Piraten, Westafrika ist mittlerweile die gefährlichste Küste.

Begonnen von Albatros, 01 Dezember 2013, 20:09:29

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Albatros

Von Guinea über Sierra Leone, Liberia, Elfenbeinküste, Ghana, Togo, Benin bis Nigeria,nehmen die Piraten – Angriffe zu und werden immer brutaler.   
Obwohl hier im Gegensatz zu Somalia in den meisten oben genannten Staaten die Sicherheitskräfte nicht durch Bürgerkriege geschwächt sind und einige dieser Staaten auch über reichlich Einnahmen aus dem Erdölgeschäft ( Nigeria, Gabun, Ghana und andere Staaten am Golf von Guinea fördern täglich mehr als 3 Mio. Barrel Öl ) verfügen, sind sie scheinbar nicht in der Lage oder willens geeignete Maßnahmen zum Schutz der Schifffahrt zu unternehmen.
Ebenso lehnen die Staaten es ab das bewaffnete Sicherheitskräfte an Bord der Schiffe innerhalb ihrer Hoheitsgewässer sein dürfen.
Seemann sein macht glaube ich schon seit längerem, wenn überhaupt noch so zumindest auf einigen Fahrtgebieten, keinen Spaß mehr....... :O/S
http://www.welt.de/newsticker/bloomberg/article122229287/Piraten-auf-Beutezug-mit-AK-47-vor-Westafrika-gefaehrden-Oelexport.html

:MG:

Manfred

Trimmer

Hallo Manfred - wundert Dich das - also mich eigentlich nicht. An der Förderung des Öls verdienen sich u.a. Politiker und Militär dieser Länder eine "Goldene Nase " aber die Bevölkerung hat kaum etwas davon. Ja und frei nach dem Motto " Laß die arme Bevölkerung sich doch lieber dort ( Piraterie ) abreagieren als sich gegen uns zu wenden " unternimmt man einfach mal nichts - bzw. profitiert sogar noch fleißig mit.

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Albatros

Moin auch,

Vor Somalia wurde dieses Jahr kein Schiff gekidnappt, dagegen vor Westafrika  insgesamt 45 mit  132 Geiselnahmen. Und die Westafrikanische Piraten haben ein eigenes Geschäftsmodell entwickelt. Sie kommen mit kleinen Tankschiffen, pumpen Öl im Wert von drei bis fünf Millionen Dollar ab und verschwinden wieder.

http://www.ksta.de/wirtschaft/westafrika-piraten-auf-der-jagd-nach-oel,15187248,25516254.html

:MG:

Manfred

Big A

ZitatVor Somalia wurde dieses Jahr kein Schiff gekidnappt

Tja, warum wohl? Weil man endlich seit Mai 2012 "auf den Strand wirken darf" (trotz Geschrei gewisser Kreise) und somit das Geschäft für die Hintermänner einfach zu teuer und unrentabel wird. Auch Dhaus und Speedboote sowie Waffen kosten Geld...


Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Albatros

Acht Punkte die Piraten aus Somalia von denen in Westafrika unterscheiden.

http://www.nauticus24.de/was-piraten-in-somalia-und-nigeria-unterscheidet

Punkt fünf und acht sind nicht ganz uninteressant mal gelsesen zu haben!

:MG:

Manfred

Albatros


Albatros

Marine-Übung zur Piraterie-Bekämpfung vor Westafrika
20 Staaten, 36 Schiffe, Bilanz des Militärmanövers "Obangame Express" im Golf von Guinea.

http://www.dw.de/marine-%C3%BCbung-vor-westafrika-offenbart-m%C3%A4ngel/a-17589028

Die Bundesregierung will sich in Afrika stärker militärisch engagieren. In das Konzept passt das Manöver "Obangame Express" im Golf von Guinea, an dem sich die Deutsche Marine im großen Stil beteiligte.

Auf Deutscher Seite waren beteiligt, eine Fregatte (Hamburg (F-220), eine Korvette (Oldenburg (F-263) und zwei moderne Versorgungsschiffe (EGV Frankfurt am Main (A-1412) und EGV Bonn (A-1413) mit rund 670 Mann Besatzung waren beteiligt.
http://www.dw.de/westafrikas-marine-trainiert-mit-deutschen/a-17577196

Manöverstart mit Hindernissen
http://www.marine.de/portal/a/marine/!ut/p/c4/PYu9CsJAEITfaPdiocTOGBCvtNHYrckRFu8nbDYRxIf3rtAZGIb5GLxjdqSVR1JOkTzesOt5_3hBIAF66uK8d-A4zqTvXGj9rzNey31w0KfotKS6qJxzFNIkMCVRX8gikgnwgJ2p2sbszE_Vp7Yne7TbTd2emwtOIRy-Kz3LDw!!/

Vor der Küste Nigerias gefährden Schmuggler und Piraten die Schifffahrt
http://www.dw.de/jagd-auf-schmuggler-vor-nigerias-k%C3%BCste/a-17580503

:MG:

Manfred




Albatros

Westafrika aber auch Asien insbesondere Indonesien sind die neuen Hochburgen der Piraterie, dagegen haben vor Somalia die verschiedensten Maßnahmen Wirkung gezeigt.

