Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine

Begonnen von Rheinmetall, 05 Juni 2015, 14:05:15

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Rheinmetall

Hallo zusammen !

Da ich bislang keinen gleichgelagerten Thread gefunden habe, möchte ich an dieser Stelle diesen eröffnen.
Und zwar geht es um Sabotage zum Nachteil von schwimmenden Einheiten der Kriegsmarine.
Es wäre schön wenn hier eine Sammlung diverser Vorfälle entstehen würde, wo Name, Datum und Art der Sabotage genannten werden könnten.

In Ali Cremers Buch über sein Boot "U 333" wird eine Sabotage-Aktion auf den Seiten 134-135 beschrieben.
Diese hat sich zu einem, mir nicht näher einzugrenzenden Zeitraum als September 1942 (06.09.-23.09. - Bestehungszeitraum der Gruppe "Iltis") zugetragen.

Zitat"Alles ging klar, bis wir nach ein paar Tagen von einem englischen Landflugzeug blitzschnell zu verschwinden hatten.
Plötzlich drang Wasser in den Dieselraum, zugleich riß die innere Abzugsklappe und flog heraus.
Auf der Suche nach der Ursache des Wassereinbruchs fand einer der Maate im Kühlwasserraumdeckel eine daumendicke Schraube.
Der Deckel schloß nicht, und das Wasser quoll herein.
Wir haben alles mit Lukstopfen verkeilt und abgedichtet und sind nach vierstündiger Reparatur wieder aufgetaucht."

"Dass man die Abgasklappe tatsächlich angesägt hatte, trat später in der Werft zutage."

So jetzt seit Ihr dran.  :-D
Würde mich über eine rege Beteiligung sehr freuen.

Mit der immer nötigen Handbreit Wasser unter dem Kiel grüßt Euch,

Rheinmetall


Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

redfort

Zitat von: Rheinmetall am 05 Juni 2015, 14:05:15

Und zwar geht es um Sabotage zum Nachteil von schwimmenden Einheiten der Kriegsmarine.


Warum immer Kriegsmarine, auch andere Teilstreitkräfte hatten schwimmende Einheiten !! ;)
Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

Rheinmetall

Weil wir hier im Marine-Forum sind...  :wink:

Nun aber zurück zum Thema.  top
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

redfort

Zitat von: Rheinmetall am 05 Juni 2015, 15:02:12
Weil wir hier im Marine-Forum sind...  ;)

Nun aber zurück zum Thema.  top

Ach so , wenn es so ist dann brauch ich auch keine Sabotageakte bei den Luftwaffenschiffen , hier aufzuführen.

Nun denn zurück zum Thema !  flop
Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

Urs Heßling

#4
moin,

Zitat von: Rheinmetall am 05 Juni 2015, 15:02:12
Weil wir hier im Marine-Forum sind...  :wink:  Nun aber zurück zum Thema.  top
Da bin ich ganz auf Axels Seite top ... ein "zurück zum Thema" verstehe ich auch nicht !


Zum Thema gibt's allein schon im FMA (Suchwort "Sabotage" :wink:) :
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,11822.msg241086.html#msg241086
und
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,21068.msg235650.html#msg235650

.. und aus der Chronik (unter Anderem) .. Kriegsmarine-Einheiten unterstrichen :wink:
9.– 22.11.1944
Norwegen / Dänemark

Häufung von Sabotageanschlägen der nationalen Widerstandsbewegungen: Durch Sprengungen sinken in Svendborg am 9.11. Sperrbrecher 190 (1110 BRT), in Bergen am 13.11. der norwegische Frachter Neptun (1574 BRT), in Kopenhagen am 15.11. Sperrbrecher 166 (1592 BRT) und in Oslo am 24.11. der Tanker Euroland (869 BRT) und die Frachter Troma (5502 BRT) und Taiwan (5029 BRT), dort werden außerdem der Tanker Schleswig (ex-norw. Austanger, 10.243 BRT) und die Frachter Arna (4325 BRT) und Kaprino (3249 BRT) schwer beschädigt. Am 13.11. wird in Helsingör V 1708 schwer beschädigt.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

TD

Hallo Rheinmetall,

Finde deine Idee Klasse !

Vielleicht ist es am besten die Arbeit gleich unter den Titel

"Sabotageakte gegen die Schiffahrt der Achsenmächte 1939-1945"

zu stellen.

Sonst kann das ganze Thema nicht richtig erfasst werden !
Sicher hast Du Dir aber zu deiner Idee schon einige Gedanken gemacht welche vermutlich auf eine ausführliche Excelliste heraus laufen werden.
Ich habe hier als erste Lieferung den

KFK 29       GD 91    18.6.1944   Rhodos        gehoben



31.12.1943 in Dienst gestellt für die Gruppe Süd/Schwarzes Meer. Später in die Ägäis überführt und ab 24.3.1944 bei der Küstenschutzflottille Mazedonien geführt. 5.4.1944 nun als GM 91 gemeldet. 18.6.1944 in Rhodos durch Sabotage beschädigt und 24.11. hier wieder in Dienst gestellt.

Ich bin sicher dass noch viele Meldungen hier eintreffen werden und deine Absicht hier
viel Unterstützung finden wird.

Es ist ja leider sehr selten geworden dass sich Jemand an so ein großes Thema heran traut und seine Arbeitskraft einsetzen will.

Viel Erfolg

Theo

...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Darius

Spannendes Thema.

Hierzu gibt es neben einzelnen Akten des brit. ,,Special Operations Executive" (SOE) im TNA auch bestimmt zugänglichere Primär- und Sekundärquellen.

