Artikel zu Reinhard Hardegen

Begonnen von Arche, 20 März 2016, 13:33:51

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Arche

Hallo zusammen,

ich bekam gerade einen Kommentar zu einem Artikel von Reinhard Müller zum Geburtstag von Reinhard Hardegen.
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/reinhard-hardegen-wird-103-jahre-alt-14131021.html

Der Kommentar ist vermutlich aus der Jungen Welt. Der Autor heisst "shu". Die jeweilige Sicht ist somit klar. Mich würde interessieren, ob es sich bei dem Artikel von Reinhard Müller um einen Onlinebeitrag handelt oder ob es eine tiefere Auseinandersetzung in der FAZ selber gab. Ich gehöre noch zu denen, die gerne auch mal längere Beiträge lesen und Zeitunglesen als Lebensqualität betrachten. Sollte es also diesen längeren Artikel gegeben haben, würde ich mich freuen, wenn ihn jemand mir zusenden könnte.
Sollte es sich nur um diesen Onlineartikel handeln, dann bin doch kein Freund dieser Art des Schreibens. Sollte ich mich noch nicht mit der NS-Zeit auseinandergesetzt haben, dann wäre Reinhard Hardegen für mich ein abenteuerlustiger Mensch, der eine Behinderung erfolgreich vertuschen konnte und wahrscheinlich vegan war (etwas überspitzt). Vielleicht ein Hinweis auf Wikipedia oder andere Quellen gab es nicht.

Gibt es Hinweise oder ähnliche Empfindungen!

Schöne Grüße

Heinz-Jürgen

bodrog

"shu" muss auch dem offiziellen Leitgedanken seines Brötchengebers nachkommen - allein schon die Behauptung "systhematische Erschießung" ist wohl bewusst falsch. Das gilt für Eck (bei dem es belegt ist) und vielleicht noch bei einigen Einzelfällen. Die "Anderen" haben das in Einzelfällen auch gemacht...

Das ist keine Aufrechnung, aber Idioten gibt es immer... letztliches Fazit: Krieg verroht den Charakter

Der Autor des JW-Beitrages hätte mal die Polemik außenvorlassen sollen...

PS: Auch beim Kaiser (der persönlich davon aufgrund seiner christlichen Einstellung garnichts davon hielt) gab es einen Wilhelm Werner. Wie gesagt: Krieg verroht

wirbelwind

 Stimme bodrog voll zu, dass Krieg die Menschen verroht. Hardegen hat sich keines Verbrechens schuldig gemacht, persönlichen Mut bewiesen und meiner Kenntnis nach auch keine Ergebenheitsadressen an den Gröfaz geschickt. Andere haben aus seiner Hand ebenfalls Tapferkeitsauszeichnungen erhalten ohne zum Verbrecher zu werden. Im Kontext der damaligen Zeit ein vollkommen normaler Vorgang. Das Thema, wie weit war die Marine unter Dönitz standhaft gegen nationalsozialistisches Gedankengut/Einfluß der NSDAP hatten wir schon in einem gesonderten Thread. Außerdem hat Hardegen mit seiner Lebensleistung bewiesen, dass er kein sturer Kommißknopp war und ist, davor ziehe ich meinen Hut. Dem Herrn von der ,,Jungen Welt" sei ins Stammbuch geschrieben, mal zu recherieren, wieviel hochrangige NSDAP- Mitglieder  damals die DDR aufbauen halfen. Für mich ein Novum, wie ein Merchtesheimer unter Freisler Ankläger am Volksgerichtshof nach 1945 Generalstaatsanwalt in der DDR werden konnte, ehe ihn der Krebs dahin raffte. Nun gut, dass ist wieder ein anderes Thema.

bodrog


suhren564

Zitat von: wirbelwind am 21 März 2016, 18:32:52
Für mich ein Novum, wie ein Merchtesheimer unter Freisler Ankläger am Volksgerichtshof nach 1945 Generalstaatsanwalt in der DDR werden konnte, ehe ihn der Krebs dahin raffte.

