Kaiser-Wilhelm Kanal (Kiel canal) als Angriffsziel

Begonnen von bettika61, 28 Oktober 2013, 23:27:48

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Peter K.

es würde mir reichen zu lesen , wie lange die Sperrung des Kanals dauert, bzw. wann er wieder befahrbar war :

31.12.1940
ZitatDurchfahrt durch Kaiser-Wilhelm-Kanal jetzt für Fahrzeuge bis Zerstörergröße freigegeben.
02.01.1941
ZitatKaiser-Wilhelm-Kanal voraussichtlich am 06.01.1941 für größere Schiffe wieder passierbar.
07.01.1941
ZitatUnfallstelle KW-Kanal passierbar für Schiffe bis 11 m Breite und 5 m Tiefgang
11.01.1941
ZitatLage K.W.-Kanal: Passierbar für Schiffe bis 11 m Breite, 5 m Tiefgang. In zwei Tagen voraussichtlich Erweiterung auf 25 m Breite, 7 m Tiefgang. (siehe Meldung 1615 und 1722)
12.01.1941
ZitatDurchfahrt K.W.-Kanal unter bestimmten Vorsichtsmaßnahmen ab 12.01. 0900 freigegeben.
14.01.1941
ZitatDurchfahrt durch KW-Kanal für Schiffe bis 8 m Tiefgang und 25 m Breite freigegeben.
18.01.1941
Zitat... Innerhalb der nächsten drei Tage ist keine Änderung der Durchfahrtsverhältnisse zu erwarten.
20.01.1941
Zitat... in den nächsten drei Tage voraussichtlich keine Änderung der Lage für die Durchfahrt ...
23.01.1941
ZitatDurchfahrtsmöglichkeit innerhalb der nächsten drei Tage vorraussichtlich keine Änderung.
24.01.1941
ZitatIm Kaiser Wilhelm Kanal innerhalb der nächsten drei Tage keine Änderung bezüglich der Durchfahrtsmöglichkeit zu erwarten.
25.01.1941
ZitatIm Kaiser-Wilhelm-Kanal ist mit einer Änderung der Durchfahrtsverhältnisse in den nächsten drei Tagen nicht zu rechnen.
26.01.1941
ZitatIn den nächsten drei Tagen ist keine Änderung der Durchfahrtsverhältnisse zu erwarten.
27.01.1941
ZitatIn der Durchfahrtsmöglichkeit durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal ist für die nächsten drei Tage keine Änderung zu erwarten.
28.01.1941
ZitatInnerhalb der nächsten drei Tage keine Veränderung der Durchfahrtsverhältnisse.
29.01.1941
Zitat... mit einer Änderung der Durchfahrtsverhältnisse in den nächsten drei Tagen ist nicht zu rechnen.
30.01.1941
Zitat... in den nächsten drei Tagen keine Änderung in den Durchfahrtsverhältnissen zu erwarten.
31.01.1941
Zitat... in den nächsten drei Tagen keine Änderung in den Durchfahrtsverhältnissen zu erwarten.
01.02.1941
ZitatDie Arbeiten am Wrack im Kaiser Wilhelm Kanal lassen auch für die nächsten drei Tage keine Änderung der Durchfahrtsverhältnisse erwarten.
02.02.1941
ZitatKeine Änderung der Durchfahrtsverhältnisse in den nächsten drei Tagen zu erwarten.
04.02.1941
ZitatIm Kaiser Wilhelm Kanal ist auch für die nächsten Tage keine Änderung der Durchfahrtsverhältnisse zu erwarten.
05.02.1941
Zitat... innerhalb der nächsten drei Tage ist keine Änderung der Durchfahrtsverhältnisse zu erwarten.
07.02.1941
ZitatIm Kaiser Wilhelm Kanal ist bei Fortgang der Arbeiten ohne Zwischenfälle mit einer verbreiterten Durchfahrtslücke für den 10.02. zu rechnen.
08.02.1941
ZitatIm Kaiser Wilhelm-Kanal verzögern bei Sprengung am Wrack aufgetretene Schwierigkeiten die Hebung um einen Tag.
09.02.1941
ZitatBei planmäßigem Weiterverlauf der Arbeiten am Wrack im Kaiser Wilhelm Kanal ist für den 12.02. mit einer Verbreiterung der Durchfahrtsräume zu rechnen.
10.02.1941
ZitatVon den Arbeiten im Kaiser Wilhelm Kanal wird gemeldet, daß voraussichtlich ab 12.02. die verbreiterte Nordlücke benutzt werden kann.
11.02.1941
ZitatBei den Arbeiten am Wrack im Kaiser Wilhelm Kanal wurde festgestellt, daß das Heck noch in der Böschung festsitzt, so daß mit Änderung der Durchfahrtsverhältnisse für die nächsten drei Tage nicht zu rechnen ist.

Fortsetzung folgt ...

