Höchste Tauchtiefen von Front-U-Booten, aus denen diese zurückkehrten?

Begonnen von wirbelwind, 11 Februar 2013, 18:58:28

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Theo

Hallo Jost,

ZitatDabei entsprechen 20 atü etwa 200 Meter Wasser Säule.

sind 20 atü nicht 190 Meter Wassersäule?  :?
Das eine atü über Wasser muß doch auch mitgerechnet werden.

Gruß Rainer

jost_brune

Hallo Rainer

Bei atü handelt es sich um die Angabe des Überdrucks über dem Basisniveau NULL.
Im Gegensatz zu atu, dem Unterdruck unter dem Basisniveau.
Der absolute Druck wurde nur in Atmosphären ata angegeben.

Das wird heute alles in Bar oder Pascal angegeben.
Bei Bar wird der relative Druck immer abgezogen, wie beim Reifendruckmesser, der immer nur den Überdruck im Reifen anzeigt.

Gruß

heinflhs

Wenn die U-Boote bis zu 250/290 M. tauchen konnten, wie verhielten sich die Wasserbomben zu dieser Tiefe? Konnte man die auf diese tiefe einstellen, oder explodierten die durch den höheren Druck?

bodrog

Guckst du Eberhardt Rössler nach - ja...

Übrigens wäre es der Höflichkeit halber angebracht, bevor man solche Fragen stellt, sich mal kurz vorzustellen...  :MV:

jost_brune

Hallo heinflhs

Die brit. Mark VII hatten einen Einstellbereich von 50 bis 500 ft. (15 - 150 m).
Ab Mitte 1943 wurde nach Auswertung von Gefangenen Aussagen die Mark VII Heavy eingeführt, die einen Einstellbereich bis 700 ft. (250 m) hatte.

Quelle The Rise and Fall of the Common Depth Charge

bodrog

Rössler:

Mark VI (für Squid) 350 m
Mark X** 450 m (!)

und der Hedgehog hatte Aufschlagzündung

Urs Heßling

moin,

Zitat von: bodrog am 20 August 2019, 11:17:53
Rössler:
Mark VI (für Squid) 350 m
Mark X** 450 m (!)
macht er auch Angaben zur Sinkgeschwindigkeit ?
400 m "abwärts" bei zunehmendem Wasserdruck ist ja schon eine ordentliche Strecke ...

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Schorsch

Hallo Urs!
Zitat von: Urs Heßling am 20 August 2019, 15:00:28
moin,

Zitat von: bodrog am 20 August 2019, 11:17:53
Rössler:
Mark VI (für Squid) 350 m
Mark X** 450 m (!)
macht er auch Angaben zur Sinkgeschwindigkeit ?
(...)
lt. Campbell: "Naval Weapons of World War Two":
Mark VI (Squid): 43.5 ft/s (=13,3 m/s)
Mark X**: 50 ft/s (=15,2 m/s)

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

Urs Heßling

moin, Schorsch,
danke :MG:, MarkX** also weniger als 30 Sekunden zur Maximaltiefe, nicht schlecht

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Schorsch

Hallo zusammen!

Ich knaubele noch ein wenig an dieser Äußerung:
Zitat von: heinflhs am 19 August 2019, 20:07:09
Wenn die U-Boote bis zu 250/290 M. tauchen konnten, wie verhielten sich die Wasserbomben zu dieser Tiefe? Konnte man die auf diese tiefe einstellen, oder explodierten die durch den höheren Druck?
Wie soll der erhöhte Druck die Wasserbomben (mal von einem eventuell vorhandenen hydrostatischen Zünder abgesehen) zur Explosion bringen? :/DK:

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

jost_brune

Zitat von: bodrog am 20 August 2019, 11:17:53
Rössler:

Mark VI (für Squid) 350 m
Mark X** 450 m (!)

und der Hedgehog hatte Aufschlagzündung

Mit dem ursprünglichen Thema hat dies nichts mehr zu tun, trotzdem muss ich nachsetzen.
Die Mark X** wurde nie eingesetzt, die Mark X wurde ganze 32 mal eingesetzt, ohne irgend einen Erfolg, von gelegentlichen Schäden am eigenen Schiff abgesehen. Die Maximal Einstellung der Mark X war 640 ft (195 m).

