Nachrichten aus Wilhelmshaven

Begonnen von halina, 06 Februar 2015, 17:25:28

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bettika61

#60
Gute Nachricht  :MG:
Hiev an seinem alten Arbeitsplatz

Edit: nun im neuem Kleid
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

RonnyM

...aber das Graue haben die erhalten... :biggre:

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

halina

#62
Nun sind also beide "GRAUE" in Wilhelmshaven zu sehen und leicht zu verwechseln aus der Ferne
betrachtet .  Der Jade-Dienst hat mit dem Kauf des "HIEV" sicherlich ein Schnäppchen gemacht ,
denn kurz vor der Ausserdienststellung 2014 wurde er 2012 noch umfangreich saniert mit einem
Kostenaufwand von ca. 16 Mill. Euro , von der VEBEG kam er für nur 2,5 Mill. zum Jade-Dienst .
Der für den Seeeinsatz im Küstenbereich zugelassene Schwimmkran der MAN wurde 1962 in Dienst
gestellt und verfügt neben einer Kombüse und Werkstätten über Wohnräume bis zu 12 Personen und
erlaubt eine Seeeinsatzdauer von bis zu 10 Tagen . Die Länge beträgt ca. 53 m und die Breite 22 m ,
die Seitenhöhe 4,0 m und der Tiefgang 3 m , mit einer Antriebsleistung von 1.050 KW kann er ca. 6
Kn Fahrt machen , als Seefahrzeug hat der "JADE-HIEV" die IMO-Nr. 8229810 erhalten .

                                                                                                                       :MG:   halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

halina

Leider hat der aus dem Marinearsenal Kiel importierte Kran dem Jade-Dienst kein Glück gebracht ,
denn Anfang der Woche geschah auf dem erst im Januar 2017 als "JADE-HIEV" in Dienst gestellten
Schwimmkran ein folgenschwerer technischer Unfall .  Beim Aufrichten des Kranes versagte der Stopp
des Antriebsmotors während der Windenmotor jedoch stoppte . Dies führte zum Brechen der Bolzen
mit einer Verschiebung des Windenblocks und einem starken Knick im oberen Krangestänge .
Der Kranaufbau dürfte somit Totalschaden haben , der Ponton ist unbeschädigt geblieben .
Hoffentlich wird es gelingen mit einem neuen Aufbau "Jade-Hiev" zu erhalten .
                                                                                                                                :MG:   halina       
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

bettika61

Hallo,
sehr schade dieser Unfall, was für ein Wertverfall
16mio  --/>/> 2,5 mio --/>/> 0 ?
Bin gespannt ,ob es nach Forderungen an den Verkäufer gibt, wenn ein "technischer Defekt" Unfallursache war.
http://www.wzonline.de/nachrichten/aktuelles/artikel/technischer-defekt-ursache-fuer-unfall-am-132jade-hiev147.html
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

halina

Moin Beate ,

Der Schwimmkran ist von der VEBEG an den Jade-Dienst verkauft worden , und da lautet der Spruch
wie auch beim Gebrauchtwagenverkauf :.....nach bestem Wissen und Gewissen !
Da hier keine Fahrlässigkeit des Kranführers vorliegt , dürfte die Versicherung einspringen , denn der
Kran wurde vor Inbetriebnahme von Experten technisch überprüft und abgenommen , sonst hätte
er ja keine Betriebszulassung erhalten können .

                                                                                                                               Grüsse  Günter

                                                                                                                         
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

halina

Nach einer 22 Monate dauernder Liegezeit hat der 192 meter lange Frachter "Purple Beach" gestern
Wilhelmshaven verlassen und wird von dem Hochseeschlepper "ONYX" zum Abwracken in den
türkischen Hafen Aliaga geschleppt .
Das Schiff mit einer Ladung Düngemittel war am 26./27. 5. 2015 westlich von Helgoland in Brand
geraten und musste stundenlang aus Löschkanonen der "Nordic" und "Neuwerk" mit Seewasser
gekühlt werden um eine Explosion und Auseinanderbrechen zu verhindern .
Das Schiff gehörte der Hamburger Reederei MACS und war zwischen USA und Europa im Einsatz .

Hier ein Foto vom 27.5. 2015 , es zeigt den Löscheinsatz der Nordic und Neuwerk
Quelle :  Havariekommando

Das 2. Bild (Eigenaufnahme) die Purple Beach am Lüneburg-Kai im Wilhelmshavener Binnenhafen
                   liegend seit August 2015 bis jetzt als Auflieger , zuvor noch einige Wochen am JWP .

                                                                                                               :MG:      halina
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zu lassen"
                      Phil Borman

halina

#67
Wie vom WSA und der Marine in Wilhelmshaven mitgeteilt wird , sollen vom Bund für die Modernisierung des
Marinestützpunktes "Heppenser Groden" mittelfristig ca. 600 Mill.Euro bereitgestellt werden , wobei bereits
bis 2023 mit insgesamt ca.80 Baustellen ein Grossteil der Projekte abgeschlossen sein wird .
Zu den wichtigsten Vorhaben zählen die bereits begonnenen Erneuerungen der Kajen und eine Sanierung der
Schleusenkammern und den Toren , ausserdem moderne Neubauten für die Unterkünfte der Besatzungen als
Ersatz für die fast schon 50 Jahre alten Bauten und Verbesserung der Leitungssysteme .

