Projekt Begleitträger (CVE)

Begonnen von Sven L., 06 Juli 2015, 15:47:05

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Sven L.

Da magst du durchaus recht haben.  :-D

Bei dem Träger, wenn er als Begleitung einer Raidergruppe fährt, dachte ich auch hauptsächlich an Aufklärung. Als Aufklärer wäre die Fi-167 wohl besser geeignet.

Bei den Jägern dachte ich daran, das im Nordatlantik evtl. mal ein brit. Träger bzw. dessen Flieger Kuckuck machen könnten und deshalb eine bescheidene Jagdflieger-Komponente von Vorteil wäre.

Darüber hinaus geht mir der Gedanke durch den Kopf nur noch einen Aufzug einzuplanen und den dadurch gewonnen Platz im Hangar für einen weiteren Flieger zu nutzen. Den Anstoss hat Indy dazu gegeben, aber ich mag eine zwei 10,5 er achtern.

Mich würde eure Meinung interessieren, ob die Jäger bleiben sollen oder weg damit? Und dann ob Ju-87, die außer stürzen auch noch Torpedos kann, oder doch die Fi-167. Oder ohne Jäger und dafür eine Mischung aus Ju und Fi.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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Solange man seinen Gegner nicht bezwungen hat, läuft man Gefahr, selbst bezwungen zu werden.
Clausewitz - Vom Kriege

Indy

ZitatMich würde eure Meinung interessieren, ob die Jäger bleiben sollen oder weg damit? Und dann ob Ju-87, die außer stürzen auch noch Torpedos kann, oder doch die Fi-167. Oder ohne Jäger und dafür eine Mischung aus Ju und Fi. 

Lass die Jäger erstmal drauf. Die Fi und die Bf haben eh beide den DB601, von daher ist der zusätzliche Aufwand an Teilen und Personal überschaubar.
Und weder mit einer Ju87 noch einer Fi167 lassen sich sinnvoll fliegende Fühlungshalter beseitigen. Das kann ja auchmal eine Sunderland sein, und keine leicht abzuschießende Walrus. Und wenn tatsächlich mal richtige Kampfflugzeuge auftauchen sollten, nützen dir die genannten für den Luftschutz garnichts.
Zu erwägen wäre, für später, im Friedensjahr 1944/1945, ein Einheitstyp. Eine 2-sitzige Maschine, um die 550kmh Spitze, mit hoher Reichweite (1500km), starker Rohrbewaffnung (mind. 2 MG151, MG81 nach hinten) und der Möglichkeit, Bomben bis 1000kg, Minen oder Torpedos zu schleppen.
Z.B. eine erlängerte Fw190 mit großer Tragfläche.
Als Ergänzung dann noch einen Heli, irgendwas um die 1,5t mit Argus10. 2 Mann Besatzung und der Möglichkeit 1-2 Mann, oder alternativ WaBos zu transportieren, Aufklärer-Reichweite von min. 500km, evtl. zum Selbstschutz noch ein MG15.
So dass Du 12 Mehrzweckflieger und 3 Helis und die gleiche Anzahl an Reserve unterbringen kannst.


Sven L.

Ich habe mal im Fleuzer-Thread reingeschaut. Da schrieb Harold etwas von der He-112 bzw. der He-118. Scheinen interesssante Modelle zu sein, oder?
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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Indy

He 118 ginge in die Richtung, die ich meinte, obgleich die Leistungswerte noch nicht erreicht wurden, die ich gerne haben würde.
Der Entwurf ist aber immerhin auch von 1936. Mit Torpedos oder Minen bewaffnet, müsste dann wohl grundsätzlich mittels Katapult gestartet werden.
Die D4Y geht übrigens in die gleiche Richtung Richtung.

Sven L.

Würde mich interessieren, ob es möglich gewesen wäre bei der He-118 die Flügel zu klappen.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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Archer

Zitat von: Halvar66 am 07 Juli 2015, 18:04:12

...
Bei den Jägern dachte ich daran, das im Nordatlantik evtl. mal ein brit. Träger bzw. dessen Flieger Kuckuck machen könnten und deshalb eine bescheidene Jagdflieger-Komponente von Vorteil wäre...

...Mich würde eure Meinung interessieren, ob die Jäger bleiben sollen oder weg damit? Und dann ob Ju-87, die außer stürzen auch noch Torpedos kann, oder doch die Fi-167. Oder ohne Jäger und dafür eine Mischung aus Ju und Fi...

