LCM (Studie) in 1:40

Begonnen von Dergl, 22 Juli 2012, 11:20:07

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Dergl

Hallo Forum,

in den letzten Wochen habe ich ein LCM in 1:40 gebaut... nun ja, sagen wir einmal es ist eine LCM-"Studie", weil ich meinem konstruktiven Drang viele Freiheiten gelassen habe. Vorlage war generell LCM12 der Bundesmarine, weil Fotos vorhanden. Allerdings habe ich eine komplett andere Rampe gebaut, weil mir die Bauform besser gefiel.
Danke vorab an Friedhelm, den ehemaligen "Barbe" Fahrer. Friedhelm hat mir aus seinem Foto-Fundus sehr viel Recherche-Arbeit abgenommen.

Wie bei allen meinen eigenen Entwürfen hatte ich auch hier ein Thema. Es ging darum, dass im hauptsächlich mit 1mm ABS-Platten arbeiten wollte, auch bei den Spanten. Es galt herauszufinden, wie eng (oder weit) man mi 1mm Rumpfplatten kommt und auch 1mm Spanten genug Stabilität geben. Antwort vorab: durch die gut geplante innere Struktur ist die Modellstabilität sehr gut! Nur der Motorspant wurde in 2mm erstellt, weil mir das sonst zu unsicher gewesen wäre.

Ich bin mit dem Modell des LCM schon recht weit und aktuell beim Steuerhaus und dem Mast.

Frage: wie waren die Steuerhäuser innen ausgestattet? Bei den großen Fenstern möchte ich innen etwas Einrichtung einbauen.

Hier und in ein paar folgenden Beiträgen nachträglich der Baubericht als Foto-Show.
Ich beginne zuerst mit einem Foto der heutigen Stellprobe mit lose aufgelegtem Achterdeck.

Detlef

Dergl

Hier der Rumpf mit Spanten und Rumpfplatten.
Sicherheitshalbder habe ich im hinteren Teil des Laderaums zwei Speigatten eingebaut. Wegen des recht niedrigen Freibords des Laderaums ist die Schräge am Bugbereich sehr niedrig und ich rechne mit überkommendem Wasser.

Dergl

Im Inneren des Rumpfes ist ein langer Schacht für die Batterie.
Dieser Schacht dient sehr der gesamten Statik aber darin liegt auch die Batterie in einem Schlitten, der achtern arretiert ist und damit das LCM getrimmt werden kann.
Das Steuerhaus ist etwas größer ausgeführt... aber dadurch kann ich im Bedarfsfall die Batterie entfernen.

Dergl

Der Unterboden ist im Bugbereich mit Streben versehen. Keine Ahnung, ob das so richtig ist, jedoch weiß ich von "Barbe", dass so etwas sinnvoll ist.
Außerdem habe ich Wellen, Schrauben und Ruder etwas überdimensioniert, um die Fahreigenschaften zu verbessern.
Der Kiel ist garantiert nicht im Original vorhanden. Jedoch weiß ich von den eh schnon bescheidenen Fahreigenschaften der "Barbe" wie schlecht Landungsboote im Wasser liegen und auf Seitenwinde reagieren. Also auch hier ein Tribut an den Fahrbetrieb.

Dergl

Das Steuerhaus kann entfernt werden. Es ist achtern mit einem Hacken arretiert und vorn durch den drehbaren Typhon gesichert.
Hier war ich seeehr frei in meinen Änderungen: auf den Originalen ist das dacj des Steuerhauses leer.

Im Foto 63 kann man das noch entfernbare Dach des Steuerhauses sehen. Wie im ersten Beitrag erwähnt, würde ich mich freuen, wenn mir jemand Tipps zu Innenausstattung des Steuerhauses geben könnte.

Im Original sind große Wartungszugänge über den Motoren sichtbar. Ich habe diese Klappen etwas aufgedickt aber dafür sind diese nun mit Vorreibern versehen und lassen sich öffnen.

Dergl

#5
Die Rampe ist trotz Einsatzes von ausschließlich 1mm ABS recht stabil.
Obwohl wegen des Messingsbügels der Kopf schwer genug ist, werde ich in der Endmontage auch noch eine Schenkelfeder am Gelenk einsetzen, um das Öffnen sauber zu gewährleisten. Aktuell brauche ich diese Feder nicht, jedoch werden sich die Bohrungen im Fahrbetrieb mit der Zeit zusetzen.

Gegenüber meiner "Barbe" ist die Rampe des LCM nicht bündig, wenn heruntergelassen. Beim LCM habe ich bewusst einen Sprung von 3mm in Kauf genommen, habe aber dafür eine bessere Abdichtung im Bereich der Gelenke.

Die Seilführung der Rampe liegt innen. Beim Original sind die Seile auf dem Oberdeck, zwar abgedeckt aber gut erkennbar.
Ich habe mich für ein durchlaufendes Rohr jeweils BB und Stb entschieden, weil dadurch keine zusätzlichen Umlenkrollen und damit Reibungsverlust vermieden wurden.

