Berechnung der Verdrängung eines Panamax Containerschiffes bzw Handymax Bulker

Begonnen von yacchan, 15 Januar 2014, 18:34:50

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yacchan

Moin allesamt, ich beschäftige mich momentan mit der Wirtschaftlichkeit von bestimmten Schiffstypen. Um den Schrottwert eines Container- oder Frachtschiffes (Bulkers) zu ermitteln ist das Leergewicht (Verdrängung im Salzwasser) ex Flüssigkeiten und Bunker des Schiffes maßgebend. Kann mir  netterweise jemand mit einer Formel zur "annäherungsweisen" Bestimmung der Verdrängung bei folgenden Schiffstypen helfen:
-Containerschiffe 2000-6000 TEU
-Bulker 60-82000 DWT
-Tanker Handysize. 
Bin für jede Hilfe Dankbar.

A.

Peter K.

ZitatFormel zur "annäherungsweisen" Bestimmung der Verdrängung

L x B x T x CB
Grüße aus Österreich
Peter K.

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Huszar

Hallo,

Wie schon Peter geschrieben hat. Müsstest halt CB (Block-Koeffizient) wissen, um die Verdrängung "annähernd" zu bestimmen. Unter 0,6 wird sich dieser aber nicht bewegen.

mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Peter K.

ZitatUnter 0,6 wird sich dieser aber nicht bewegen.
... Containerschiffe vielleicht schon!  :wink:
Grüße aus Österreich
Peter K.

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Huszar

Hallo, Peter,

Dieses moderne Krimskrams interessiert mich eher weniger, seh die Dingers, und denke mir, a, wie pott hässlich, b, wenn ich ein U-Boot-Fahrer wäre, würde ich mich über die grosse Tonnage freuen  :KS/:

Jetzt mal im Ernst:
meinste, dass die doch so schnittig sind? Immerhin ein rechteckiger Kasten mit etwas Rundungen vorne und hinten - Wulst jetzt vernachlässigend.

mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Peter K.

Dein Wert von 0,6 ist als Durchschnitt schon in Ordnung, denke ich mal. Andererseits sind diese Kästen ja auch auf speed gebaut und nicht nur auf TEU´s - somit billige ich als Schiffbaulaie dem Typ an sich schon CB-Werte zwischen 0,5 und 0,7 zu! Die "echten" Schiffbauer unter unseren Mitgliedern mögen mich bei Bedarf gerne korrigieren ...
Grüße aus Österreich
Peter K.

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Karsten

CB von 0,5 glaube ich nicht. Dann wäre ja das halbe Unterwasserschiff nur Wasser. (Ist das verständlich ausgedrückt???) Ich glaube eher 0,7 - 0,8. Aber ich bin kein Experte ...
Viele Grüße,

Karsten


Peter K.

... also etwa 0,6 bis 0,7!
DANKE für die Korrektur  top - ich meinte nur ´mal etwas von knapp über 0,5 bis ungefähr 0,7 bei SCHNEEKLUTH gelesen zu haben, aber da habe ich mich wohl geirrt ...
Grüße aus Österreich
Peter K.

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Jach

Sorry Peter, hab auf die Schnelle bei Schneekluth keine Werte für Contis gefunden. Wenn Du Dir aber die Schiffe von vor 30 Jahren im Vergleich zuheute anguckst, dann könnte es das erklären. Für einen aktuellen Daumenwert ist eine Völligkeit von 70% sicher nicht das Schlechteste.
Mit freundlichem Gruß

K. Jach

Peter K.

ZitatWenn Du Dir aber die Schiffe von vor 30 Jahren im Vergleich zuheute anguckst, dann könnte es das erklären.

Ich denke, das ist eine gute, treffende Erklärung! Danke für deine Mühe!  top ... gut, echte Schiffbauer an Bord zu haben!  :wink:

In der Zwischenzeit habe ich auch den exakten Wert gefunden, den ich da im Kopf hatte, nämlich CB = 0,52 bis 0,716 für ein Containerschiff.
Dabei beschreibt SCHNEEKLUTH allerdings ein bis dahin noch nicht veröffentlichtes Verfahren der TH Aachen zur Ermittlung des Rumpfstahlgewichtes von Containerschiffen mit Entwicklungsstand Anfang der achtziger Jahre, wobei das Schiff unter anderem eben einen CB in der oben genannten Bandbreite aufweisen musste.
Quelle: Schneekluth, Entwerfen von Schiffen, 3. Auflage, 1985, Seite 284
Grüße aus Österreich
Peter K.