Verabschiede Dich mal von dem Gedanken die Ju 87 als Torpedobomber einsetzen zu wollen, ein guter Sturzkampfbomber ist noch lange kein geeigneter Torpedoträger.

Wenn Dein "Träger" nur 13 Flugzeuge aufnehmen kann dann sollten das nur Jagdflugzeuge sein. Bei Deiner obigen Aufgabenstellung, falls da mal die britischen Trägersquadrons im Nordatlantik einmal Kuckuck machen wollen, da brauchst Du nur Jäger und nichts anderes...


Gruß
Archer

Sven L.

Deinem ersten Teil stimme ich zu. Die Torpedos auch nur deshalb um die Möglichkeit offen zu halten. Wie gesagt, hauptsächliches Aufgabengebiet ist die Aufklärung. Falls ggf. mal gegen Kriegsschiffe eingesetzt lieber als Stjka denn Torpedobomber.

Nur Jäger jst zu einseitig.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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MarkusL

Hallo,
die He 118 war ein reiner (landgestützter) Konkurrenzentwurf zur Ju 87 und soll ungenügenden Flugeigenschaften zum Opfer gefallen sein.
Die D4Y war dann schon eine höchstens "angelehnte" Weiterkonstruktion.
Allerdings warum nicht "Achse umgekehrt" und die B6N als leistungsfähigste durchentwickelte Serienmaschine auf diesem Feld einbauen.
Gruß
Markus

Peter K.

Die He 118 entstand eigentlich aufgrund eines Auftrages der japanischen Marine vom Juli 1935 nach einem "Sturzbomber für Decklandungen geeignet und mit zwei Mann Besatzung", wobei "die Flügelspitzen anklappbar sein konnten".
Die V-5 wurde dann von den Japanern in der ersten Jahreshälfte 1937 ursprünglich mit abklappbaren Flügelenden geordert, was man aber später auf feste Flügelenden änderte.
Keine der 5 Versuchs- und 8 Vorserienmaschinen bekam daher offenbar Klappflügel, aber möglich scheint dies gewesen zu sein!

Quelle (mit vielen Details zur Entwicklungsgeschichte):
Luftfahrt International, Heft 17, 1976
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

michael-1

Hallo Sven,

zunächst einmal ein kleines Dankeschön für die viele Arbeit die Du Dir machst, aber ich nehme an es macht ja auch Spaß.

Ich habe allerdings erhebliche Zweifel, dass der konzipierte CVE funktionieren könnte, und zwar aus folgenden Gründen:

- aufgrund des hohen Schlankheitsgrades (vgl. Köln-Klasse) dürften erhebliche Zweifel an der Festigkeit des Rumpfes und damit an der Einsatzfähigkeit im Nordatlantik bestehen. Vermutlich sehr topplastig mit hoher Schlingerrate
- es fehlt ein ausreichend breites Flugdeck, an dem auch Maschinen aneinander vorbei rangiert werden können, zum Vergleich das Flugdeck der Independence-Klasse war 33 m breit.
- es wurden zwar alle geplanten Maschinen zeichnerisch untergebracht, mir ist allerdings schleierhaft, wie eine Ju 87 von achtern in den vorne gelegenen Bereich für "größere" Instandsetzungsarbeiten gelangen soll.
- der Instandsetzungsbereich ist schlicht zu klein, es müssen Probeläufe für die Motoren möglich sein etc. etc.
- keines des vorgesehenen Flugzeuge wird mit dem ausgewiesenen Kerosin auch nur einen Meter fliegen, das kann man allenfalls in die Dieselmotoren kippen. hochoktaniges Flugbenzin ist angesagt.
- wieviel Besatzung sind eigentlich vorgesehen und wo soll sie unterkommen? die duale Antriebsanlage bedingt entsprechend mehr Personal + Flugtechnischem Personal, da wird ja schon fast ein zusätzliches Wohnschiff benötigt, denn unter 1.000 Mann wird man das Schiff kaum betreiben können, zumal ja auch noch ein ansehnliches Artilleriearsenal betreut werden will.
- die eingeplante Flugzeuge /-Bewaffnung standen überwiegend erst ab 1941 zur Verfügung
- wie wird das Katapult betrieben? Ist bei den Reichweitenberechnungen berücksichtigt, dass dafür wohl ständig Dampf vorrätig sein musste?

