Überschwerer Kreuzer

Begonnen von MP, 05 Oktober 2015, 17:26:08

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M Mg.

#165
Im Grunde waren die drei Panzerschiffe für den ihnen zugedachten Einsatzzweck optimal ausgelegt und wurden so auch vom damaligen Gegner gesehen. Es waren nicht Kaliber oder Rohrzahl, nicht einmal die etwas zu geringe Geschwindigkeit, die ihnen letztlich ihre Effizienz nahmen (der Verlust der Graf Spee ist eher untypisch und war, wie schon von Matrose erwähnt, der Schiffsführung geschuldet).
Die entscheidenden Faktoren waren letztlich die schnellen Fortschritte in der Radartechnik und die Schließung der Überwachungslücken durch trägergestützte Flugzeuge. Diesem Problem wären größere schwere Kreuzer welcher Art auch immer in gleicher Weise ausgesetzt gewesen.
Hinzu kamen sehr restriktive Vorgaben hinsichtlich des Einsatzes der Schiffe.
DST hat ja zu Recht darauf hingewiesen, dass Sh und Gu durch ein "altes Plätteisen" vom Angriff abgehalten wurden. Abgesehen davon, dass diese alten Skagerrakveteranen durchaus noch ihre Qualitäten hatten, wäre dank der überlegenen Geschwindigkeit ein Zangenangriff auf den Geleitzug durchaus erfolgversprechend gewesen. Dass die beiden schönen Schwestern auch auf große Entfernungen effektiv waren, hatten sie ja bereits vor Norwegen bewiesen. Sicher hätte man nicht Malaya oder Nelson niederkämpfen wollen oder können. Aber Schiffe aus dem Convoy durchaus.
Das wurde mW auch erwogen aber, wegen der Maßgabe kein Risiko einzugehen, verworfen. Wenn das aber die Direktive war, hätte auch ein großer Kreuzer keinen Angriff auf einen geschützten Verband fahren dürfen. Wie das Beispiel der Hipper im Dezember 1942 zeigt, reichten auch die 6er der britischen "leichten" Kreuzer für schwere Beschädigungen aus.

ede144

Zitat von: M Mg. am 09 März 2016, 00:00:57
Im Grunde waren die drei Panzerschiffe für den ihnen zugedachten Einsatzzweck optimal ausgelegt und wurden so auch vom damaligen Gegner gesehen. Es waren nicht Kaliber oder Rohrzahl, nicht einmal die etwas zu geringe Geschwindigkeit, die ihnen letztlich ihre Effizienz nahmen (der Verlust der Graf Spee ist eher untypisch und war, wie schon von Matrose erwähnt, der Schiffsführung geschuldet).
Die entscheidenden Faktoren waren letztlich die schnellen Fortschritte in der Radartechnik und die Schließung der Überwachungslücken durch trägergestützte Flugzeuge. Diesem Problem wären größere schwere Kreuzer welcher Art auch immer in gleicher Weise ausgesetzt gewesen.
Hinzu kamen sehr restriktive Vorgaben hinsichtlich des Einsatzes der Schiffe.
DST hat ja zu Recht darauf hingewiesen, dass Sh und Gu durch ein "altes Plätteisen" vom Angriff abgehalten wurden. Abgesehen davon, dass diese alten Skagerrakveteranen durchaus noch ihre Qualitäten hatten, wäre dank der überlegenen Geschwindigkeit ein Zangenangriff auf den Geleitzug durchaus erfolgversprechend gewesen. Dass die beiden schönen Schwestern auch auf große Entfernungen effektiv waren, hatten sie ja bereits vor Norwegen bewiesen. Sicher hätte man nicht Malaya oder Nelson niederkämpfen wollen oder können. Aber Schiffe aus dem Convoy durchaus.
Das wurde mW auch erwogen aber, wegen der Maßgabe kein Risiko einzugehen, verworfen. Wenn das aber die Direktive war, hätte auch ein großer Kreuzer keinen Angriff auf einen geschützten Verband fahren dürfen. Wie das Beispiel der Hipper im Dezember 1942 zeigt, reichten auch die 6er der britischen "leichten" Kreuzer für schwere Beschädigungen aus.

