Höchste Tauchtiefen von Front-U-Booten, aus denen diese zurückkehrten?

Begonnen von wirbelwind, 11 Februar 2013, 18:58:28

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wirbelwind

Sehe ich auch so, Schorsch, um endlich mal das leidige Thema, welche Tiefe bedeutet A abschliesen zu können und damit auch die wirklich erreichten Tauchtiefen, denn das war ja der Ausgangspunkt. 8-)
MfG Rüdiger

Schorsch

Hallo zusammen!

Die für mich zuständige Frau Post hat mir soeben das neue, elfte Heft von "U-Boot im Focus" in die Hände gelegt und ein fast schon masochistisch zu nennender Anflug von "Ich will es unbedingt ganz genau wissen!" bringt mich nun dazu, die folgenden Zeilen zu schreiben.

Im Heft ist eine Schilderung der ersten Feindfahrt von U 438 zu finden, die vom 01.08.bis zum 03.09.1942 dauerte. Dazu werden auf Seite 24 des Heftes auch Auszüge aus dem KTB-Einträgen für den 09.08.1942 zitiert, wo es heißt:
ZitatAuf A plus 50 m heftige Wabo-Detonationen, kurzzeitiger Wassereinbruch durch Zuluft-Kopfventil. Auf A plus 90 m [190 m] 2 weitere Wabos. Gehe auf A plus 110 m [210 m] und Schleichfahrt.
(Fettungen jeweils durch Schorsch)
Da nun nicht erkennbar ist, ob die durch mich fett gekennzeichneten Einträge so im KTB zu finden sind oder von der Redaktion von "U-Boot im Focus" als erklärende Ergänzung beigefügt wurden, möchte ich diejenigen, die auf eine KTB-Kopie von U 438 Zugriff haben, bitten, nachzuschauen, was im KTB tatsächlich geschrieben worden ist.

Danke im Voraus
Schorsch

Nachklapp: Auf Seite 22 ist übrigens ein Hinweis zu finden, dass die --/>/> hier beklagte Verstimmung zwischen Axel Urbanke und Andreas Hoffmann augenscheinlich beigelegt wurde.
Zitat...schickten wir die beiden Aufnahmen, auf denen das U-Boot gut zu sehen war, an unseren Flutschlitz-Spezialisten Andreas Hoffmann zur Begutachtung.
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

Axel Niestle

Im KTB steht es natürlich ohne die Klammerangabe. Sonst hätte man sich ja auch die aus Geheimhaltungsgründen kodierte Angabe sparen können.

Offenkundig hat die Redaktion den hiesigen Threat nicht verfolgt.

Mit den besten Grüßen

Axel Niestlé

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Schorsch am 28 Februar 2015, 14:00:37
Auf A plus 50 m heftige Wabo-Detonationen, kurzzeitiger Wassereinbruch durch Zuluft-Kopfventil. Auf A plus 90 m 2 weitere Wabos. Gehe auf A plus 110 m und Schleichfahrt.
wenn das der Originaltext sein sollte, warum steht da nicht 2 A + 10 m ?

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Schorsch

Hallo Axel Niestlé!

Zitat von: Axel Niestle am 28 Februar 2015, 20:21:10
Im KTB steht es natürlich ohne die Klammerangabe. Sonst hätte man sich ja auch die aus Geheimhaltungsgründen kodierte Angabe sparen können.
Es hätte ja immerhin sein können, dass dieses KTB endlich das lang gesuchte Missing Link zwischen A und einer konkreten Tiefenangabe darstellt. Aber wiedermal ist, um es mit Robert Gernhardt zu sagen: ,,Außer Thesen nichts gewesen!"

Vielen Dank noch einmal für's Nachschauen!
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

klaushh

Moin, moin!

Urs fragt: "...wenn das der Originaltext sein sollte, warum steht da nicht 2 A + 10 m ?..."

Denkbare Antwort: während des Krieges war für die zuständigen U-Bootfahrer die Tiefenangabe "A" ein fester Begriff, der auch eine (mir nicht bekannte) allgemeine Bedeutung hatte.
Darauf addiert eine Meterzahl ist klarer und einleuchtender, als erst A mit 2 zu multiplizieren (wäre heute für viele ohne Taschenrechner allerdings ein Problem  :-D).

