"Der Landser" wird eingestellt

Begonnen von t-geronimo, 13 September 2013, 18:46:54

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t-geronimo

Ich glaube, die meisten hier haben ihn schon mal gelesen. Nun wird die Reihe "Der Landser" nach über 50 Jahren eingestellt:

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Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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smutje505

Ja Thorsten nach 56 Jahren ist es nun Verherrlichung des NS-ja die Zeiten ändern sich.

Trimmer

Man muß es zur Kenntnis nehmen aber ob man es versteht :/DK: Ich habe auch durch den "Landser" einiges Material über den 2.WK  bekommen was ich sonst nicht hätte. Klar die Auflagezahlen gingen ständig zurück und das zählt wohl  für einen Verlag am meisten  aber einiges war in den Heften besser als bei einem gewissen Herrn K. und seine Sicht und da hat sich das Wiesenthal - Center ja auch nicht "gemeldet".
Hartmut - Verherrlichung der NS - Zeiten - dann setzt mal schnell alle Kriegs -Bücher welche von deutscher Seite sind auf den Index - könnte ja .......

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Hastei

Ja, so geht es eben. Diese Heftchen waren die einzigen "Quellen" über den Zweiten Weltkrieg, die ich mir damals von meinem kargen Taschengeld leisten konnte. Habe sie natürlich nie kritisch hinterfragt, wie sollte ich auch und warum.  Aber Verherrlichung der NS Zeit, ich weiß nicht , finde ich auch weit hergeholt. Ob ich wegen des Einstellens traurig bin. Bei weitem nicht. Die Reihe hat sich für mich schon sehr lange überlebt, ist nicht mehr zeitgemäß, denke ich mal.
Gruß Hastei

jockel

Nun ja, da die Bauer-Gruppe sich zur Zeit um den Einstieg bzw. Übernahme des britischen Senders "Absolute Radio" bemüht, befürchtete man offenbar einen Imageschaden und damit das Aus für das Geschäft mit den Briten.
Wenn das Simon-Wiesenthal-Center die Antisemitismuskeule schwingt, reagieren deutsche Politiker, Behörden etc. ohnehin mit vorauseilendem Gehorsam, denn die Reihe "Der Landser" sollte demnächst von der Bundesprüfstelle indiziert werden, das Ende wäre dann von amtlicher Seite gekommen.




Gruß
Klaus

TD

Hallo zusammen;

auch ich hatte, bevor ich mit 18 zum Bund ging eine Schublade voll LANDSER.

Der Inhalt reichte von totalen Blödsinn bis hin zu bersser wie das KTB.

Wenn ich an einen Landser zum Rückzug der Ziebgruppe auf der Donau denke, so kann nur Jemand schreiben der an höherer Stelle dabei gewesen ist.

Also, auch ich möchte diese Hefte nicht verteufeln, sie waren z.. bei den U-Boot- Ritterkreuzbänden die Grundlage zu meinen allerersten Verlustlisten welche ich lieber schrieb wie das agagaga usw. im Schreibmaschinenkurs.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

H.Bleichrodt

Zitat von: Trimmer am 13 September 2013, 19:03:52
Man muß es zur Kenntnis nehmen aber ob man es versteht :/DK:
Gruß - Achim - Trimmer


Dem kann ich mich nur anschließen

@Theo

Meine Schublade ist noch voll, aber das Schränkchen befindet sich auf dem Boden und es ist schon lange her das ich da mal hinein schaute :MZ:
Auf Sehrohrtiefe !

