"Jagd"-Uboote 1939 möglich?

Begonnen von p-kreuzer, 15 November 2014, 18:49:06

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p-kreuzer

Moin Schorsch,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
Ich habe natürlich den Fehler gemacht schon einige Wunsch-Parameter in den Raum zu werfen und bin konsequenter Weise von deinen fundierten Argumenten "plattgemacht" worden :-D Treffer versenkt!
Aus genannten Gründen möchte ich die Diskussion darüber erstmal hinten anstellen.
Eigentlich interessiert mich primär welche technischen Möglichkeiten im genannten Zeitraum verfügbar waren um Uboote für den Kampf gegen Überwasser-Kriegsschiffe zu optimieren.
Ich halte es für nicht so abwegig das zumindestens ein Zweig der dt. Ubootentwicklung in den 30ern diesen Weg gegangen sein könnte um aktiver gegen ÜW-Einheiten vorgehen zu können. Vielleicht so als Reflex, das bei der geringen erlaubten Tonnage eine wirksamer Zufuhrkrieg mit den wenigen Uboote illusorisch ist, und deshalb die Bekämpfung von Kriegsschiffen wieder in den Vordergrund rückt?

Gruß
Jürgen




delcyros

Wenn man mal bedenkt,

dass die Japaner mit ihren fehlgeleiteten Ansatz ihre U boote auf feindliche ÜW Kriegsschiffe anzusetzen im WK2 nur etwa 0,5 mio. T. Schiffsraum versenkten, die amerikaner mit dem bewussten Ziel des Zufuhrkrieges in diesem Kriegsschauplatz aber  etwa fünf mio. T. versenkten und Dönitz U-Boote über 14 Mio. T. Schiffsraum im Lichte des Zufuhkrieges versenkten, dann ist die Zielstellung wahrscheinlich sinnvoll in der Art, dass sie den zweiten Weltkrieg erheblich verkürzt (hat sein gutes).

Die Probleme in den Forderungen sehe ich wie folgt:

- Hohe uw-Geschwindigkeit  22-25kn
- Mittlere üw-Geschwindigkeit 17-20kn


-die Forderungen wiedersprechen sich. Ein Bootsrumpf für über 20kt bedingt eine primär dynamische Auftriebskontrolle (Ballasttankpumpen sind zu langsam) und eine kurze, stumpfe rumpfform (vgl. V80). Diese Form ist extrem ungünstig für diese ÜW-Fahrt, wo lange, schmale rumpfformen gebraucht werden.
XXI hatte bei 1600t Verdrängung nur 15 kt ÜW (Diesel, 17kt E) und 16 kt UW, d.h. das läuft sehr schnell auf ein Boot über 3000t hinaus, zu groß um noch maneuvrierfähig zu sein.
Das Problem der Steuerkontrolle unter Wasser kann bei den hohen Geschwindigkeiten in den 30´ern noch lange nicht als gelöst gelten.

Hohe uw-Reichweite bei hoher Geschwindigkeit, ~100 SM @ 20kn

5h Ausdauer bei 20kt braucht Turbine und H2O2. Letzteres will man lieber nicht und ist noch 1945 nicht betriebssicher. Diesel Kreislauf ist auch 1940 noch nicht betriebssicher (und wird es auch 1945 nicht).

Aktiv-Sonar und GHG, mit der Möglichkeit zum sehrohrfreien Torpedoschuss


S-Gerät für U Boote existiert in den dreißigern noch nicht. Bei den hohen Geschwindigkeiten wäre ein solches Boot zudem blind, insbesondere bei Betrieb mit lautem Diesel-Kreislauf.


Hohe UW-Geschwindigkeit ist in den dreißigern noch nicht notwendig (prä-Radar).
Eine hohe ÜW Geschwindigkeit, in Verbindung mit großer Tauchtiefe, hoher ÜW und UW-Ausdauer und guter, sensorischer Plattform -auf Kosten der UW-Geschwindigkeit sind dagegen durchaus realisierbar.





delcyros

Eine viel interessanterer Frage lautet, wie ließe sich die Geräuschemission senken?
Und was ist überhaupt von WK-2 UBooten und ihre Lärmemissionen bekannt?
Da kann noch viel -so glaube ich- getan werden.
Die UAK hatte Lärmtafeln für die einzelnen Boote zu erstellen, wobei ich nie je eine solche gesehen habe.

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