Das wäre mir neu, hast du Belege dafür?
Gruß Ulf

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... 
Erich Kästner

M-54842

Er meint bestimmt Ernst Melsheimer, der aber meines Wissens nicht Mitglied der NSDAP war.

suhren564

Zitat von: M-54842 am 21 März 2016, 20:24:12
Er meint bestimmt Ernst Melsheimer, der aber meines Wissens nicht Mitglied der NSDAP war.

Das denke ich auch, aber er war auch nie Ankläger am Reichsgericht unter Freisler!
Gruß Ulf

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... 
Erich Kästner

Arche

Eigentlich habe ich über die moderne Kurzform der Information geärgert. Inhaltlich möchte ich hier gar nicht gegenhalten.
In der Jungen Welt gab es sicherlich schon mehr Information über die NS-Zeit. In der FAZ auch. Wenn ich aber, wie letztens einen Schüler gefragt habe, was denn die Kuh im Winter isst, um gute Milch zu geben, als Antwort "Altgras" bekomme, dann weiß ich nach dem allgemeinen Gelächter, dass etwas im Argen liegt.


wirbelwind

Asche aufs Haupt  :-P.Ich meinte Melsheimer, der weder am Volksgerichtshof noch am Reichsgericht war (zwar wohl 1945 dafür vorgesehen, aber das Kriegsende kam dazwischen). Dafür durfte er in politischen Schauprozessen als Generalstaatsanwalt  der DDR von 1949-1960 die Anklage vertreten mit etlichen Todesurteilen.Was mich innerlich aufwühlte, war die Vehemenz, wie ständig in solchen Publikationen analog der ,,Jungen Welt" in meinen Augen versucht wird, revanchistische Tendenzen in der BRD mit untauglichen Mitteln nachzuweisen. R. Hardegen als ewig Gestrigen hinzustellen und dabei lächerlich zu machen, halte ich jedenfalls für untauglich. Dabei schoss meine Phobie gegen solch unfundierten Artikel gewaltig ins Kraut. Durfte früher jahrelang die ,,Junge Welt" lesen. Für kritische Bericherstattung war sie  jedenfalls nicht bekannt. Wozu auch :-D. Einer falscher Info aufgesessen, nicht noch mal nachrecherchiert, kam es zu diesem Text meinerseits im Thread.
MfG Rüdiger

bodrog

Solche Zeitungen liest man auch nicht, das ist genauso, als würde man nur die Junge Freiheit oder Jungle World konsumieren - am Ende steht ein arg einsitiges Weltbild... Sektier lieben ihre Vorurteile und die wollen sie anschließend auch bestätigt haben

suhren564

Zitat von: bodrog am 25 März 2016, 12:43:37
Sektier lieben ihre Vorurteile und die wollen sie anschließend auch bestätigt haben

Ach deshalb hat die B..D-Zeitung solch hohe Auflage!  :MV:

Und welche Zeitung jemand liest, ist doch wohl jedem selbst überlassen, oder???
Gruß Ulf

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... 
Erich Kästner

wirbelwind

Na,ja bodrog, wenn Du kaum andere Zeitungen zur Verfügung hast, dann greifste halt zu. Damals hatte die ,,Junge Welt" auch eine andere Erscheinungsform. Eine ihrer wesentlichen Aufgabe bestand im Verbreiten des Sozialismus und der Faschismus in der BRD war auch damals Thema, trotzdem kann ich mich an keinen Artikel, wie den über R. Hardegen erinnern.
MfG Rüdiger

Trimmer

Nein Rüdiger - eine der wichtigsten Aufgaben der " Jungen Welt " war das man bei der Fahne damit sein " Päckchen " im richtigen Mass bauen konnte -  :ROFL:   - duckundweg

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

wirbelwind

Achim, den Abtritt hast Du noch vergessen 8-)
MfG Rüdiger

Urs Heßling

"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

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