Aktuelle Nachrichten aus der Schifffahrt

Begonnen von Albatros, 19 Februar 2012, 11:08:55

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halina

Und wieder befindet sich eine traditionsreiche Schiffswerft in einem Insolvenzverfahren , es ist die bereits 1903 gegründete
"Nordseewerke Emden" , waren es 1975 noch nahezu 4.800 Mitarbeiter so ist diese inzwischen auf ca. 200 gesunken .
Der häufige Inhaber-Wechsel und auch dadurch bedingte Management-Fehlentscheidungen haben diese Misere hauptsächlich
verursacht neben der angespannten allgemeinen Auftragslage .
In Kooperation mit anderen deutschen Werften fanden in den letzten Jahren neben dem U-Bootbau auch die Stapelläufe der
Fregatten "Emden" , "Bayern" und "Hessen" statt . Als letztes gebautes Handelsschiff wurde der 228 meter lange Container-
Frachter "Frisia Cottbus" 2010 fertiggestellt .
Es wäre wirklich zum Heulen wenn eine so leistungsfähige Werft zu Grunde gehen würde , hoffen wir dass in den nächsten Wochen noch ein neuer Investor hier anklopfen wird , das Foto zeigt die eindrucksvolle Werft-Übersicht .
                                                                                                                                                         :MS:  halina
                Foto vom 10.7. 2010 , Urheber: Bin im Garten , Lizenz : CC-BY-SA 3.0 nicht portiert
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

smutje505

Hallo aus den Kieler Nachrichten:Rendsburg. Besucher ärgern sich in den Sommerwochen, wenn die Schwebefähre nicht  zwischen Osterrönfeld und Rendsburg  über den Nord-Ostsee-Kanal pendelt. Für genau dieses Fotomotiv fahren viele extra nach Rendsburg.
Alle zwei Jahren müsse das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) den Antrieb der Fähre überholen lassen, sagt Jörg Winkelmann, der WSA-Außenbezirksleiter des Wasser- und Schifffahrtsamts (WSA). ,,Das ist im Prinzip eine große Inspektion."
Seit 2011 gebe es die Zweijahresintervalle. Seinerzeit habe das WSA die Fahrspuren der Räder  oben auf der Hochbrücke neu richten lassen. Das habe den Verschleiß verringert. Zuvor fiel die Fähre öfter aus.
Seit dem 2. Dezember 1913 pendelt die Schwebefähre über den Nord-Ostsee-Kanal. Ihr Gewicht von 45 Tonnen hängt mit zwölf stählernen Trag- und Spannseilen an acht Stahlrädern, die in rund 40 Metern Höhe an den beiden Flanken der Eisenbahnhochbrücke entlang rollen. Vier Elektromotoren treiben dort oben die Fähre an.
Für die 125 Meter lange Fahrstrecke über den Kanal braucht sie etwa eineinhalb Minuten. So kommt eine jährliche Fahrstrecke von rund 6000 Kilometern zusammen, hat das Wasser- und Schifffahrtsamt ausgerechnet. Das ist fünfmal Rendsburg - Frankfurt auf der Autobahn, hin und zurück.
Die Fähre schwebt rund drei Meter über dem Wasser. Täglich setzen mit ihr rund 1400 Fußgänger und 350 Pkw über. Es gibt einen festen Fahrplan im 15-Minuten-Takt. Morgens um 5 Uhr schwebt die Fähre erstmals über den Kanal, abends kurz vor 23 Uhr das letzte Mal, im Winterhalbjahr eine Stunde früher.

Big A

Also, ich denke, lieber eine regelmäßige Inspeltion in der passenden Jaherszeit (im Winter macht das wenig Sinn) und ein paar meckernde Touris als irgendwann ein Unglück und hinterher wussten es alle besser.

Die Touris sind doch auch stinkig, wenn's am Ausflugstermin zur Fähre regnet... :-P

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

halina

#214
Nach den Negativschlagzeilen über die in Involvenz stehende Nordseewerke Emden kommt nun aus Bremerhaven von der
traditionsreichen und krisengeschüttelten Lloyd-Werft eine frohe Botschaft , denn von der US-Reederei "Crystal Cruisers" hat
die Werft einen Auftrag über den Bau von 5 Kreuzfahrtschiffen erhalten der nun für die ca. 400 Beschäftigten für ca. 5-7 Jahre einen sicheren Job gewährleistet , die Rümpfe werden wohl auf einer Auslandswerft gefertigt , evtl. in Polen .
Auch diese Werft musste 2004 in Insolvenz gehen , nachdem das im Endausbau sich befindende Kreuzfahrtschiff , die
"Pride of America" wegen eines schweren Sturms 2004 mit Schlagseite auf Grund sank und erst ein Jahr später abgeliefert
werden konnte und dadurch in finanzielle Schieflage geriet .
                                                                                                                                                       :MG:  halina