Matrose71

Auch Heute noch, wenn mir das Thema gefiel und nach kurzen anlesen, habe ich den einen oder anderen gekauft um 1 oder 2 Stunden im Zug tot zuschlagen. Ich werde den Landser an Deutschlands Bahnhöfen wirklich vermissen.
Viele Grüße

Carsten

Trimmer

#8
Genau wie es Theo geschrieben hat - man hat dort auch "Echtsachen " gefunden und für Leute wie mich, welche bis 1990 eigentlich nur an bestimmte, sehr einseitige Literatur ran gekommen sind war es eine Bereicherung. Ja und bei bestimmten Gebieten hat sich in meinen Augen daran auch nichts geändert - Gefechtsskizzen, Kartenmaterial aber auch Bilder von Panzern, Flugzeugen usw.
Immer gleich da die "Nazi-Keule " zu schwingen - in meinen Augen sehr fragwürdig auch wenn man heute feststellen kann das die jüngere Generation jetzt auch mal nachfragt - wo war Opa, was hat er gemacht, wo ist sein Grab. Also etwas was zumindest in den 50iger und 60iger Jahren noch ein Tabu bei vielen war.
Wie oft wird heute nach den KTBs gefragt weil man eine Antwort sucht. Nun sind aber die KTBs wenn noch vorhanden nicht bis hin zur Kompanie oder gar Zug aussage fähig. Im "Landser" fand man dann ebend auch Berichte aus der "ersten Reihe". Gut, auch schön gefärbt aber wer zwischen den Zeilen lesen kann und will ....     


Gruß - Achim - Trimmer 
 
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Matrose71

Wenn man den Landser verbieten will, kann man gleich auch alle Carells verbieten!
Ja ich weiß wer Carell war, dem­ent­spre­chend selektiv lese ich seine Bücher auch, genauso wie den Landser. Allerdings finde ich sowohl den Landser als auch Carell essentiell, um auch mal die deutsche Seite in rosa Farben darzustellen, beide stellen ein gesundes Gegengewicht zu mancher Sieger Literatur dar. Die "Vorteile" wurden von Trimmer schon anschaulich beschrieben.

Allerdings sollte man sich immer im klaren sein was man da liest.
Viele Grüße

Carsten

Baunummer 509

Hallo zusammen,

also ich habe noch nie einen Landser gelesen. Ich habe auf einem Flohmarkt mal reingeschaut und musste feststellen dass die dort verwendete Sprache nichts für mich ist. Ehrlich gesagt finde ich sie eher abstoßend und erinnert mich sehr stark an was man aus rechten Kreisen manchmal zu lesen bekommt. Mit dem heutigen Wissen über Geschichte und damalige Vorkommnisse konnte ich auch die dort publizierten Ansichten nicht teilen.

Ich kann dem Heftchen also nicht den nostalgischen Stempel aufdrücken (wenn der Landser Teil meiner Kindheit gewesen wäre, würde ich sicherlich auch anders reden) und finde es nicht bedauerlich dass es eingestellt wird. Für diejenigen unter euch die es gerne mal gelesen haben tut es mir aber leid.

Glasisch

Der Landser/SOS auch; ich habe neulich 2 Hefte, dei voellig neues, besseres Aussehen haben, u.a. ueber die Graf Zeppelin . Tja, es leeb die politische Korrekheit, es eigentlich verwuderlich, dass man den Landes so lange geduldet hat, und jetzt basta, keine  Glorifizierung diese Kriegsverbrecher, eigentlich schade, denn so schlimm waren sie auch nicht.... hier in PL konnte man sie auch auf dem Flohmarkt bekommen und keiner regte sich auf, naj, mein guter Kollege (WG) aus der DDR sagte mal noch ine Zeit der VRP - die Polen lassen alle Blumen bluehen.