Die zusätzliche Meterzahl war vielleicht ein gewisses Maß für eine Art "Sicherheitsgefühl.

Kann es im übrigen sein, dass "A" ein Maß ist, welches U-Boote in WKI üblicherweise als Tiefenangabe erreichen konnten / sollten / durften?

Gruß
klaushh

Axel Niestle

Hallo Urs,

keine Ahnung! Ich bin bloß der Bote gewesen.

Es finden sich aber beide "Rechenarten" in den KTB's bis hin zur Formukierung "3A+x". Der Kommandant von U 438 wurde jedoch noch für die freiwillig angesteuerte große Tiefe während der Wasserbombenverfolgung vom BdU gerügt. Einige Zeit später war diese Entscheidung eine gute Lebensversicherung, wenn man das nötige Vertrauen in Boot und Besatzung hatte.

Beste Grüße

Axel Niestlé

wirbelwind

Da war ich wohl mit meinem Resümee etwas vorschnell.So wie es sich jetzt wieder liest, alles auf Anfang und wieder los  :sonstige_154:
MfG Rüdiger

Richard Aigner

"Castle Class Corvettes", Goodwin und Bush, Seite 48 Im Kapitel "St. Thomas sinks U877": "The U-boat sank steeply stern first to the unprecedented depth of 350 meters (1150 feet). At this depth the pressure hull could be heard bending. By going full speed ahead and blowing all tanks.... the U-boat rose to 160 metres (525 feet). It was not possible to maintain this depth. The Engineering Officer reported that the only chance of survival was to blow tanks an surface. These events  account for the time (67 minutes) between the second attack and the final surfacing and sinking of the U-boat."
Die gesamte Besatzung (54 Mann) wurde gerettet.
Kann die angegeben Tiefe stimmen?
Neben den TROMs aller Castle Class Korvetten bietet das Buch auch U-Boot relevante Informationen: Taktik gegen akustische Torpedos, Convoy Escort Diagram usw.Falls diese Quelle/Zitat schon mal abgehandelt wurde bitte ich um Nachsicht.
Richard

Fanny

Sicherlich ein schwieriges Thema,aber auch ich möchte dazu einen kleinen Beitrag leisten.
Dipl.Ing.Manfred Müller ,ehemaliger Oblt.Ing. und Leitender Ingenieur auf U 1202 (Thomsen)machte folgende
Angaben zu seiner 2.Feindfahrt (siehe Bericht).Vielleicht hilft uns das schon etwas weiter.
Ein schönes Wochenende.
Grüße Fanny

Axel Niestle

Hallo Fanny,

besteht die Möglichkeit, den Bericht des LI von U 1202 auch als Ganzes zu bekommen?

Mit besten Grüßen

Axel Niestlé

Fanny

Hallo Axel,
sicherlich haben auch andere Mitglieder Interesse am Bericht.
Somit werde ich die Aufzeichnungen von Oblt.Martin Müller (LI U 1202) unter "Neues Thema" einstellen.
Grüße Fanny :-)

herb

In dem Standardwerk von Gabler "U-Bootbau" ging man bei einer Nachkriegsberechnung davon aus, dass die Zerstörungstauchtiefe des Typ VII bei ca. 270m lag.
Auf Grund von Fertigungstoleranzen und Qualitätsunterschieden konnte es auch etwas mehr oder weniger sein. Im Falle von vorgeschädigten Druckkörpern möglicherweise wesentlich geringer.
Interessant ist, dass man zur "Konstruktionstauchtiefe" in Deutschland damals den Sicherheitsfaktor 2,5 zur Zerstörungstauchtiefe rechnete.
Bei anderen Marinen wie USA oder UK rechnete man geringeren Sicherheitsfaktoren um 1,5...2!

herb

wirbelwind

Hallo,
gibt es in dem  besagten Standardwerk von Gabler auch Aussagen zu den Zerstörungstauchtiefen der anderen U-Boot-Typen der Deutschen Kriegsmarine :? Habe selbst das Buch nicht.
MfG Rüdiger

Baunummer 509

Zitat von: wirbelwind am 06 Mai 2015, 19:32:55
...snip...
Habe selbst das Buch nicht.
MfG Rüdiger

Mit Verlaub, das solltest Du baldmöglichst ändern  :-)

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