Höchste Tauchtiefen von Front-U-Booten, aus denen diese zurückkehrten?

Begonnen von wirbelwind, 11 Februar 2013, 18:58:28

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R.B.

Nix Fake, dafür ist der Film zu gut gemacht und recherchiert. Der Film-Tiefenmesser ist entweder ein Original oder Original gut nachgebaut. Die Filmleute sollen damals in großem Umfang Original-Teile von U-Booten an der ganzen Küste zusammengesucht haben.

Die U-Boote hatten mehrere Tiefenmesser in verschiedenen Räumen, in der Zentrale glaube einen bis 25 Meter + jenen bis 260 Meter (hier hab ich mich leicht geirrt, 250 Meter Zerstörungstiefe + 10 Meter Reserve für Toleranzabweichungen und Berechnungsunsicherheiten).

Ein zusätzlicher 200 Meter(?)-Tiefenmesser war glaube im Bugraum oder Heckraum, damit eine dort möglicherweise eingeschlossene Besatzung feststellen konnte, mit welchem Außendruck sie beim Aussteigen aus einem gesunkenen U-Boot rechnen musste.

Zudem konnten die Typen IX noch deutlich tiefer tauchen. Die hatten sicher andere Tiefenmesser. Der Typ XXI hatte einen, der bis zu utopischen 400 Meter ging

http://www.9teuflottille.de/pics/doc/2001/cuxhaven/ii_17.jpg

, aber nur, weil er ursprünglich für VII-C-42-Boote mit verstärktem Druckkörper konzipiert war.

wirbelwind

Hallo R.B.,
ich meinte nicht. dass Deine Hinweise unter Fakeverdacht stehen, sondern das, was Freyer über das Durchsacken von U 331 im Mittelmeer schreibt. Ich verfüge nicht über große technische Kenntnisse betreffs der U-Boote. Doch Deine Erklärungen machen Sinn und stehen auch nicht im Widerspruch zu Peter K., soweit vonmir beurteilbar.
MfG Rüdiger

Schorsch

Hallo R.B., hallo Rüdiger!

Leider ist es so, dass der Film ,,Das Boot" sich eben nicht als Referenz für alle Details des Typs VII C eignet. Dazu zählt z.B. die zehetmaiersche Schöpfung mit ihrer bonbonbunten 260 m-Skale, die sicherstellen soll, dass auch der unbedarfte Laie im Kinosessel schön abschätzen kann, dass U 96 vor Gibraltar auf 280 m Tiefe Grund erreicht hat und wie gefährlich das ist. Ich hatte ja gehofft, dass die von Peter verlinkten Bilder diesem Mythos die Grundlage entziehen konnten, aber jetzt geht das wieder von neuem los.

Sowohl die Typ VII-Boote als auch die Typ IX-Boote hatten nachweislich Tiefenmesser, die auf 200 m Maximaltiefe skaliert waren. Diese Skalen waren nicht von hinten beleuchtet und waren auch nicht farbig ausgeführt.

Was der verlinkte 400 m-Tiefenmesser von U ,,Wilhelm Bauer" zur Beantwortung der Frage nach den 250 m-Messbereich beitragen könnte, entzieht sich meinem Verständnis.

Das KTB von U 331 weist am 25.11.1941 nach dem Angriff auf die HMS Barham übrigens eine Tiefe von 130 m aus. (Siehe Anhang!) Imho ist allerdings hier ein Übertragungsfehler zu vermuten. Unter Berücksichtigung der geschilderten Vorkommnisse (,,...schlägt ... der Zeiger über ganze Zahlenskala hinüber aus...", diverse Wassereinbrüche) scheint das Boot tatsächlich auf 230 m Tiefe abgefangen worden zu sein. Wie gesagt, das ist aber meine Interpretation.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

Peter K.

Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

suhren564

Gruß Ulf

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... 
Erich Kästner

Trimmer

Hallo Peter K. - war Deine Frage jetzt ernst gemeint  :? Sein Buch " Der Tod auf allen Meeren " über die deutschen U-Boote war damals in der DDR ein Renner. Herausgeber war der Militärverlag der DDR und auch wenn man nach heutigen Stand einige Abstriche machen muß viele Fakten und Zahlen sind stimmig oder bis heute ebend auch nicht geklärt.

Gruß - Achim - Trimmer

Ups - Ulf war da etwas schneller :-D
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Peter K.

