US Navy muss wieder ran an den Feind

[Ulrich Rudofsky]

Obwohl die Politiker hier hoffen, daß Grausamkeit mit grausamer Vergeltung gestoppt werden könnte, hat wieder ein Krieg (Weltkrieg?) ohne vorhersehbares Ende begonnen.   Hier ist ein Update mit Videos.  http://intercepts.defensenews.com/2014/09/pounding-isis-from-the-air-from-the-sea/   

Eins scheint klar zu sein: die US Navy muss wieder ran an den Feind......aber wie wird der einsame Einsatz weiter gehen?   

[Big A]

aber wie wird der einsame Einsatz weiter gehen?   

Nun, einsam, ich weiß nicht, sind ja doch ein paar Nationen beteiligt. Vielleicht (noch) keine andere Marine, aber sonst schon.
Frage mich in diesem Zusammenhang, wo denn die anderen großen Länder in der Sache "IS" stehen, weder von Rußland noch von China ist was zu sehen oder hören. Warum eigentlich? Oder können die nicht?

Axel

[Ulrich Rudofsky]

Meiner Ansicht nach, sind auch die Saudis, Russen, Iraner und Türken in großer Gefahr. 

[Big A]

Stimmt, aber wer soll wieder die Kohlen aus dem Feuer holen und sich dann gegebenenfalls wieder den Zorn der Welt aufladen und sich beschimpfen lassen...


Axel

[lafet944]

Einige Typen der eingesetzten Fluggeräte erstaunen mich: F-22 und EA-6
Für den Einsatz gegen ISIS scheint mir das nicht unbedingt das zweckmäßigste Gerät zu sein.

Gibt es einen konkreten Anlass für deren Einsatz oder ist das reine Routine?

Oder hat ISIS inzwischen auch SA-11 (Buk-1M) operational?? Das System soll ja nach Meinung einiger sogar von Amateuren bedienbar sein. 

Viele Grüße

[Big A]

Die F-22 Raptor wird wohl eingesetzt, weil sie ihre operationale Einsatzfähigkeit nach den immensen Kosten(~steigerungen ) nachweisen soll.
Die EA-6B Growler ist immer Bestandteil von "Strike-Packages", denn wenn man sich Ein- und Abflugrouten betrachtet, do führen diese nicht unbedingt über das, was ich als befreundetes oder sicheres Gelände bezeichnen würde.
In der Tat kann "da unten" so einiges an Gerät herumstehen, und oft weiß man auch nicht, wer daneben steht...

Axel

[Kajot]

Obwohl die Politiker hier hoffen, daß Grausamkeit mit grausamer Vergeltung gestoppt werden könnte ...

Du solltest dich schon entscheiden: entweder Vergeltung oder Stoppen von Grausamkeiten. Beides zusammen widerspricht sich im semantischen Sinn.

Meines Erachtens würde keine Seite auch nur den Hauch eines Gedankens an Eingreifen verschwenden, wenn die Grausamkeiten der IS nicht derartig unfassbar wären.
Dass sich Russland und China einmal wieder nicht der Verantwortung stellen, entspricht ja deren alter Strategie. Irgendwann wird eine Cruise Missile schon Zivilisten treffen und dann kann man sich warnend oder protestierend in der UNO als friedfertiger Humanist oder Sachwalter der staatlichen Souveränität darstellen, was Lawrow ja gerade in  puncto Syrien praktiziert hat. (Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: ausgerechnet Lawrow schwadroniert über staatliche Souveränität.)
Das eigentliche Ziel ist doch immer dasselbe - wie Axel schon schrieb:
Die USA dürfen Verantwortung übernehmen und sich irgendwann die Hände dreckig machen, worauf man dann protestierend reagiert, um sie zu diskreditieren und damit sein eigenes Standing zu steigern.
Das funktioniert im großen Weltverband genau wie im Privatleben. Wer kennt sie denn nicht, die alles besser wissen und kritisieren, aber nie durch Handeln die Verantwortung übernehmen ...

[Trimmer]

Nun ich sehe alles etwas anders. Ich denke das der Versuch die IS mit Bomben zu stoppen wenig Erfolg bringt. Man kann eine Ideologie nicht so einfach " weg bomben ". Vielleicht den Vormarsch aufhalten aber auch das ist ungewiss. Wichtiger wäre es den Geldhahn erst mal zu verschließen - guter Ansatz da die Ölquellen - aber man liest und hört sehr wenig von den Hintermännern. Ferner sollte man sich mal die Frage stellen wo die Ursachen liegen - siehe Hunger und Elend in diesen Ländern, ungerechte Verteilung des Reichtums dieser Länder usw. also der Boden der solche Leute dann hervor bringt.
Die eine Gruppe von Menschen versucht aus diesem Teufelskreis auszubrechenund landet als Flüchtlinge in Europa - und die andere Gruppe versucht ebend mit Gewalt sich ihren Anteil an dem Stück Kuchen zu holen. Auch die IS ist nicht einfach mal "wie Kai aus der Kiste " entstanden, sie ist das Produkt einer langen Entwicklung in den afrikanischen Ländern welche wir Europäer aber bis dahin nicht wahrnehmen wollten.

Soweit mal mein Gedanke dazu

Gruß - Achim - Trimmer

[ede144]

Nun ich sehe alles etwas anders. Ich denke das der Versuch die IS mit Bomben zu stoppen wenig Erfolg bringt. Man kann eine Ideologie nicht so einfach " weg bomben

Meiner Meinung nach ist das ein psychologisches und soziologisches Problem. Dem Islam und dem gesamten arabischen Raum fehlt das was wir in Europa als Aufklärung bezeichnen. Geistig sind die eben noch im Mittelalter und da haben wir ähnliche Dinge aus ähnlichen Motiven getan.

