Die "BREMEN" & "EUROPA" 1929/30

Begonnen von halina, 10 März 2012, 19:50:53

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Cord

#60
Hallo Trimmer,

in dem Buch von Kommodore Ahrens sind neben der schriftlichen Erwähnung der Tarnung der BREMEN auch Fotografien von Hanns Tschira, ein berühmter Bordfotograf des Norddeutschen Lloyds veröffentlicht worden, die die Tarnung auf hoher See dokumentieren sowie die Ankunft des "grau-schwarzen"Schiffes in Hamburg* zeigen.

Gruß Cord

*Sorry, natürlich Wesermünde! :-)
In den Straßengräben auf dem Weg zum Ruhm, liegen die Überreste derjenigen, denen der Erfolg versagt blieb... (unbekannter Verfasser)

Trimmer

#61
Hallo Cord - mag schon so sein aber wie oft wurde auch hier im Forum festgestellt das die Angaben bis hin zum Gröner nicht stimmig oder fehlerhaft sind. Das ist kein Vorwurf an den Autor eines Buches oder als solches zu betrachten aber ich habe selber die Erfahrung machen müssen das bis hin zu den Angaben der WASt teilweise falsche Angaben existieren welche ich dank der Zeugenaussagen beteiligter Personen  richtig stellen konnte. Ja Cord - und wie oft wurde auch schon festgestellt das Bilder falsch datiert oder beschriftet  waren
Wenn ich es richtig gelesen habe war Ronnys Vater eine direkt beteiligte Person, ein Zeitzeuge und man nun wirklich trefflich streiten aber doch zumindest nicht einfach alles als falsch abtun.

Morgengruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

RonnyM

sowie die Ankunft des "grau-schwarzen"Schiffes in Hamburg zeigen.

Moin Cord,

bist du sicher, dass die BREMEN jemals Hamburg angelaufen hat  :? Wie Achim schon schrieb...

Grüße Ronny

PS Oder doch Wesermünde :?
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

SchlPr11

Hallo,
BREMEN wurde nach Wesermünde eingeholt und dort vom Vorstand des NDL unter Assistenz Schlepper STEINBOCK begrüßt. So schreibt Komodore Ahrens ...
Zusammen mit EUROPA kam die BREMEN erst in Vorbereitung SEELÖWE am 05.04.1940 nach Hamburg zwecks Umbau des Hauptdecks zum Panzertransport. Zufahrtsluk im Brückenfrontschott an Backbord.
Zuletzt Waltershofer Hafen und am 07.09.1940 -14.49-16.30 Uhr - im Geleit T-Boot WOLF zurück von der Elbe zur Weser. Wo sie dann das Schicksal ereilte.
REINHARD

RonnyM

...danke Reinhard, dass wusste ich nicht. Vaddern fuhr bis Ende 1944 auf anderen Lloyddampfern und sollte im besagten Zeitraum - mit Pistolen ausgerüstet - gegen die eingerückten Amerikaner in Bordeaux "kämpfen". Die Seeleute der Handelsmarine blickten ja durch - man konnte draußen auf See "alle" Nachrichten hören. Sie gingen dann von Bord, die Pistolen flogen ins Hafenbecken, und gingen direkt zu den Amis. Vaddern kam dann Ende 1947 aus amerikanischer Gefangenschaft.

Und als er dann vorm Spiegel stand und sich rasierte, fragte ich meine Mutter: "Was macht der Mann da"?

Tschuldigung, leicht OT...

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Cord

Hallo Trimmer,

Danke für Deinen Beitrag von heute morgen. Deinen Ausführungen über falsche Bildbeschriftungen stimme ich 100% zu.

Zu Deinem Beitrag Zeitzeugen möchte ich ergänzen, das Kommodore Ahrens Buch schon 1939 als Erstausgabe veröffentlicht worden ist. Somit ist Ahrens auch ein Zeitzeuge, der mittelbar beteiligt gewesen ist und zeitnah von seinen Erlebnissen berichtet hat.

Da ja Ronny in seinem Beitrag selbst über die Tarnung der BREMEN auf dem Weg von New York nach Murmansk berichtet (Quelle unbenannt), aber ein Foto an seinen Beitrag angehängt hat, welches die BREMEN vor Murmansk ohne Tarnung zeigt, kann man vllt. davon ausgehen, dass das Foto von Ronny falsch beschriftet worden ist, wie auch schon TW festgestellt hatte.

Nach den bisher veröffentlichten Quellen (Ahrens/Tschira) gibt es keinen Hinweis darauf, das die BREMEN während ihres 3 monatigen Aufenthaltes in Murmansk bzw. auf ihrem Weg nach Wesermünde :-) umgetarnt worden ist.

Ronny, hast Du noch weitere Fotos der BREMEN?

