Ausgabe 13 des Marine-Nachrichtenblattes (MNB)

Begonnen von AK Krieg zur See 1914-18, 06 Dezember 2013, 18:21:23

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Felix Schultz

Hallo zusammen,

sehr schönes Heft mit vielen interessanten Artikeln, insbesondere auch die Einblicke in den Krieg 1877/78!

Ein paar Fragen habe ich hingegen zum Artikel "Der Verlust von S20"

1. Der Auftrag der Boote: Feindliche Monitore melden und bekämpfen. Aber wie sah es sonst aus? Durften die Boote, wie hier geschehen, feindlichen Seestreitkräften, wie hier geschehen, nachsetzen, und in welchem Umfang? Wurde die Absicht dies zu tun, überhaupt gemeldet? Davon steht im Artikel nichts, erst als man den Gegner korrekt idendifizierte, kam ann die FT-Meldung an Brügge ist es möglicherweise zunächst bewusst unterblieben, weil es nicht dem Auftrag entsprach, und bis zu einem gewissen Grad in "Eigeninitiative" gehandelt wurde?
2. Die andere hat Urs Hessling ja schon vorgegeben, war es militärisch sinnvoll, überhaupt dem Gegner nachzusetzen, auch wenn er "nur" aus 12 CMBs bestand? Der Einwand, dass diese ggf. wenden und selbst zum Angriff übergehen könnten, finde ich schon berechtigt, die Frage, ob die artilleristische Ausstattung zu schwach war, sollte vielmehr lauten, ob die 10,5-cm Geschütze zur Bekämpfung von CMBs geeignet waren. Ich meine eher nicht. War das Nachsetzen vielleicht vor dem Hintergrund zu sehen, dass man sich in Reichweite der eigenen Küstenartillerie in einer gewissen Sicherheit wähnte? Für die Briten war es jedenfalls ein vertretbares Risiko, eine Division Zerstörer hinter den Deutschen herzuschicken. Angesichts der Tatsache, dass in Flandern keine Deckungsstreitkräfte dahinterstehen konnten, sondern ggf. nur Flugzeuge, U-Boote und die mittlere Küstenartillerie zur Verfügung stand, war ja eigentlich ein Nachsetzen gleich welchem Gegner durchaus riskant, und die Tätigkeit der wertvollen Torpedoboote hätte sich eigentlich nur auf "Hit and Run"-Aktionen beschränken sollen.
3. Geht aus den Berichten hervor, ob der Wachoffizier Oberleutnant zur See Worms ebenfalls schon durch den ersten Treffer, zusammen mit dem Kommandanten Kapitänleutnant Giese, gefallen ist? Weil gleich Leutnant zur See Groß das Kommando übernommen hat?

Liebe Grüße

Langensiepen

#31
Herr ,,Schultz"
1)   Wenn man den gesamten Zeitraum vor Flandern betrachtet, so war es ,,von Fall zu Fall" so, daß man auf den Gegner zulief oder aber sich davon schlicht. Aufgabe war als Vorposten feindliche Bewegungen zu melden und bei ,,Gelegneheit" auch anzugreifen. Dies geschar gegen die Monitore einige Male. Das sichten der ,,CBM" ist wahrscheinlich sofort gemeldet worden. Die Funkunterlagen sind aber nicht mehr erhalten.

2)   Dazu hat Urs schon das richtige gesagt.

3)   Groß wird in Kenndnis der Lage die Führung übernommen haben.
      Man sollte aber nicht vergessen was in dieser Situationen an Bord abging.

Urs Heßling

moin,

ich habe zu meinen vorherigen drei Fragen noch eine hinzuzufügen:
Hießen die Küstenbatterien "Hertha" und "Kaiser Wilhelm II" so, weil sie die schwere Artillerie dieser außer Dienst gestellten Schiffe übernommen hatten ?

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Felix Schultz

Lieber Herr Langensiepen,

vielen Dank für die Rückmeldung.

Zum Thema Rettung von Überlebenden: Könnte man nüchtern betrachtet nicht davon ausgehen, dass es den Deutschen eigentlich ganz recht war, dass die Engländer nur 7 Mann mitgenommen haben, immerhin konnte man so abzüglich der Gefallenen die selbst geretteten Besatzungsmitglieder nach Genesung und Heimaturlaub doch größtenteils wieder einsetzen? Die Tatsache, dass man gewisse Vorgänge propagandistisch gerne ausgenutzt hat, besonders auf britischer Seite, bleibt davon ja unberührt.

Liebe Grüße


Langensiepen

Herr Schultz: Ich habe Urs gerade auf eine diesbezügliche "Nachfrage" mitgeteilt, das ich im Moment privat so eingespannt bin, das ich nur noch sporadisch ins Forum schaue.
Machen Sie es doch wie ich Ihnen vorgeschlagen habe. Machen Sie doch im Forum einen neune Beitrag betr. Ihrer Fragen auf. Es gibt bestimmt viele hier ( auch wenn es keine Historiker sind ) die zum Thema wertvolle Aussagen machen. Letztlich wird Herr Halina zudem schönen Bilder der betr. Boote heraus suchen. Ich hab erst einmal keine Zeit dafür. Gruß

Urs Heßling

#35
moin,

Zitat von: Urs Heßling am 28 Dezember 2013, 12:03:16
Hießen die Küstenbatterien "Hertha" und "Kaiser Wilhelm II" so, weil sie die schwere Artillerie dieser außer Dienst gestellten Schiffe übernommen hatten ?
tja. wikki  :| "Marinekorps Flandern" sagt dazu, daß dies bei zahlreichen Batterien der Fall war.

Bei "Kaiser Wilhelm" wohl nicht, da diese 30,5 cm-Geschütze hatte ..

Weiter mit Kritik und Lob, wie von Bernd gefordert:

Lob: Die Artikel "Minentreffer auf U 86" und "Bergung der Gneisenau" haben mir ausnehmend gut gefallen, besonders letzterer.

Kritik: Die Richtungsangabe "NzW 1/2 W" im ersten Artikel (Seite 16, Versenkung Atlantian) hätte man für Kompaßunkundige in "343o" umwandeln können.
Der Karte auf Seite 23 hätten die Markierungen 50o N, 60o N, 10o W und 0o auch nicht geschadet.

Gruß, Urs

"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

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