2016 - 100 Jahre Skagerrak

Begonnen von kalli, 16 September 2015, 11:23:41

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kalli

Liebe Freunde,

im nächsten Jahr  ist es 100 Jahre her, dass in der Seeschlacht vor dem Skagerrak die britische Grand Fleet und die deutsche Hochseeflotte aufeinander trafen. Der Verlauf, die Entscheidungen und die Ergebnisse werden bis heute kontrovers diskutiert. Nun hat sich ein Mann einer Arbeit angenommen, die dieses geschichtliche Ereignis in einer unaufgeregten und vielfältigen Darstellung würdigen will. Dieser Mann heißt Nick Jellicoe, ist der Enkelsohn von Admiral Sir John Jellicoe und nennt seine Arbeit ,,Jutland Projekt".

Das Projekt besteht aus einer Vielzahl von Aktivitäten, zu denen Ausstellungen, Filme, Konferenzen, Treffen, Buchveröffentlichungen und eine Webseite gehören. Bei einem wunderbaren Treffen mit Nick konnten Peter Schenk und ich bereits Einblick in viele seiner Teilprojekte nehmen und einen energiegeladenen und charmanten Enthusiasten kennen lernen.

Sicher werden wir in der folgenden Zeit noch viel von Nick Jellicoe hören und ich möchte die Forenmitglieder anregen, dies zu verfolgen. Ich glaube, dass es sich lohnen wird. So wie ich bisher feststellen konnte, wird der Jahrestag der Skagerrakschlacht hierzulande wohl keine große Rolle spielen. Das sollte uns aber nicht davon abhalten, in den Dialog und die Diskussion über die größte Seeschlacht im Ersten Weltkrieg einzusteigen.

Dazu noch als Empfehlung:

Nick´s Buch ,,JUTLAND THE UNFINISHED BATTLE" befindet sich gerade in der Druckerei und wird wohl demnächst im Buchhandel erhältlich sein. Genauere Angaben werde ich rechtzeitig bekannt geben.
Bereits jetzt kann man sich die noch im Werden befindliche Webseite betrachten und sich ein Bild machen, was da noch kommen wird. Hinweisen möchte ich auch auf den Button ,,Blog", der ständig aktualisiert wird. So zum Beispiel über die Eröffnung des Seekriegsmuseums in Thyborøn, Dänemark.

Webseite:
www.Jutland1916.com

Schöne Grüße
Kalli

Olaf

Super! Das macht Lust auf mehr, vielen Dank für die Information!


Happy reading ~ Olaf!
Stau ist nur hinten blöd, vorne geht´s ...

kalli

#2
Hier könnt ihr Nick´s Gruß an das Forum lesen:

http://www.jutland1916.com/willkommen-zum-marine-archiv-mitgliedschaft/

und euch dort auch gerne "verewigen"  :-)

kalli

Ich möchte eure Aufmerksamkeit auf den nachfolgenden Link und die dort zu sehenden Filme lenken.
Die Vorbereitungen zu den Gedenkereignissen sind im vollen Gange.

http://www.bbc.com/news/uk-34492180


Dreyer

Jutland1916.com has now been launched. Yes, there is still much work to be done and there are still many mistakes, but it is HERE. Best wishes, Nick

maxim

Modellmarine/IG Waterline wird zum dem Jahrestag ein Gemeinschaftsprojekt bauen. Hier eine Liste der Schiffe und der erhältlichen Bausätze (unter der Einleitung):
http://www.modellmarine.de/index.php?option=com_content&view=article&id=4426:gemeinschaftsprojekt-100-jahre-schlacht-vor-dem-skagerrak&catid=359:gemeinschaftsprojekte

kalli

Nick Jellicoe und Reinhard Scheer-Hennings, beide Nachfahren zweier ehemaliger Gegner, unterstützen gemeinsam die Initiative zur Gestaltung des Jütland-Gedächtnis-Parks. Er soll den jetzigen und künftigen Generationen der Erinnerung dienen und das Schicksal der Gefallenen bewahren.

http://www.jutland1916.com/jutland-in-memory/

Eine solche Anlage bedarf natürlich einer Finanzierung.

Nick und Reinhard wenden sich nun auch an die Mitglieder und Freunde des Forums Marinearchiv für die finanzielle Unterstützung des Projektes zu werben oder selbst zu spenden.
Im Anhang findet ihr den schriftlichen Aufruf dazu, der auch über weitere Details informiert.