Quelle: KTB SKL
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Urs Heßling

servus, Peter,
:MG: top
18.01. - 10.02.41.. liest sich wie manche Regierungskommuniques ...  :ML: :MLL:

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

ede144

Können wir doch heute viel besser. Man denke nur an BER

bettika61

Hallo,
die Begründung für die schwierige Bergung ist im KTB KWK , (dank an Bernd und Andreas  :MG:)
zu finden:
Kälte und Eis erschwerten die Arbeiten, das Trennen und Sprengen des Schiff musste von Tauchern durchgeführt werden , die konnten nur kurze Zeit unter Wasser bleiben, die Luftzufuhrschläuche froren ein.
Stellungnahme Küstenbefehlshaber westliche Ostsee: Die Arbeiten am Wrack wären zum vollständigen Erliegen gekommen, wenn nicht Marinetaucher die erschöpften Taucher des Bergungsunternehmers bei den Spreng-und Taucharbeiten abgelöst hätten.

Was die Arbeiten so wichtig machte, die Schlachtschiffe Tirpitz und Bismarck gingen im März von Brunsbüttel durch den Kanal. Der Kanal wurde am 5.3.1941 wieder frei gegeben.
7.3. 1941 kam Bismarck, 11.3.1941 Tirpitz.
Hinweise , ob das schon länger geplant war und ob sie auf  Reede warten mussten habe ich im KTB nicht gefunden.

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Peter K.

... der Vollständigkeit halber:

12.02.1941
ZitatBei den Arbeiten am Wrack im Kaiser Wilhelm Kanal trat durch Beschädigung des Saugbaggers eine Verzögerung der Hebearbeiten ein. Abschleppversuch für den 13.02. beabsichtigt. Änderung der Durchfahrtsverhältnisse verschiebt sich entsprechend.
13.02.1941
ZitatKeine Änderung der Durchfahrtsverhältnisse in den nächsten drei Tagen zu erwarten.
14.02.1941
Zitat... Eine Änderung der Durchfahrtsverhältnisse für die nächsten drei Tage ist nicht zu erwarten.
15.02.1941
ZitatIm Kaiser Wilhelm Kanal ist neuer Hebeversuch am Wrack für den 17.02. beabsichtigt und bei Erfolg des Hebens mit einer Änderung der Durchfahrtsverhältnisse für den 18.02. zu rechnen.
16.02.1941
ZitatNach geglücktem Abschleppen (des Achterschiffes nach einem erfolgreichen Hebeversuch am 17.02.) ist Änderung der Durchfahrtsverhältnisse am 18.02. möglich.
19.02.1941
Zitat... Änderung der Durchfahrtsverhältnisse nicht vor dem 21.02.
20.02.1941
ZitatIm Kaiser Wilhelm Kanal wurde das Achterschiff des Wracks gehoben und im Schirnauer See abgesetzt. Die Durchfahrt ist für Schiffe von 18 m Breite und 8 m Tiefgang ab 21.02. freigegeben.
21.02.1941
ZitatWegen der Eislage sind für die Durchfahrt durch den Kanal zur Zeit nur beladene Schiffe mit über 8 kn Geschwindigkeit zugelassen.
23.02.1941
ZitatBei den Arbeiten am Wrack im Kaiser Wilhelm Kanal sind Schwierigkeiten beim Unterlegen der Hebetrossen entstanden. Zu deren Behebung die Durchfahrt vorübergehend auf Schiffe von höchstens 15 bzw. 17 m Breite und 7 bzw. 6 m Tiefgang beschränkt bleiben muss.
24.02.1941
ZitatFreigabe einer breiteren Durchfahrt voraussichtlich am 26.02.
01.03.1941
ZitatDurchfahrt voraussichtlich für Schiffe aller Größen in drei Tagen frei.
03.03.1941
ZitatZunächst keine Änderung der Durchfahrtsverhältnisse.
04.03.1941
ZitatSchiffahrt wird noch bis 07.03. morgens (durch erforderliche Baggerungen) behindert werden.
05.03.1941
ZitatDie Durchfahrt für Schiffe aller Größen ist unbehindert.

Quelle: KTB SKL
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

bettika61

Hallo Peter K.,
danke für die Ergänzung  :MG:,
dieser Unfall war offenbar "erfolgreicher"  wie jeder Mineneinsatz , kein Wunder wenn man an Sabotage  :? dachte .
KTB KWK
ZitatSoweit bisher durch Vernehmungen festgestellt ist,handelt es sich bei dem Zusammenstoß des finnischen Dampfers "Inga" mit dem dänischen Dampfer "Silkbeorg" nicht um einen Sabotageakt . Vor Wiederaufnahme des vollen Schiffsverkehrs wird die Frage geprüft, welche Folgerungen aus dem Unfall für den Kanalbetrieb zu ziehen sind..

ein Schiffsverlust durch Minen zu finden im HMA
ZitatAm 29.12.1940 sank der Dampfer ADRIANA im Kanal, infolge einer Explosion mittschiffs verursacht wahrscheinlich durch eine Mine. Am 30.12. gegen 1000 Uhr wurde das auf Strand gesetzte Schiff durch das Flugsicherungsschiff GUNTHER PLÜSCHOW entdeckt und die Besatzungsmitglieder in den Rettungsbooten geborgen.

