Hohlstab in 1:40 für KL351

Begonnen von Dergl, 27 Dezember 2012, 11:57:12

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Dergl

Hallo Forum,

nach Umzug nun wieder etwas Zeit für ein neues Bauprojekt. Die neue "Werft" soll endlich die Arbeit aufnehmen  :-)

Als Projekt habe ich mir einen Hohlstab in 1:40 ausgesucht, wie ich sie damals in meiner aktiven Zeit im MAG "Nordsee" bei den HL-Booten der Kl351 gesehen habe. Der Maßstab in 1:40 ist wichtig, weil der Seeund dann zu meiner "Lindau" passt, auch wenn diese kein HL-Boot ist.

Fotos und Spantenriss habe ich mir in einem anderen Maßstab von JüEi schicken lassen, der für "Modell Werft" regelmäßig Artikel schreibt.
Wie immer habe ich mir eine konstruktive Herausforderung gesucht. Die Konstruktionsspezifikationen sind:
- Verwendung von 1mm ABS Platten für Spanten, Rumpfschale und Aufbauten  (in wenigen Ausnahmen auch 0,5mm)
- Antrieb über Schottelpropeller
- Beplankung mit 1mm ABS über Spanten
- Funktionierende Winde für den Tieftöner
- Extrem leichte Konstruktion durch gegenseitig tragende Elemente in 1mm ABS

Die erste Herausforderung war der Antrieb. Nach einiger Recherche habe ich mir den Schottelantrieb 40 von Krick besorgt. Dieser ist für das Modell viel zu groß und sollte in der Idee eine kleinere Schraube bekommen, bei Entfernung der Kortdüse.
Als der Antrieb dann kam habe ich festgestellt,  daß die Schraube leider nicht durch andere Typen ersetzt werden kann. Die mitgelieferten Schrauben (links+rechts) sind als Keilwele ausgelegt und nicht, wie gehofft, mit Gewinde auf der Welle befestigt. So verbleibt also auch die Kortdüse, um die stark nach unten überstehende Schraube zu schützen.
Trotz der inneren, großen Baumaße des Antriebs passt dieser so gerade eben noch ins Modell. Ich habe den Antrieb in 3D nachmodelliert und natürlich in das Modell eingebaut.
Bin schon gespannt auf die Fahreigenschaften: das Modell wird sehr stark übermotorisiert sein, mit tief liegender Schraube die relativ weit vorne liegt, keinem Kiel und sehr runder Rumpfform.

Der gekaufte Spantenriss war sehr hilfreich bei der Grundkonstruktion. Jedoch sind einige Punkte in den verschiedenen Ansichten nicht kongruent. So etwas erkennt man gleich, wenn man die Rumpfschale in 3D nachmodelliert. Also habe ich nur die wichtigsten Konturen übernommen und dann im 3D frei aber passend modelliert.
Am 3D-CAD-Modell habe ich ca. 8-10 Stunden gearbeitet. Mittlerweile modelliere ich nur noch die wichtigsten Baugruppen und Bauteile. Details werden dann später direkt von den Fotos nachgebaut, wie z.B. der Mast.
Weil der Tieftöner mit seiner Winde abgelassen werde soll, wird diese Baugruppe später auch noch in CAD modelliert... jedoch bin ich ungeduldig und wollte anfangen.
An den 2D-Zeichnungen, abgeleitet aus dem 3D-Modell habe ich für die Spanten bisher ca. 3-4 Stunden gearbeitet. Wie bei mir üblich erstelle ich Zeichnungen, die dann per Bleistift auf die 1mm-ABS-Platen übertragen werden. Aufkleben mag ich gar nicht, weil die Entfernung der Papier-Reste länger dauert als die manuelle Übertragung der Konturen und Maße.

Die für mich neue Idee bei diesem Modell ist es, die Rumpfschale aus 1mm ABS zu erstellen. Deshalb sind die Spanten vor dem Einbau bereits mit einem 10mm breiten "Rand" versehen. Dieser Rand wurde aus 0,5mm ABS übergezogen. Später sollen hier die Stoßnähte der Rumpfplatten aufliegen und dichten. Bei schwierigen Übergängen und Rumpfkonturen werde ich die Rumpfplatten entweder kalt verformen oder auch im Ofen über Holzformen "backen". Mal sehen.

Bevor die Fotos kommen noch eine Frage: wie lautet der englische Fachbegriff für "Hohlstab"?

Fortsetzung folgt

Detlef

109

Hi,

freue mich auf Deinen Baubericht. Wie groß sind denn die Modellabmessungen?

Grüße,

Bernd.
http://artisanmodeler.blogspot.de/

»Als ik kan«
Robertson-Schrauben-Zähler

Dergl

Hallo Bernd,

die Hauptabmessungen anbei in der Gesamtzeichnung.
Das angegebene Gesamtgewicht ist noch ohne die Details, Kabel oder Empfänger.
Das errechnete Verdrängungsgewicht ist 1.481 Gramm. Ich habe also noch Reserven.

Delef

habichtnorbert

Hallo Detlef,
da hast Du ein interessantes Projekt in Arbeit, würde mich auch intressieren für den Kartonmodellbau,
unten ein Foto von mir, von den Seehunden am 16.10.2010 in der Peenewerft Wolgast, aufgenommen bei der Dampferfahrt,
wenn Du erlaubst, würde ich gerne Deine Maßskizze kopieren?
:MG:
Gruß Norbert

Wo die Flotte hinfährt, sind die Minensucher schon gewesen

Das Historische Marinearchiv: www.historisches-marinearchiv.de

Jabo

Hallo,

HFG (Seehunde) würde ich mit: "(Remote) controlled mine clearance craft / drone" übersetzen.

