Kleine technische Innovationen brachten den Alliierten den nötigen Vorsprung

Begonnen von Albatros, 30 März 2013, 21:24:59

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Götz von Berlichingen

Hallo,

Zitat von: Schorsch am 06 April 2013, 07:28:56Als Hauptargument gegen die Annahme schiffsgestützter KW-Peilanlagen ist auf der deutschen Seite zu vermuten, dass man sich bis Anfang/Frühjahr 1944 darauf versteifte, solche Peilanlagen würden nur mit relativ großen Adcock-Antennen möglich sein, wobei eigentlich schon ab Frühjahr 1943 entzifferte englische Funksprüche Hinweise zu KW-Peilanlagen auf Geleitfahrzeugen vorlagen. Bei Fotos englischer Zerstörer, die von deutschen Agenten im Sommer 1943 vor Gibraltar gemacht wurden, fielen die markanten Kreuzrahmenantennen der HF/DF-Anlagen auf den Schiffen der Retusche, die den Aufnahmeort verschleiern sollte, zum Opfer.
Das verstehe ich nicht. Die Retusche wurde doch sicherlich nicht vor der Auswertung der Bilder gemacht, oder?? Das wäre ja ein schöner Schildbürgerstreich, mit einigem Aufwand Fotos von feindlichen Kriegsschiffen im gesicherten feindlichen Stützpunkt machen zu lassen, diese dann erfolgreich herauszuschmuggeln und dann vor der Auswertung die Bilder zu retuschieren, so daß Wesentliches darauf nicht mehr zu erkennen ist.  :BangHead:

Das kann eigentlich nicht sein. Erinnert mich an den Witz über die angeblichen Geheimhaltungsstufen Moskauer Archive:

  • »Nur im Panzerschrank lesen!«
  • »Vor dem Lesen vernichten!«
  • »Nach dem Lesen erschießen!«

Gruß
Thomas

redfort

Hi Achim,
wobei man die FuMB´s (Funkmessbeobachtungsgeräte) als reine Passive Ortungsgeräte klassifizieren muss und dies nur im Nahbereich bis ca. 80 km.
Mal ein link dazu:

http://www.atlantikwall.info/radar/rtechnik.htm
Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

Trimmer

Hallo Axel, das ist richtig, bedeutet aber 80 km ( rund 40 SM ) ein relativ großes Umfeld ist oder man je nach Art- Angriff oder abhauen - zumindest - eine gute Stunde Zeit hatte eine Entscheidung zu treffen.Als Nahbereich würde ich 80 km nicht bezeichnen.
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe (NVA ) Nahbereich ca. 20 km
                                                                   Nahfeld : ca. 5 km
                                                                   Nächstfeld : ca. 1 km- bis direkt 
Nochmal zu Ulli - es ist richtig diese "Koffer" hat es gegeben. Aber nur geeignet für Nahfeld und Nächstfeld - siehe z.B. Zerschlagung der "Rote Kapelle "

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Schorsch

Hallo Thomas,

wenn das N.V.K./die N.V.A. ihre eigenen Agenten in Gibraltar vor Ort gehabt hätte, gebe ich Dir sofort recht, wäre eine solche Maßnahme völlig widersinnig. Allerdings vermute ich diese zuständigen Stellen ziemlich weit unten im Verteiler des Geheimmaterials, so dass bei der Veränderung des Hintergrundes zur Unkenntlichmachung der Herkunft der Aufnahmen es einfacher war, den Masttopp um eine HF/DF-Antennenlänge zu kürzen, als dieses "unwichtige" Detail um jeden Preis zu erhalten. Typischer Fall, in dem das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wurde...

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

Peter K.

ZitatNochmal zu Ulli - es ist richtig diese "Koffer" hat es gegeben. Aber nur geeignet für Nahfeld und Nächstfeld - siehe z.B. Zerschlagung der "Rote Kapelle"

... z.B. der Funkpeiler Fu-H.P.B.-ku3 der österreichischen Firma KAPSCH. Die Rahmenantenne mit Batterie und der Empfänger waren in einem kleinen Handkoffer untergebracht. Über ein im Ärmel verlaufendes Kabel war der Anschluß eines Ohrhörers oder eine Anzeige in Form einer Armbanduhr möglich. Im Frequenzbereich 2,9 - 15 MHz war eine Ortung im ungünstigsten Umfeld, z.B. Städten, noch auf 1 bis 3 km möglich!
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Peter K.