Unser Problem ist halt, das wir das so nicht akzeptieren wollen und können. Aber letztendlich werden sich diese Dinge nur mit der Zeit lösen lassen und der Entwicklung der Bevölkerung also durch Bildung.

Das ist aber jenseits des Horizonts unserer Politiker und deshalb ist Afghanistan ja auch schief gelaufen.

[Trimmer]

Hallo ede - nun " geistig im Mittelalter " - also damit würde ich aber sehr vorsichtig umgehen. Gedacht sei hier nur mal an hervoragende Wissenschaftler und Baumeister welche aus diesem Kulturkreis hervor gegangen sind.

Gruß - Achim - Trimmer

[ede144]

Geistig im Mittelalter heißt nicht dumm, sondern bedeutet, das man sehr tief im Glauben verwurzelt ist, geringe Bildung hat und sehr leicht manipulierbar ist. Und das nicht als Individuum sondern als Gesellschaft.
Überlege mal welche Auswirkungen z. B. der dreißigjährige Krieg auf Deutschland hatte oder die Kreuzzüge und warum diese möglich wurden.

Oder glaubst du das Papst Franziskus heute noch zu einem Kreuzzug aufrufen könnte und z. B. die deutsche Kanzlerin durch einen Kirchenbann ihr Amt verlieren könnte?

[Kajot]

Hallo ede - nun " geistig im Mittelalter " - also damit würde ich aber sehr vorsichtig umgehen. Gedacht sei hier nur mal an hervoragende Wissenschaftler und Baumeister welche aus diesem Kulturkreis hervor gegangen sind.

Gruß - Achim - Trimmer

Allerdings hat sich die arabische Welt seit der Blütezeit des Mittelalters kaum weiterentwickelt, bzw. läuft dem sog. Westen hoffnungslos hinterher. Wie Ede schon schrieb: Französische Revolution, Aufklärung, industrielle Revolution etc. - all diese epochalen Schritte gab es in der arabischen Welt nicht, so dass sich die Schere zum Westen immer weiter öffnete. Bestes Indiz dafür: Schau Dir mal an, welches arabische Land in der Zeit um den 1. Weltkrieg herum nicht von euroäischen Staaten abhängig war.

Aber zurück zur IS:
Wie im Spiegel beschrieben, sprechen die Werber der IS in Deutschland in Form von Salafisten vor allem labile und geistig schlichte, junge Männer an - meistens aus der sog. Unterschicht. Und dieser eigentlich völlig religions- oder ideologiefreie Hintergrund macht die gesamte Sache so problematisch. Sie sammeln quasi die Opfer unserer kapitalistischen Gesellschaftsordnung, impfen ihnen ein simples Gut-Böse-Schema unter dem Deckmantel des Islam ein und machen aus ihnen nach und nach Kanonenfutter.
Das ist in den europäischen Ländern überall dasselbe Schema. Nur was kann man dagegen machen? Unsere Sozialgesetzgebung gerechter machen, unseren Kapitalismus bändigen etc.? All das wäre möglich, aber wann würde es wirken? Bzw. kann man junge Männer, die qua Geburt benachteiligt sind und nicht den Ehrgeiz besitzen, durch Bildung den sozialen Aufstieg zu schaffen, überhaupt vor so einer Hinwendung zu den Bauernfängern schützen? Ich wage es zu bezweifeln.
Die Hintergründe in den arabischen Ländern sehen sicherlich anders aus, sind aber letztlich auch auf das große Thema "Bildung" zurückzuführen. Und auf die Tatsache, dass es dort nirgendwo eine echte Demokratie gab, d.h. die Tradition der Diktatur und der Hörigkeit gegenüber allen möglichen Führern ist latent und stark vorhanden.

[Big A]

Die Hintergründe in den arabischen Ländern sehen sicherlich anders aus

Nicht übersehen darf man in diesem Zusammenhang auch die Hinterlassenschaften nach dem Zusammenbruch des osmanischen Reiches und in der Folge die Aufteilung der gsamten Region unter den Kolonialmächten. Die in Folge der Emanzipation dieser Länder erfolgte Grenzziehung hatte in der Regel nichts mit der ethnischen Zugehörigkeit zu (Volks-)stämmen u/o Demoniation zu tun, sondern folgte den übernommenen Einflußsphären.

Hier kommt eine Suppe aus vielen ungesunden Ingredienzien zusammen, welche niemandem schmecken kann.

Interessanterweise lehnen die fundamentalistischen Kräfte (ich möchte sie nicht als "islamisch" bezeichnen) ja jeglichen westlichen Einfluß und Denkschemata ab, nutzen aber die Technologie - seien es Waffen oder Informationstechnologie - ohne jede Hemmung. Ein merkwürdiger Widerspruch, wie ich finde.

Axel

[Redfive]

Interessanterweise lehnen die fundamentalistischen Kräfte (ich möchte sie nicht als "islamisch" bezeichnen) ja jeglichen westlichen Einfluß und Denkschemata ab, nutzen aber die Technologie - seinen es Waffen oder Informationstechnologie - ohne jede Hemmung. Ein merkwürdiger Widerspruch, wie ich finde.

@ Axel,

kennst das nicht? Wasser predigen, Wein saufen.
Gab es das nicht auch bei uns, in der westlichen Welt, ist nur schon ein paar Jahrhunderte zurück.

Gruß
Sven 

[Trimmer]

Sven - gab ?? " Wer da frei ....... der werfe den ersten Stein "

Gruß - Achim - Trimmer