DRESDEN/EMDEN (I) Minenlegeeinrichtung?

Begonnen von Schaarhörn, 14 Januar 2016, 11:41:21

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Schaarhörn

Hallo ins Forum,

ich beschäftige mich gerade mit dem kleinen Kreuzer DRESDEN (1908).

Hatte das Schiff eine Einrichtung zum Minenlegen?

Die Frage rührt daher, dass ich einen Kartonmodellbogen des Schiffes habe (HMV) der im Bereich der Kuhl Minenschienen vorsieht. Demnach sollten die Minen seitlich aus der hinteren Schanzkleidpforte abgeworfen werden. Das kommt mir jedoch unglaubwürdig vor, wie sollten geworfene Minen seitlich vom Schiff freikommen ohne das eigene Schiff zu gefährden? Ferne kann ich auf den Pläne aus dem Bundesarchiv (der Decksdraufsicht) und Fotos keine derartigen Minenschienen finden.

Andererseits gibt es im Bundesarchiv zur DRESDEN (1) Unterlagen zu Minieneinrichtungen (die mir nicht vorliegen). Im 'Lochner' »Die Kaperfahrten des kleinen Kreuzers Emden« wird ferner ein Minienhelegatt auf dem Vorschiff erwähnt das temporär als Arrestzelle diente.

Wer weiß eine Antwort?

SCHAARHÖRN

Schaarhörn

Zum besseren Verständnis hänge ich das Bauteil mit dem Deck an. Oben ist bugwärts. Meiner Meinung nach können auf dem abgebildeten Schienenverlauf – wenn sie denn vorhanden waren – keine Minenwagen laufen.

juergenwaldmann

Die Kreuzer befanden sich bei Kriegsausbruch im Ausland ,
woher hätten sie die Minen nehmen können ?
Auf den Originalbildern sehe ich keine Minenschienen installiert ,
auch wenn Minenschienen in der Zeichnung eingetragen sind .
Gruss  Jürgen

Matthias Strauß

Weder in der originalen Baubeschreibung noch in den dazugehörigen Planskizzen des S.M.S. DRESDEN (1908) sind Minenschienen vorgesehen oder eingebracht worden. Auch im Planungsentwurf des RMA 1906 für den Kleinen Kreuzer ist der Einsatz von Seeminen nicht vorgesehen. Bis zum Kriegsausbruch, der KK befand sich zu dieser Zeit in der Karibik, ist nicht ein einziges Mal diese Aufgabe geübt oder geplant gewesen. Definitiv nein.

Jack

www.kleiner-kreuzer-dresden.de

Schaarhörn

Besten Dank für die Antworten  :MG:

Was mögen dann aber die Unterlagen zu Mineneinrichtungen im BA beschreiben? Konnten dieses Waffen transportiert werden um sie im Einsatzfall wie auch immer zu legen?

@ Jack: Die Dresden-Seite habe ich schon oft angesehen. Das ist eine sehr schöne Aufarbeitung der spannenden Schiffsgeschichte. Danke für die Bereitstellung im Netz!

SCHAARHÖRN

juergenwaldmann

#5
Unter Gemälde fand ich im ru Forum dieses schöne Bild von SMS Dresden

Bild gelöscht!
Kalli

kalli

Lieber Jürgen,
das von Dir eingestellt Bild stammt vom Marinemaler Jochen Sachse ("S.M.S. Kleiner Kreuzer Dresden vor Feuerland"). Die entsprechenden Drucke werden noch gehandelt. Deshalb habe ich das Bild aus den wohl auch Dir bekannten Gründen gelöscht.
Wenn Bilder, Fotografien, Zeichnungen in anderen Internetplattformen veröffentlicht werden und diese das Urheberrecht verletzen, so ist das deren Sache. Diese Veröffentlichungen sind deshalb noch kein Freibrief dafür, dass man das auch in diesem Forum darf.
Schöne Grüße
Kalli

juergenwaldmann

Danke für die Korrektur ,
das hätte ich mir denken können , es steht aber kein Name auf dem gezeigten Gemälde .
Bei mir im Wohnzimmer hängt von Jochen Sachse ein wunderbar gemaltes Bild , das
den schweren Kreuzer Prinz Eugen bei der Landbeschießung vor Memel darstellt .
Dieses Bild ist aber signiert und käuflich erworben !
Gruss  Jürgen

Schaarhörn

Ich habe nun nochmal über die Unterlagen im Bundesarchiv nachgedacht...

http://www.argus.bstu.bundesarchiv.de/RM3-29764/index.htm?kid=titelblatt (rechts unter »Reichsmarineamt« nachsehen)

Ich kann mir vorstellen (!) dass das Dokument »RM 3/21059 – Mineneinrichtung (1:100)« zum gleichnamigen Kleinen Kreuzer von 1917 gehört. Dieses Schiff hatte Minenlegekapazität. Meine Vermutung nach »Falschsortierung« wird auch dadurch unterstützt, dass es in der Auflistung ebenfalls ein Dokument mit dem Titel »RM 3/21054 – Einrichtung des hinteren Artilleriestandes (01:10)« gibt. Soweit ich weiß, hatte DRESDEN (I) keinen hinteren Artilleriestand (die EMDEN (I) aber schon) während jedoch die neue DRESDEN (II) diese Einrichtung besaß.

SCHAARHÖRN

EuGu

Ach, hätte ich diesen Beitrag doch gelesen bevor ich auf mein Modell der Dresden I nachträglich Minenschienen reingepfriemelt habe.

Traurige Grüße
Eugen

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