Schiffsbaustahl der Sowjetunion

Begonnen von Imposand, 13 April 2016, 14:28:49

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Imposand

Hallo zusammen,

ich habe irgendwo mal gelesen und weiß leider nicht mehr wo, dass die Stahlindustrie der Sowjetunion wohl bis Anfang der 50er Jahre nicht in der Lage gewesen ist, brauchbare Panzerungsplatten für Kriegsschiffe über eine Stärke von etwa 200mm hinaus, in einem Stück/Guss herzustellen.

Denn wenn dem so ist, stellt sich mir die Frage, wie die Sowjetunion Ihre geplanten Schlachtkreuzer der Kronstadt-Klasse oder gar die Schlachtschiffe der Sovetsky Soyuz-Klasse haben fertigstellen wollen. Dies wäre ja dann nur mit entsprechende Panzerungsplatten aus anderen Ländern möglich gewesen.

Weiß hierzu vlt. jemand etwas, bzw. hat evtl. auch entsprechende Quellen? Danke schon einmal.

Gruß
Sebastian

WoWs-Nick: Valletto

Im Übrigen bin ich der Meinung, gehört der Rundfunkbeitrag abgeschafft!!

Matrose71

#1
Hallo Imposand,

ich denke hier geht es eindeutig um die Frage was ist "brauchbar".

Z.B. war sowjetischer Panzerstahl im WWII sehr spröde und zersplittterte leicht, wenn er getrofffen wurde, ihm fehlte es deutlich an "Elastizität".
Das gleiche passierte mit deutschem Panzerstahl, als sie ab 1944 ihre Molybdänerz Mine in Knaben verloren.

Insoweit hätten sie dickere Platten herstellen können, die Frage ist nur, welche Güte die Platten im internationalen Vergleich gehabt hätten.
Die deutschen Ingenieure waren z.B. auch laut Lilienthal Report von 1942 sehr wenig angetan von den homogenen als auch zemetierten Stahlplatten der Richelieu.

Aber ich glaube hier geht es eher um die Qualität, als die Möglichkeit es wirklich zu können und zu machen.

Laut einigen Diskussionen und primären Quellen über die letzten Jahre, erreichte Krupp bei KC nA, seinen "break even Punkt" bei 380mm, danach erreichten die Platten nicht die gleiche Qualität.
Bei Wotan hart l(homogener Stahl) lag es noch um einiges darunter, eher Richtung 200mm, hier sollten aber Delcyros und Thoddy etwas dazu schreiben, da sie da deutlich mehr Wissen haben.
Viele Grüße

Carsten

juergenwaldmann

Hier die Lieferungen an die Sowjetunion im WW II  :

https://de.wikipedia.org/wiki/Leih-_und_Pachtgesetz#Die_Hilfslieferungen_an_die_Sowjetunion

Viel an Material kann da nicht gefehlt haben , denn die USA lieferten schon ab Juni 1941 .
Besonders die 34 000 Funkgeräte waren wertvoll , die fehlten der SU in Panzern und Fliegern .
Gruss  Jürgen

der erste

Habt ihr auch irgendwo eine Quelle, in der steht, wieviel nach Auslauf bzw. Beendigung des Leih- und Pachtvertrages zurück gegeben wurde?

Urs Heßling

moin, Holger,

von einem Großteil der Lieferungen  (Flugzeuge, Panzer) wird angenommen, daß er im Krieg "einfach" verlorenging.

Wir sind ja ein Marineforum, daher habe ich einige konkrete Angaben zu "Lend-Lease"-Schiffen, die zurückgegeben wurden.
http://www.navsource.org/archives/04/005/04005.htm
https://en.wikipedia.org/wiki/USCGC_Southwind_%28WAGB-280%29

Man könnte weiter diskutieren, ob https://en.wikipedia.org/wiki/Project_Hula ein Lend-Lease-Programm war. Die Schiffe wurden nicht zurückgegeben.

Gruß, Urs


"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

der erste

Vor 2 Jahren ist in St. Petersburg im Verlag "Maritimes Erbe" das Buch "Lend-Lease für die Seekriegsflotte der UdSSR " erschienen. Es wird die Ausbildung sowjetischer Besatzungen in den USA, aber auch die Lieferung von Schiffen, PKW`s, Flugzeugen, Treibstoff, Motoren u.a.,mit Zahlenangaben, sowie die Marschrouten der Lieferung beschrieben. Ebenfalls die Sicherstellung der Transporte durch Lotsen, Begleitung und vorbeugende Maßnahmen, d.h. Luftschläge auf Flugplätze des damaligen Gegners zur Verhinderung von Luftangriffen auf die Konvois. Aber auch Reparatur und medizinische Versorgung der Verbündeten wird erwähnt. Es fehlt auch nicht eine Tabelle der zurückgegebenen Schiffe. Auf die Rückgabe der Flugzeuge verzichteten die USA. Einige flogen noch bis Ender 50er Jahre in den Flotten der UdSSR, z.B. "Catalina" Flugboote.   

kalli

Ein wenig älter, aber auch eine schöne Übersicht findet sich bei Bereschnoij (bei mir ohne Liberty-Schiffe).

Sorry, das hat aber jetzt wenig mit der Stahlproblematik zu tun.

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