Werft(en) der Reichsmarine

Begonnen von ReiMar, 20 Juni 2012, 08:47:13

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ReiMar

Nach Kriegsende verfügte die noch bestehende Kaiserliche Marine über 3 Werften:
Wilhelmshaven, Dantig und Kiel.

Danzig mußte/wurde im Zuge der Loslösung der Stadt und des umliegenden Gebietes im Zuge des Versailler Vertrages an die
"Freie Stadt Danzig" übertragen.

Wilhelmshaven wurde zur "Reichswerft" und blieb der zunächst "vorläufigen " dann " Reichsmarine" Marine erhalten. Hier wurden
dann so ziehmlich alle Umbau- und Modrnisierungsmaßnahmen sowie Neubauten (bis 1926: Kreuzer "Karlsruhe") durchgeführt.

In Kiel ...... fand hinsichtlich Schiffsbau erstmal gar nichts mehr statt. Nur das "Marinearsenal" wurde im Nordhafen eingerichtet
als Zwischen-, Verschiebe- und Verstecklager für Waffen und Ausrüstung, die man vor der alliierten Kontrolle zu entziehen suchte.
1925 erfolgte dann der Verkauf/die Abwicklung/Privatisierung zur "Deutsche Werke Kiel Aktiengesellschaft". - Nur um gleich daraufhin
doch wieder in den Kriegsschiffbau einbezogen zu werden (siehe Kreuzer "Karlsruhe").

WARUM  :?

In Wilhelmshaven ließ man ja nichts unversucht, um die Facharbeiterschaft zu erhalten (z.B.: Lokomotivenbau, Baubeginn "Emden"
bevor der Reichstag mit dem Geld 'rausrückte). In Kiel passierte nichts dergleichen (zumindest nur in viel geringerem Umfang, die
Werftleitung stand ziehmlich allein gelassen da im Bemühen um Aufträge).
Warum wurde Kiel nicht z.B. mit in die Modernisierungsmaßnahmen für die alten Kleine Kreuzer und Linienschiffe miteinbezogen?
Und/oder später in den Bau der neuen Torpedoboote, was sicherlich zu einer Verkürzung der Zeiten bis zur Verfügbarkeit der
gesamten T-Boot-Flotte geführt hätte.

Gab es außer ev. finanziellen Bedenken, über die die Militärs sich an diversen anderen Stellen ja ohne viel Ferderlesens hinweg-
setzten noch andere Gründe? Z.B. eine Auflage in den "Ausführungsbestimmungen" des Versailler Vertrages, die Wilhelmshaven
zur alleinigen Marinewert bestimmte oder ähnliches ?

Apropos, weiß jemand eine (öffentlich/frei zugängliche) Quelle zu diesen Ausführungsbestimmungen ?
Im Vertragstext von Versailles steht ja sonst nicht viel (wieviele Küstengeschütze, wieviele Schiffsgeschütze welchen Kalibers,
Erlaubniss/Verbote zur Herstellung von neuen Waffen und Waffensystemen [z.B. Geschütztürem] usw.).
Die müssen irgendwann 1920 erlassen/aufgestellt worden sein, als der Reichsmarine die zusätzliche "Reserveschiffe" zum vertrags-
konformen Bestand (6 + 2 Linienschiffe, 6 + 2 Kl. Kreuzer, 12 + 4 Zerstörer, 12 + 4 Torpedoboote [versailler Lesart: bis 200 t])
zugestanden wurden.

Vielen Dank schon mal für euer Interesse an diesen Fragen  :-)
Am I a man ? And isn't a man stupid ?
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Seebatailloner

Antworten auf diese Fragen finden sich in den Büchern von

Werner Rahn: Reichsmarine und Landesverteidigung 1919-1928
Rolf Güth: Die Marine des Deutschen Reiches 1919-1939

ReiMar

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halina

#3
Hallo Rei Mar , von den Allierten wurden bezüglich der Werften keine Prioritäten gezetzt , was Deine Angaben betrifft ,
so wurden in Wilhelmshaven nach dem Krieg zunächst Fischdampfer und Frachter gebaut , aber von Lokomotiven ist
mir nichts bekannt . Eine Modernisierung von kleinen Kreuzern gab es auch nicht , die gingen nachweislich nach UK .
Es blieben nur die alten Linienschiffe , die von der Reichsmarine übernommen wurden . Was die späteren Neubauten
anbetrifft so wurde auch die Marinewerft in Kiel berücksichtigt . Einige Informationen kannst Du noch aus dem Beitrag
"Die kleinen Kreuzer der Kriegsmarine" entnehmen .
                                                                                                                    Gruss Halina


[Die Diskussion um die Kleinen Kreuzer, WHV im Krieg usw. geht hier weiter:
--/>/> http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,17504.0.html]
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

ReiMar

Danke für den Hinweis bzgl. des "Desinteresses" der Alliierten an den Werften, halina.