Hier noch ein Foto von 2006 von dem ca. 280 meter langen und 2005 in BHV fertiggestellten Kreuzliner "Pride of America"

Das angefügte Foto zeigt den Zustand des  Schiffes nach dem Sturm an der Kaje der Lloyd-Werft von 2004
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

halina

Hier eine Nachricht die so garnicht zu unseren Revieren passt : In Rendsburg soll ein Frachter festgesetzt worden sein , bei
dem der Kapitän betrunken gewesen war , und auf der Brücke gab es  keine Seekarten , bei näherer Überprüfung wurden
auch noch grössere technische Mängel und eine kaputte Bordwand festgestellt .
                                                                                                                                                      :MG:  halina
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                      Phil Borman

smutje505

Hallo : Deutsche Marine legt Tanker still
Die Deutsche Marine legt ihre ältesten Tanker still. Die fast 50 Jahre alten Betriebsstofftransporter ,,Ammersee" und ,,Tegernsee" sollten eigentlich noch einige Jahre fahren. Bei einem routinemäßigen Werftbesuch kam jetzt aber für die beiden Schiffe das Aus.
Die ,,Ammersee" und ,,Tegernsee" (Foto) waren die letzten aktiven Marinetanker der Lindenau-Werft. Sie wurden vor 50 Jahren in Kiel-Friedrichsort gebaut. Weil sich im Aufbau Asbest befindet, verzichtet die Bundeswehr künftig auf die Schiffe.

Kiel. In den Aufbauten wurden Baustoffe mit dem krebserregenden Asbest gefunden. Das bestätigte das Marinekommando in Rostock. Beide Schiffe sollten eigentlich bei den Werften in Elsfleth und Wilhelmshaven noch eine Instandsetzung durchlaufen.
Für die Marine kam diese Entwicklung völlig überraschend. Eigentlich waren beide Schiffe noch für viele Jahre fest eingeplant. Die Asbestfunde im Aufbau haben diese Pläne jedoch über den Haufen geworfen. Eine Sanierung der noch als Einhüllenschiffe gebauten Tanker sei angesichts des hohen Alters nicht mehr wirtschaftlich vertretbar, hieß es bei der Marine. Der genaue Umfang der Asbestmenge sei nicht genau feststellbar, da alte Unterlagen über den Bau der Schiffe bei der Kieler Lindenau-Werft fehlen.
Die 74 Meter langen Tanker werden ihre letzte Fahrt ins Marinearsenal nach Wilhelmshaven mit Schlepperhilfe antreten. Dort soll die Außerdienststellung vorbereitet werden. Ein Prozess, der noch ein paar Monate dauern wird. Grund dafür ist der Ausbau der noch zur Weiterverwendung vorgesehenen Komponenten. Und auch für die 40 zivilen Besatzungsmitglieder muss noch eine Anschlussverwendung gesucht werden. Erst danach soll das Tankerduo zur Verwertung veräußert werden.
Die ,,Ammersee" und ,,Tegernsee" gehörten in der Bundesmarine zur Schiffsklasse 703. Vier Schiffe umfasste dieser Typ ursprünglich. Zwei dieser Schiffe wurden bereits vor Jahren stillgelegt. Das Typschiff der 1964 bei Lindenau bestellten Klasse war die ,,Walchensee". Die ,,Ammersee" war in Kiel stationiert, die ,,Tegernsee" hatte an der Jade ihren Heimathafen. Aufgabe war die Versorgung von Marineeinheiten bei Übungen und Auslandsfahrten.(Kieler Nachrichten)

Baunummer 509

Hallo Smutje,

interessante Information. Ein bisschen verwunderlich finde ich es schon, dass die deutsche Marine (oder wie sie aktuell gerade heißt) nicht weiß welche Materialen in ihren Schiffen so genau verbaut sind.

In Sachen Brandschutz aber auch Gefechtswerterhaltung spielt das doch eine entscheidende Rolle.

Wäre es möglich dass diese Information, die sicher mal bekannt gewesen sein muss, über die Jahre verloren gegangen ist?

