Seefliegerhorst und Fliegerhorst Bug auf Rügen

Begonnen von Eddy, 04 Oktober 2013, 18:50:09

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Hastei

#150
hallo,
ob es hier reinpasst , ich denke ja, wenn nicht, dann wo anders hin oder löschen.
Fand ich heute beim Kramen in alten Unterlagen.
Was heißt Vorschule ?
Gruß Hastei

Edit: HK unkenntlich gemacht

Eddy

Danke Hastei,
ein interessantes Dokument. Berufsförderung für Kampfbeobachter im Urlaub. Was es alles gab.
Mit den Bezeichnungen der Einheiten auf dem Bug bzw. der Schule direkt komme ich immer noch nicht klar. II. Kampfbeobachter-Vorschule kann ich nicht einordnen.
Eddy
Eddy von der großen Insel

"Tradition pflegen heißt nicht Asche aufbewahren sondern eine Flamme am Leben erhalten!"

Eddy

Ich möchte Euch hier einmal ein Formular des FH Bug vorstellen.
Eddy
Eddy von der großen Insel

"Tradition pflegen heißt nicht Asche aufbewahren sondern eine Flamme am Leben erhalten!"

redfort

Moin,
Kampfbeobachter-Vorschule ist nix anderes wie dieGrundkenntnisse zu vermitteln, die Eignung des Lehrgangsteilnehmer festzustellen und in die Technik der Flugzeugtypen zu vermitteln.Was nützt es einen zum Kampfbeobachter auszubilden wenn er nicht geeignet erscheint !Deshab diese Vorschule, so eine Art auswahlverfahren.
Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

Eddy

Danke Axel für die Erläuterung.
Wir haben, leider über Dritte, fünf neue Fotos erhalten. Die sollen auf dem Bug ca. 1941 gemacht worden sein. Ich kann das nicht so richtig glauben, da a) das Gelände im Hintergrund für mich nicht auf dem Bug ist und b) handelt es sich nach dem Wappen um ein Flugboot (Do 18?) der Küstenfliegergruppe 106, 2. Staffel. Denn diese Einheit war, nach meinem Wissenstand nicht auf dem Bug stationiert. Oder irre ich mich da. Die drei hier nicht gezeigten Fotos zeigen aber Gebäude in Dranske 1941, wo die Familie gewohnt hat. Das ganze haben  Angehörige des Oberfeldwebel Willi Hagen, der auf beiden Fotos zu sehen ist, im Fremdenverkehrsamt Dranske abgegeben. Und das Personal hinterfragt leider nicht genug.
Was meint Ihr dazu?
Eddy
Eddy von der großen Insel

"Tradition pflegen heißt nicht Asche aufbewahren sondern eine Flamme am Leben erhalten!"

redfort

#155
Hallo Eddy,

nach meinen Unterlagen gehörte Ofw. Willi Hagen  schon Anfang Dezember 1940 zur 3. / Kü.Fl.Gr. 906. Diese wurde in Cherbourg aus der 2. / Kü.Fl.Gr. 106 durch unbenennung gebildet.
Natürlich wurden auch die Maschinen Do 18 von dieser Einheit übernommen. Seit 02.1941 auf Norderney stationiert, zeitweise Einsätze in Norwegen. Am 03.09.1941 mit seiner Do 18 G abgeschossen. Vermisst.

Anhang was ich zu über Ofw. Hagen habe.
Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

Eddy

Danke Axel,
da muss ich mal versuchen die Bildgeben selbst zu kontaktieren. Irgend ein Zusammenhang muss es aber zu Dranske geben. Mal sehen ob es mir gelingt.
Eddy 
Eddy von der großen Insel

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Kawazaki

Moin Eddy,

bezüglich Deiner Mail habe ich am gestrigen Samstag mit unserem Vater gesprochen und nachfolgend einmal "runtergeschrieben" was er mir so alles erzählt hat.

Grob gesagt kann sich unser Vater nicht erinnern, dass es zu Zeiten der Zerstörung der Potez CAMS 161, im September 1944, Bombenangriffe auf Bug und Dranske gab.

Unser Vater war ab Anfang April 1943 (Beginn der Lehre zum zivilen Metallflugzeugbauer) auf dem Fliegerhorst sozusagen stationiert. Einquartiert war er in seinen ersten Monaten 1943 in den massiv gebauten Kasernengebäuden auf dem Südbug. Das waren ehemalige Soldatenunterkünfte, auf den Fluren befanden sich stabile Gewehrständer. Mit in den Gebäuden einquartiert war noch einige Monate in 1943 der Reichsarbeitsdienst. Unserem Vater nach gab es zu dieser Zeit keine Bombardierungen von Bug und Dranske.