@ suhren564
... Danke!  :MG:

@ Trimmer
Ja, die Frage war durchaus ernst gemeint - ich kannte den guten Mann bisher eben nicht! Das mag damit zusammenhängen, dass man hierzulande lange kaum an DDR-Literatur rankam!
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

109

Nee, ist ein Phänomen der Wahrnehmungspsychologie. Komplexe Ereignisse werden von Menschen zu Zweidrittel wahrgenommen, und nur zu einem Drittel korrekt wiedergegeben. Menschen machen Falschaussagen ohne vorsätzlich zu lügen.
http://artisanmodeler.blogspot.de/

»Als ik kan«
Robertson-Schrauben-Zähler

wirbelwind

Hallo,
das Buch,,Tod auf allen Meeren" von P.Freyer empfinde ich, bei aller Propagandalastigkeit an manchen Stellen, immer noch lesenswert. Mir geht es da genauso wie Achim, zumal es zu diesem Zeitpunkt in der DDR nichts anderes über die deutsche U-Boot-Waffe gab. Die Frage, wie weit U 331 durchsackte, ist also nach wie vor offen, wenn ich Euere Infos richtig gelesen habe :? Vielleicht können diejenigen, die Zugang zum KTB besitzen, noch einmal nachlesen, was nun stimmt und dies dann im Forum kundtun. Mir ist schon bewußt, dass Erinnerungen verblassen und der Film,,Das Boot" nicht der alleinige Maßstab für die Realität auf den U-Booten der DKM ist. Manche Details sind verzeichnet. Darum ist der Austausch hier im Forum so wichtig, um Fakes und Ungenauigkeiten auf die Spur zu kommen.
MfG Rüdiger

H.Bleichrodt

Hallo Peter,

bei dem gezeigten Link
Zitat... guckst du z.B. hier:
Tiefenmesser von U 995

habe ich in den nachfolgenden Fotos gesehen das U 995 ein Rufzeichen besaß...(s. Foto im Funkraum unter der Uhr)

Handelt es sich hier um das Original Rufzeichen für den FT Verkehr oder hat dies mehr mit dem hier zu tun http://www.deutscher-marinebund.de/akt_bgs.php?hash=91d6875a57514166e85de898f78c3c40&mnid=57&page=

Gruß Alex
Auf Sehrohrtiefe !

Schorsch

Hallo Rüdiger,

Zitat von: wirbelwind am 19 März 2013, 08:37:27
(...)
Die Frage, wie weit U 331 durchsackte, ist also nach wie vor offen, wenn ich Euere Infos richtig gelesen habe. Vielleicht können diejenigen, die Zugang zum KTB besitzen, noch einmal nachlesen, was nun stimmt und dies dann im Forum kundtun.
(...)
den von Dir geforderten Passus bezüglich des Durchrauschens von U 331 am 25.11.1941 kannst Du mit eigenen Augen lesen, denn der Ausriss im Beitrag #32 stammt aus dem KTB dieses Bootes. Insoweit wirst Du Dich schwer tun, noch authentischere Quellen zu finden.

By the way, in eine ähnliche Kerbe wie das Buch von Freyer schlägt von R. Lakowski ,,U-Boote" aus dem Jahr 1985, ebenfalls im Militärverlag der DDR erschienen. Allerdings muss gesagt werden, dass der Zweite Weltkrieg nur einen Teil dieses Werkes ausmacht. Den Rest füllt ein (manchmal sehr grober) Überblick über die weltweite Entwicklungsgeschichte der U-Boote bis zum genannten Erscheinungsjahr.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

wirbelwind

Hallo Schorsch,
irgendwie bekomme ich es nicht gebacken. Deinen Ausriss aus dem KTB habe ich natürlich gelesen. Nur Du schreibst ja selbst etwas von einem eventuellen Übersetzungsfehler und wenn das Tiefenmanometer über Endstellung verharrte, müßten es dann doch mehr als 200 m gewesen sein :? Bezüglich der U-Boot-Literatur in der DDR läßt sich sicherlich streiten. Um gedruckt zu werden, gab es immer einen mehr oder weniger propagandistischen Hintergrund. Außerdem muß das Erscheinungsjahr sowie die zugänglichen und verwandten Quellen berücksichtigt werden. Aber was machst Du, wenn es nichts anderes gibt? Zumindest waren es lesbare Bücher bei allen Abstrichen. Heute sieht das doch ganz anders aus, obwohl da auch nicht alles Gold ist, was da glänzt.
MfG Rüdiger

Teddy Suhren

Hai

@Wirbelwind
Kannst du mir mal helfen? Um was geht's eigentlich? Was willst du noch hören?
Ich blick nicht mehr durch.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

suhren564

@wirbelwind,
im Prinzip hast du recht, aber leider durften die Sachbuchautoren der DDR auch nicht alles schreiben, was sie wußten. Im Westen schrieben vor allem die wenig, die am meisten wußten.
Gruß Ulf

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... 
Erich Kästner

Trimmer

Hallo Alex - ich habe im Text nur das Rfz. DL 0 DMB  =Delta Lima für Deutschland - Null = Sonder Rfz. - Deutscher Marine Bund gefunden. Ist ein "Sonderrufzeichen " des Amateurfunks und die Empfangsbestätigung ( QSL - Karte ) das man Verkehr ( QSO ) mit dieser Station hatte ist eine schöne Sache. Zu meiner aktiven Zeit im Amateurfunk war ich auch immer "scharf " auf solche QSL - Karten.
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe hatten die U-Boote eine  Zweierkennung als Rufzeichen

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

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