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yacchan

Herzlichen Dank für die Antworten. Ein Problem jedoch bleibt, nämlich die der Blockkoeffizienten.  Der CON-Schiffbau hat sich massiv weiterentwickelt, ebenso Bulker und Tanker. Ein Beispiel:

CMA CGM Marco Polo: 16.020 TEU capacity

displacement: 396m*52,60m*16m*(0,65) = 220.746m3,
bei angegebenen max beladung von 187.625 DWT wäre das Stahlgewicht 33.121mt
bei 400 USD / mt entspräche dies  einem SCRAP Value von 13.2m USD

max displacement: 396m*52,60m*16m*(0,75) = 306.000m3,
bei angegebenen max beladung von 187.625 DWT wäre das Stahlgewicht 118.375mt
bei 400 USD / mt entspräche dies  einem SCRAP Value von 47.35m USD

Die Bandbreite macht bei alten kleinen schiffen nicht viel aus (1500 TEU) , da die Formel jedoch kubisch ist wird die Genauigkeit des Cb mit der Größe des Schiffes immer wichtiger ...

Gibt es eine Möglichkeit / quelle für typengenaue Cb-Koeffizienten?

Nochmals danke an alle

Langensiepen

Sehe ich es richtig, daß Sie an Hand des Gewichtes und dem Rohstoffpreis den "Schrottwert" ,also das was Sie von Abbrecher an Geld bekommen, errechnen wollen? Dat wird nix. Es spielen viele Fakturen eine Rolle. Wie da zum Beispiel die Kosten, die Sie abrechnen müssen: Zustand, fahrbereit, nicht fahrbereit, Von wo nach wo zu verbringen, Kanalgebühren, Behördenauflagen und -kosten . Besatzungskosten für Überfahrt usw.
Diese Kosten können Sie natürlich nicht Jahre vorher ermitteln. Der Schrottpreis ist zum dem von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich.Im Wissen darum gibt es Makler, die den Verkauf durchführen.  :-D
Wenn es Ihnen darum geht, zu erfahren was zur Zeit gezahlt wird, so schauen Sie in der internationalen Fachpresse nach. Dort werden neben Marktanalysen auch die Schiffe die zum Abbruch gehen mit allen Daten und dem Schrottpreis aufgeführt. Mit mal so eben tdw x $ ist es nicht getan.  :biggre:

yacchan

Ich bin vom Fach. Dererlei Kosten sind mir durchaus bewusst und im Detail bekannt ebenso die Broker in Persona. Mich interessiert der reine Schrottwert / dh. Stahlgewicht * USD / metrische tonne. Die "Fachpresse" misch leider vielfältige Dinge durcheinander i.e. 450 USD / lightweight ton ohne jedoch auf Maschine etc einzugehen, dieser wert ist mir zu ungenau.

Allgemein gilt die Formel:

Displacement max = Deadweight max + Lightweight; wobei

Lightweight = Steelstructure + Engine + Aufbauten + Anbauten; wobei

Engine: gewicht und preis= bekannt

Aufbauten: gewicht und preis= bekannt

Anbauten = dito

Mit der Angabe des typenspezifischen Blockkoeffizienten C(b) in Abhängigkeit vom verhältniss Lpp/B und B/D und der mir bekannten anderen preise wäre ich in der Lage das Gewicht der Stahlstruktur annähernd genug (fuer meine zwecke) zu berechnen.


... Trotzdem danke fuer die Hinweise. Y.

Langensiepen

Wenn Sie vom Fach sind wundert mich eigentlich was Sie hier fragen. Was soll denn Ihre "Formel" in der Praxis aussagen? Der Wert des Dampfers ist doch der den die Abbrecher zahlen und da ist doch Ihre Formel überhaupt nichts von Interesse. Wenn ich mein Auto zum Verschrotten gebe, dann will ich den "Preis" erfahren.Was soll es, wenn mir der Händler  kg nacktes Metall x € mitteilt ?  Oder?  :angel:

Die "Fachpresse" misch leider vielfältige Dinge durcheinander   versteh ich nicht. Die dort aufgeführten Preise sind die, die gezahlt worden sind. So war das jedenfalls noch bis 2010 herum. Vielleicht ist heute ja alles anders.

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