USS TUSCON – Turmanstrichschaden

Begonnen von Ulrich Rudofsky, 14 Januar 2014, 18:47:41

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Bugsierstefan

Moin Ulrich,

erst einmal viele Grüße in mein Lieblingsurlaubsland USA!

Ich denke, das kommt auch auf das Seegebiet an. Wenn man sich verschiedene Fangschiffe ansieht, welche Werftneu in das Nordmeer auslaufen und nach nur einem halben Jahr ähnlich abgenutzt aussehen.......
Zugegeben, ich weiß nicht, wo die Tucson operierte, aber könnte es da ähnlich sein?

Viele Grüße aus dem grauen Norddeutschland!

Stefan


Ulrich Rudofsky

Es sieht so aus als ob der Anstrich vom Turm vielleicht durch Kavitation abgerissen wurde.  Kavitation hat nicht nur mit Lärm von der Ubootschraube zu tun, aber trägt angeblich auch zum Scheuern des Turms und anderen Unterwassteilen bei.  Ist das möglich?
Ulrich Rudofsky

Baunummer 509

Hallo,

mein Wissen hierzu stammt (so glaube ich) aus dem Buch "Jagd auf roter Oktober" und ist als rudimentär zu bezeichnen.
Aber wenn ich mich recht entsinne bedeutet Kavitation, dass sich die Schraube schneller dreht als das sie umgebende Wasser und dass es dadurch zu Bläschenbildung kommt. Diese Bläschen zerfallen, verursachen im besten Falle Lärm, können im schlimmsten Falle die Schraube selbst aber beschädigen. Oder sogar zerstören, unbrauchbar machen?

Naja, falls ich richtig liegen sollte (hätte ich mal auf den Wiki Artikel verwiesen  :-D) dann wäre das durchaus denkbar.

RUDIGERA

Servus!

Ich denke das hat eher mit dem Einsatzgebiet zu tun( wie Stefan schrieb) Man stelle sich vor das Boot fährt öfters bei Eisgang vorgeflutet (ich glaube so nennt man das wenn nur der Turm über Wasser ist) dann kann´s schon mal Lackschäden geben. Der übrige Rumpf sieht ja nicht so mitgenommen aus !?

Gruß Gera
Gruß aus Österreich

Ulrich Rudofsky

Eine Anwendung vom Kavitationsprinzip wird zur Reinigung und Anstrichentfernung in Werften benutzt.  http://www.dynaflow-inc.com/Publications/pdf_documents/DevofDynaJetMarFoulRemoval.pdf 

Ist  bei voller Unterwasserfahrt Kavitation um den Ubootturm herum?
Ulrich Rudofsky

Shanghai

Lt. engl. Wiki tritt Kavitation sogar bei schnellen Fischen wie Delfinen auf. Koennte also theoretisch auch beim U-boot-Turm sein.
Auf dem 2. Bild scheint mir die Oberflaeche des Turms allerdings etwas wellig. Vielleicht ist der mit einem weichen schallabsorbierenden Material beschichtet und deshalb platzt die Farbe ab.
Bei schnellen Ueberwasserschiffen hat man aehnliche Effekte manchmal im Bereich des Stevens, von der Bugwelle verursacht. Ist aber keine Kavitation, die Bugwelle wirkt einfach wie ein Hochdruckreiniger.

Gruesse aus Shanghai  :-)

Baunummer 509

Zitat von: RUDIGERA am 16 Januar 2014, 18:53:55
...snip...
Man stelle sich vor das Boot fährt öfters bei Eisgang vorgeflutet (ich glaube so nennt man das wenn nur der Turm über Wasser ist) dann kann´s schon mal Lackschäden geben.
...snip...

Hallo,

meiner Vorstellung nach sieht das Einsatzprofil solcher Boote vor, so viel Zeit als möglich unter Wasser zu verbringen. Ich denke aufgetaucht wird nur beim Ein- bzw. Auslaufen, bei besonderen Anlässen (Personaltransfer usw.) oder beim medienwirksamem Auftauchen durch eine geschlossene Eisdecke. Letzteres halte ich für eher selten. Vorgeflutet marschieren ist bei den Möglichkeiten der Sensoren heutzutage für mich ein Relikt aus alten Tagen. Oder irre ich hier? Ich denke es ist entweder doch Kavitation am Turm, oder dort werden aus bestimmten Gründen andere Gummimatten für die Geräuschdämmung verwendet, an denen die Farbe nicht gut haftet.
Wobei ich mich jetzt nicht erinnern kann dass die Türme der amerikanischen Boote immer schon so aussahen.

http://www.usnavy-schiffspost.de/tag/norfolk/page/3/
(ganz unten)

Hier z.B. sieht der Turm von USS ALBANY noch recht passabel aus. Dabei gehe ich bei der Auflistung der besuchten Häfen davon aus, dass das Auslaufdatum der August 2012 gewesen sein muss.

Man könnte mal ein paar Fotos raussuchen. Betrifft das vielleicht doch eher im Pazifik eingesetzte Boote? Vielleicht liegt es doch am Einsatzgebiet?

Verwirrung!  :-D

RUDIGERA

#8
Hallo JotDora!

Ja klar laufen die Boote nicht mehr viele Meilen an der Oberfläche, aber Ein-und Auslaufen oder in untiefen Verkehrsgebieten gibts ja noch ?
Kavitation am Turm tritt ja eher nur bei sehr hoher Fahrt auf und dann auch nur in Unterdruckbereichen, also eher im achteren Bereich ?? oder liege ich da ganz falsch??
Am besten wäre einen Techniker des Bootes Fragen :-D Vielleicht liest ja hier einer mit !? :wink:

Gruß Gera
Gruß aus Österreich

Ulrich Rudofsky

Wir brauchen einen Experten der uns Kavitation und Scherkräfte an Ubooten erklären kann.  Ich glaube nicht, das der Anstrich am Turm von Eis und Sand im Wasser zerkratzt wurde.   Harold, help! :O-_
Ulrich Rudofsky

R.B.

Was sich da abnutzt, dürfte kein Anstrich, sondern schalldämmende Matten auf der Außenhülle sein.

SonarM U29

Moin,

Kavitation am Turm schließe ich aus, da diese selbst diese Uboote bei Höchstfahrt nicht in den Bereich der Kavitation kommen.
Strömungsabrisse, bei denen auch Kavitation entstehen kann, kommen (wenn überhaupt) nur im achterlichen Bereich des Turms,
sowie an den Rudern und natürlich Schrauben vor.
Die schallabsorbierende Beschichtung bei diesem Uboot wird wahrscheinlich aus einer Farbe mit hohen Gummi Anteil bestehen.
Diese Farbe / Beschichtung, wird z.B. durch Eis (Auftauchen in nördlichen Regionen) oder durch starken Seegang ( Auftauchen bei Sturm) entsprechend
beschädigt.
Also, vergesst die mögliche Kavitation bei diesem Beispiel am Turm!

Grüße
SonarM U29
"Die Werftgarantie liegt bei 90 Metern. Naja, wir können auch tiefer. Irgendwann ist natürlich Schluss....."

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