Anordnung der Panzerung

Begonnen von Woelfchen, 17 August 2006, 14:27:14

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Thoddy

#90
für die iowa habe ich mal mit den Panzerdicken überschlägig gerechnet
Iowa   
horizontal
Oberdeck STS   1.799,3
Panzerdeck STS   1.328,7
Panzerdeck Class B   5.049,0
(hier ist nur der 121 mm Teil berücksichtigt die zusätzlichen 26mm an den außeren 3 m habe ich nicht gerechnet)
Splitterdeck STS   356,1


vertikal   
Decapping plate STS   409,5
Oberer Gürtel class A   3.398,0
QS hinten   473,1
QS vorn   337,9

Torpedoschutz   
unterer Gürtel Class B + STS   2.187,1
TS1 STS   427,0
TS2 STS   427,0
Holding Bulkhead STS   427,0

Türme Class A/B   1.905,0
Barbetten   1.847,0

Panzerung außerhalb Zitadelle
QS Ruderanlage   26,9
Ruderschutz   1.350,3
Kommandoturm Class B   500,0
andere Kommandostrukturen 100,0
   
Schiffstruktur
Struktur 3.Deck STS   71,9
Struktur Hülle vor Zitadelle vert 1st-2nd STS   204,8

Aufbauten teilweise STS   not calculated
Oberdeck vor/hinter Zitadelle STS   not calculated
Dreifachboden   not calculated

gesamtmasse ca 23.200t

es sieht so aus als ob ca 4000 t Panzerung in der Schiffstruktur "versteckt" sind

ausweislich dieser Berechnung besteht ein Horizontalschutz der Zitadelle von rund 60 t/m

Der Torpedoschutz ist mit 20 t/m sehr hoch
hier ist aber zu berücksichtigen, daß ich den unteren Teil des Gürtelpanzers zulasten des Seitenschutzes in den Torpedoschutz eingerechnet habe
der Seitenschutz fällt dadurch zuordnungsbedingt mit  27 t deutlich ab

Kommentar zur decapping plate (38mm) gegen die 38 cm PzsprG.mBdZ ist dieses Teil mit hoher Wahrscheinlichkeit wirkungslos, da das K-Amt zum sicheren Entkappen von Panzersprengranaten eine Vorpanzermindestdicke von mindestens 60 mm / besser 100 mm empfiehlt

die Türme sind durchschnittlich mit 1250 t geschützt

Der außerordentlich hohe Horizontalschutz der Zitadelle und daraus folgend ein vergleichsweise hoher Schwerpunkt läßt vermuten, daß Stabilitätsprobleme bestehen könnten.
Meine Herren, es kann ein siebenjähriger, es kann ein dreißigjähriger Krieg werden – und wehe dem, der zuerst die Lunte in das Pulverfaß schleudert!
WoWs : [FMA]Captain_Hook_

delcyros

Dass die 1.5in US STS outer hullplate zum Entkappen von SA-Kalibertreffern gedacht war ist ein Mythos, der erst in den 80´er Jahren Eingang in die Literatur unter der Bezeichnung "decapping plate" gefunden hat. In zeitgenössischen Quellen ist nirgendwo die Rede von "decapping", da dieses Problem von der US Navy auch bis Ende des 2. WK nie ernsthaft untersucht wurde (von der US Army schon, im Zusammenhang mit kleineren Kalibern).
Ausweislich der zeitgenössischen Quellen kann nur von einem Splitterschutz des äußeren Rumpfes gesprochen werden, wobei auch hier nur laterale Splitter aus geringer Distanz "gefangen" werden, nicht jedoch die schwersten Teile eines Geschosses (Kopfstücke) oder laterale Fragmente in Kontaktereignissen.
Splitterschutz ist auch notwendig, da hinter der hullplate entlang der gesamten Schiffslänge Ölzellen liegen.