                                                                                                                                               :MG:  halina

Hier noch 2 Fotos von der Spundwand-Erneuerung an der langen Aussenkaje des Stützpunktes , die bereits 2013 von der Fa. Möbius begann und erst kürzlich nach Problemen mit dem Langzeitschutz beendet wurden
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Jach

Zitat von: halina am 29 März 2017, 20:47:19
Das Schiff mit einer Ladung Düngemittel war am 26./27. 5. 2015 westlich von Helgoland in Brand
geraten und musste stundenlang aus Löschkanonen der "Nordic" und "Neuwerk" mit Seewasser
gekühlt werden um eine Explosion und Auseinanderbrechen zu verhindern .

Man fragt sich, wie das zukünftig funktioniert, wenn die neuen Bundesschiffe mit LNG betrieben werden  :?

http://www.schiffundhafen.de/news/schiffbau/single-view/view/wsv-neubauten-erhalten-lng-antrieb.html
Mit freundlichem Gruß

K. Jach

RonnyM

...wie soll ich das verstehen :? Dürfen LNG-Schiffe nicht mehr löschen :? :? :?

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
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Jach

Haben sie das schon?
Welche LNG-Schiffe sind als Brandbekämpfungsfahrzeuge bekannt?
Wie wird bei diesen mit den Ausgasungen umgegangen?
Wie verfährt man mit den sich durch die Ausgasungen ergebenen Explosionsschutzbereichen, wenn sich das Schiff im Löscheinsatz einem Brandherd nähert?

Zitat von: RonnyM am 05 Mai 2017, 15:06:17Dürfen LNG-Schiffe nicht mehr löschen :? :? :?
Dem "nicht mehr" entnehme ich, dass es sich hier um einen Auskenner handelt, daher bin ich natürlich für zweckdienliche Antworten dankbar  top
Mit freundlichem Gruß

K. Jach

RonnyM

...nein Jach, der "Auskenner" fragt sich, was du damit meinst in Bezug auf den LNG-Antrieb mit den "Ausgasungen"... :?

Ich persönlich benutze den LPG-Antrieb und der Gesetzgeber hatte bisher noch keine  extra Anweisungen für den Betrieb erteilt.

Deshalb meine Frage, ob sie nicht löschen dürfen. Du darfst mich gerne schlau machen.

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Jach

Der Vergleich von LNG und LPG scheint mir so ähnlich zu sein wie von Frikadelle und Kotelett.

Wiki sagt dazu kurz: Es ist zu unterscheiden von verdichtetem Erdgas (CNG, aus dem Englischen Compressed Natural Gas (Was Dien Autogas sein dürfte)) und herunter gekühltem Flüssigerdgas (LNG, aus dem Englischen Liquefied Natural Gas), die ebenfalls Kraftstoffe für Verbrennungsmotoren sind.

Ich kann Dich da leider nicht weiter schlau machen, da ich ja nun gerade selbst gefragt habe, wie es gehen soll.

Nach meinem Wissen entweichen bei LNG immer in einem gewissen Anteil Boil-Off-Gase. Die versucht man zwar möglichst vollständig der Verbrennung durch die Motoren zuzuführen, dass ist aber nicht immer sicher gestellt. Daher scheint es bei LNG immer eine Abblasmöglichkeit in die freie Atmosphäre geben zu müssen.

Wenn nun ein solches Abblasen während der Brandbekämpfung eines Havaristen stattfindet, so könnte ich mir vorstellen, dass es ordentlich rumsen könnte. Daher frage ich mich, wie das gelöst wird, da ja nun die neue SCHARHÖRN und die neue MELLUM LNG-Schiffe werden sollen, mir aber bisher keine Brandbekämpfungsschiffe mit diesem Antrieb bekannt sind.
Mit freundlichem Gruß

K. Jach

RonnyM

...na gut, dann mal ohne Äppel & Birnen...

Gehen wir mal auf Anfang. Die norwegische Seefahrtsbehörde zählt seit 1963 bisher 180 Havarien mit LNG Carriern auf. Darunter war ein Todesfall und 5 Brände zu verzeichnen. Meiner Meinung, die Bilanz kann sich sehen lassen.

Also meinst du mit den "Ausgasungen" das entweichende Methan und damit den Menthanschlupf. Aber auch dieses Problem hat man technisch in den Griff bekommen. Es können also die neuen Eierlegendenwollmilchsäue SCHAHÖRN und MELLUM gebaut und ohne Bedenken in der Brandbekämpfung eingesetzt werden.

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

halina

Hier der Link von der weltweit führenden Klassifizierungsgesellschaft  DNV GL , auch zuständig für die
Ausarbeitung und Abnahmeprüfung von technischen Einrichtungen auf Schiffen .
Inzwischen sind von diesem Unternehmen entsprechende Sicherheitsauflagen für die Installation und den Betrieb
von LNG - Ausrüstungen erstellt worden , darunter auch die Notabschaltung des Systems bei einer Havarie .
In einer Kurzfassung sind die wesentlichsten Kriterien hier aufgelistet .
                                                                                                                                  :MG:   halina

           https://www.dnvgl.de/maritime/LNG/sicherheit.html
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

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