ZitatSchon einfachste Gegenmittel, wie z.B. häufige Frequenzwechsel, hätten die Effizienz der englischen Anlagen deutlich herabgesetzt.

... dazu noch einige Angaben:

Jedes mit einem HF/DF-Kurzwellenpeiler ausgerüstete Schiff überwachte im Einsatz zwei Frequenzen, eine excort-group von 6 Fahrzeugen also etwa 12 Frequenzen!
Im Nordatlantik verwendeten die deutschen Uboote nur 35 (später 44) Frequenzen von 750 verfügbaren Frequenzkanälen!

Interessant auch, dass für jede genutzte Frequenz der HF/DF-Kurzwellenpeiler zur Kompensation eine eigene Korrekturtabelle benötigte! Dazu musste alle 5° bzw. 71 Mal pro Frequenz eine Messung vorgenommen werden!
Der type FH-4 des HF/DF-Kurzwellenpeilers hatte beispielsweise 39 Justierpunkte, d.h. pro Frequenz waren 2.769 Einstellungen erforderlich und für 35 Frequenzen 96.915 Einstellungen. Letzteres dauerte in der Regel 4 bis 5 Tage!
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Trimmer

Hallo Peter -  top
Wer sich aber wirklich mal mit der ganzen Peiltechnik - auch auf U-Booten - beschäftigen möchte - es gibt/gab  ein sehr gutes Buch von Trenkle,Fritz " Die dt.Funkpeil-u. Horchverfahren bis 1945 "
                                                                           AEG -Telefunken, Frankf/M 1982
                                                                           ISBN 3-87087-129-6
Dort findet Ihr z.B. auch die ersten Funkpeiler auf U-Booten 1917 (  Telefunken  E 255 a )

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

mhorgran

"Wer an der Ukraine-Erzählung zweifelt, der gilt als Feind des Westens als Freund Russlands, als Gefahr für die Demokratie, wird diskreditiert, zensiert, eliminiert."
https://sciencefiles.org/2022/03/28/kriegsverbrechen-in-der-ukraine-von-den-angeblich-guten/

suhren564

Im Zusammenhang mit Speer kann ich wirklich nur das Buch von Adam Tooze "Die Ökonomie der Zerstörung" empfehlen. Dort wird das enge, stark ineinander verzahnte Zusammenwirken von Wehrmacht, SS, Agrar- und Rüstungsindustie so seziert, daß von den wirtschaftl. Lügen über das 3.Reich nichts mehr übrig bleibt. Interessant sind auch die Abschnitte über den Bau des Typ XXXI U-Bootes.
Gruß Ulf

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... 
Erich Kästner

mhorgran

Damit hast du Recht. Speer nimmt er ziemlich auseinander.
Aber das Buch hat andererseits ganz erhebliche Schwächen.
"Wer an der Ukraine-Erzählung zweifelt, der gilt als Feind des Westens als Freund Russlands, als Gefahr für die Demokratie, wird diskreditiert, zensiert, eliminiert."
https://sciencefiles.org/2022/03/28/kriegsverbrechen-in-der-ukraine-von-den-angeblich-guten/

Matrose71

Hallo Stefan,

ist es einen Kauf wert?

In internationalen Foren beziehen sich viele Leute auf das Werk und meinen sie haben damit den Stein der Weisen gefunden für ihre Behauptungen.
Viele Grüße

Carsten

mhorgran

Hallo Carsten

Ja, nmA isses trotz den Schwächen wert gekauft zu werden.
"Wer an der Ukraine-Erzählung zweifelt, der gilt als Feind des Westens als Freund Russlands, als Gefahr für die Demokratie, wird diskreditiert, zensiert, eliminiert."
https://sciencefiles.org/2022/03/28/kriegsverbrechen-in-der-ukraine-von-den-angeblich-guten/

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