Den Vorteil den AGS hatte, war ja ihre große strategische Beweglichkeit. Die RN glaubte ja zeitweise das 2 Raider unterwegs wären, da man sehr schnell das Oerationsgebiet wechseln konnte. Hätte Lindemann das Gefecht vermieden und wäre nach Hause gefahren, wäre er der große Held geworden.

Praktisch hat Kranke dann den perfekten Panzerschiffeinsatz dann durchgeführt.

delcyros

Der V-Motor käme vielleicht tatsächlich technisch zu spät aber was technisch bereits Anfang und Mitte der 30´er Jahre machbar -und in kleinerem Maßstab bereits erprobt war, dass ist ein Anlage von mit einfachen BBC Abgasturboaufladern nachgerüsteten  Schiffsdiesel.
Die so modifizierte Anlage wäre selbst bei geringen Aufladungen erheblich leistungsfähiger (HANSESTADT DANZIG´s MAN DIESEL machten 1926 mit nachgerüsteten Abgasturboladern ohne Stoßbetrieb +43% dauer und +77% kurzeitig*), aber dennoch leichter, wirtschaftlicher (geringerer spezifischer Brennstoffverbrauch durch Aufladung und teils erhebliche Reduktion des Gesamtverbrauches durch den Wegfall der Hilfsdiesel, die Energie für den Abgasturbolader kommt von den -ansonsten verschwendeten- heißen Auspuffgasen) und könnte kompakter im Rumpf (näher der Mittschiffslinie) aufgestellt werden.
Dadurch wäre erhebliches internes Volumen gewonnen, was der T-Schutzbreite und der Ölbunkerung zugute käme. Die Geradestellung des T-Schottes und eine leichte Verstärkung desselben würden dem Schiff einen sehr guten Schutz gegen Unterwassertreffer verleihen.
Selbst ohne Vergrößerung des Ölvorrates und der Rumpfform wäre die Reichweite und Geschwindigkeit meßbar gesteigert worden, ohne den unerprobten V-Motor zu benötigen.

* Der 1750PS (e) Diesel war schwerer konstruiert und eignete sich daher besser für höhere Ladedrücke als der vergleichsweise leichte M9Z42/58, deswegen kann nicht von denselben, hohen Leistungssteigerungen über den mittleren, effektiven Druck von 5 at ausgegangen werden. Eine Steigerung von +30% minus der für den Betrieb der Spülluftgebläse benötigten Energie kann aber erwartet werden.

Smutje Peter

#168
@ Dirk und DST
Bei der Nachanalyse sehen ich, dass in die Motoren/Getrieberäume der AGS wohl nur die 14-zylinder V-Motoren gepasst hätten, da ja auch die Getriebe etwas größer geworden wären. Also mit den Leistungsabzügen für den genannten Zeitramen eben 66-68000 Ps. Das macht dann ja auch Sinn, da in dem Besprechungsprotokoll auch von 30,5 kn als maximal erreichbarer Geschwindigkeit mit V-Motoren geschrieben wird. Die 32 kn von mir waren wohl eher eine Träumerei.  :angel:

@M Mg
Meiner Meinung nach perfekt analysiert  top

@ delcyros
Waren die MAN Diesel der HANSESTADT DANZIG eigentlich 4- oder 2-takter?
Gruß

Peter aus Nürnberg

FAUN

Die beschriebenen Motoren der "Hansestadt Danzig", sofern das Passagierschiff gemeint ist, waren 4-Takt- Kreuzkopfmaschinen.

Smutje Peter

Gruß

Peter aus Nürnberg

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