Im Herbst 1943 wurde unser Vater mit anderen Lehrlingen in Baracken nahe des Seekranes umquartiert, in einer anderen Baracke gegenüber waren junge Frauen als Funkerinnen tätig. Später in 1944 wurde unser Vater mit anderen Lehrlingen dann ins Offizierskasino Dranske umquartiert. Unserem Vater nach gab es auch zu dieser Zeit keine Bombardierungen von Bug und Dranske.

In der letzten Nacht auf dem Bug (30.04.1945 / 01.05.1945)  kam ein Flugboot Do-18 vom Einsatz zurück. Dieses Flugboot hatte noch U-Boot Bomben dabei. Während des Verholens des Flugbootes, mittels Schwimmerwagen vom Wasser an Land, fiel eine Bombe vor Halle V herunter und explodierte. Es gab mehrere tote Soldaten/Zivilisten, unser Vater spürte diese Detonation bis ins Kasino nach Dranske. Am nächsten Morgen 01.05.1945 kam die Ausschiffung, erst nach Großenbrode (Fehmarn) und am 02.05.1945 weiter nach Kappeln (Schleswig-Holstein), im August 1945 kam unser Vater dann zurück nach Rügen.

Sowohl in der 2. Jahreshälfte 1945 als auch in der 1. Jahreshälfte 1946 musste unser Vater dann in 2 Etappen beim Abbau (Reparation) des Seekranes mitarbeiten, unter Leitung eines ehemaligen deutschen U-Boot Kommandants namens Mertens, die Aufsicht hatte ein russischer Kommandant namens Dobrowolski.

Es könnten aber durchaus Bomben in den Wieker Bodden gefallen sein. Irgendwann in 1944, den genauen Zeitpunkt weiß unser Vater nicht mehr, sahen er und andere auf dem Fliegerhorst einen brennenden 4-motorigen englischen Bomber im Tiefflug von Rügen kommend, er flog noch über Halle V und stürzte dann zwischen dem Bug und Hiddensee in die Ostsee, mit einem Motorboot "Schwalbe" wurden die beiden englischen Piloten geborgen und ins Hospital Dranske gebracht. Vielleicht wurden bei diesem Flugmanöver Bomben ausgeklinkt und sind dann in den Bodden gefallen.

Beigefügt sind ein paar Postkarten von unserem Vater.

Grüße in die Heimat,

Bodo


Eddy

#158
Zitat von: Kawazaki am 07 April 2019, 07:07:18
...
In der letzten Nacht auf dem Bug (30.04.1945 / 01.05.1945)  kam ein Flugboot Do-18 vom Einsatz zurück. Dieses Flugboot hatte noch U-Boot Bomben dabei. Während des Verholens des Flugbootes, mittels Schwimmerwagen vom Wasser an Land, fiel eine Bombe vor Halle V herunter und explodierte. Es gab mehrere tote Soldaten/Zivilisten, unser Vater spürte diese Detonation bis ins Kasino nach Dranske. Am nächsten Morgen 01.05.1945 kam die Ausschiffung, erst nach Großenbrode (Fehmarn) und am 02.05.1945 weiter nach Kappeln (Schleswig-Holstein), im August 1945 kam unser Vater dann zurück nach Rügen. ....

Danke Bodo für diese Informationen.
Diese Bombenexplosion in der Nacht 30.04./01.05.1945 ist uns auch so bekannt. Der Vater einer Dranskerin, inzwischen auch schon verstorben, war als Taucher auf dem Bug beschäftigt. Vater Hermann Spiering fuhr neben der Taucherei auch ein Motorboot, das zu diesem Zeitpunkt die BV 138 in den Förster-Hafen zur Ablaufbahn schleppte. Beim Entladen der Bomben geriet eine außer Kontrolle und explodierte, mit ihr die gesamte Munition. Das Flugzeug-, Boots- und Bodenpersonal, insgesamt 20 Personen wurden dabei getötet, darunter auch der Taucher Hermann Spiering. Die Landzunge zum Wieker Bodden und die südliche Seite der Halle V waren zerstört. 
Eine wichtige Antwort war für mich, dass keine Luftangriffe mit Bomben auf den Fliegerhorst erfolgt sind. Ein Abwurf hat wohl stattgefunden aber der war nicht zielgerichtet sondern es wurde eine oder zwei Bomben auf dem Rückflug "entsorgt", die nicht mehr mit nach Hause genommen werden sollten. Diese riesige Detonation am 01.05. in der Frühe war wohl das Ereignis was als Angriff von unserem Zeitzeugen gewertet wurde, zumal er auch den genauen Zeitpunkt nicht mehr weiß. Ich hänge mal zwei Bilder von schweren Taucher Hermann Spiering mit an (keine gute Qualität).
Eddy
Eddy von der großen Insel