Thoddy

#92
nach bestem Wissen und Gewissen Daten für Iowa ergänzt
Wenn meine Calculation stimmt, hat Iowa aufm Deck rund 9.200 t Material ich würde sagen dies Gewicht könnte zu äußerst ungünstigen Seeeigenschaften insbesondere bei Sturm führen, desweiteren könnte die Kentersicherheit bei Torpedotreffern mit größerem Wassereinbruch negativ beeinflußt sein






SchiffBismarckRodneyKing Georg VVanguardVittorio VenetoRichelieuYamatoNorth CarolinaSouth DakotaIowa
Kriterium
Schiffslänge250220227248237248263222207,3270,5
Zitadelle Länge171118126,5140149131140134113141
Breite3632,3431,4632,833333,0838,933,932,9432,96
Tiefgang(max)10,29,629,910,6910,449,910,810,821111,6
Höhe Gürtel (m)6,83,967,323,965,385,24,884,64,9
Neigung01801415,5151919
dav Unterwasserteil GP 1,80,64,582,132,13
Panzergewichte gesamt (t)18714118961411116549133311706122900153411438623347
Panzergewicht Zitadelle (t)111805548,49179967209310510774001013413089,5
Herkunft DatenGewichtsliste HandakteR&RR&RR&RgeschätztG&Dgeschätztgeschätztgeschätztgerechnet
Panzergewichte
unbekannt (nicht in weiteren Berechnungen enthalten)0153340011941017793503613470
Horizontal Zitadelle Masse ges5836300042654253n. A.5225n. A.320058349282
D12139xxxxx1799,3
D2x
D32179300040004253x3950xxx5049
Böschung D31518x1328,7
D42651275xx356,1
D5x
lokale Verstärkung 340
Vertikal Zitadelle Masse ges53442548,449145419040855107420043003807,5
VorpanzerAOD300409,5
Gürtelpanzer50192362,4476247784085400040003398
S1325
S25107
lokale Verstärkung Türme/Magazine186152641200
Torpedoschutz Masse ges1393116411411408x1092xxx3468
TS1139397386614081092427
TS2191275427
2187
427
Artilleriepanzerung Masse ges3700324021842736114040320190519053752
T1 Drehpanzer3593833803003801705x635635635
T1 Barbette393600344256222x477
T2 Drehpanzer3593833803003801705x635635635
T2 Barbette709887353512400x893
T3 Drehpanzer359383380300380x635635635
T3 Barbette711604347512x477
T4 Drehpanzer359300
T4 Barbette392256
weitere Panzerung Ari59
andere Artillerie312,98250250501250893x250
Querschotte Masse ges345339435488x400x500500811
-Vorn195,5338
-Hinten149,5473
sonstige Panzerungen Masse ges1783120258217440133405005001976,9
Kommandoturm4662273045380500500500
sonst Kommandoführung1531401990100
sonst Aufbauten310219unknown
Heck2884303005922601350
Querschott Ruderraum36354040xxxxx26,9
Bug593157371100unknown
Gürtelerweiterung257223
Schiffsstruktur214164unknown
sonst 339136594
Strukturzahlen
Panzergewicht je m Schiffslänge (t)74,954,162,266,756,268,887,169,169,486,3
Panzerung horizontal  je m (t)34,125,433,730,4039,9023,951,665,8
Panzerung vertikal  je m (t)31,321,638,838,7031,236,531,338,127
additional Böschung je m (t)8,9
Torpedoschutz  je m (t)8,19,9910,108,300024,6
Panzergewicht je SA-Turm (t)9251080728684380201606356351250,7
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WoWs : [FMA]Captain_Hook_

Thoddy

#93
ich habe mir mal erlaubt
USNTME technical Report No. 372-45 German Fire Effect tables in meiner Galerie hochzuladen
http://forum-marinearchiv.de/coppermine/albums/userpics/11899/USNTMIE%20Technical%20Report%20No_%20372-45%20German%20Fire%20Effect%20Tables.pdf

ich empfehle Seite 22 zu lesen. hier findet man den Text, der sich regelmäßig wie ein roter Faden durch die Marine Literatur zieht. Bei den (tatsächlich)wenigen Büchen die ich zu dem Thema gelsen habe finden sich regelmäßig keine Hinweise auf dieses Dokument jedoch ein zunehmend ausufern und ausbreiten der hier geschriebenen Thesen.

Leider muß man Herrn  Wertheimer als Verfasser bescheinigen das seine Schlußfolgerungen teilweise oberflächlich erscheinen und er besser den ihm vorliegenden Hinweisen hätte folgen können (Meine Meinung).
Meine Herren, es kann ein siebenjähriger, es kann ein dreißigjähriger Krieg werden – und wehe dem, der zuerst die Lunte in das Pulverfaß schleudert!
WoWs : [FMA]Captain_Hook_

