welche die Flugzeuge im Luftraum der Falkland's verbrachten (~90 Minuten), blieb nur wenig Treibstoff (maximal für jeweils ~185 km) für den Hin- und Rückflug zu den Trägern HMS Hermes und HMS Invincible.
Somit musste die Britische Task Force, die im Osten der Falkland's kreuzte, relativ nahe an die Inselgruppe heran und die Sea Harrier konnten auch kaum Umwege ins Operationsgebiet fliegen. Der Seeraum in dem die Träger kreuzten konnte von den Argentiniern also relativ gut eingegrenzt werden (war allerdings flächenmäßig immer noch riesig). Mit etwas Glück würden die, für Seeziele prädestinierten Agave-Radargeräte der Super Etendard's, einen Kontakt erfassen.

von da --> http://www.airpower.at/news02/0410_falklands/exocet_3.htm

Gruss Frank :MG:
Flottenschule Parow 78-79, Ausbildung Ari-leicht, 25mm 2M3/M110 und 30mm AK-230, 79-82 Ari-Maat 1. MSR Abteilung/1. Flottille Peenemünde auf Proj. 89.2 MSR-lang/Kondor-II

Flußpionier

Zitat von: 2M3 am 19 Mai 2016, 21:33:00
Zitat von: Flußpionier am 19 Mai 2016, 18:45:40
Hallo,

Mal als Frage, welche Möglichkeiten hätten denn die Argentinier gehabt die Träger zu lokalisieren?
Sicher wohl durch die Lockheed SP-2H Neptune.
http://www.histarmar.com.ar/ArchivoFotosGral/AvNaval/Neptune/Neptuneycrew-Sheff.jpg
Ein Teil der Crew, die die Sheffield mit der Neptun entdeckt hatten.

Zum Angriffsachema schau mal da --> http://www.airpower.at/news02/0410_falklands/4mai.gif

von dieser Seite --> http://www.airpower.at/news02/0410_falklands/exocet_2.htm

ZitatIch meine gelesen zu haben das die Argentinier Langstrecken Radargeräte auf einer Anhöhe der Falklands aufgestellt hatten?

Wie waren ihre Möglichkeiten bei der Elektronischen & Fernmeldeaufklärung  von Land und von Schiffen aus ?

Zitat:
ZitatEine neue Zielsuchmethode
Der erfolgreiche Einsatz vom 4.Mai bewies beiden Seiten, dass die eben erst in Aufstellung befindliche Staffel mit ihrem neuen Waffensystem umgehen konnte.
Allerdings musste eine neue Methode gefunden werden um die Ziele für die Super Etendards auszumachen, denn die Neptune Seeaufklärer bekamen Probleme. Ein genereller Mangel an Ersatzteilen, aber besonders an Kristallen für das Radargerät der SP-2H Neptune, erzwang am 15. Mai die Rücknahme aus dem aktiven Einsatz.

Mit Radaranlagen wurden die Flugwege der Sea Harrier verfolgt um die Position der Träger zu ermitteln.
Ein Ersatz war schnell gefunden. In Port Stanley (Argentinisch: Puerto Argentino) auf den Falklands betrieb die Argentinische Marine zwei transportable Radaranlagen, ein AN/TPS-43F 3D-Radar sowie ein AN/TPS-44 Alert IIA, Radar welches Richtungs- und Entfernungsangaben zu Luftkontakten liefern konnte.
Beide Geräte konnten Flugbewegungen im Bereich der Falkland's, hinunter bis in wenige Meter Höhe erfassen und somit auch einen Teil der Flugrouten der Sea Harrier.


Die Sea Harrier FRS.1 der Royal Navy hatten, trotz zwei 864 Liter Abwurftanks, nur einen relativ geringen Einsatzradius von, je nach Flugprofil und Einsatzart, 500 km bis 750 km. Abzüglich der Zeit, welche die Flugzeuge im Luftraum der Falkland's verbrachten (~90 Minuten), blieb nur wenig Treibstoff (maximal für jeweils ~185 km) für den Hin- und Rückflug zu den Trägern HMS Hermes und HMS Invincible.
Somit musste die Britische Task Force, die im Osten der Falkland's kreuzte, relativ nahe an die Inselgruppe heran und die Sea Harrier konnten auch kaum Umwege ins Operationsgebiet fliegen. Der Seeraum in dem die Träger kreuzten konnte von den Argentiniern also relativ gut eingegrenzt werden (war allerdings flächenmäßig immer noch riesig). Mit etwas Glück würden die, für Seeziele prädestinierten Agave-Radargeräte der Super Etendard's, einen Kontakt erfassen.

von da --> http://www.airpower.at/news02/0410_falklands/exocet_3.htm

Gruss Frank :MG:

Hallo,

klasse Infos..... top

Vielleicht hast Du auch etwas zu meinen weiteren Fragen?