Hinsichtlich der Landwaffenproduktion waren sie ja etwas rigoroser, z.B. mit einer Festlegung welche Firmen
in Deutschland überhaupt Waffen herstellen durften.
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ReiMar

#5
HEY LEUTE !!

Sorry, ich bin zwar nicht der Modrator dieses threads und auch kein admin, aber als Themenstarter
möchte ich darum bitten beim Thema zu bleiben.

Mögliche Mißverstände/Animositäten zwischen halina, Peter Strasser oder anderen sind eindeutig
:MS:OFF TOPIC :MS:

Das ist was für's Bordleben, OffTopic oder noch besser PM (oder "administrator").

Peter Strasser:
Ich hoffe natürlich inständig, dass du deine Drohung, nicht mehr an schiffsbaulichen Themen teil nehmen zu wollen noch mal überdenkst.
Schon als "ungesehener Gast" habe ich solche Beiträge von dir immer gerne gelesen. Waren sie für mich oft auch Anregungen, mich selbst
- soweit das "nur" via i-net möglich ist - weiterzubilden und nach anderen Quellen und Betsätigungen zu suchen.

Übrigens - weißt du, ob es "75 Jahre Marinewerft Wilhelmshaven" auch (gebühren-)frei elektronisch einseh- der 'runterladbar gobt und wenn wo ?

halina:
Könntest du mir sagen oder einen link setzten wo ich " ...den Beitrag "Die kleinen Kreuzer der Kriegsmarine"....) finde ?

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harold

Tja ... ich überlege mir gerade, ob ich nicht den thread einfach schließen sollte?

Dafür sprächen:

- die (wie oftmals) völlig am Thema vorbeizielenden, zum Teil falsch- oder halbverstandene Informationen beinhaltenden Postings von "halina";
- alle Antworten darauf, die (notwendigerweise!) eher harsch ausfallen, da dieses sein eher realitätsfremdes vor-sich-Hin(Ab-)schreiben schon sattsam bekannt ist;
- nächste Kurve der Spirale, der "Behaupter" ist beleidigt, teilt a bissele aus, verweist auf andre threads die er angezettelt hat (ohne sich jedoch tiefer in die Materie einzuarbeiten),
- draufhin kommen Berichtigungen, alles Mögliche an Detail-Klärung von vielen Mitgliedern,
- dann kommen kleine Wadlbeißereien à la "ich hab ja schon sooooviel hier eingestellt..." versus "Dein Schwerpunkt liegt mehr auf die kompetenten Antworten eingestellter Beiträge anderer FM."
(aha - Kompetenz is nix, viel rumposten ist viel, viel mehr ... so der erste Gedanke dazu)

Bums! -der thread ist schon geshreddert.

Entweder läßt man diesen sinnfreien Brabbel stehen (nicht gut für das Finden von Informationen), oder
man reagiert -mehr oder weniger streng- (gar nicht gut für das normalerweise freundliche Klima im Forum).
So oder so, der thread ist bald hin...  (tja, sorry, ReiMar!) ...
Entweder völliger Schmonzes, oder hin-und-her-Gekeife.-

Was wären denn die Argumente dafür, den thread nicht zu schließen?

- eine sehr interessante Ausgangsfrage,
- bislang drei gute Empfehlungen zur Sekundärliteratur,
- ein wenig Geduld, dann kommen hier noch mehr Informationen zusammen;
- und schlußendlich: wenn "halina" seine (hier unkompetente) Klappe hält, und auch Bernd u. Kai nicht weiter nachtreten, sondern aus ihrer Kompetenz heraus schreiben, kann vielleicht noch was draus werden...

@ReiMar,
ich hoffe, dies war hier in Deinem Sinne und bringt die Sache wieder auf Kurs.
:MG:
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

ReiMar

@ halina

Danke für den Hinweis.
Allerdings geht es dabei um die "leichten Kreuzer" nach Lesart der diversen Flootenverträge der
Zwischenkriegszeit und der Definition des "Friedensvertrages " 1919.