Auch die alliierten Spezialkommandos haben m.W. bisher keine Zusammenfassung hier im HMA gefunden.
Der Titel "Sabotage- und Kommandoakte gegen die Schiffahrt der Achsenmächte 1939-1945" würde das Themengebiet der Kleinkampfmethoden ausweiten - so aber auch m.M. nach abrunden.

:MG:

Darius

TD

Hallo Martin,

stimme Dir natürlich bei der Titelauswahl voll zu !

So könnte Reinmetall auch gleich den Grundstock für ein noch sehr unbekanntes Thema legen welches m.E. im Laufe der Zeit eine schöne Datenbank werden wird.
Ich bin auf jede Fall immer bereit einzelne Sabotagefälle zu sammeln und Rheinmetall ( Vorname wäre ja auch ganzschön)  zu unterstützen.

Es gibt ja Fälle genug von Norwegen bis Griechenland.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Violoncello

Hallo zusammen,
in der Tat dürfte es eine große Anzahl von Beispielen zuminest mutmaßlicher Sabotage geben. Ohne suchen zu müssen ist mir folgendes Beispiel in die Finger gefallen (Meldung K-Stab Süd an KdK vom 2. Dezember 1944):

"SMA 26": Rumpf leck.
"SMA 28": Motorfresser aufgrund von Stahlspänen in der Kurbelwanne.
"SMA 29": Undichtigkeiten in allen Betriebsstoffleitungen.
Annahme: Sabotage in der Hersteller-Firma S.I.A.I.-Marchetti in Sesto Calende.

Gibt es auch auf Grund der Ermittlungen tatsächlich belegte Fälle?

Viele Grüße

Violoncello




M-54842

Zitat von: Rheinmetall am 05 Juni 2015, 14:05:15
So jetzt seit Ihr dran. 
Rheinmetall

Hans Göbeler, U 505, hat dem Thema in seinem Buch "Im Stahlmantel" ein ganzes Kapitel gewidmet. Er geht auf Schäden auf U 505 und französische Werftarbeiter ein.

Trimmer

Ich habe mit Eurem Komplex " Sabotage ...... " aber auch gewisse Probleme. Einverstanden bin ich wenn es um Sabotageakte handelt so wie Urs sie genannt hat aber bei vielen Sachen - siehe Beitrag von " Violoncello " geht man von Annahmen der Sabotage aus ohne sie direkt zu beweisen. Zweifellos gab es Sabotage, besonders nach der verstärkten Einsetzung von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen in der Rüstungsindustrie aber damit konnte man auch gleichzeitig eine gute Begründung für Materialfehler, Mangel usw. liefern.
Ich hoffe Ihr versteht meine Gedanken

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

bodrog

Hallo Achim - das sehe ich genauso... gerade in der späteren Kriegszeit ist mM viel unter Sabotage verbucht wurden, was auf Mangelwirtschaft und Ersatzrohstoffe zurückzuführen ist. Dazu kommen auch übereilte Entwicklungen, die sofort in Serie gingen und deren Kinderkrankheiten erst nach und nach oder garnicht abgestellt werden konnten.

Sabotage war da auch eine beliebte Ausrede für eigenes Versagen und normale menschliche Fehler, die vorkommen können...

Man nehme nur mal den U-Boots-Typ XXI oder einen Großteil der Raketenentwicklung - strenggenommen wegen der Versager alles Sabotageakte...

Violoncello

Hallo Achim-Trimmer,

ja, deine Gedanken sind sehr gut nachzuvollziehen und das Unbehagen teile ich. Deine "Alibi"-Liste könnte man auch noch um persönliches Fehlverhalten oder gegen Kriegsende um die Kriegsmüdigkeit einzelner Soldaten ergänzen. Vielleicht sollte sich cie Zusammenstellung auf "offenkundige", aufgrund von Ermittlungen dritter nachgewiesene und durch gerichtliche Überprüfung festgestellte Fälle beschränken.

Viele Grüße

Violoncello

Darius

Hallo Violoncello,

so würde ich es auch sehen - reine Vermutungen sollten als solche gekennzeichnet werden.
Dieses Durchsieben bzw. Qualifizieren ist notwendig. So gesehen geht ja aber schon die Einstiegsfrage von Rheinmetall in diese Vermutungswolke - hier sehe ich in meinen Unterlagen kein Potential.

:MG:

Darius

suhren564

Zitat von: Violoncello am 07 Juni 2015, 15:21:48


Vielleicht sollte sich cie Zusammenstellung auf "offenkundige", aufgrund von Ermittlungen dritter nachgewiesene und durch gerichtliche Überprüfung festgestellte Fälle beschränken.

Viele Grüße

Violoncello

Diese Art  der Erfassung würde ich auch empfehlen, weil mMn im nachhinein viel zu viel auf Sabotage geschoben wurde.
Auch müßten Sabotageaktionen von ausgebildeten Kommandoeinheiten einen extra Unterbereich bilden. Es ist ja ein Unterschied, ob ein franz. Werftarbeiter einen U-Boottank anbohrt oder ob Kleinst-U-Boote Minen an Schiffen anbringen. Unabhängig davon, ob der Werftarbeiter seine Instruktionen aus England bekam oder von seiner "unabhängigen" Widerstandsgruppe.
Wobei ich es auch so sehe,  daß die meisten Vorfälle nicht als Sabotage belegbar sind.
Gruß Ulf

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... 
Erich Kästner

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