Yom-Kippur-Krieg, das Seegefecht vor Latakia, Osa vs. Reshef, Styx vs. Gabriel

Begonnen von Albatros, 27 Mai 2013, 20:41:59

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2M3

Im bereits erwähnten Buch "Raketen über See" wird von mehreren sowj./russ. Experten die Vermutung geäußert, das bei Latakia auf Seiten der Israelis Hubschrauber im Einsatz waren, angeblich vier Maschinen, die von zwei Landungsbooten aus handelten. Mal theoretisch angenommen, da wäre was dran, welche Hubschraubertypen mit Nachtflugtauglichkeit (Radar) waren damals bei der isralischen Marine/Armee im Einsatz?

Im ebenfalls eingestellten Link http://www.ms-altmark-dsr.com/bordgeschichten/erlebnisbericht.html ist von Hubschraubergeräuschen und Düsenjägern die Rede

Zitat...Hubschraubergeräusche  sind  zu  vernehmen. Das  Röhren  auf  Reede  ist  zu einem  beängstigenden, überlauten  Dauerton  geworden. Dann  bricht  die  Hölle los......Ein  akustisch  vernehmbares  Gekurve  von  Schnellbooten  in  unmittelbarer  Nähe  unseres  Schiffes  vermittelt  die  Anwesenheit  mehrerer  Schiffseinheiten....

...Überlaute  Detonationen  explodierender  Raketen  und  dumpfe  Abschüsse wechseln  sich  vernehmbar  ab. Düsenjäger  sind  in  der  Luft. Ein  weiteres  Schiff  explodiert....

Nun kann es durchaus sein, das der Augen- und Ohrenzeuge das Dröhnen der Schnellbootmotoren fällschlicherweise als Hubschraubergeräusche lokalisiert hat. Aber die Sache mit den Hubschraubern wäre den Israelis doch zuzutrauen, oder?

Zumal sie später, um 1980, zwei Schnellboote der Saar 4.5-Klasse INS Geula und INS Aliya zu "Hubschrauberträgern" mit Hangar umbauten, welche 2004 nach Mexiko verkauft wurden.

http://en.wikipedia.org/wiki/File:Chochit.gif
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Israel_mexico_navy_ceremony.jpg

Die These mit den Hubschraubern war während meiner VM-Dienstzeit Gesprächsthema im Flottillen-Buschfunk.

Gruss Frank
Flottenschule Parow 78-79, Ausbildung Ari-leicht, 25mm 2M3/M110 und 30mm AK-230, 79-82 Ari-Maat 1. MSR Abteilung/1. Flottille Peenemünde auf Proj. 89.2 MSR-lang/Kondor-II

2M3

Zitat von: Albatros am 31 Mai 2013, 21:11:18...Das Gefecht selbst vor Latakia dauerte insgesamt 2 Stunden, das der Hafen Latakia selbst und dort auf Reede liegende Schiffe angegriffen wurden wie auf  der von Jong verlinkten Seite zur MS Altmark  berichtet wird, wird nicht erwähnt.

:MG:

Manfred

Der Angriff auf die auf Reede liegenden Schiffe erfolgte erst drei Tage später, am 10.Oktober.

Gruss Frank
Flottenschule Parow 78-79, Ausbildung Ari-leicht, 25mm 2M3/M110 und 30mm AK-230, 79-82 Ari-Maat 1. MSR Abteilung/1. Flottille Peenemünde auf Proj. 89.2 MSR-lang/Kondor-II

Albatros

Zitat von: 2M3 am 31 Mai 2013, 21:46:19
welche Hubschraubertypen mit Nachtflugtauglichkeit (Radar) waren damals bei der isralischen Marine/Armee im Einsatz?


