"Glückliche" Schiffe

Begonnen von Big A, 06 November 2013, 07:08:54

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Big A

Moin!

Immer wieder kam es in der Geschichte der Seekriegsführung vor, dass bestimmten Einheiten der Ruf anhing, besonders ,,glücklich" zu sein.

Zwei japanische Zerstörer fallen in die Kategorie , einer davon war die Shigure der Shiratsuyu-Klasse. Etwa 108 m lang, 34 kn schnell und mit 5 x 5' Geschützen sowie 8 Torpedorohren ausgestattet war sie ein typischer Vertreter des japanischen Zerstörerbaus.
Sie nahm an zahlreichen Gefechten insbesondere um die Salomoneninseln teil und war drei Mal (!) das einzige überlebende Schiff. Dennoch galt es nicht als böses Omen, sie im Verband zu haben.

Auch im Leyte-Golf überlebte nur Shigure  die Schlacht in der Surigao-Straße. Erst am 24. Januar 1945 wurde die Glückssträhne beendet als das US-U-Boot Blackfin sie versenkte.

Wesentlich mehr Glück hatte der Zerstörer Yukikaze der Kagero-Klasse.
Yukikaze war während des gesamten Krieges an nahezu allen Schauplätzen im Einsatz, legte dabei über 10.000 sm unter Gefechtsbedingungen zurück und hat nie auch nur einen Treffer abbekommen oder einen Mann verloren.
Nach dem Krieg ging sie als Reparation nach China und fuhr noch bis 1970 als Tang Yan weiter!

Als Gegenbeispiel könnte man die Shinano nennen, die nach nur 10 Tagen im Dienst vor der japanischen Küste versenkt wurde, ehe sie überhaupt je die Chance hatte in den Einsatz zu gehen.

Meine Frage nun, gibt es auch in anderen Marinen Beispiele für solche Schiffe, die selbst aus dem dicksten Schlamassel herauskamen und daher auch "glücklich" gelten können?

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Urs Heßling

#1
moin, Axel,

schönes Thread-Thema top

US Navy
http://www.ussfletcher.org/stories/luckiest.html  , und
Lees (your "favourite man") USS WASHINGTON, immer im Gefecht, keinen Mann verloren.

Royal Navy
http://en.wikipedia.org/wiki/HMS_Jervis_(F00) (nach unten scrollen)

Kriegsmarine
Die ADMIRAL SCHEER hatte den Ruf eines glückhaften Schiffs (im Gegensatz zum "Pechvogel" DEUTSCHLAND/LÜTZOW).

Italienische Marine
Obwohl nicht ausdrücklich als "glückliches Schiff" bezeichnet, wäre dieses mein Favorit
http://it.wikipedia.org/wiki/Alfredo_Oriani_(cacciatorpediniere)
Bei fast allem dabei (incl. Matapan), ohne Schäden

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Spee

Servus,

USS "Massachusetts", keinen Toten während des gesamten Kriegseinsatzes (deshalb wohl "Big Mamie").
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

t-geronimo

Bei der Kriegsmarine gab es auch Stimmen, die Prinz Eugen diese Bezeichnung verliehen - trotz des Bombentreffers in Brest und des Torpedotreffers bei der Norwegen-Überführung.
Vermutlich, weil sie den Krieg überlebte.

Meine Wahl wäre auch Admiral Scheer.
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Albatros

U-48 vielleicht, es war nicht nur das wahrscheinlich  erfolgreichste Deutsche Uboot im WK II, (Indienststellung 22. April 1939, am 3. Mai 1945 im Rahmen der Operation Regenbogen bei Neustadt im Hafenbereich selbst versenkt.) sondern U 48 hatte auf seinen 12 Feindfahrten und darüber hinaus während seiner gesamten Dienstzeit keine Toten zu beklagen. 

:MG:

Manfred

Rheinmetall

Zitat von: t-geronimo am 06 November 2013, 09:20:12
Bei der Kriegsmarine gab es auch Stimmen, die Prinz Eugen diese Bezeichnung verliehen - trotz des Bombentreffers in Brest und des Torpedotreffers bei der Norwegen-Überführung.

Der Prinz hatte während seiner Dienstzeit 115 Mann als Verlust zu beklagen.
Darunter zwei Suizide und einen durch Kriegsgericht...