Das Spuid Projektil hatte einen Einstellbereich bis 900 ft (274 m).

heinflhs


Wie soll der erhöhte Druck die Wasserbomben (mal von einem eventuell vorhandenen hydrostatischen Zünder abgesehen) zur Explosion bringen? :/DK:

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
[/quote]

Vielleicht nicht explodieren lassen, aber durch den erhöhten Druck implodieren? Aber das haben sie wahrscheinlich nicht gemacht.

Schorsch

Hallo heinfls,

als historische Beispiele zunächst die Maße der deutschen WBD (450 mm Durchmesser, 570 mm lang aus 3 mm Eisenblech, einstellbar bis auf 120 m Wassertiefe) oder die der deutschen SMA-Minen (kugelförmiges Gefäß von 1170 mm Durchmesser aus 8 mm Leichtmetall, druckfest bis mindestens 200 m), die von den Typ VII/D und Typ X/B -Booten eingesetzt wurden und wegen der Nasslagerung deren Tauchtiefen aushalten können mussten, ohne zu implodieren.

Rein rechnerisch kommt man mit einem zylindrischen Gefäß (7 mm Wandstärke, 450 mm Durchmesser aus ST 50) bis auf etwa 400 m Wassertiefe, ohne dass die Streckgrenze des Materials überschritten würde. Alles in allem durchaus technisch beherrschbare Größenordnungen, selbst wenn als maximale Einsatztiefe 450 m erreicht werden sollen.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

thommy_l

Zitat von: Schorsch am 28 August 2019, 16:20:06

als historische Beispiele zunächst die Maße der deutschen WBD (450 mm Durchmesser, 570 mm lang aus 3 mm Eisenblech, einstellbar bis auf 120 m Wassertiefe) oder die der deutschen SMA-Minen (kugelförmiges Gefäß von 1170 mm Durchmesser aus 8 mm Leichtmetall, druckfest bis mindestens 200 m), die von den Typ VII/D und Typ X/B -Booten eingesetzt wurden und wegen der Nasslagerung deren Tauchtiefen aushalten können mussten, ohne zu implodieren.
Dann wäre also eine (deutsche) WaBo durchaus in der Lage so tief zu fallen und dann zu zünden wie ein deutsches U Boot tauchen kann?

Zitat
Rein rechnerisch kommt man mit einem zylindrischen Gefäß (7 mm Wandstärke, 450 mm Durchmesser aus ST 50) bis auf etwa 400 m Wassertiefe, ohne dass die Streckgrenze des Materials überschritten würde. Alles in allem durchaus technisch beherrschbare Größenordnungen, selbst wenn als maximale Einsatztiefe 450 m erreicht werden sollen.

Na dann hätte man, rein theoretisch, jedes U Boot "unterwerfen" (sicher ein schlechter Ausdruck) können und zum Auftauchen zwingen können oder nicht?

Thommy

Schorsch

Hallo Thommy!

Zitat von: thommy_l am 28 August 2019, 22:53:15
(...)
Dann wäre also eine (deutsche) WaBo durchaus in der Lage so tief zu fallen und dann zu zünden wie ein deutsches U Boot tauchen kann?
(...)
Ja, wenn man die Konstruktionstauchtiefe zur Antwort heranzieht. Nein, wenn man die rechnerische Zerstörungstauschtiefe bzw. die tatsächlich erreichbaren Tauchtiefen der deutschen U-Boote des Zweiten Weltkrieges ansetzt.

Zitat von: thommy_l am 28 August 2019, 22:53:15
(...)
Na dann hätte man, rein theoretisch, jedes U Boot "unterwerfen" (sicher ein schlechter Ausdruck) können und zum Auftauchen zwingen können oder nicht?
(...)
Ich gehe davon aus, dass auch das ein Aspekt war, den z.B. die Entwickler der SQUID-Wasserbomben oder der Mk X** verfolgten, als sie diese Sprengkörper konstruierten. Wobei das eigentliche Ziel aber eher gewesen sein dürfte, dem jeweiligen Boot im besten Falle den endgültigen Garaus zu machen.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

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