Marinefliegerkräfte hatte Israel zu dem Zeitpunkt glaube ich nicht.
An Hubschraubern der Luftstreitkräfte waren 1972/73 vorhanden,
5 Aerspatiale Aloutte II
9 Aerospatiale S.A. 321
einige Bell 47G
25 Bell 205
10 Sikorsky HH-53C

Welche davon Nachtflugtauglichkeit (Radar) hatten........ :/DK:


:MG:

Manfred

Marinero

Zitat von: 2M3 am 31 Mai 2013, 21:46:19


Zitat...Hubschraubergeräusche  sind  zu  vernehmen. Das  Röhren  auf  Reede  ist  zu einem  beängstigenden, überlauten  Dauerton  geworden. Dann  bricht  die  Hölle los......Ein  akustisch  vernehmbares  Gekurve  von  Schnellbooten  in  unmittelbarer  Nähe  unseres  Schiffes  vermittelt  die  Anwesenheit  mehrerer  Schiffseinheiten....

...Überlaute  Detonationen  explodierender  Raketen  und  dumpfe  Abschüsse wechseln  sich  vernehmbar  ab. Düsenjäger  sind  in  der  Luft. Ein  weiteres  Schiff  explodiert....

Nun kann es durchaus sein, das der Augen- und Ohrenzeuge das Dröhnen der Schnellbootmotoren fällschlicherweise als Hubschraubergeräusche lokalisiert hat. Aber die Sache mit den Hubschraubern wäre den Israelis doch zuzutrauen, oder?

Die These mit den Hubschraubern war während meiner VM-Dienstzeit Gesprächsthema im Flottillen-Buschfunk.

Gruss Frank


Es waren eindeutig Hubschrauber in der Luft,die flach über die Reede und die auf ihr ankernden Schiffe überflogen.
Nationalität nicht identifizierbar.
Die Hafenverteidigung schoss ununterbrochen Flak-Dauerfeuer.

Gruss Marinero

Albatros

Zitat von: Marinero am 02 Juni 2013, 11:14:04


Es waren eindeutig Hubschrauber in der Luft,die flach über die Reede und die auf ihr ankernden Schiffe überflogen.
Nationalität nicht identifizierbar.
Die Hafenverteidigung schoss ununterbrochen Flak-Dauerfeuer.

Gruss Marinero


Hallo Marinero,

darf ich fragen auf welche Quelle sich diese Aussage bezieht?

:MG:

Manfred


Albatros

Hallo Marinero,

dann mal Herzlich Willkommen hier, Deine Seite unter anderem zur Altmark..... :TU:)

konntest Du vielleicht in etwa die Größe oder den Typ der Hubschrauber erkennen?

:MG:

Manfred

Marinero


Nein,
es war mir nicht möglich eine Typenerkennung vorzunehmen.
Etwas aber möchte ich noch ergänzen.
Aus den Gesprächen mit Syrern am nächsten Tag erfuhr ich,dass es einen Anlandeversuch der Israelis gegeben haben soll.
Dieser wurde angeblich abgewehrt.
Gegolten hat er wohl einer Radarstation und der Raketenabschussbasis auf der vorgelagerten Landzunge des Hafens Latakias.
Nicht weit davon erntfernt befand sich auch eine Marinebasis/Kommandostelle.
Mit dem Angriff auf den Hafen Latakia ein paar Tage später würde es Sinn machen.Bedenken sollte man auch,die meisten Luftangriffe auf die Infrastruktur Syriens und auf grössere Städte wie z.b. Homs,wurden über das Meer angeflogen.
Wie gesagt,beweisen kann ich diese Operation nicht,kann mich nur auf die damaligen Aussagen der Einwohner berufen.

Danke für das Lob für meine Altmark-Seite.....

Gruss Marinero

2M3

Hallo Marinero,

willkommen im Forum. Deine Homepage ist  top.