Grüsse
Beate



Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

TD

Hallo Beate,

sah eben deinen Hinweis zum Verlust der ADRIANA und war gleich überrascht.

Bei Lazarettschiffen des zweiten Weltkrieges, ADRIANA war eines, habe ich immer einen
ganz besonderen Riecher für solche Daten.
Im Gröner waren dann auch diese Angaben:

Hermia (21.12.09) 4.2.10 als S/S Hermia; 1.9.40 i.D. Lazarettschiff; 21.11.40 re: Adriana: 29.12.40 + Elbe ~ Freiburg / Mine, Wrack später gesprengt.

Alle anderen Quellen sprachen auch von Unterelbe oder Freiburg an der Elbe.

Unten ist nun der Unfallbericht zu diese Dampfer eingefügt der genaue Angaben zum Untergang und Untergangsort angibt.

Ob die im Rettungsboot wartenden Besatzungsmitglieder nicht von der Wasserschutzpolizei gerettet wurden kann ich nicht genau sagen.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !


bettika61

Hallo Theo,
Du hast recht , es war in der Elbe,  top
auch im HMA können die Angaben mal ungenau sein  :MZ:,
bei der vielen Arbeit die da drin steckt  :MG:
als Anhang Auschnitt KTB KWK.

Hallo Axel,
tolle Seite, habe ich früher schon gesehen, die war dann mal weg, und nun wieder da mit vielen neue  "alten " Fotos . Das WSA hat offenbar ein reichhaltiges Archiv.

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Peter K.

... speziell die Bilder vom Bau der Schleusen sind toll!  top
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

redfort

Zitat von: bettika61 am 02 November 2013, 09:16:22
Hallo Theo,
Du hast recht , es war in der Elbe,  top
auch im HMA können die Angaben mal ungenau sein  :MZ: ,
bei der vielen Arbeit die da drin steckt  :MG:
Grüsse
Beate

So wurde jetzt berichtigt, Danke für eure Aufmerksamkeit, bei der Maße an Daten passiert dies mal.  :TT/( ::B)
Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

TD

Was sollst,

wer arbeitet macht Fehler,

Daumenlutscher können sich nur aus Versehen im Finger beißen !

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Urs Heßling

moin,

Zitat von: TD am 02 November 2013, 00:00:28
Unten ist nun der Unfallbericht zu diese Dampfer eingefügt der genaue Angaben zum Untergang und Untergangsort angibt.
.. und ein schönes Beispiel für "Schreibfehler" in Originalunterlagen enthält, die einen beim Recherchieren entnerven können ...
Einen Dampfer "Konsul Kort" gab es mW nicht, eine "Consul Cords" sehr wohl ...

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

TD

Hallo Urs,

das sind die alltäglichen Fehler n diesen Berichten.
In Seeamtsuntersuchungen werden diese dann sorgfältiger vermieden bzw. kommen nicht vor.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

bettika61

Zitat von: bettika61 am 01 November 2013, 22:44:15
Hallo Peter K.,
danke für die Ergänzung  :MG:,
dieser Unfall war offenbar "erfolgreicher"  wie jeder Mineneinsatz , kein Wunder wenn man an Sabotage  :? dachte .
KTB KWK
ZitatSoweit bisher durch Vernehmungen festgestellt ist,handelt es sich bei dem Zusammenstoß des finnischen Dampfers "Inga" mit dem dänischen Dampfer "Silkbeorg" nicht um einen Sabotageakt . Vor Wiederaufnahme des vollen Schiffsverkehrs wird die Frage geprüft, welche Folgerungen aus dem Unfall für den Kanalbetrieb zu ziehen sind..
Hallo,
im Protokoll des britischen War Cabinet vom 9.1.1941findet sich folgender Eintrag
ZitatWAR CABINET WEEKLY RESUME
(No. 71)of the NAVAL, MILITARY AND AIR SITUATION
from 12 noon January 2nd, to 12 noon January 9th,1941

Air Attacks on Enemy Territory in Europe..

Mining.
...A photographic reconnaissance of the Kiel Canal confirms the obstruction
reported therein and the presence of a vessel sunk across the canal can be seen.
I t was alleged by the Germans that the sinking took place as a result of a
collision, but this is so unlikely that, coupled with the fact that the sinking took
place at the exact position in the canal where a mine had been laid, it is considered that the blockage of the canal was a successful result of a mine-laying operation.

Quelle :The national archives Catalogue Reference: cab/66/14/29
ich halte es für ziemlich sicher , das damit die "INGA" gemeint war.
Die Briten wussten also von der Blockade des Kanals und buchten sie als ihren Erfolg.
Ist die Lage   der  abgeworfenen Minen  so gut dokumentiert, das man sie einem beschädigtem Schiff zuordnen kann?

In meinem KTB KWK fehlt leider der Zeitraum 16.12-22.12.1940,  :-( Kann den Zeitraum jemand ergänzen?

Der letzte dokumentierte Angriff im KTB KWK ist vom 13.12.1940, dort sind Brand- und Sprengbomben erwähnt sowie Minenabürfe Kieler Aussenförde und Hohwachter Bucht.

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

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