Mögliche Entwicklung eines deutschen Vorkriegszerstörers mit Dieselantrieb

Begonnen von Matrose71, 16 Oktober 2014, 16:25:54

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Kajot

Zitat von: Halvar66 am 17 Oktober 2014, 14:11:17
Die Diskussion um die Zerstörer/Flottentorpedoboote ist ja ganz interessant, aber ist das hier nicht ein Panzerschiff-Thread?  :?
Wenn man schon mal dabei ist, alle "suboptimalen" Konstruktionen ungeschehen zu machen, dürfen die Flottenbegleiter und Torpedoboote nicht fehlen.
Im übrigen waren ja die Flottenbegleiter als Eskorte der Panzerschiffe gedacht ...  :BangHead:

Matrose71

Zitat von: Kajot am 17 Oktober 2014, 16:00:28
Zitat von: Halvar66 am 17 Oktober 2014, 14:11:17
Die Diskussion um die Zerstörer/Flottentorpedoboote ist ja ganz interessant, aber ist das hier nicht ein Panzerschiff-Thread?  :?
Wenn man schon mal dabei ist, alle "suboptimalen" Konstruktionen ungeschehen zu machen, dürfen die Flottenbegleiter und Torpedoboote nicht fehlen.
Im übrigen waren ja die Flottenbegleiter als Eskorte der Panzerschiffe gedacht ...  :BangHead:

Hatte Alex/Huzar ja in seinem Post 245 geschrieben.
Wirklich getaugt hat keins von den Booten, da waren die Boote der Raubtierklasse noch wesentlich effektiver.
Viele Grüße

Carsten

Huszar

Hallo, Carsten,

Hab ein wenige mit der Beta-Version meiner neuesten Tabelle gespielt, auf Grösse der Bremse geht sich das Teil aus. Weiter runter kann ich es aber nicht drücken, auf Grösse FT39 würde sich die Sache mM keinesfalls ausgehen. 850 vs 416t für MI... Die könnte man nur sehr schwer woanders einsparen, im Endeffekt würde man ein kaum bewaffnetes Schiff mit recht grosser REichweite haben.
Soweit es geht, würde ich einen Einschornsteiner haben wollen, du brauchst ja Decksfläche für die T-Rohre. Wenns geht, würde ich die Mittschiffskanone auch vor dem Kommandostand aufstellen.
Allerdings, gänzlich auf diese Zerstörer würde ich nicht bauen, sind im internationalem Vergleich nicht wirklich kampfkräftig. Mal rechnen...
Statt den 10 Flottenbegleitern würde sich eine Flotille von 8 Booten ausgehen (da grösser), statt den 12 Typ 35ern etwa 5-6, die restlichen 2-3 dann beim Verzicht auf 4-6 Typ 37er bauen. Z1-16 und 2-3 Typ37 (diese als Versuchseinheiten) wie gehabt mit HD-HD-Maschinen fertigstellen, und wenn die leichtebau-Diesel weit genug sind, Z17-22 mit diesen ausrüsten. WENN mit dieseln eine Geschwindigkeit von 34++Kn erreicht werden kann. Ab Z23 sollten aber die Diesel schon leicht genug sein. Dann statt den Typ39ern die kleinen Diesel-Zerstörer bauen.

mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Peter K.

Hier passend und vielleicht nicht so bekannt ist die Tatsache, dass die M.A.N. bereits etwa Mitte 1926 mit der Entwicklung eines extrem leichten, doppelwirkenden Zweitakters als Antrieb für mittlere und kleine Kriegsschiffe begann (projektierte Zylinderleistung 250 PS, geplantes Leistungsgewicht ohne Hilfsmaschinen 5 kg/PSe). Bereits am 14.08.1926 wurde der Marine eine Torpedobootsanlage angeboten, die aus vier 12-Zylinder-Hauptmotoren (d.h. 4 x 3.000 = 12.000 PSe) und zwei 3-Zylinder-Hilfsmotoren bestehen sollte. Tatsächlich bestellt am 28.08.1926 die Marine eine derartige Anlage (Wert 1,6 Mio. RM) unter der Voraussetzung, dass bis zum Juni 1927 ein Versuchsmotor für einen 72-Stunden-Prüfstandlauf zur Verfügung stand. Angeblich gab es innerhalb der Marine zu diesem Zeitpunkt Bestrebungen, bis zu drei Boote der neuen Raubtier-Klasse mit diesen Motoren auszurüsten.
In der zweiten Jahreshälfte 1927 stand tatsächlich der 4-Zylinder-Versuchsmotor D4Z23/34 auf dem Prüfstand, allerdings mit unbefriedigenden Ergebnissen. Die Drehzahl konnte nicht über 700 U/min. (geplant waren 800 U/min.) gesteigert und nur zwei Zylinder belastet werden. Von der erreichten Zylinderleistung (220 PS) waren 24 % für die Hilfsmaschinen (Gebläse, Kompressor) erforderlich. Im März 1928 zog daher die Marine ihre vorläufige Bestellung vom Vorjahr zurück.
Im Herbst 1928 nahm die M.A.N. den D4Z23/34 auf eigene Rechnung erstmals mit direkter Einspritzung in Betrieb, vor allem Kreuzkopfbrüche verzögerten die Erprobungen aber immer wieder und nach dem März 1929 verliert sich die Spur dieses interessanten Motors.

Möglicherweise war aber der Hilfsmotor der LEIPZIG (M7Z23/34) eine direkte Weiterentwicklung des D4Z23/34.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Matrose71

Das dürfte er mit ziemlicher Sicherheit sein.