Gruß Cord
In den Straßengräben auf dem Weg zum Ruhm, liegen die Überreste derjenigen, denen der Erfolg versagt blieb... (unbekannter Verfasser)

RonnyM

Moin,

wer schon mal da oben bei Jan Mayen rumgeschippert ist, kann bestätigen, dass dort eine 300 - 500m lange Atlantikdünung herrscht. So ist es nicht verwunderlich, dass die Aufbauten an BB und STB noch nicht grau gepönt sind. Denn die Bootsmannstühle würden wie Scheibenwischer an den Seiten hin und her schwingen.

Daher auf dem Bild nur die Frontseite schon in grau...

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

RonnyM

...hier noch mal ein Beispiel, wie sich auch große Schiffe in der Atlantikdünung aufschaukeln können... :-o

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Baunummer 509

#68
Schön dass es hier einen Thread zur Bremen gibt  :-)

Eine kleine Randnotiz, die man vielleicht mal gelesen, dann aber wieder vergessen hat.
Bremen und Europa hatten unterschiedliche Stevenformen. Der Vordersteven von Bremen war sehr viel schärfer ausgeprägt als der von Europa. Daher erklärt sich der für Europa typische "Schnauzbart" den Bremen so nicht hatte. Auch die Formgebung des Unterwasserschiffes im Bugbereich unterschied sich (Wulst).
Die unterschiedliche Formgebung war aber durchaus Absicht, es ging darum, den sparsamsten und effizientesten Entwurf zu finden.

Achtet mal auf Bugansichten, auf denen kann man die Schiffe sehr gut unterscheiden.


Nachtrag: hier noch der schönste Spantenriss aller Zeiten:
http://www.digipeer.de/index.php?media=DSM_VII_3_V_001&size=2
(Detailfanatiker dürfen auch gerne mal auf das Bild klicken, sie werden sicher nicht enttäuscht. Speichern kann man den Spantenriss übrigens nicht einfach so...)

Gruß

Sebastian

Baunummer 509

@Ronny

WooooooW  top top top top

Das hätte ich gerne mitgemacht!
Man beachte das schwarze Unterwasserschiff  :-o

SchlPr11

Hallo,
noch ein paar ergänzende Gedanken zum Foto der BREMEN vor Murmansk: Warum sollte die BREMEN nicht im Kola-Fjord liegen?
Die Landschaft im Hintergrund ist nicht untypisch. BREMEN ist in den Aufbauten teilgetarnt und erscheinen nicht gewohnt schneeweiß.
Das Schiff liegt leer hoch aus dem Wasser. Keine Passagiere mit Gepäck, keine Ladung und die Bunker sind leer von der rasanten Reise über den Atlantik.
Ende September/Anfang Oktober 1939 konnte BREMEN aus einen ankommenden deutschen Tanker bunkern, welcher? Aus WILHELM A. RIEDEMANN vielleicht, am 15.09.1939 in Murmansk von der KM erfaßt?
Der weiße Zierstreifen des Wasserpasses ist auch noch deutlich zu sehen. Er wurde lt. Kommodore Ahrens erst im Kola-Fjord, weil verräterisch, vor dem Auslaufen übermalt. So fehlt er auf meiner Aufnahme des Mittsschiffs der BREMEN in Wesermünde nach Rückkehr.
Es kann so sogar eine Aussage zum Aufnahmezeitpunkt getroffen werden. Allerdings waren auf der BREMEN seit Ankunft alle(?) Fotoapparate unter Verschluss genommen worden.
Also – BREMEN Ende September 1939 in Murmansk, welches am 10.12.1939 mit Kurs Wesermündung verlassen wurde.
REINHARD

Cord

Moin Ronny,

Schöne Aufnahmen der QE2! top

#Reinhard

Hanns Tschira hat 1940 ein Buch mit dem Titel "Die BREMEN kehrt heim" herausgegeben. Daher ist davon auszugehen, das mindestens 1 Fotoapparat nicht konfisziert worden ist :-)

Der fotografische Nachlass (Ca. 55.000 Negative) von Hanns Tschira liegt im Deutschen Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven.

Grüße Cord
In den Straßengräben auf dem Weg zum Ruhm, liegen die Überreste derjenigen, denen der Erfolg versagt blieb... (unbekannter Verfasser)

TD


Ca. 55.000 Negative

dass macht ja neugierig !

Kann man etwas zum Inhalt dieser Negative erfahren ??

Vielen Dank

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

RonnyM

Moin Theo,

wende dich mal an Bernd Langensiepen, der hat nen`guten Draht zum DSM... :angel:

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

RonnyM

Moin Theo,

von einem im Hintergrund dir helfenden Mitmenschen soll ich dir folgendes berichten:

Foto DSM: Es sind 90 % des Bestandes katalogisiert. Das betrifft auch Mengen von Fotos BREMEN-EUROPA aus der Zeit ab 1939. Reichlich weiteres haben auch das Historische Museum und Stadtarchiv Bremerhaven.

Die größten Privatsammlungen sind wohl die von Arnold Kludas, Grünendeich und Harald Focke, Bassum.

Grüße Ronny

PS Kommt nicht von B.L.
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

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