Ich habe den Ausdruck "Kleine Kreuzer" bewußt gewählt, da ich die noch zu Kaisers Zeiten
auch unter dieser Klassifikation gebauten Schiffe der "Gazelle-Klasse" meine, die die "Erst-
Ausstattung" der Reichsmarine der Weimarer Republik darstellten.

@ Harold

DANKE
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kgvm

Thorsten, könnte man vielleicht die Fragen zu Wilhelmshaven und Swinemünde im Krieg als eigenen Thread auskoppeln?

t-geronimo

Ihr könnt einem aber auch Arbeit machen. Es wird Zeit für einen hauptamtlichen Moderator...  :-D

Hier ist das WHV-Thema nun zu finden:
--/>/> http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,17504.0.html
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Stichling

Hallo !
Zur Kieler Werft (Ehem.Kaiseriche Werft). Ab 11.Dez.1918 "Reichswerft Kiel, Direktor war immer noch der OWD Konteadmiral Friedrich Behnke. Bauaufträge waren Fischdampfer aber auch Reparationen an Frankreich, Penischen und Campinen. Eine Umbenennung erfolgte auf Reichsbeschluß 17.07.1920, nunmehr "Deutsche Werke A.G. Werft Kiel. aber schon 28.05. 1925 weider auf Beschluß des Reiches "Deutsche Werke Kiel A.G." mit dem Zusammenschluß der "Kaiserlichen Torpedowerkstatt in Friedrichsort, Bauaufträge im Handelsschiffbau des In und Auslandes. Lt.Versailler Vertrag  durften Privatwerften nicht am Kriegsschiffbau beteiligt werden, so erging der Auftrag zum Bau des Panzerschiff "Deutschland an die DWK, sie war ein staatliches Unternehmen.
Im März 1937 kamen die "Howaldt Werft" und das "Marinearsenal" auf Veranlassung des Reiches hinzu, um nunmehr als "Kriegsmarinewerft Kiel" zu firmieren. Am 1.7. 1943 wurde die "Howaldt Werft" wieder ausgegliedert, die Wertschaftlichkeit war nicht ausreichend.

Viele Grüße Stichling
                               

ReiMar

@ Stichling

D.h. auch Michaelis und Behnke hätten, wenn das Geld da gewesen wäre und/oder andere Überlegungen (welche ???) nicht
dagegengestanden hätten in Kiel Schiffe bauen und "Modernisieren" lassen können ?

Die "Deutsche Werke A.G. Werft Kiel" wie auch ab 1925 "Deutsche Werke Kiel A.G." verblieben ja mehrheitlich in Reichsbesitz,
wenn auch in Form einer Aktiengesellschaft.

Übrigens.., Dank für die Info, daß Behnke Direktor der Werft Kiel war, bevor er Chef der Marineleitung wurde. Wußte ich bisher nicht. top
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Peter Strasser

Die 1920 entstandenen Deutschen Werke Kiel (bis 1925 richtiger Deutsche Werke/Werk Kiel) sind ja nur einer der vielen Betriebe der Deutschen Werke. So ging am 1.3.1920 auch die UTO-Werft der Reichswerft Wilhelmshaven als Deutsche Werke/Werk Rüstringen an die Deutschen Werke. Die Umwandlung zur AG erfolgte erst 1925. Zweigbetriebe waren zudem in München, Dachau, Kassel und Lippstadt. Sie wurden aufgrund Finanzprobleme allesamt (bis auf Kiel) im Herbst 1924 geschlossen.
Für die UTO-Werft WHV bedeutete das, dass die Werkstätten völlig ausgeschlachtet wurden, und über Jahre ungenutzt waren. Später wurde sie dann wieder von der Kriegsmarine übernommen.

Gruß Piet

ReiMar

IRRTUM meinerseits :|

Nicht "Friedrich" Behnke sondern PAUL Behnke war chef der Admiralität, später Marineleitung (01.09.1920
bis 14.09.1920 bzw. 15.09.1920 bis 30.09.1924).

Gibt's da 'ne Verbindung zwischen Friedrich und Paul Behnke ?
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Stichling

Hallo Strasser !

       Stimmt nicht ganz, Deutsche Werke gab es noch in Erfurt, Amberg, Ingolstadt, Siegburg, Hanau. Bis zum Kriegsende 1945 waren die DW in Berlin Spandau und Haselhorst im Betrieb.

Gruß Stichling

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