Q

Die Ryujo war etwa gleich gross was die Abmessungen an geht, und hatte 924 Mann Besatzung. Mit einer Crew fuer die Diesel kommen 1000 schon gut hin. Jedoch hatte die Ryujo auch wesentlich mehr Flugzeuge. Also kann man da gut auch wieder einiges an Besatzung wieder runter nehmen.

Zitat- wieviel Besatzung sind eigentlich vorgesehen und wo soll sie unterkommen? die duale Antriebsanlage bedingt entsprechend mehr Personal + Flugtechnischem Personal, da wird ja schon fast ein zusätzliches Wohnschiff benötigt, denn unter 1.000 Mann wird man das Schiff kaum betreiben können, zumal ja auch noch ein ansehnliches Artilleriearsenal betreut werden will.
Quand tu veux construire un bateau, ne commence pas par rassembler du bois,
couper des planches et distribuer du travail,
mais reveille au sein des hommes le desir de la mer grande et large.

St.Ex

Krinor62

Als weiteren wichtigen Punkt für jeden Träger sollte noch ein Frühwarnradar zur Ortnung anfliegender Flugzeuge an Bord sein (wie bei den US Trägern). Auf deutscher Seite stand bereits Ende der 30iger Jahre das Freya Gerät mit (laut Wiki) 160 km Reichweite zur Verfügung. Das Gerät war voll schwenkbar, erlaubte zwar keine Höhenortung, was aber für ein Frühwarnradar nicht unbedingt notwendig sein sollte. Wäre ein Einsatz des Freya auf einem Träger technisch machbar gewesen?

Viele Grüße

Krinor

Peter K.

ZitatWäre ein Einsatz des Freya auf einem Träger technisch machbar gewesen?

... auf TOGO hat´s ja gut geklappt!  :wink:
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Halvar66 am 07 Juli 2015, 18:04:12
Bei den Jägern dachte ich daran, das im Nordatlantik evtl. mal ein brit. Träger bzw. dessen Flieger Kuckuck machen könnten und deshalb eine bescheidene Jagdflieger-Komponente von Vorteil wäre. ...
Mich würde eure Meinung interessieren, ob die Jäger bleiben sollen oder weg damit?
4 Jäger sind "nichts Halbes und nichts Ganzes"
- Die Piloten müssen üben, also muß geflogen werden (1 x am Tag ?), aber
- die Me 109 hat dieselben Fahrgestell-Schwierigkeiten wie die "Seafire" > Unfälle, "Brüche"
- In der Nähe eines Feindverbandes sind 4 Maschinen für eine dauernde CAP = Combat Air Patrol zu wenig, der Hinweis auf Luftraum(!)-Radar ist also wesentlich.
- auch mit Radar ist bestenfalls eine CAP mit 2 Maschinen möglich, das ist zu wenig, wenn eine Staffel Swordfish kommt ..

Zitat von: Archer am 07 Juli 2015, 20:11:37
Wenn Dein Träger nur 13 Flugzeuge aufnehmen kann dann sollten das nur Jagdflugzeuge sein.
Dem könnte ich zustimmen, aber da fehlt (mir) die Aufklärungskomponente  :|
Es fehlt eine Maschine wie die Fairey Fulmar  :wink:

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Baunummer 509

#29
Hi,

ja, ich denke auch dass man mit 4 Jägern nicht viel anstellen kann. Die Durchführbarkeit einer permanenten CAP von 2 Maschinen halte ich mit dieser Anzahl von Maschinen für fragwürdig. Und auch wenn ich ein tolles Radar habe, was ist dessen Reichweite?

Weit genug um meine (restlichen 2  :-D) Maschinen aufzutanken, aufs Flugdeck zu bringen, warm laufen und starten zu lassen? Ich glaube kaum. Falls doch, frage ich mich warum die USN im zweiten Weltkrieg Ihre Radar Pickets derart exponiert hat (https://en.wikipedia.org/wiki/Radar_picket).

Wir war das denn mit den USN CVE (z.B. Bogue). Warum konnten die bis zu 28 Maschinen tragen und dieser deutsche Entwurf nicht?
Damit will ich sagen: Ist die Verwendung eines Kreuzer Rumpfes überhaupt klug? Gab es nicht auch fülligere Rümpfe mit leistungsfähiger Antriebsanlage oder wäre ein bestehender Rumpf mit neuer Antriebsanlage, ausgereizt bis an seine Rumpfgeschwindigkeit nicht brauchbarer? Oder muss der weiterhin an die 30 Knoten laufen können?

Gruß Sebastian

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