Gleichzeitig lohnt sich auch mal wieder ein Blick auf Nicks Jütland-Seite, die weiter im Fluss ist und wieder gewachsen ist.
http://www.jutland1916.com/


Torpedo

Das ist ja mal eine gute Idee. Hoffentlich finden sich genug, um das umzusetzen.
Uli "Torpedo"   [WoW Nic: Torpedo_uas]

"Man muss seine Geschichte kennen, um nicht die gleichen Fehler zu wiederholen"

Restaurierungsbericht des SEELÖWE, 20er Jollenkreuzer Baujahr 1943
http://facebook.com/r167seeloewe

delcyros

ich sehe das in Zusammenhang mit der Wahrscheinlichkeit rechter Projektion eines solchen Denkmales eher etwas problematisch.

kalli

Die Geschichte zeigt, dass Denkmäler, Gedenkstätten, ja selbst Friedhöfe und Gräber in wechselvoller Weise und von verschiedenen Gruppierungen zur Vermittlung ihrer Botschaften gedeutet wurden.

Zitat von: delcyros am 09 Februar 2016, 22:12:53
ich sehe das in Zusammenhang mit der Wahrscheinlichkeit rechter Projektion eines solchen Denkmales eher etwas problematisch.

Das kann passieren. Soll man aber deshalb darauf verzichten, Orte des Gedenkens würdevoll zu bewahren oder neu zu errichten? Es liegt doch an der Gesellschaft, welches Klima vorherrscht. Ein Klima, das sich für die Freundschaft ehemaliger Gegner, für die Mahnung, die die Opfer den nachfolgenden Generationen aufgetragen haben, ausspricht – oder für ein Klima extremen, egoistischen Nationalismus. 
Diese Fragen muss sich jeder selbst beantworten.


delcyros


Geht es nicht auch um Symbolismus? Wir leben in einer Zeit die stark von Rationalität geprägt ist. Es gibt auf beiden Seiten praktisch keine Überlebendenden dieser Seeschlacht mehr. Wer soll sich also noch begegnen an einem Denkmal, wer sich vergeben? Niemand. Es handelt sich um ein Denkmal einer längst abgeschlossenen, für uns ausschließlich aus einer historischen Perspektive greifbaren Vergangenheit ohne jeden Bezug zu Zeitzeugen.
Wenn ich sowas weiß, dann sehe ich eben nicht die Erinnerung an den Toten Seemann, ich erkenne dagegen einen symbolischen Historismus a lá Kyffhäuser, eher Panzer, Schraube und Kanone statt Schiffsglocke. Setzt man sich mit der Rezeptionsgeschichte von Jütland auseinander, erkennt man, dass sich die BRD -im Gegensatz zu Weimar und zur Nazi-Diktatur- bewußt gegen den symbolischen Bezug zur Seeschlacht als Identifikationsmoment gestellt hat, und meiner Meinung nach ist sie gut damit gefahren, trotz damals noch lebender Zeitzeugen.

Ich bin grundsätzlich für die von dir erwähnten positive Momente, sehe allerdings aufgrund der Erfolglosigkeit der Historiker die Diskussion -mit all ihren Aspekten- in die Gesellschaft zu tragen, und von ihr bewußt wahrgenommen zu werden -sozusagen als Vorbedingung einer kritischen Reflexion- die Gefahr einer Instrumentalisierung.

Es ist nur meine Meinung.

Urs Heßling

moin,

Zitat von: kalli am 10 Februar 2016, 11:11:37
.. darauf verzichten, Orte des Gedenkens würdevoll zu bewahren oder neu zu errichten?
Nein!
Aber allein die "optische" (siehe Bild) Vorstellung einer Stele, die - im Falle der "Queen Mary" - von mehr als 1250 solcher Figuren umstellt ist, ist eher geeignet, mich abzuschrecken als anzuziehen.

Rein praktisch: Sollen alle 8645 Figuren individuell zugänglich sein ?  auf einer wie großen Fläche ?

Ich persönlich empfinde die Idee mehr als einen "aufzählenden" Monumentalismus denn als eine mahnende Erinnerung.

und: Das Symbol einer Versöhnung fehlt !

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Leutnant Werner

Mit wem versöhnen, Urs?

Die Dänen müssen sich mit niemandem versöhnen, denen hat nämlich keiner etwas getan. Und genau da steht nun mal das Museum, das damit wirbt, das Dänemark als neutrales Land einen völlig unbebauten Blick fern von Patriotismus und Propaganda auf das damalige Geschehen werfen kann.

Mit den Briten muss sich auch niemand aussöhnen. Mein Eindruck war immer der, dass die einen relativ "sportlichen" Blick auf Abschlachtungen wie Jutland hatten. Im Sinne von "Es war groß und wir sind dabei gewesen!" In Deutschland ist die Schlacht vergessen. Genauso wie Verdun und die Somme.


Urs Heßling

moin, Ekke,

Zitat von: Leutnant Werner am 11 Februar 2016, 08:27:36
Mit wem versöhnen, Urs?
Da Du so direkt fragst: zwischen den damaligen Gegnern.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

kalli

Wie angekündigt, ist Nick Jellicoes Webseite weiter gewachsen. Nunmehr ist auch die Animation vollständig zu sehen:

The Battle of Jutland – Animation

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