Gruß
Sebastian

smutje505

Hallo Kröger Werft bereit für neue Mega-Jachten
Seit Sonntagabend sind die Dockkapazitäten der Kröger Werft am Nord-Ostsee-Kanal wieder vollständig. Nach einer zweimonatigen Modernisierung kehrte eines der beiden Schwimmdocks wieder zur Werft in Schacht-Audorf bei Rendsburg zurück. Die zur Lürssen-Gruppe gehörende Kröger Werft will mit dem überholten Dock noch bessere Marktchancen beim Wettbewerb um Mega-Jachten haben.(Kieler Nachrichten)

halina

#219
Am 20.8.2015 soll nach ca. 14 Jahren Unterbrechung wieder die Fährverbindung von Cuxhaven nach Brunsbüttel eröffnet
werden von der estnischen Elb-Link-Reederei mit Sitz in Cuxhaven mit zunächst 2 Schiffen im fahrplanmässigen Betrieb .
Die 2010 und 2011 in Norwegen gebauten Fähren mit einer Länge von ca. 100 meter können 160 PKW oder 52 PKW mit
16 Lastzügen aufnehmen und benötigen für die ca.14 Seemeilen lange Strecke ca. 70 Minuten . Der Fährbetrieb soll
morgens um 5:30 Uhr beginnen bis zum Abend 21:30 Uhr , der Preis pro PkW mit Fahrer 25,00 Piepen .
                                                                                                                                                       :MG:  halina

Und so sehen die beiden Fähren aus ,   Quelle :  Elb-Link-Reederei
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

smutje505

Hallo aus Kieler Nachrichten : Nach Havarie in Brunsbüttel  Lange Wartezeiten am Nord-Ostsee-Kanal
Der Ausfall der großen Nordschleuse hat der Schifffahrt auf dem Nord-Ostsee-Kanal erhebliche Wartezeiten beschert. Am Freitag war der Frachter ,,Saint George" gegen ein Schleusentor gefahren.
Der Frachter versuchte noch, mit Anker-Hilfe zu bremsen. Dennoch fuhr er mit großer Wucht ins Schleusentor.

Brunsbüttel. Der Aufprall war so heftig, dass der Wulstbug des griechischen Frachters unter zypriotischer Flagge das Tor 3 durchbohrte und sogar Stahlplatten auf der gegenüberliegenden Außenseite zerteilte. Eine Notreparatur des Schiebetores ist nicht mehr möglich. Wie das Wasser- und Schifffahrtsamt Brunsbüttel mitteilte, muss das beschädigte Tor bis Mai ausgebaut werden.
Einsatzbereite Reservetore gibt es in Brunsbüttel gegenwärtig  keine mehr. Für die größeren Schiffe mit einer Länge von über 125 Meter steht deshalb nur noch eine große Schleusenkammer zur Verfügung. Die Folgen waren am Sonntag Wartezeiten von bis zu sieben Stunden in Kiel und Brunsbüttel. In Kiel werden aus Sicherheitsgründen nur so viele Schiffe in den Kanal gelassen, wie in Brunsbüttel Warteplätze vorhanden sind.
Der Schaden an der Schleuse und Schiff beläuft sich auf mindestens 2,2 Millionen Euro. Es ist damit der größte Havarieschaden in einer Kanalschleuse seit über 20 Jahren.

bettika61

Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

FAUN

Kommunikationsschwierigkeiten auf dem Schiff sollen die Havarie verursacht haben? Etwas genauer könnte man dieses Problem in dem Bericht schon ausführen.

bettika61

Zitat von: FAUN am 19 August 2015, 09:53:32
Kommunikationsschwierigkeiten auf dem Schiff sollen die Havarie verursacht haben? Etwas genauer könnte man dieses Problem in dem Bericht schon ausführen.
dazu http://nok-schiffsbilder.de/modules/news/article.php?storyid=420
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

FAUN

"Der Kapitän oder der Wachoffizier könnten das Unglück ausgelöst haben. Es wurde nun geprüft, ob durch einen Verständigungsfehler ein zu schnelles Umschalten der Fahrhebel von Voraus- auf Rückwärtsfahrt erfolgte. Dabei kann es vorkommen, dass der Fahrhebel auf der Brücke zwar auf Rückwärtsfahrt steht, die Maschine aber weiter auf Vorausfahrt läuft. Diese Hebel bedient die Besatzung selbst."  (Zitat aus dem Link)

Ich glaube mich erinnern zu können, daß es sich auf dem Schiff um eine Hauptmaschine+Verstellpropeller gehandelt hat. Hier erfolgt das Rückwärtsfahren durch die Verstellung der Schraube (Propellers), die HM läuft mit konstanter Drehzahl immer in die gleiche Drehrichtung. Im Automatikbetrieb erfolgt die Verstellung von der Brücke aus, im Handbetrieb folgt der Maschinist der Zeigervorgabe von der Brücke durch Handverstellung im Maschinenkontrollraum. Ist so wie bei den schönen Bildern vom klingelnden Maschinentelegraphen. In beiden Fällen sind die Reaktionszeiten der Verstellhydraulik zu beachten. Das Problem liegt doch dann eher im verspäteten Kommando.

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