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Deichkind

#159
Hallo,
ich bin neu im Forum, hoffe, daß ich alles richtig mache.
Der letzte Post ist in diesem Thread schon ziemlich lange her,würde mir wünschen, daß dies trotzdem noch jemand liest.
Ich würde nämlich die folgenden Fotos auch Bug zuordnen wollen (ein anderes Foto aus dem Konvolut zeigt in identischer Ansicht wie hier schon von eddy eingestellt den Seekran im Vordergrund und die Flak auf der Nordwache).
Vielleicht kann jemand etwas zu den Flugzeugtypen sagen? Das dritte Motiv zeigt zwei Flugbetriebsboote FlB 214 und 412. Wahrscheinlich zw. März und September 1939 aufgenommen, spätestes Datum wäre Nov 1941.
Das zweite Foto zeigt Flugzeuge, die mit dem Verbandskennzeichen/Kennung (?) der Fliegerwaffenschule-See versehen sind S6-E75 und eventuell S6-E5?. Im Schatten rechts steht noch eine größere Maschine. Typen sind mir unbekannt.
Das erste Foto liegt zeitlich davor, leider konnte ich die Kennung D-IUGA nicht nachweisen, genausowenig die Kennung D-OZOK. Letztere könnte eine Ju 34 sein, die ja auch schon als Typ in diesem Thread angesprochen wurde.
Über Hilfe bei der Identifizierung oder über weitere Hinweise würde ic hmich freuen.
Gruß,
Deichkind

Eddy

Hallo Deichkind,
super diese Aufnahmen, die ich alle dem Fliegerhorst Bug zuordne, denn auf zwei Fotos ist im Hinterland das Wieker Ufer zu sehen. Ich sehe mir die Bilder in Ruhe an und werde dann mitteilen wo auf dem Fliegerhorst die Fotos entstanden sind. Was ich schon sagen kann, es ist der Nordbug.
Bis denne
Eddy
Eddy von der großen Insel

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Deichkind

#161
Danke, Eddy!
Deichkind

Eddy

Hallo Deichkind,
die Auflösung der Fotos ist leider nicht so gut, um kleinere Details heraus zu finden. Aber die beiden Fl. B. 214 und 412 waren nur während der Zeit März bis November 1939 auf dem FH Bug direkt stationiert (siehe www.luftwaffe-zur-see.de). Auf dem Foto liegen sie nördliche Seite am Nordanleger des Fliegerhorstes. Schade das die Kennung des dritten Bootes nicht zu sehen ist. Das Foto mit der Ablaufbahn entstand ebenfalls im nördlichen Bereich und zwar an der Halle 3. Dieser Ausschnitt aus dem Foto, die W-34, ist ebenda. Die abgestellten drei Flugzeuge stehen meiner Meinung nach in der Ecke der Halle 4, Richtung Lazarett. ZU den Flugzeugtypen selbst sind hier die Spezialisten des Forums gefragt. Ich habe da nach wie vor Schwierigkeiten bei der Bestimmung. Fakt ist für mich, dass die Kennung S 6-... zur Fliegerwaffenschule (See) 1 und wahrscheinlich auch 2 gehörte, also Parow und Bug. Mehr kann ich dazu nicht erklären.
Eddy
Eddy von der großen Insel

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Deichkind

#163
Hallo Eddy,
vielen Dank für die Verortung der Fotos und den tollen Plan.. Stelle demnächst weitere mit losem Bezug zu Bug ein, sie zeigen vermutlich Angehörige der Schule. Nach der von Dir angegebenen Seite zu den Flugbetriebsbooten, die ich schon kannte, weil ich noch andere Flugbetriebsbootfotos habe, steht für das Fl Betriebsboot B214 eine Verlegung erst 05.11.1941, oder lese ich das falsch?
Schöne Grüße,
Deichkind

t-geronimo

Jein.
Sowohl die Datensätze bei Luftwaffe zur See als auch bei uns im HMA geben nur die bekannten Daten wieder.
Das bedeutet, dass z.B. in diesem Fall FLB 214 am 01.11.1939 auf Rügen war und am 05.11.1941 in Richtung Italien beordert wurde. Das kann, muß aber nicht bedeuten, dass das Boot während der ganzen Zwischenzeit auf Rügen war. Es kann genauso bedeuten, dass für die Zeit dazwischen nichts bekannt ist.
Beide Seiten stellen die bekannten Daten dar. Das bedeutet nicht, das dazwischen nicht graue Zonen sind, für die keine Informationen vorliegen.
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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