Neil Robertson

#94
The writer is also quite critical of the relatively low weight of the 38 cm APC. However, he seems to be unaware of the results of contemporary US tests. These (released by Nathan Okun to Navweapons last year) showed that the US heavy gun with the best relative performance against vertical armor was the 14/50, which fired a 1500 lb APC. This scales to about 1830 lb for a 38 cm gun. The German gun was, I believe, a 48.4, and fired a 1760 lb shell. Had it been a 50 it would probably have been even closer to that 1830 lb (going by the 10% increase in APC weight in going from the 11 in 51.2 to the 11 in 54.5).
Apart from this, the 38 cm gun was quite the equal of the 16/45 with 2700 lb shell for vertical armor penetration (Friedman gives the South Dakota's inner edge of the immune zone as 20500 yds for the latter weapon) and bursting charge, while being superior in rate of fire and danger space at realistic ranges. The 16/45 2700 lb was superior in deck penetration but it would appear the Americans had carried out no tests of deck penetration for shells larger than 12 in, and even here for only 40 deg angle of fall.
The writer fails to mention (apart from an unexpanded-on comment about armor arrangement involving fundamental questions of stability as well as ballistic protection) that the low turtle armored deck was well placed to limit the spread of water upwards from underwater damage (torpedoes, mines and shell hits below the belt) unlike a heavy deck at main deck level. The loss of buoyancy and stability in most underwater damage scenarios would have been greater had the armored deck been higher (cases A-2 to A-5 in Appendix A of Axis Battleships by Garzke and Dulin).
The comment that 'the Germans have not emphasized the projectile-breaking qualities of their class A armor as much as we have' is also noteworthy in view of Nathan Okun's opinion that US class A armor was too hard in the late battleship period. The author seems to imply this was the reason for the superheavy shells: they would be less likely to be significantly damaged by ultrahard armor. And why this ultrahard armor? Perhaps as the Germans were aware of the vulnerability of their scheme at extreme ranges and bombing from very high altitudes, the Americans were aware of the weakness of theirs at closer ranges, given a chance unfavourable combination of target angle and roll. To counter this possibility they perhaps tried to ensure that any shell that penetrated would be broken up, and therefore went for the hardest possible armor even at a small price in penetrability. Of course, this concept could not be applied for the class B lower belt in their last two battleship classes. But here the requirement was to 'give reasonable protection against underwater trajectories' (Muir, The Iowa Class, p. 138).

Stichling

Zu Krupp-Cemented (Panzerstahl

Auszug aus dem Buch ,Krosigk "Die große Zeit des Feuers" Tübingen 1959 (Krupp Firmengeschichte.

    Die Dillinger Hütte, bisheriger Lieferant von Panzerplatten für die Deutsche Marine waren dieser Aufgabe allein nicht mehr gewachsen, so das auch die Fa.Krupp in Essen die Produktion von Panzerplatten in ihr Herstellungsprogramm aufnahm.
    Die bisher bei der Marine verwendeten Compoud Panzerplatten wurden bei Krupp einer weiteren Veredelung unterzogen Durch ein gänzlich neues Verfahren wurde die Nickelstahl Panzerplatte mit Gaszementierung entwickelt, es gelang bei Krupp eine Qualität zu erreichen die nicht mehr zu überbieten war. Die sogenannte Gaszementierung basierte auf folgendem Verfahren, die Platte wurde bis zu vierzehn Tagen auf 1000 Grad erhitzt und während dieser Zeit strömte ununterbrochen Leuchtgas über die Oberfläche, dieses zersetzte sich und schied Kohlenstoff in feiner Form ab, der vom Stahl aufgenommen wurde. Die kohlenstoffreiche Schicht war leicht in fliessenden Wasser zu härten.

Grüße Stichling

delcyros

Thoddy,

woher kommen die Angaben für die Tiefe des GP von IOWA (=4.9m) und SOUTH DAKOTA (=4.6m)?
Soweit mir bekannt ist sind die class A Platten des GP physisch uniforme 10ft und 5" hoch (=3.18m), was bei 19 Grad geneigten Einbau nur eine Vertikale Höhe des class A GP von 3.0m entspricht. Der Rest sollte getäpertes class B sein.

Thoddy

Ich bild mir ein ich habs vom Breyer "Schlachtschiff 1920-1995" abgeschrieben.
Meine Herren, es kann ein siebenjähriger, es kann ein dreißigjähriger Krieg werden – und wehe dem, der zuerst die Lunte in das Pulverfaß schleudert!
WoWs : [FMA]Captain_Hook_

Herr Nilsson

Die Gürtelhöhe Bismarck (6,8 m) scheint mir auch etwas hoch ....bzw. zu niedrig, wenn man den Zitadellpanzer mitrechnen möchte
Gruß Marc

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