Dergl

Der Motorraum wird zugänglich sein über insgesamt 4 Luken. Deshalb wird nach Endmontage das Achterdeck an einigen Punkten verklebt und durch den Anstrich versiegelt.

Im Motorraum ist auch der Hebel für die Rampe. Die zusätzliche Umlenkrolle am Heck war nötig, um eine gleichmäßige Belastung der Wippe zu erzielen. Trotz Wippe hatten die beiden Zugseile der Rampe stark unterschiedliche Zugkräfte bei den Extremlagen des Hebels.
Außerdem brachte die zusätzliche Umlenkrolle die Möglichkeit, Ober- und Unterseil mit Zugfeder freilaufend zu trennen.

Der Anschluss von Fartenregler zur Batterie läuft unter einem wegdrehbaren Bügel, um die Kabel von den Zugseilen der Rampe klar zu halten. Hiermit kann auf die verkürzten- oder verlängerten Kabelstränge beim Trimmen eingegangen werden.

Der Mast ist auch schon angefangen. Obwohl nur ein kleiner Stummel, wird er wie beim Vorbild umzulegen sein. An der Oberkante zum Fahrstand ist dazu ein Rastmechanismus, so dass man den Mast nur aufstellen braucht. Im Gegensatz zu meinen anderen Modellen ist im LCM ausnahmnsweise keine Beleuchtung.

109

"Schöne und interessante Arbeit! /
http://artisanmodeler.blogspot.de/

»Als ik kan«
Robertson-Schrauben-Zähler

Schappi1976

Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.
Antoine de Saint-Exupéry

Dergl

Hallo Forum,

kaum zu glauben, aber ich habe seit Jahren endlich einmal wieder das Airbrush-Set herausgeholt.
Die Revell-Farben (wasserverdünnbar) sind wirklich super.
In knapp 3,5 Sunden am Samstag und Sonntag habe ich die gröbsten Teil geschafft.

Gestern war ich auch schon in der Bütt: der Trimm ist wie berechnet, also unbeladen achtern schwerer. Vielleicht werde ich die Wasserlinie aber noch um 2-3mm höher ansetzen.

Es fehlen noch Details, wie beispielsweise die Inneneinrichtung des Fahrstandes, die Rettungsflöße ein paar Tampen und Fender. Auch ein paar farbliche Details, wie die zu schwärzenden Poller kommen noch.
Als Besatzung habe ich bereits 3 Mann von Graupner im Takelpäckchen rekrutiert...einer wird noch schnell zum Maaten befördert.

Aktuelle Bauzeit: 65 Stunden.

Detlef

Dergl

Hallo Forum,

ich denke, dass ich morgen mit dem LCM auf den See kann.  :-D

Baustatistik
Bauzeit: 74 Stunden an 22 Tagen zwischen 09.06.2012-01.08.2012.
        6    Std. Spanten
      22,5 Std. Rumpf
        6,5 Std. Antrieb
        2    Std. Ruder
        9    Std. Achterdeck
       14   Std. Steuerstand und Mast
       10   Std. Rampe mt Befestigung und Anlenkung
         4   Std. Farbe

Bin schon auf das Fahrverhalten gespannt. Wahrscheinlich ist mein LCM hoffnungslos übermotorisiert  :|

Detlef
 

Captain Hans

Hallo Detlef

wie immer - toll gebaut top top top

viele Grüße

Hans
,Nur wer sich ändert,bleibt sich treu"!!!
,,Nicht was du bist,ist das was dich ehrt,wie du bist,bestimmt den Wert"!!!

edmondo

Nochmal meine Hochachtung zu Deinem Baubericht--ganz große Klasse.

edmondo

smutje505

Hallo Detlef fährt denn deine Sprotte(LCM 12) schon?

Dergl

Hallo Smut,

ja, mein LCM war schon auf dem Wasser.
Zuerst "fraß" die Bb-Welle etwas, wenn es Lastwechsel gab. Da war ein kleiner Span an der Stirnseite, der sich an die Kupplung klemmte. Hatte etwas gedauert, bis ich den Grund herausfand und das Problem beheben konnte. Dann war ich nochmal auf dem See und habe durch viel Fahrpraxis etwaige Reste abgeschliffen.  :-D

So ein LCM ist reichlich windlastig. Da das Vorschiff sehr leicht ist und im unbeladenen Zustand auch wenig Eintauchtiefe hat, bewirkt ein Seitenwind recht eigenwillige (und natürlich ungewollte) Kurswechsel. Man muss also höllisch aufpassen  :-o

Allerdings ist die Rampe sehr stabil: sogar bei Vollgas kann die Rampe heruntergelassen werden. Auch wenn dabei viel Wasser überkommt, kann man recht gut kleine Gegenstände aufsammeln. Außerdem habe ich ja am hinteren Teil der Ladeducht zwei Speigatten, die hervorragend funktionieren.

Leider habe ich keine Bilder vom LCM auf dem Wasser.

Detlef

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