Bei den U-Booten bin ich selbiger Meinung wie Albatros, U 48 (Typ VII B) war das erfolgreichste deutsche U-Boot des Krieges mit dem sehr fähigen und äußerst beliebten Kommandanten Herbert "Vaddi" Schultze, der das Boot auf acht Feindfahrten führte.

Rheinmetall
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

Big A

Das geht ja, wie bei uns üblich :MG: :-D ab wie nix!

Vielen Dank für die Hinweise, lese mich mal ein...

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Ritchie

Die Washington kollidierte im Februar 44 mit der Indiana, verlor den Bug und 6 Mann.

Grüße

Ritchie

suhren564

Hallo,

U 48 ist ja ganz okay, aber wurde ja schon am 21.06.1941 aus der "Front" abgezogen und blieb dann bis Kriegsende Schulboot. Es war also keine 2 Jahre Frontboot.

Persönlich sehe ich da eher U 333 unter Cremer (Fiedler hatte nicht sein Glück) als "Glücksboot" bzw. "Stehaufmännchenboot". "Ali Wrack" brachte sein Boot, trotz aller Schäden und militärischer Unterlegenheit immer sicher in seinen Hafen zurück.
Gruß Ulf

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... 
Erich Kästner

Urs Heßling

moin,

als altem Schnellbootsfahrer fallen mir folgende nicht so genannte, aber nichtsdestotrotz glückhafte "Kriegs-Überlebende" ein
1) Torpedoboot T 23
- versenkte den Kreuzer "Charybdis"
- überlebte das verhängnisvolle Biskaya-Gefecht am 28.12.1943 und als einziges Boot die Katastrophe der 6. T-Flottille am 18.8.44 in der Narwa-Bucht.

(2) Schnellboot S 30
- i.D. November 1939
- Erfolge unter OLtzS Feldt (RK)
- 11/41-1/42 Verlegung ins Mittelmeer
- Erfolg gegen PEDESTAL
- überlebte knapp 3 1/2 Jahre Einsatz im Mittelmeer (als einziges Boot der 3. S-Fltl)

Gruß, Urs
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Teddy Suhren

Hai

Wäre es nicht schon genannt worden hätte ich auch U333 als erstes gesagt.
Z2 "GT" - wobei ich mir nicht sicher bin wo ich das her hab.

Warum Deutschland/ Lützow immer als Unglücksrabe der Flotte gehandelt wird kann mir mal jemand erklären. Prager schreibt (aus der Erinnerung) was von Zahnsalat im Getriebe und irgendwo festgerannt. Bomben vor Ibiza? Geleitzugdesaster? Das Heck wurde auch anderen weggeschossen. Durchgehalten hat sie auch bis kurz vor Kriegsende.
Hat Admiral Scheer nicht ein UBoot überrannt?
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Peter K.

ZitatHat Admiral Scheer nicht ein UBoot überrannt?

Ich weiss nur von ADMIRAL GRAF SPEE, das am 17.06.1938 mit U 35 kollidierte und dabei mit einer Schraube das Uboot ziemlich malträtierte!
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Teddy Suhren

 :|
Daneben - danke fürs verbessern. Die Unterlagen sind weit weg...
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Peter K.

... guckst du hier!
Ziemlich weit unten findet man auch einige interessante Bilder!
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Teddy Suhren link=topic=20571.msg230446#msg230446
Warum Deutschland/ Lützow immer als Unglücksrabe der Flotte gehandelt wird kann mir mal jemand erklären.
- kurze, relativ erfolglose Raiderfahrt im Herbst 1939,
- torpediert im April 1940, Reparaturen dauern so lange, daß die glückhafte Zeit der deutschen Überwasserkriegsschiffe als Raider (Herbst 40 - Frühjahr 41) verpaßt wird,
- torpediert im Juni 1941*, erneut lange Reparaturzeit in der Werft,
- Grundberührung im Juli 1942 beim Anmarsch zu Unternehmen "Rösselsprung" (PQ 17), wieder längere Reparaturzeit
- Fragwürdiger Einsatz bei "Regenbogen"

* war vielleicht auch Glück, da die Briten nach der "Bismarck"-Unternehmung hellwach waren

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

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