Für Westafrika soll von der Leyen bereits Pläne für den Einsatz europäischer Seestreitkräfte in der Schublade haben.

http://www.badische-zeitung.de/wirtschaft-3/wo-sich-piraten-tummeln-die-gefahr-verlagert-sich--87940692.html

:MG:

Manfred



der erste

Ich denke mal nicht dass es so kommen wird. Die Marinen dort vor Ort sollten die Verantwortung wahrnehmen. Im letzten "Marineforum" war ein Artikel dazu.Man muss sich nicht immer in alles einmischen, nur weil man Flagge zeigen will oder soll. Somalia ist ein ganz anderer Hintergrund. Auch in den anderen Gebieten würden wir die Chinesen und Inder bei der Piratenbekämpfung sicherlich nur verwirren. Genau dieses war auch ein Thema  am letzten Mittwoch bei der Veranstaltung der Molinari- Stiftung des Bundeswehrverbandes in Rostock. Und ich glaube, die deutsche Marine hat ganz andere Probleme, als die Piratenbekämpfung.

t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Rheinmetall

Zitat von: Albatros am 01 Dezember 2013, 20:09:29

Obwohl hier im Gegensatz zu Somalia in den meisten oben genannten Staaten die Sicherheitskräfte nicht durch Bürgerkriege geschwächt sind und einige dieser Staaten auch über reichlich Einnahmen aus dem Erdölgeschäft ( Nigeria, Gabun, Ghana und andere Staaten am Golf von Guinea fördern täglich mehr als 3 Mio. Barrel Öl ) verfügen, sind sie scheinbar nicht in der Lage oder willens geeignete Maßnahmen zum Schutz der Schifffahrt zu unternehmen.
Ebenso lehnen die Staaten es ab das bewaffnete Sicherheitskräfte an Bord der Schiffe innerhalb ihrer Hoheitsgewässer sein dürfen.

Manfred

Okay, dass mit Westafrika ist mir neu.
Von derProblematik beim Horn von Afrika wusste ich, wobei dieses wegen der Passage des Suezkanal ja auch passiert werden muss.
Piraterie geht uns alle an, wobei es hier sich nicht um "kleine Banden" handelt, welche Nadelstiche versetzten, sondern hier volkswirtschaftliche Schäden verursachen.
Und dass diese Staaten mit den Piraten unter einer Decke stecken, erkennt man ja schon daran, das sie keine Sicherheitsmaßnahmen (wie bewaffnete Teams auf den Handelsschiffen) dulden.
Kann mir jemand aus dem Stehgreif sagen, wie weit hier die Hoheitsgewässer reichen (100 km) ???
Entsprechend müsste man dann andersweitig (politischen) Druck auf die besagten Länder ausüben, damit diese wiederum gegen die Piraten aktiv werden.

Matze
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

Benjamin

Zitat von: Rheinmetall am 10 April 2018, 13:32:36
Kann mir jemand aus dem Stehgreif sagen, wie weit hier die Hoheitsgewässer reichen (100 km) :?


Ja, ich zitiere mich mal selbst  ;D

Zitat
Die maritime Domäne wird reguliert durch eine Vielzahl an internationalen und nationalen Behörden oder behördenähnlichen Institutionen. Um Verantwortungsbereiche und Gerichtsbarkeit zwischen den Staaten und internationalen Einrichtungen wie die IMO zu regeln, haben sich die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen (UN) 1982 auf die United Nations Convention on the Law of the Sea (UNCLOS) geeinigt.
Diese Vereinbarung unterteilt die See in fünf verschiedene Zonen. Die Hoheitsgewässer (Territorial Sea) eines Landes erstrecken sich von der Küste 12 nautische Meilen (nm) seewärts. In dieser Zone gelten die Gesetze des jeweiligen Staates. Im Anschluss daran folgt die Anschlusszone (Contiguous Zone), die sich vom seeseitigen Ende der Hoheitsgewässer 12nm in internationale Gewässer erstreckt. Innerhalb dieser Zonen ist es angrenzenden Küstenstaaten erlaubt, dort fahrende Schiffe oder andere maritime Verkehrsobjekte im Rahmen ihrer eigenen Gerichtsbarkeit zu kontrollieren. Dieser Anschlusszone folgt eine ausschließliche Wirtschaftszone (Exclusive Economic Zone), die sich bis zu 200nm seewärts von der Küste erstreckt. Zudem gibt es die Zone Kontinentalschelf (Continental Shelf), die sich, gemessen am Grund des Meeres entweder bis zum Ende eines Kontinents oder bis zu 200nm von der Küste erstreckt. Abschließend gibt es noch die Hochsee Zone (High Sea), die alle Seegebiete umfasst, die außerhalb der vorherigen Zonen liegen. Diese Zone ist in keiner Weise von einem Land verwaltet, ist aber indirekt beeinflusst von internationalen Richtlinien

If there's more than one possible outcome of a job or task, and one of those outcomes will result in disaster or an undesirable consequence, then somebody will do it that way.

Rheinmetall

Hallo LI !

Vielen Dank für Deinen Exkurs.  top

Demnach können die Staaten nur bis zur 12 (nautischen) Meilen-Zone bestimmen, ob die betreffenden Schiffe mit bewaffneten Sicherheitspersonal besetzt sind, oder auch nicht.
Richtig ?

Beste Grüße,

Matze
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

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