Ich meine auch mal gelesen zu haben das zwei Harrier ihren Träger nicht mehr gefunden haben weil die alles was eine Elektronische Abstrahlung erzeugte abgeschaltet hatten, ist da etwas dran?

Wie hat sich der britische Trägerverband überhaupt bewegt. Die Sheffield war ja Frühwarnschiff zur Luftsicherung und wird ihre Elektronischen Geräte am laufen gehabt haben aber wie war es mit den anderen im Verband?
Was wird alles unterlassen um dem Gegner seinen Standort nicht erkennen zu geben? Was bleibt aber unerlässlich?
Wie läuft die Kommunikation in so einem Verband oder mit London ab, alles über Satellit?

:MG:

Flußpionier

Zitat von: Flußpionier am 20 Mai 2016, 10:56:55

Hallo,

klasse Infos..... top

Vielleicht hast Du auch etwas zu meinen weiteren Fragen?

Ich meine auch mal gelesen zu haben das zwei Harrier ihren Träger nicht mehr gefunden haben weil die alles was eine Elektronische Abstrahlung erzeugte abgeschaltet hatten, ist da etwas dran?

Wie hat sich der britische Trägerverband überhaupt bewegt. Die Sheffield war ja Frühwarnschiff zur Luftsicherung und wird ihre Elektronischen Geräte am laufen gehabt haben aber wie war es mit den anderen im Verband?
Was wird alles unterlassen um dem Gegner seinen Standort nicht erkennen zu geben? Was bleibt aber unerlässlich?
Wie läuft die Kommunikation in so einem Verband oder mit London ab, alles über Satellit?

:MG:

Hallo,

das Gebiet der elektronische Kampfführung ist wohl bei allen Marinen Top secret, aus dem Grunde gibt es sicher auch nur selten entsprechende Berichte hierzu, wohl auch ein Grund weshalb es hier auf meine Fragen keine Antworten gab.

:MG:

AND1

Die UDSSR wollte 120 MIG´s den Argentiniern überlasssen. Da sie über eine sehr kleine und alte Luftwaffe verfügten.

kalli

Zitat von: AND1 am 23 Juni 2016, 20:07:39
Die UDSSR wollte 120 MIG´s den Argentiniern überlasssen. Da sie über eine sehr kleine und alte Luftwaffe verfügten.

Das ist aber interessant. Haben die Argentinier das abgelehnt?

AND1

Haben die Argentinier das abgelehnt? Kam nicht zu Stande.
Die Argentinier haben nach Kompaß und Flugzeit vom Festland aus die Falklands angesteuert!

Trimmer

Hallo AND1 - könntest Du bitte mal einen Hinweis geben wo das mit den 120 MiGs herkommt - Quelle  Also mir war das bisher völlig unbekannt. Ferner würde mich interessieren welche Typ MiG  da doch die damaligen MiGs kaum Falkland und zurück geschafft haben soweit ich es gelesen habe

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Urs Heßling

moin,

Zitat von: AND1 am 23 Juni 2016, 20:07:39
Die UDSSR wollte 120 MIG´s den Argentiniern überlasssen. Da sie über eine sehr kleine und alte Luftwaffe verfügten.
Bis die notwendige Logistik (MatErh) aufgebaut gewesen wäre, wäre der Krieg zu Ende gewesen.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

ede144

Bei kbismarck.com berichtete ein Argentinier mal davon das man einen Roland da hatte und sein Radar auch zum Beschuss der britischen Zerstörer benutzte. Von anderen Radaranlagen hat er nichts erwähnt

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Trimmer am 23 Juni 2016, 21:39:40
.. könntest Du bitte mal einen Hinweis geben wo das mit den 120 MiGs herkommt - Quelle 
In diesem Text - nicht uninteressant, obgleich in den Schlüssen mE zumindest teilweise fragwürdig - werden einmal "100 MiGs" erwähnt, und zwar als eine später dementierte Zeitungsmeldung.
http://www.claremont.org/crb/basicpage/the-falkland-islands-war-then-and/

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

AND1

Hallo AND1 - könntest Du bitte mal einen Hinweis geben wo das mit den 120 MiGs herkommt - Quelle  TV-Doku Kam vom russischen Miltär General. Sollten alte MIG´s. Kam aber über die Planung nicht hinaus. Wie Urs sagt Logistik und ggf. Reaktion der USA.

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