Noch eins, das alles wissende und Hass speiende Wiesenthal - Zentrum bildet sich die Rolle eines Zensors in einem unabhaengigen Land zu spielen un diktieren, was gedruckt werden kann und was nicht, Leute wo leben wir, na ja in einer Euro - Kolchose,  unerhoert.....
,,Ruhe in den Telefonen. Denkt daran, daß auch in England auf jeden Mann eine Mutter wartet!" KzS Helmuth Brinkmann Kommandant der ,,Prinz Eugen"  in der Dänemarkstrasse am  24. Mai 1941, nachdem die ,,Hood" kurz davor explodiert worden war.

krelle

#12
Ja, da werden Erinnerungen wach.... auch deshalb, weil ich zu den "Autoren" gehöre und zwei Landser-Hefte verfasst habe. Der Chef-Redakteur war damals ganz aus dem Häuschen, als er mich nach Einsendung des ersten Manuskriptes (Minenschiff JUMINDA, "Tragödie vor San Stefano", 1997 publiziert) anrief und er mich nebenbei fragte, wie alt ich eigentlich sei. Tja, ein Kriegsteilnehmer war ich nicht..........  Ein bißchen stolz war ich schon, als ich im Bahnhofskiosk "meine" Landser-Ausgabe sah und ich kaufte mir gleich ein Heft, nicht wissend, dass ich am Tag darauf einen ganzen Karton voller Belegexemplare erhalten sollte. Auf dem KTB der 3. Geleitflottille bzw. des Minenschiffes JUMINDA basierend, darf ich guten Gewissens sagen, dass bei diesem "Roman" relativ wenig meiner Phantasie und das meiste der Wahrheit bzw. dem Kriegstagebuch entsprach. Nicht so gut fand ich damals, dass beim eingereichten Manuskript "Autor-Korrektur" nicht vorgesehen war. Ich erhielt mein Honorar und wusste nicht, was schließlich vom eigentlichen Manuskript "übrig" blieb. Ob nun etwas gekürzt,verändert oder ob "Dinge" hinzugefügt wurden, erfuhr ich erst nach Lesen "meines" gedruckten Landser-Großbands.  "Entsetzen" spürte ich u.a., als ich feststellte, dass aus dem Aufklarer des Kommandanten (von KKpt Brill) ein "Aufklärer" gemacht wurde.... das kommt dann dabei heraus, wenn eine von maritimen bzw. militärischen Sachen nicht viel verstehende Bürokraft meint, einen Rechtschreibfehler entdeckt zu haben und korrigieren zu müssen...

Wer auch immer nun die "Nazi-Keule" schwingt - den Schuh ziehe ich mir nicht an!
"Politische Korrektheit" geht nicht unbedingt konform mit der "Wahrheit".
Schämen sollten sich die "Geschichts-Verdreher", vor allem jene, die wider besseren Wissens Unwahrheiten verkünden bzw. weiter verbreiten.
Ich habe keinen Grund, mich "schuldig" zu fühlen!
Oder sollte ich es allein schon aus dem Grund, weil ich "Deutscher" bin???  :BangHead:

Der "Landser" bleibt in meiner Erinnerung - mit allen "guten" und "weniger guten" Ausgaben.

Violoncello

Ich sehe es wie Theo, Achim und Krelle:
Die undifferenzierte Einstufung einer Gruppe von Autoren oder einer Veröffentlichungsreihe in der Geschichts- oder "Geschichten-zur-Geschichtsschreibung" als "kriegsverherrlichend" birgt eine genau so hohe Irrtumswahrscheinlichkeit wie die unkritische Annahme, alle heute tätigen hauptberuflichen Geschichtswissenschaftler wären der Wahrheit und nichts als der Wahrheit verpflichtet. Beschäftigung mit geschichtlichen Themen bleibt zwangsläufig und trotz allen Bemühens um Objektivität mmer mehr oder weniger subjektiv und ggf. natürlich auch von Motivationen bestimmt, die vordergründig nicht gleich erkennbar sind.
Thorsten, danke für dieses wunderbare "Diskussionsthema"!
Gruß
Violoncello

RonnyM

...wie war das noch :? Der Nergerkuss wurde abgeschafft, Zigeuner-Schnitzel darf man nicht mehr bestellen und jetzt DER LANDSER... :-(

Hier in Deutschland wird von Aussen bestimmt was wir dürfen und was nicht. Was war noch mal am 05.05.1955 :?

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

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