Schwimmdocks in den deutsch besetzten Gebieten

Begonnen von kgvm, 23 Februar 2015, 10:30:44

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MarkusL

Hallo Beate,
schöne Bilder. Ein schönes Beispiel für die Qualitätsarbeit bei Flender.
Insbesondere Danke für die "Krannahansicht".
Zur MAST Swinemünde wäre es eventuell auch interessant zu erfahren, wo deren "Zuständigkeitsbereich" lag. Möglicherweise gehörte das Wilhelmshavener "Zerstörerdock (Nr. 2?) Flender 234" zu den für den MOB-Fall zur Verlegung in den Raum Swinemünde/Stettin vorgesehenen Docks.
Würde dann den Plankammerstempel erklären.
Gruß
Markus

bettika61

ZitatMöglicherweise gehörte das Wilhelmshavener "Zerstörerdock (Nr. 2?) Flender 234" zu den für den MOB-Fall zur Verlegung in den Raum Swinemünde/Stettin vorgesehenen Docks.
Hallo,
der MOB Fall ist ja dann auch eingetreten  :-D :

7.11.39 OKM befiehlt Verlegung des für Swinemünde bestimmten Docks von Flenderwerft Lübeck fertigstellten Zerstörerschwimmdocks nach Swinemünde.
8.11.39 Kriegsmarinewerft Kiel meldet 3500t Dock mit 3 Schleppern  zur Überführung nach Swinemünde von Lübeck abgegangen
10.11.39 Marineausrüstungsstelle Swinemünde meldet Schwimmdock eingelaufen

In der Boie-Liste ist das Dock mit Baudatum 1936 gelistet. Lag das bis 1939 in der Flenderwerft?
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

MarkusL

Hallo Beate,
für Flender allerdings auch nachweisbar:
Bau-Nr. 277, 3.500t, bestellt 1938, gebaut 1939, Bauzeit 6 Monate, i.D. 12/39. Liegeplatz Swinemünde-Marineausrüstungsstelle.
Später Norwegen (ab 1942?), dort alliierte Beute, 1963 Rückkauf, Dock B ("Norwegendock") beim Marinearsenal Kiel.
Gruß
Markus

Darius

Man beachte das Schwimmdock & Kran im Hintergrund:

--/>/> Brest


:MG:

Darius


kgvm

Ist zwar unscharf, aber es handelt sich um das Dock aus Dünkirchen, siehe oben auf den beiden ersten Seiten dieses Threads.

bettika61

#65
Hallo,
KTB SKL 4.8.44
ZitatSchwimmdock ist auf Marsch von Riga nach Reval NO-wärts Dagoe nach Detonation durchgebrochen und gesunken. Sabotage wird vermutet.
Welches Schwimmdock von welcher werft könnte das gewesen sein?

edit Diese werft :?
1913 begann der Bau der Ziese Mühlgrabenwerft , als Schichautochter.
Nach dem 1.Weltkrieg habe ich keine weiteren infos gefunden
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

jja60

Hello

I posses a copy of the Ostsee-Handbuch Mittlerer Teil 1929 (6th edition) published by Marineleitung 1929 with Nachtrag 1939 and Ergänzung 1940 by Oberkommando der Kriegsmarine. On page 319 of the Handbuch about Riga is stated that "Dockanlagen sind in Riga zur Zeit nicht vorhanden. ... Bau eines 6000 t Schwimmdocks, das aus zwei Teilen (3500 und 2500 t) bestehen wird, ist geplant." In the Nachtrag 1939 and Ergänzung 1940 I could not find any upgrades to docking facilities in Riga.

Best, Jari

MarkusL

Hallo,
für das Flottenbauprogramm 43 war u.a. Zitat nach "Schulze-Wegener, G. Die deutsche Kriegsmarinerüstung 1942-45", dieser wiederum aus BA/MA RM 7/98
vorgesehen
"Werften in Libau und Riga Ergänzung für M-Boot-Neubau u.a. Hellinge".
Die Dockverlegungen könnten sich dann zwischen Libau/Reval/Riga abgespielt haben.
In Riga soll eventuell Kleinschiffbau stattgefunden haben. Allerdings war insbesondere Libau, eventuell auch Reval, von den Anlagen deutlich besser ausgestattet.
Gruß
Markus

MarkusL

Hallo,
hier noch ergänzend
Angabe zu "Schichau-Riga-Ziese-Mühlgraben" aus der Werftgeschichte 100 Jahre Schichau von 1937
sowie
Stadtplanauszug Riga aus MilGeo von ca. 1941 (allerdings Stand ca.1928)
mit Lage der Werft
nicht unbedingt viel Info, aber dafür urheberrechtlich unbedenklich.
Gruß
Markus