Viele Grüße
Jens-Michael
Y-Reisen: Wir buchen, Sie fluchen!

Arbeitsgruppe Luftfahrtarchäologie Niedersachsen
https://www.luftfahrtarchaeologie.de/

Dergl

#5
Hallo,

@Norbert: danke für das Foto. Natürlich darfst Du meinen Plan kopieren. Gerne schicke ich Dir meinen selbstgezimmerten Spantenplan als pdf.

@Jens-Michael: danke für die Übersetzung.

Grüße

Detlef

habichtnorbert

Hallo Detlef,

danke erstmal für Dein Angebot, komme vieleicht später mal darauf zurück, beim Kartonmodell in 1:250 brauch ich sie nicht, später beim RC-Modell eventuell, sollte bei mir dann aber in 1:100 werden damit es zu den Minensuchern paßt, welche in 1:100 sein werden, ( wegen Platz im Auto)

Interessant ist vorallem die Antriebsart mit dem Schottel, das war in Wolgast nicht zusehen, wozu soll dann eigendlich noch die Flosse dienen, eventuell zur Stabilisierung oder?

unten noch die restlichen Fotos vom 16.10.2010 von der Peenewerft Wolgast angehängt:
1.) die ganze Armada: M1069 & HLB 12 + 13 & HLB 14 + 15
2.) nur M1069 Homburg
3.) HLB 14 + 15 , die HLB 12 + 13 waren ja schon oben
Gruß Norbert

Wo die Flotte hinfährt, sind die Minensucher schon gewesen

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Dergl

Hallo,

es geht gut voran: die Spanten sind fertig, Heck mit Ausschnitt für den Tieftöner ebenfalls und die oberen Planken zur Längsausrichtung des Rumpfes angebracht.
Auch ist der Motorträger fertig: hier habe ich 3 Lagen von je 1MM ABS verklebt. Da die mittlere Lage kleiner ist, ergibt sich an den Rändern und unten eine Nut, die über den Motorspant geschoben wird. So kann ich den Motor bei Bedarf auswechseln.

Detlef

Dergl

Hi Forum,

vor "Feierabend" noch schnell Fotos aus der Plattenbiegerei.

In den Segmenten habe ich zuert mit einer Schablone aus Pappe die Kontur der Platten abgenommen.
Diese kontur dann auf das 1mm ABS übertragen und Biegelinien aufgezeichnet.
Entlang der Biegelinien wird dann mit einem stabilen Rohr die Plattenform gebogen.

Zuletzt wird noch eine Lasche an der Platte angebracht, welche mit der nächsten Platte verklebt wird.
Diese Lasche wird mit der Platte zuerst am Rumpf angeklebt und sollte gut trocknen. Nun kann die Platte leicht auf die Spanten aufgezogen und verklebt werden.

Detlef

habichtnorbert

Hallo Detlef,

das sieht ja schon gut aus, besonders die Lösung der Motorhalterung könnte mir gefallen, um für es auch andere RC-Modelle zunutzen, da ist ja nicht soviel Arbeit beim eventuellen Motortausch notwendig und es geht schneller, muß ich mir mal merken,
:MG:
Gruß Norbert

Wo die Flotte hinfährt, sind die Minensucher schon gewesen

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109

Das geht ja flott vorran!  top

Zum Biegen kann man falls nötig den Kunststoff noch in heißem Wasser erhitzen.

Zu dem M-Boot im Hintergrund oben: warum ist das hintere Überwasserschiff schwarz gepönt?

Danke,

Bernd.
http://artisanmodeler.blogspot.de/

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Robertson-Schrauben-Zähler

habichtnorbert

Hallo Bernd,

Du meinst doch sicherlich den Bereich des Abgasaustritts siehe unten, diesmal von Achtern aufgenommen,
dort befinden sich auf beiden Seiten die Abgasaustritte, so fällt der Ruß auf der Bordwand nicht mehr auf und einmal Wasser drauf und schon glänzt er wieder,
Gruß Norbert

Wo die Flotte hinfährt, sind die Minensucher schon gewesen

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109

Danke! Die Fläche ist sehr großzügig bemessen ....  :O/S

Schönes WE!
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Robertson-Schrauben-Zähler

Dergl

Hallo Jens-Michael,

Die Bezeichnung "Hohlstab" ist ja nur die Kurzform von "Hohlstabräumgerät" (HFG) wie Du schreibst. Bisher habe ich keine bessere englische (idealerweise umgangssprachliche) Bezeichnung gefunden als Du.

Am nächsten dran ist vielleicht das englischsprachige Wikipedia, wo die Hohlstäbe der Seehund-Klasse als "mine sweeping ROVs" bezeichnet werden.

Muss ich wohl mal einen Kollegen fragen, der als LI in RN unterwegs war.

Detlef


Dergl

Hi Forum,

gestern habe ich noch den Schacht für den Schottel fertig gestellt. Der Schacht ist im unteren Bereich massiv mit Stabilit überzogen, das sowohl dichten soll als auch den Schacht stabilisiert.
Auch die erste Passprobe für den Schottel hat geklappt: es ist zwar alles recht knapp, aber wie im 3D-CAD-Modell errechnet, passt alles.
Trotzdem habe ich im Spant 2 einen Ausschnitt vorgenommen. Ich werde zunächst die Montageplatte des Schottel zwischen Spant 1 und 2 einkleben, dann erst den Schottel montieren. Das ergibt eine zusätzliche Stabilität in der hinteren Sektion und eine nahezu abgeschlossene Abteilung, falls Wasser eintritt. Nur im oberen Bereich über der Wasserlinie sind Spalten, damit z.B. Kondenswasser abziehen kann.

Detlef

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