Aus Dietrich Sonntag "Kreuzer Nürnberg",

lief der M7Z 23/34 mit 725 U/min und leistete 1450PSe .
Wenn man es auf 12 Zylinder hochrechnet wären das 2500PSe.

Laut Sonntag leistete der M7Z 32/44 auch 600 U/min genauso wie der M8Zu 30/44 der Bremse.

Leider stehen dort auch keine Gewichtsangaben.


Viele Grüße

Carsten

Huszar

Hallo,

Es wäre vielleicht vorteilhaft, die real vorhandenen bzw real geplanten Maschinen in einem Post aufzuzählen (Leistung, Gewicht, wann vorhanden, ev. Abmessungen), zumindest mir ist der Überblick abhanden gekommen...  :cry:

mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Peter K.

Darum bin ich auch schon per PN gebeten worden, sehe mich aber außerstande, dieser Bitte in absehbarer Zeit Folge zu leisten! Das Thema ist so umfangreich, dass meiner Ansicht nach das Verfassen eines HMA-Fachartikels notwendig wäre, um diese Thematik eingermaßen schlüssig darzulegen. Dazu bin ich leider aus Zeitgründen nicht in der Lage.

Die meisten relevanten Daten sind allerdings in den Weiten des Forum bereits vorhanden, nur die Suche danach kann schwierig werden!  :roll:
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Sven L.

und wenn einer von uns mal mit einer Ecxel-datei anfängt und jeder der was im Forum findet dieses ergänzt, würdest du dann die eine oder andere fehlende Angabe ergänzenn?
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


_________________________________
Solange man seinen Gegner nicht bezwungen hat, läuft man Gefahr, selbst bezwungen zu werden.
Clausewitz - Vom Kriege

Peter K.

... nach Möglichkeit natürlich gerne!
Ich schreibe aber hier auch gleich dazu, dass ich die nächsten Tag nur sporadisch und kurz on sein kann ...
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Huszar

Hallo,

Was ich aus meinen Büchern und aus dem Forum zusammentragen konnte (ohne besonders stark zu suchen).

mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Kajot

Und was ist mit der Bewaffnung?
Die Rede ist ja von einem kleineren Zerstörer. Da würde ich mal in die Runde werfen, auf einen T-Rohrsatz zu verzichten und stattdessen in Flak zu investieren.

Matrose71

Da ich die Bewaffnung der FT39 vorgesehen habe, ist das erstmal nicht entscheidend, da die 10.5cm ein Seeziel und Flak Geschütz war, anders als die 12,7cm SK 34, die es durch ihre Türme nur als reines Seezielgeschütz gab. Die Lafetten auf den FT39 hatten eine Rohrerhöhung von 70°.

http://www.navweaps.com/Weapons/WNGER_41-45_skc32.htm
Viele Grüße

Carsten

Huszar

Hallo,

3 oder 4 T-Rohre sind für einen Zerstörer doch recht mickrig... Auch könnte man 1935 herum absolut nicht abschätzen, wasfür GEfahr die Fliegerei bringt.  :wink:

mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Kajot

Laut Lexikon der Wehrmacht:

"Ein schon seit den 30er Jahren im Einsatz befindliches Geschütz war die 10,5-cm-SK C/32. Sie diente hauptsächlich als See- und Flugabwehrgeschütz. Da diese Kanone nie zum Einbau auf Zerstörern vorgesehen war, erhielt nur »Z 31« als Notbehelf für die zerstörte 10,5-cm-SK C/32. Die Kanone war nur bedingt für die Flugabwehr geeignet, die Bedienung fand hinter einem dreiseitigen Schutzschild Deckung. Die Mündungsgeschwindigkeit betrug 785 m/Sek., die Rohrlänge betrug 4.740 mm. Die maximale Reichweite betrug horizontal 15.175 m. Das Geschütz war mit Lafette 6.750 kg schwer."

http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Waffen/Zgeschutz.htm

Matrose71

Zitat von: Kajot am 18 Oktober 2014, 12:20:11
Laut Lexikon der Wehrmacht:

"Ein schon seit den 30er Jahren im Einsatz befindliches Geschütz war die 10,5-cm-SK C/32. Sie diente hauptsächlich als See- und Flugabwehrgeschütz. Da diese Kanone nie zum Einbau auf Zerstörern vorgesehen war, erhielt nur »Z 31« als Notbehelf für die zerstörte 10,5-cm-SK C/32. Die Kanone war nur bedingt für die Flugabwehr geeignet, die Bedienung fand hinter einem dreiseitigen Schutzschild Deckung. Die Mündungsgeschwindigkeit betrug 785 m/Sek., die Rohrlänge betrug 4.740 mm. Die maximale Reichweite betrug horizontal 15.175 m. Das Geschütz war mit Lafette 6.750 kg schwer."

http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Waffen/Zgeschutz.htm

Hast du diesen Thread verfolgt?
Diese Geschütze waren auf den Flottentorpedobooten 1939 eingebaut.
Diese erhielten extra die MPL C/32ge Lafette, die als einzige eine Rohrerhöhung von 70° Grad hatten
Die FT39 stellten kleine bis mittlere Zerstörer dar und operierten 1942-1944 im Kanal und in der Biskaya und dort wurden die Geschütze als Seeziel- und Flakgeschütz erfolgreich im Einsatz benutzt.
Viele Grüße

Carsten

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