Einen Augen- und Ohrenzeugen zu solch einem bedeutenden Ereignis, wie es das See-Gefecht von Latakia war, zu haben, ist schon Goldstaub. Du könntest mit Deinen Beobachtungen die Seekriegsgeschichte nicht neu aber umschreiben. Nach deinen Beobachtungen war es nicht ausschliesslich ein reines Gefecht zwischen leichten Überwassereinheiten, sondern zumindest seitens der Israelis eine kombinierte See-Luft-Operation zusätzlich mit Hubschraubern und Kampfflugzeugen.

Zumindest die Aérospatiale SA 321 Super Frelon der Israelis wäre mit Radar ausgerüstet nachtkampffähig und in der Lage gewesen, als Köder für die syrischen RS-Boote zu fungieren. Das würde vieles erklären, wenn die Zielsuchköpfe der syrischen Styx nicht die israelischen Boote, sondern die im Tiefstflug vorauseilenden Hubschrauber aufgefasst hatten.

Ist natürlich nur eine Vermutung, aber immerhin   :MZ:

Gruss Frank
Flottenschule Parow 78-79, Ausbildung Ari-leicht, 25mm 2M3/M110 und 30mm AK-230, 79-82 Ari-Maat 1. MSR Abteilung/1. Flottille Peenemünde auf Proj. 89.2 MSR-lang/Kondor-II

t-geronimo

Ein lebhafter Augenzeugenbericht!
Ich bin ehrlich: ich möchte so etwas nicht unbedingt erleben...

Eine Frage zum Farbfoto mit den Rauchwolken: das ist aber kein Original-Farbfoto vom Gefecht, oder? Erinnert mehr an Bagdad im amerikanischen Bombenhagel. ;)
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

der erste

Kleiner Hinweis: Hubschrauber sollen Seeziele darstellen. Ihre Aufgabe ist mit dem Start der Raketen beendet. Danach sollten sie sich schleunigst verziehen bzw. abfliegen oder auf Höhe gehen. Wenn der Funkmesskopf sie erst einmal erfasst hat, fliegt die Rakete ihnen hinterher, die ist schneller als die Hubschrauber.

2M3

Zitat von: der erste am 02 Juni 2013, 21:53:57
Kleiner Hinweis: Hubschrauber sollen Seeziele darstellen. Ihre Aufgabe ist mit dem Start der Raketen beendet. Danach sollten sie sich schleunigst verziehen bzw. abfliegen oder auf Höhe gehen. Wenn der Funkmesskopf sie erst einmal erfasst hat, fliegt die Rakete ihnen hinterher, die ist schneller als die Hubschrauber.

Wie hoch müssten die Hubis denn steigen, um sicher vor den P-15 Styx zu sein?

Gruss Frank
Flottenschule Parow 78-79, Ausbildung Ari-leicht, 25mm 2M3/M110 und 30mm AK-230, 79-82 Ari-Maat 1. MSR Abteilung/1. Flottille Peenemünde auf Proj. 89.2 MSR-lang/Kondor-II

Marinero

Zitat von: t-geronimo am 02 Juni 2013, 21:52:04
Ein lebhafter Augenzeugenbericht!
Ich bin ehrlich: ich möchte so etwas nicht unbedingt erleben...

Eine Frage zum Farbfoto mit den Rauchwolken: das ist aber kein Original-Farbfoto vom Gefecht, oder? Erinnert mehr an Bagdad im amerikanischen Bombenhagel. ;)

Wenn wir das gleiche Foto meinen:
Es handelt sich um die Ölverladestation in Banias/Syrien nach einem Angriff.

Gruss Marinero

der erste

Die P-15 hatte 3 Flughöhen, die vorher eingestellt werden mussten. 100, 200 und 300 m. Der Hubschrauber sollte schon auf 500 m gehen und weg von der Linie Boot -Ziel.

Spee

Servus,

kann vielleicht jemand erklären, ob die "Styx" mit einem ähnlichen oder gleichen Leitsystem wie die S-75 "Dvina" (SA-2 Guideline) ausgerüstet ist?
Servus

Thomas

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