Britische U-Boote sollen neue Navigationssysteme bekommen.

Begonnen von Albatros, 08 Juni 2014, 18:05:29

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Albatros

War die Navigation unter Wasser, also ohne GPS, nach 24 Stunden auf einen Kilometer genau , soll dies mit dem neuen System bei einem Meter liegen.

http://www.golem.de/news/navigation-britische-u-boote-sollen-quantennavigation-bekommen-1405-106496.html

:MG:

Manfred

Baunummer 509

Is super, dann rasseln sie auch nicht mehr so oft auf irgendwelche Felsen  top

Elektroheizer

Naja, deutsche Minensucher schaffen das auch so...  :MV:
Ich habe das Grauen gesehn

The Voice

Moin!
Ganz verstehe ich immer noch nicht, wie dieses System die Strömung und den daraus resultierenden Versatz berechnen soll?  :|

Gruß: Uwe
In God we trust - all others we track

der erste

Tolle Sache. Also gibt es erst britische U-Boote seit es GPS gibt? Wie haben die denn vorher navigiert? Ach so, wahrscheinlich mit Hilfe von Felsen. :O/Y :-D

Tostan

Zitat von: der erste am 09 Juni 2014, 19:09:27
Tolle Sache. Also gibt es erst britische U-Boote seit es GPS gibt?

Der Witz ist doch, dass GPS nicht funktioniert - nicht unter Wasser. Die Sonne und die Sterne sieht man da auch nicht. Die meisten Funkfrequenzen sind auch "tot" (außer teilweise VLF/ELF). Am Grund kann man sich auch nicht orientieren, zumindest nicht ohne sich zu verraten(aktives Sonar). Da bleibt nicht mehr viel übrig wonach man navigieren kann. 1km nach 24h ist da schon richtig gut, 1m ist wirklich extrem!

Erstaunlich, das so was veröffentlicht wird und nicht unter Ultra Top Secret läuft! Also schon allein die Nachricht, dass man daran arbeitet und dass die eigenen U-Boote demnächst so genau navigieren können.

Elektroheizer

Zitat von: The Voice am 09 Juni 2014, 19:04:33
Ganz verstehe ich immer noch nicht, wie dieses System die Strömung und den daraus resultierenden Versatz berechnen soll?
Wenn ich das richtig verstehe, funktioniert das wie eine Art Trägheitsnavigationssystem auf atomarer Ebene. Ob die Ortsveränderung durch Strömung oder Eigenantrieb erfolgt, sollte dabei keine Rolle spielen. Erklären kann ich das aber überhaupt nicht, Quantenmechanik, das ist einige Größenordnungen zu hoch für mich.
Ich habe das Grauen gesehn

olpe

Hallo,
Zitat von: Tostan am 09 Juni 2014, 22:38:55
Der Witz ist doch, dass GPS nicht funktioniert - nicht unter Wasser
... moderne U-Boote haben in ihren Kommunikations-Schleppantennen auch GPS-Empfänger ... siehe beispielhaft:

Zitat von: Elektroheizer am 09 Juni 2014, 23:10:46
Wenn ich das richtig verstehe, funktioniert das wie eine Art Trägheitsnavigationssystem auf atomarer Ebene
... das erscheint mir auch so, nur eben deutlich genauer ... In Sachen Genauigkeit war (und ist wohl bis Dato) ein INS-System (inertiales Navigationssystem) mit Laserkreisel 'gehobener Standard' ...
Grüsse
OLPE




Elektroheizer

Ich habe das Grauen gesehn

Urs Heßling

moin,

nun ja, auch GPS schützt vor Dummheit nicht, siehe Costa Concordia, USS Guardian usw. usw.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Tostan

Zitat von: olpe am 09 Juni 2014, 23:58:49
Hallo,
Zitat von: Tostan am 09 Juni 2014, 22:38:55
Der Witz ist doch, dass GPS nicht funktioniert - nicht unter Wasser
... moderne U-Boote haben in ihren Kommunikations-Schleppantennen auch GPS-Empfänger ... siehe beispielhaft:

Dafür muss die Antenne aber auch raus aus dem Wasser bzw. an die Oberfläche. Unter Wasser funktioniert es nun mal nicht, da die benötigten Frequenzen nicht durchkommen. Das schaffen nur extrem langwellige Frequenzen(VLF/ELF) und auch die nicht beliebig tief .... bei 15kHz(OMEGA(Navigation)) ist schon nach ca. 20-30m Schluss, 80Hz-Sendungen(Sanguine(Kommunikation)) schaffen es bis  250-300m - Da gibt es U-Boote die tiefer tauchen können. Beide Längstwellensender sind mittlerweile außer Betrieb.

Eine möglichst genaue Standortbestimmung ist ja nicht nur für die Navigation von Vorteil. auch die Flugkörper müssen erst mal wissen wo sie sind, bevor sie drüber "nachdenken" können wie sie da hin kommen wo sie hin sollen. Und da ist ein möglichst von äußeren Faktoren unabhängiges genaues Positionssystem wichtig. Stichwort Zweitschlagfähigkeit - Ob GPS nach einem atomaren Schlag noch arbeitet?



[/list]

olpe

Zitat von: Tostan am 12 Juni 2014, 07:39:23
Dafür muss die Antenne aber auch raus aus dem Wasser bzw. an die Oberfläche ...
Hallo,
... ja, in der Tat, das ist und bleibt bis Dato die Schwachstelle ... Für ein updating des Standortes ist der "Blick" über die Wasseroberfläche notwendig ... Mal schauen, was die britische Industrie auf die Beine stellen kann ... Es ist anzunehmen, dass in anderen Ländern an diesem Thema ebenfalls geforscht und entwickelt wird ... auch unter dem Aspekt eines Nichtfunktionierens des GPS - aus welchen Gründen auch immer ...
Grüsse
OLPE

lafet944

Offenbar hat die Absicht bis April diesen Jahres noch nicht zu Ergebnissen geführt:

http://www.dailymail.co.uk/news/article-3225912/Royal-Navy-admits-submarine-damaged-Irish-trawler.html

Auch die Befehlsstellen der Royal Navy und das Verteidungsministerium waren erst nach 5 Monaten in der Lage, das für den Zwischenfall in Frage kommende U-Boot zu orten.

Viele Grüße

Tostan

Zitat von: lafet944 am 10 September 2015, 08:45:59
Offenbar hat die Absicht bis April diesen Jahres noch nicht zu Ergebnissen geführt:

Naja, ist ja nicht die Schuld von Navigationssystemen wenn es zum Zusammenstoß mit einem anderne beweglichen Objekt kommt. So ein Fischtrawler ist halt auf keiner Seekarte eingezeichnet ....

Impressum & Datenschutzerklärung