MarkusL

...noch ein "kleiner Nachklapp", wenngleich eher unter "Unbekannte Werften im Baltikum 1941 bis 1944" einzuordnen:
Hatte mal notiert:
Im November 1941 vergeben
Drei Schlepper/Eisbrecher 450 PS an Mühlgrabenwerft, Riga
Ein Schlepper/Eisbrecher 450 PS an Boldera(a) Werft, Riga
Zwei Schlepper 450 PS an MAST Reval
dazu
Boldera(a) Werft Riga Schlepper "Boldera" v. St. 21.08.43
Mühlgraben Werft Riga Schlepper "Mühlgraben" v. St. 17.04.43
je 280t, 450 PS
Gruß
Markus

bettika61

#70
Zitat von: MarkusL am 06 September 2017, 22:32:53
Jucho/Dortmund in Schacht Audorf, KM I/40
Jucho, w.o., KM II/40
......
Allerdings sind mir bisher leider noch genauen Ablieferungstermine der beiden Jucho-Docks bekannt. Ein Dock (wahrscheinlich KM II/40) ist allerdings noch im Luftbild 1943 auf dem Bauplatz von Jucho feststellbar. Dann bleiben noch KM II/39 und I/40 als mögliche Verdächtige.
Ein sehr spezielles "Nischenrätsel". Erinnert mich daran im Wirtschaftsarchiv in Dortmund irgendwann noch einmal den Jucho-Bestand durchzuflöhen.
Fürchte aber selbst dort wird ein Nachweis des "Endverbleibs" kaum zu finden sein.
Gruß
Markus
Hallo,
ich interessiere mich für die Jucho Werft in Schacht-Audorf
ZitatDie günstige Lage am Nord-Ostsee-Kanal war erneut ausschlaggebend dafür, dass sich nach der Wirtschaftskrise wieder Betriebe in Schacht-Audorf ansiedelten. Die Firma Jucho aus Dortmund fertigte auf dem ehemaligen Hüttengelände Schwimmdocks. Auch die Gute-Hoffnungs-Hütte (GHH) baute am Kanal Schwimmdocks und Bohrinseln. Nach dem 2. Weltkrieg siedelte sich die Krögerwerft, heute ,,Lürssen-Werft", am Kanal an. http://www.schacht-audorf.de/gemeinde/geschichte-und-wappen
Ein Hinweis auf den möglichen Verbleib eines der Schwimmdocks
ZitatJucho-Werft muß U-Boot-Dock für Athener Regierung fertigstellen

Rendsburg (ADN). Die am Nord-Ostseekanal gelegene Jucho-Werft erhielt von einer der westlichen Besatzungsmächte den Auftrag, ein bereits während des Krieges begonnenes U-Boot- Dock fertigzustellen. Gleichzeitig wurde von der Militärregierung angeordnet, das Dock über die ursprünglichen Baupläne hinaus zu vergrößern
https://www.nd-archiv.de/ausgabe/1949-05-15
Hallo Markus
ZitatEin Dock (wahrscheinlich KM II/40) ist allerdings noch im Luftbild 1943 auf dem Bauplatz von Jucho feststellbar.
meinst Du dies Luftbild https://ncap.org.uk/frame/1-1-21-2-108  ?
Grüße
Beate

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bettika61

Hallo,
Hier http://fow.pl/forum/viewtopic.php?f=18&t=1004  top
Werden von  jucho sogar 3 Docks genannt,
(leider fehlt die Quellenangabe , aber  :-D @AvM ist ein bekannter  :? User-name)
ZitatBaujahr   Schiffsname   WT   ME   Auftraggeber   Schiffstyp   Werft_ID   Schl   Baunr 
1942   I/40   1500   t   F.Schichau, Königsberg   Jucho Werft   560   
1943   2700   t   Howaldtswerke Hamburg   Jucho Werft   560   
1943   II/40   1500   t   Kriegsmarine   Jucho Werft   560   
Grüße
Beate

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MarkusL

Hallo Beate,
in der Tat das gemeinte Luftbild.
Würde allerdings eher von "Bau-(Montage-)platz" als Werft sprechen. Der Stahlbau dürfte, ähnlich wie bei der GHH oder wie, dank Deiner Recherche, bei Eilers in Flensburg, eher im "Mutterwerk", hier in Dortmund, erfolgt sein.
Im Bild möglicherweise/wahrscheinlich II/40 (2.700t) noch auf dem Bauplatz/der Helling, II/40 (1.500t) bereits vom Stapel und in Endausrüstung.
Vom "Griechenland-Dock" habe ich noch irgendwo ein Bild. Geht Dir zu, sobald lokalisiert. Halt vordigitale Fotokopie.
Und danke für die Erinnerung. Besuch im Dortmunder Wirtschaftsarchiv steht noch aus. Der Bestand Jucho war dort aber, glaube ich, auch nicht so umfangreich.
Gruß
Markus

MarkusL

...noch kleiner Nachklapp.
Hier bei ca.06:0... wahrscheinlich der Stapellauf des Docks

https://www.filmothek.bundesarchiv.de/video/583673?set_lang=de

bettika61

Hallo Markus,
Danke für die Infos

Zitat von: MarkusL am 18 September 2018, 22:23:21
in der Tat das gemeinte Luftbild.
Würde allerdings eher von "Bau-(Montage-)platz" als Werft sprechen.
Muss aber eine Werft gegeben haben ,Jucho hat lt. HMA https://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/landungsfahrzeuge/marinefaehrprahm/beschreibung.php
1943 in Schacht-Audorf auch MFP F 1048-50, F 1145-47 gebaut.
Grüße
Beate

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